Modulsynthesizer und Modelleisenbahnen

pulsn schrieb:
Vielleicht sollten wir daher lieber einmal das Diskussionsverhalten einiger Teilnehmer thematisieren. In einem eigenen Thread.
Aber ehrlich gesagt, wäre das zu anstrengend, da jener Thread in dem üblichen Geflame und Gebashe enden würde.
Du hast ein Drittes vergessen: Gewitzel.
 
Es scheint manchem wirklich schwer zu fallen, auch nach freundlicher Bitte beim Thema zu bleiben.
 
serge schrieb:
Bitte bleibt beim Thema.

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serge schrieb:
Es scheint manchem wirklich schwer zu fallen, auch nach freundlicher Bitte beim Thema zu bleiben.

pulsn hat nen nebenkriegsschauplatz getriggert.

und ich bin eben der rasende roland.
könnt ihr nicht einfach weiterdiskutieren? ich meiun, so ein thread hat doch mehrere metaebenen, noch nicht gecheckt?
 
Bitte machen, aufnehmen und das Gedüdel auf dem üblichen Haufen abladen. Danke und schönen Abend noch.
 
pulsen schrieb:
Wir können mit Inbrunst sagen...er macht schlechte Musik...drücken damit aber wiederum nur unsere subjektive Meinung aus, die z.B. mein 20 jähriger Neffe nicht teilen würde. Nun denn...ihm würden die Brandenburger Konzert, oder auch der Cantemus Kinderchor nicht zusagen.

Es soll doch niemandem der individuelle Geschmack abgestritten werden, noch dieser beurteilt, geschweige denn dessen Existenz geleugnet werden. Es dreht sich vielmehr darum, welche intersubjektiven (um diesen ewig zu Missverständnissen verleitenden Begriff "objektiv" zu vermeiden) Kriterien es gibt, um gute und schlechte Musik voneinander zu unterscheiden.

Bleiben wir einen Moment bei den von Dir erwähnten Ureinwohnern und den Außerirdischen. Welche Musikstücke würdest Du auswählen, wenn Du diesen Gruppen gegenüber das musikalische Schaffen der gesamten Menschheit repräsentieren solltest? Nach welchen Kriterien würdest Du vorgehen?

Oder hieltest Du es für sinnvoller, alle jemals von Menschen beabsichtigt (z.B. Konzerte) wie absichtslos (z.B. Verkehrslärm) geschaffenen Audioereignisse, dazu alle natürlichen Klänge (z.B. Meeresrauschen) als Audiodateien in einen Ordner zu packen, diesen "Musik" zu nennen und ihn den Außerirdischen mit einem freundlichen "macht was draus" zu überreichen?

Und selbst wenn Du das alles über ein Datenbanksystem beliebig nach Kriterien wie Land, Zeit, Genre, Komponist, Interpret, Ort, Maschinen, Verkehr, Natur und dergleichen mehr durchsuchbar machen würdest – was würdest Du auf die Frage "womit sollen wir anfangen?" anworten, wenn Du für die Menschheit sprechen solltest?
 
Auf Reisen ertappe ich mich doch schon das eine oder andere Mal, gewissen Klang/Ton aber auch Geräuschkulissen eine gewisse Musikalität zu zu trauen. (…) Jemand der sich all das nicht bewußt macht...kann die Musik auch nicht hören, die ihn umgibt sondern wird dann nur damit argumentieren können, das sei doch nichts. Mit anderen Worten...der Rezipient versteht es nicht. So geht es mir mit Cage und Co. Ich verstehe diese Musik nicht und kann daher darin auch die Musikalität nicht erkennen.

Ich glaube, Du bist näher an einem Verständnis für Cage dran als Du glaubst.
 
pulsen schrieb:
serge schrieb:
Die soziale "Realität", in der wir leben sieht aber anders aus: Da wird mit dem Begriff "Musik" und "guter Musik" argumentiert und gehandelt, gar im Wortsinne: Subventionen fliessen, Lehrstühle werden besetzt, Musikunterricht wird erteilt, Audiodateien werden verkauft, Konzerte gegeben, Radiosendungen gemacht und dergleichen mehr – letztlich wird um Aufmerksamkeit gebuhlt.
Das ist in Zeiten, in denen Menschen ihre KOMPLETTE Musiksammlung mit sich herumtragen können, meiner Ansicht nach nicht mehr Zeitgemäß.

Du magst es für nicht zeitgemäß halten, aber es geschieht. Und dabei fliesst Geld, über Subventionen, Lehraufträge, Verbeamtungen, Musikunterricht, Werbung und Verkauf von Konzerttickets, DVDs, CDs und Dateien. Und natürlich möchte jeder, der seine Musik veröffentlicht, dass andere Menschen dieser seiner Musik Aufmerksamkeit widmen. Darum dreht es sich in letzter Instanz, auch hier im Forum, selbst wenn die Musik als Geschenk daher kommt.

Stellt sich dann die Frage, warum ein potentieller Zuhörer auch noch Geld dafür bezahlen soll, einem Ereignis kostbare Lebenszeit zu widmen, von dem er nicht wissen kann, ob es ihm gefallen wird. Diese Frage wird umso interessanter, wenn wir berücksichtigen, dass bei Fortschreibung der aktuellen technischen und sozialen Entwicklung letztlich jeder überall jederzeit Zugriff auf das gesamte musikalische Schaffen der Menschheit haben wird.

Und dieses Schaffenswerk wächst auch noch stetig, da die musiktechnische Entwicklung dazu führt, dass jeder "Musik" machen und veröffentlichen kann.

Dir mag es dabei als Segen erscheinen, dass das "Diktat der Musikindustrie und Musikkritik" gebrochen wurde. Ich bin mir da nicht sicher, weder darin, wie ich diesen Wegfall zu werten habe, noch ob nicht anstelle der von Dir beklagten Instanzen schlicht andere treten, die den Strom an Veröffentlichungen sichten und kanalisieren, indem sie ihn beurteilen. Und wieder die Frage: Anhand welcher Kriterien? Bleibt letztlich nur das musikalisch schlichte, aber sozialtechnisch ausgefeilte "gib mir Stoff, der dem ähnelt, den ich und andere, deren Geschmack meinem ähnelt, schon haben" von last.fm?

Dass es einen Bedarf nach intersubjektiven Kriterien gibt, lässt sich auch daran ablesen, dass hier im Forum Threads gibt, in denen explizit um Feedback gebeten wird, und in denen manch' einer um detailliertere Rückmeldungen als nur ein "gut", "schlecht", "gefällt mir" oder "die Bässe sind nicht laut genug" bittet.
 
serge schrieb:
pulsen schrieb:
Wir können mit Inbrunst sagen...er macht schlechte Musik...drücken damit aber wiederum nur unsere subjektive Meinung aus, die z.B. mein 20 jähriger Neffe nicht teilen würde. Nun denn...ihm würden die Brandenburger Konzert, oder auch der Cantemus Kinderchor nicht zusagen.

Es soll doch niemandem der individuelle Geschmack abgestritten werden, noch dieser beurteilt, geschweige denn dessen Existenz geleugnet werden. Es dreht sich vielmehr darum, welche intersubjektiven (um diesen ewig zu Missverständnissen verleitenden Begriff "objektiv" zu vermeiden) Kriterien es gibt, um gute und schlechte Musik voneinander zu unterscheiden.

Bleiben wir einen Moment bei den von Dir erwähnten Ureinwohnern und den Außerirdischen. Welche Musikstücke würdest Du auswählen, wenn Du diesen Gruppen gegenüber das musikalische Schaffen der gesamten Menschheit repräsentieren solltest? Nach welchen Kriterien würdest Du vorgehen?

Oder hieltest Du es für sinnvoller, alle jemals von Menschen beabsichtigt (z.B. Konzerte) wie absichtslos (z.B. Verkehrslärm) geschaffenen Audioereignisse, dazu alle natürlichen Klänge (z.B. Meeresrauschen) als Audiodateien in einen Ordner zu packen, diesen "Musik" zu nennen und ihn den Außerirdischen mit einem freundlichen "macht was draus" zu überreichen?

Und selbst wenn Du das alles über ein Datenbanksystem beliebig nach Kriterien wie Land, Zeit, Genre, Komponist, Interpret, Ort, Maschinen, Verkehr, Natur und dergleichen mehr durchsuchbar machen würdest – was würdest Du auf die Frage "womit sollen wir anfangen?" anworten, wenn Du für die Menschheit sprechen solltest?

Die Nasa hat sich genau diesen Gedanken schon einmal gemacht.

http://voyager.jpl.nasa.gov/spacecraft/music.html

Ich finde die Auswahl ziemlich spannend, sowohl bei der Musik als auch den Geräuschen und für den Anfang nicht schlecht. Ansonsten...warum sollte man einem Außerirdischen Besucher nicht einfach die komplette Musikdatenbank der Erde überreichen und ihn selbst entscheiden lassen?

Gegenfrage...wie vermittelst du als Vater was gute / schlechte Musik ist?
 
pulsn schrieb:
Gegenfrage...wie vermittelst du als Vater was gute / schlechte Musik ist?

als vater muss man das in der regel nicht, bis jetzt habe ich noch niemanden getroffen, der zumindest als kleines kind nicht die musik seiner eltern gehört hat und für gewöhnlich findet man diese auch großartig, ich erinnere mich da an einige kassetten die mir meine mutter überspielen musste...
 
zeitlimit der antwortmöglichkeit überschritten. message wurde vom systemadministrator gelöscht,

please insert coin
 
naahmmm schrieb:
pulsn schrieb:
Gegenfrage...wie vermittelst du als Vater was gute / schlechte Musik ist?

als vater muss man das in der regel nicht, bis jetzt habe ich noch niemanden getroffen, der zumindest als kleines kind nicht die musik seiner eltern gehört hat und für gewöhnlich findet man diese auch großartig, ich erinnere mich da an einige kassetten die mir meine mutter überspielen musste...

hmm, ich habe schon sehr früh angefangen, einen Geschmack zu entwickeln mit dem ich in der Familie ziemlich alleine dastand ;-) Als ich meinen ersten Plattenspieler nebst Röhrenradio bekam, waren mir die Rundfunksender mit möglichst abgefahrener Musik viel lieber als die Platten, die ich auch geschenkt bekommen hatte. Ich erinnere mich da an Gus Backus (Der alte Häuptling der Indianer), Bill Ramsey (Zuckerpuppe), Chris Howland (Hämmerchen-Polka) und sowas in der Art. Ich klebte schon mit ca 8 Jahren am Radio und hörte Kabarett (Insulaner) und elektronische Musik (wenn ich sie fand. Später war andere Musik wichtiger, vor allem weil man da auch eine Chance hatte auch mal sowas zu machen. Pretty Things, Rolling Stones usw...... Musik überspielen war noch nicht so angesagt, es gab noch keine Kassettenrecorder und das herumschleppen der großen Tonbandgeräte war echt mühsam (alles zu Fuß oder per Fahrrad) Meine Oma fand allerdings ein paar später selbst gekaufte Platten von mir ganz toll. Zu Weihnachten schenkte ich ihr dann mal einen selbst in eine Holzkiste mit Verstärker eingebauten Plattenspieler und 2 Platten von Ekseption. (die fand sie toll)
 
serge schrieb:
Dass es einen Bedarf nach intersubjektiven Kriterien gibt, lässt sich auch daran ablesen, dass hier im Forum Threads gibt, in denen explizit um Feedback gebeten wird, und in denen manch' einer um detailliertere Rückmeldungen als nur ein "gut", "schlecht", "gefällt mir" oder "die Bässe sind nicht laut genug" bittet.
Ach, für Feedback muss das gar nicht so intersubjektiv sein, ich finde z.B. super, wenn jemand schreibt, dass er sich bei einem Stück wie im Urwald vorgekommen ist. Klasse Assoziation! Es wäre eine interessante Übung, wenn beim Feedback-geben einfach mal jeder versuchen würde (gerne möglichst "objektiv" und ganz trocken) zu beschreiben, was er da gerade gehört hat. Da werden spannende und wahrscheinlich sehr unterschiedliche Dinge rauskommen (weil auch jeder auf was Anderes achtet beim Musikhören).
Andreas
 
serge schrieb:
Dass es einen Bedarf nach intersubjektiven Kriterien gibt, lässt sich auch daran ablesen, dass hier im Forum Threads gibt, in denen explizit um Feedback gebeten wird, und in denen manch' einer um detailliertere Rückmeldungen als nur ein "gut", "schlecht", "gefällt mir" oder "die Bässe sind nicht laut genug" bittet.

Dann laß uns doch mal einen Versuch aufstellen für intersubjektive (sehr schöner Begriff) Kriterien. Ich finde das allerdings sehr schwierig, da die Kriterien auch je nach Genre sich unterscheiden. Die GEMA unterscheidet deshalb schon mal grob nach U und E Musik. Diese Trennung sollten wir aber bewußt nicht folgen, da wir ja nur die Schubladen gut/schlecht, also noch gröber, verwenden wollen.

Also...Kriterien:

- Bewegt die Musik emotional (löst sie Emotionen aus, nimmt den Zuhörer mit, hat Seele, ist lebendig)
- Klingt es verstimmt, wenn ja, ist es Stilmittel, oder nur ein Versehen
- Ist der Klang gefällig (ein Martinshorn ist zwar irgendwo musikalisch, aber weniger gefällig...da hier die Musik Zweck gebunden)
...
 
serge schrieb:
pulsn schrieb:
Gegenfrage...wie vermittelst du als Vater was gute / schlechte Musik ist?
Ich würde hier doch diese Fragen nicht stellen, wenn ich Antworten parat hätte.

Was? Du bist hier im Forum um etwas dazu lernen zu wollen? ;-)

Ernsthaft, die Frage war auch eher rhetorisch gemeint, um deutlich zu machen, wie schwierig es ist, auf die Eingangsfrage eine passende Antwort zu finden, wenn man es sich nicht so einfach macht, wie ich eingangs.
 


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