Moog - finden alle toll, weshalb?

Es macht Diskussionen um Kopie versus Original und dergleichen unnötig schwer, wenn nicht klar ist, über welche Personengruppe gesprochen wird.
Sorry, dass ich da etwas darauf herumreite. Mir geht es hier um die, sagen wir, philosophische Sicht. Aber selbst diese ist eigentlich banal:
Eine Kopie ist nie das Original. Aha, ja, stimmt. Und?
Es gibt aber aus vielen Gründen Kopien, von so ziemlich allem. Bei der Kopie kommt dann immer die Frage auf, wie nah sie am Original ist. Was bei einem Original einfach nicht nötig ist. Und klar, man sieht evtl. am Ergebnis nicht den Unterschied. Aber er ist einfach da. So zum Nachdenken: Miami Vice - Ferrari Daytona Spyder 365 GTS/4 oder Bond Skyfall - Aston Martin DB5
 
Moog ist Teil der (neueren) (Pop-)Musikgeschichte. Reicht doch? Alle jüngeren Hersteller werden diese Erstleistung nicht erbringen können.

EMS ist sicherlich genauso wichtig, weil quasi jede Progrock Band einen EMS hatte.
Insofern eigentlich interessant, dass es so wenig EMS Clones gibt. :-0
 
Wenn man schon von "elektrisch" als nicht echt postuliert, wäre es angebracht aufzuzeigen wo "wachsen" die "echten" Instrumente? Einen Geigenbaum, oder ein Klavierfeld gibt es nicht.
Diese sogenannten "echten" Instrumente waren zu der Zeit die Highlights der damaligen Technologie.
Ja, Technologie.
 
Ja Trotzdem sind es in erster line von Strom erzeugte Geräuche. Wenn es ab Morgen zb keinen Strom mehr gibt Kannste alles in die Tonne hauen. Die Akkustichen aber nicht. Und klar es sind die Technisch verbauten Bauteile die den Geräuschen von Synthesizer zu Synthesizer zu ihren ganz individuellen Eigenen Charakter verhelfen.
Meiner Meinung nach. Es muss sich keiner meiner Meinung anschließen. ;-)
 
Es ging weiter vorne nicht um "echte" Instrumente, sondern um Original vs. Kopie und dass bei einem Original die Echtheit nicht in Frage steht.
 
Wenn es ab Morgen zb keinen Strom mehr gibt Kannste alles in die Tonne hauen. Die Akkustichen aber nicht.


Glaub mir, wenn es von heute auf morgen keinen Strom mehr geben sollte und die Akkustischen aus Holz sind, werden die keine all zulange Lebenserwartung mehr haben.....

:teufel:

.
 
War ja nur zur verständlichkeit meiner Meinung. Ohne Strom wär der Synthesizer gar nix. Ein gebautes Instrument wo nix Rauß kommt trotz technischer Bauteile. ;-)
 
Es ging weiter vorne nicht um "echte" Instrumente, sondern um Original vs. Kopie und dass bei einem Original die Echtheit nicht in Frage steht.
Ich Denke da es sich um von Strom erzeugten Sound handelt ist es wiederum sehr leicht zu kopieren. Sonst gäb es das ja nicht. Aber trotzdem ist was was den Minimoog irgendwie knurriger und Fetter klingen lässt. Irgendwelche Technischen Komponenten ebend. Aber soviel Ahnung hab ich davon jetzt auch nicht.
 
Irgendwelche Technischen Komponenten ebend. Aber soviel Ahnung hab ich davon jetzt auch nicht.

Ich auch nicht und ich will’s ehrlich gesagt auch gar nicht wissen - diese wunderbare magische Instrumente laß ich mir doch nicht durch irgendwelche Bauteile entzaubern.
Wenn ich nur an die langen Sommer in meiner Kindheit denke, bis mir dann mal jemand erklärt hat, dass ab 21. Juni die Tage kürzer werden....

.... ;-)

Also, man muß nicht immer alles wissen.

.
 
Wenn ich nur an die langen Sommer in meiner Kindheit denke, bis mir dann mal jemand erklärt hat, dass ab 21. Juni die Tage kürzer werden....

.... ;-).

Im Sommer werden die Tage kürzer, im Winter länger. Allerdings ist die Änderung von einem Tag zum anderen dann gering. Am größten ist die Änderung um Äquinox. :)

Grüße
Omega Minus
 
Man kann alles kopieren, aber egal wie perfekt die Kopie ist, auch wenn die Kopie besser als das Original ist, die Kopie ist immer die Kopie und nie das Original.
Wenn die Kopie besser als das Original ist, dann ist diese Kopie keine perfekte Kopie.
Wenn die Kopie perfekt wäre, könnte man sie vom Original nicht mehr unterscheiden.
Original und Kopie wären identisch.
Aber das Original bliebe das Original und die Kopie bliebe die Kopie.

Es ist paradox.
 
Zur Kopie nochmal.... Jede neue Synthesizer Einstellung ist ein Kopie des Sounds der erst erklingten Einstellung. Vorausgesetzt man will den gleichen Sound nochmal. Heißt der Synthesizer selber kopiert sich dauernt selbst. ;-)
:mrgreen:
 
...Wobei noch der dritte Weg auszumachen ist: Software. Dort gibt es neben dem Eurorack Segment vergleichsweise wenig Imitatoren, der Schwerpunkt liegt ganz und gar nicht bei der Simulation existierender Instrumente....

Ich stimme Dir voll und ganz zu, nur als ich angefangen habe Musik zu machen, waren in meiner Wahrnehmung für eine kurze Zeit die ganzen gehypten Software Instrumente ausser Reaktor, Imitatoren. Es gab PPG Wave (Waldorf) , Prophet 5 (NI), DX7 (NI), Hammond B3 (NI), Fender Rhodes (Logic), TB303/TR (Rebirth).
 
Ja, das habe ich auch so in Erinnerung. Die Softies brauchten eine Weile, bis sie in die eigenen Schuhe kamen. An sowas wie Waverazor oder Biotek war da erstmal nicht zu denken. Heute dienen die sogar als Testplattform, um vielleicht in Hardware zu landen. Siehe John Bowen Solaris, dessen Grundidee das namensgleiche Scope PlugIn war.
 
Innovative Konzepte gab es vereinzelt auch damals schon. W. Palm's PLEX zum Beispiel ist Baujahr 2002.
Die ersten Sachen von Ugo sind auch kaum jünger.
 
So, nachdem so einige meinen philosophischen Ansatz verstanden haben, zurück zum Thema:
Moog - finden alle toll, weshalb?
 
"Moog is a moog is a moog is a moog"

(Gerald Steinway,2017 in Sacred Fucking Fat Philter )
 
@swissdoc Du wirst da immer einen Hauch Philosophie drin finden, warum auch nicht. Musiker sind ja interdisziplinär und manchmal schwer unterschätzt, was Themen abseits von Sex, Drugs & RocknRoll betrifft.

Moog ist gelegentlich ein Geniestreich der Kategorie Goldener Schnitt, wo einfach alles stimmig ist. Von den ergonomisch großzügig gestalteten Reglern, betrunkenenfreundlichen Abständen zwischen denen, bis zum sagenhaften Sweet Spot, sodass ein Sound fast nie scheiße klingt, auch wenn man sich Mühe gibt.

Auch ist es überhaupt nicht abseitig, das Kapitel Original <> Kopie zu streifen. Akustische Musikinstrumente, die zu recht nicht Naturinstrumente genannt werden, haben eine Evolution hinter sich und dürfen durchaus als Vorbild betrachtet werden. Sie erstmal synthetisch nachzuahmen, hilft auch, sie zu verstehen. Überlege mal: Selbst eine simple Blockflöte hat einen extremen Wiedererkennungswert bzw. Eigencharakter, auch wenn er manchen nicht gefällt. Diese Eigenschaften zu abstrahieren und auf neu erfundene synthetische Schöpfungen zu übertragen, ist eine gewisse Herausforderung. Wieso klingen 90% der synthetischen Sounds beliebig? Weil ihnen genau das fehlt. Eine schlüssige Folgerung daraus ist, diese Errungenschaft dank Moog auch auf andere Synths zu übertragen. Gibt ja auch zahllose Fälle, wo das total gut geklappt hat. So gut, dass manche Klangresultate sogar das Zeug haben, jemanden irgendwann auf den Keks zu gehen. Was eher ein Zeichen dafür ist, dass es eventuell doch nicht so ganz zum Klassiker gereicht hat.

Dieses Label Moog muss man auch gar nicht so groß aufhängen, immerhin geht es in erster Linie um die musikalische Idee, und erst in zweiter um den Sound. Ich erinnere an die String Section, die einen Song nicht bedeutender macht.
 
Also ohne Strom spiele ich nackt Bongos. Das wollte ich immer mal machen. Am Strand natürlich, wo es warm ist (keine Heizung).
 
So, nachdem so einige meinen philosophischen Ansatz verstanden haben, zurück zum Thema:
Moog - finden alle toll, weshalb?

Ich weiß wirklich nicht, welchen Erkenntnisgewinn man sich von einer weiteren Erörterung dieser Frage erhofft, zumal sie schon im Ansatz falsch ist, denn dass nicht jeder die verschiedenen Erscheinungsformen des Firmennamens "Moog" und/oder ihre Instrumente oder deren Klänge toll findet, hat dieser Thread einmal mehr zur Genüge gezeigt.

Zudem ist zumindest mir nach wie vor nicht klar, welche Aspekte dieser Firmen und/oder ihrer Instrumente diese besondere Wertschätzung denn nun angeblich erfahren sollen und hier besprochen werden sollen, denn über historische Tatsachen kann ja keine Uneinigkeit herrschen, als da wären:
• Instrumente gebaut zu haben, die neue Instrumentengattungen begründet bzw. mitbegründet haben,
• das Instrument für bestimmte stilprägende und besonders erfolgreiche Tonträgerproduktionen gebaut zu haben,
• Instrumente mit so charakteristischen Klangeigenschaften gebaut zu haben, dass verschiedene Firmen diese seit Dekaden in Hard- wie in Software mit wechselndem Erfolg zu kopieren versuchen,
• dass der Name "Moog" in der Frühzeit der Synthesizer zeitweise gleichbedeutend mit "Synthesizer" war, und
• dass Dr. Robert Arthur Moog einer der Pioniere des elektronischen Instrumentenbaus war.

Aber schon, wenn wir uns über Dinge wie Ergonomie zu unterhalten beginnen, müssen wir anerkennen, dass verschiedene Menschen darunter gänzlich andere Dinge verstehen – nur ein Beispiel: Was für den einen beim originalgroßen Minimoog ein ergonomisch gelungenes, da großzügiges Layout der Bedienelemente ist, samt der zugehörigen variablen Anordnung von Bedienpanel und Tastatur, mag für jemand anderen eine obszöne Platzverschwendung sein, die mittelbar verantwortlich ist für das vergleichsweise hohe Gewicht des Instruments, dessen magere eine Stimme so im buchstäblichen wie übertragenen Sinne "untragbar" wird.
 
Auch ist es überhaupt nicht abseitig, das Kapitel Original <> Kopie zu streifen.
Nichts ist abseitig, nur ist es in meinen Augen und Ohren ein Unterschied, ob ich z.B. den Minimoog mit einem VST vergleiche, das einen Minimoog-Sound emuliert oder ob ich mit einem analogen Synthesizer den Klang einer Blockflöte nachzubilden versuche. Auch wenn wir alle aus der Geschichte wissen, dass weder Moog noch Buchla ihre Synthesizer entwickelt haben, um diesen Novelty-Ansatz zu fahren. Auch so eher exotische Instrumente, wie der Electronic Sackbut von Hugh le Caine wurden nicht zum Emulieren von herkömmlichen Sounds gebaut. Nur liess sich mit diesem Konzept das Publikum begeistern.
 


News

Zurück
Oben