nordcore schrieb:
Mp3 ist für Bitraten unter 128k eine schlechte Wahl. Das zugefügte Quantisierungsgeräusch ist dann zu störend, das können andere Verfahren besser.
Dort haben die Tiefpassfilter dann auch nicht mehr den Anspruch wenig hörbar zu sein - sie sind einfach der beste Kompromiss bei der in Kauf genommen Klangverschlechterung.
klar, bei <128k würde ich persönlich sowieso immer einen moderneren codec (psychoakustischer core codec + parametrisches coding für niedrige bitraten) nutzen.
ich wollt's nur der vollständigkeit hinzugefügt haben, dass man auch deutlich niedriger angesetzte tiefpassfilter beim mp3 encoder finden kann, wenn man nur danach sucht

du hast natürlich völlig recht, wenn dein einwand ist, dass das ein wenig sinnvoller usecase ist.
nordcore schrieb:
Sogar sehr deutlich. Allerdings ist Lame der einzige mp3 Encoder der noch weiterentwickelt wird, auf diese Weise hat er inzwischen auch den Fraunhofer-Encoder überholt.
stimmt, das fraunhofer hat sich ja auch zunehmend anderen codecs zugewendet. jedenfalls gut, dass der lame encoder noch weiter entwickelt wird. in encoder tunings steckt ja richtig arbeit, und die leute, die die von dir genannten vorurteile pflegen, tun mp3 leider unrecht.
nordcore schrieb:
die meisten Signale machen (heute!) keine Probleme, insofern ist Hörbarkeit bei akzeptablen Bitraten vor allem die Suche nach für den Encoder schwierigen Stellen.
ja diese formulierung trifft es besser, als meine. solche schwierigen stellen trifft man aber tatsächlich ab und zu auch schonmal in "echten" signalen (z.b. in tatsächlichen musikstücken).
nordcore schrieb:
128k fest ist übrigens die Bitrate, bei der man noch häufiger auf hörbare Artefakte stößt. Wobei die bei einem aktuellen Lame dann auch nicht mehr so schlimm klingen, d.h. man kann die Tracks zwar unterschieden, aber nicht sofort sagen, welches das mp3 ist - und wenn man "das schlechtere" rät, dann ist das nicht immer das Original.
Da hilft ja dann der Mushra test, wo es eine Referenz gibt (die ist gekennzeichnet) und dann nicht gekennzeichnet einen Anker und nochmal die Referenz (und natürlich das signal, um das es eigentlich geht). Wenn man dann zwischen bekannter Referenz, "blinder" Referenz und dem Test Signal nicht mehr unterscheiden kann, dann kann man wirklich getrost von Transparenz sprechen. Das ist dann aber bei 128k i.d.r. noch nicht der Fall.
vor allem ist es aber hilfreich wenn man weiß, worauf man achten muss. für manche encoder artefakte (oder eher: für manche eigenarten des encoder-klangs) kann man sich auch sensibilisieren. beim hörtest ist noch kein meister vom himmel gefallen. ich könnte mir vorstellen, dass das auch beim ABX test hilft, ein geschultes ohr zu haben.
nordcore schrieb:
Wenn man hohe Kompression braucht, dann ist eine variable Bitrate *weit* überlegen, man erzielt mit weniger Datenmenge eine bessere Qualität.
das führt jetzt über mp3 hinaus, aber manche codecs können auch gar nicht auf konstanter bitrate laufen.
ein geneigter leser dieses posts, der der statistik zugeneigt ist, möge in betracht ziehen, nordcores (korrekte) aussage mathematisch herzuleiten.
