Musik kreieren für Game - inkl. Urheberrechtsabtretung

virtualant

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Ich brauch euren Rat!

folgende Situation:
ich habe Kontakt zu einem schweizer Unternehmensberater, der wiederum hat einen Kunden, welcher mir unbekannt ist. Der Kunde könnte in DE, in der Schweiz oder in der USA sein. Ich gehe zumindest davon aus dass er einen Kunden hat und das Projekt nicht selber umsetzt.
Nun geht es darum Musik für ein Game zu machen. Ich soll aber eine Urheberrechtsabtretung unterschreiben!

Interessant ist daß dies nach deutschem Recht NICHT geht, nach schweizerischem Recht hingegen schon! Wie seht ihr das?
1. hat das, wenn ich es machen würde, rechtlich überhaupt Bestand, also Urheberrechtsabtretung, ich in DE, er in der Schweiz?
2. würdet ihr sowas überhaupt machen? Mein Gefühl sagt: FINGER WEG!
3. wenn ihr sowas machen würdet: zu welchen Konditionen? so irgendwie in etwa... z.B: Urheberrechtsabtretung für 1 x Drumloop, Länge 30 sek., 100 Euro.

Irgendwie hab ich ein komisches Gefühl dabei... also wolle man mich nur mit nem Apple und n Ei bezahlen und die Karten nicht offenlegen.
 
Also mal ganz ehrlich, die ganzen Antworten die Du jetzt hier bekommen wirst sind größtenteils wahrscheinlich von rechtlichen Laien mit gefährlichem Halbwissen.
Nimm die paar Euro in die Hand und laß' Dich eine halbe Stunde von einem Fachanwalt beraten, der sich darauf spezialisiert hat (gute Vorbereitung spart dort Zeit und Geld). Wenn es Dir das Geld nicht wert ist, dann ist die Antwort auf die Frage eh' egal.

Aber vielleicht hast Du ja auch Glück und es meldet sich hier jemand, der genau das Gleiche schon einmal durchlaufen hat. :floet:
 
virtualant schrieb:
Interessant ist daß dies nach deutschem Recht NICHT geht, nach schweizerischem Recht hingegen schon! Wie seht ihr das?
Was ist als Gerichtsstand angegeben? Höchstwahrscheinlich Schweiz = im Zweifelsfall Schweizer Recht.
 
machst du musik professionel oder nur als hobby und kannst hier einfach mal ein paar euro nebenbei abgreifen?
wenn letzteres, dann würde ich mir da keinen großen kopf machen. schau, ob dir das gebotene geld angemessen erscheint und wenn das passt, dann mach das einfach.
wenn du davon leben musst, dann sieht die sache schon etwas anders aus. dann sollten dir solche fragestellungen aber auch schon häufiger begegnet sein...
 
Einfach machen. Wenn man verarscht wird machts man halt das nächste mal nicht mehr. Punkt.

Immer diese Histerie abgezockt zu werden... Hab mich da auch von anstecken lassen und damit viel verbaut in meinem Leben.

Solange man nicht mit seinem Privatvermögen haftet wird man doch mindestens durch die Erfahrung reifer - aber auch oft durch längerfristigen Erfolg und ein paar Kröten ;-)
 
Wenn man rechtliche Zweifel hat sollte man sich wirklich einen Rechtsbeistand suchen.
(Oder gleich ganz die Finger davon lassen)

Aus sicher des Spiele-Herstellers ists ja logisch.
Der möchte sich die Musik einkaufen, und damit machen was er will. Und nicht bei jedem verkauften Spiel etwas an den Urheber abführen.

Ich denke man könnte auch die Nutzungsrechte in einem bestimmten Gebiet abtreten.
Also dass der Spielehersteller die uneingeschränkten Nutzungsrechte kriegt, solange es sich auf Spiele bezieht. Für alle anderen Anwendungen bleiben die Recht bei dir. Dafür brauchst du aber dringend einen Rechtsbeistand.

Ist natürlich auch Fraglich ob der Game-Macher sowas mitmacht, oder sich nicht einfach den nächsten Musiker nimmt.


Immerhin lieferst du ja eine Leistung ab, und willst dafür Geld haben.
Wenn ein Gitarrenbauer eine Gitarre baut, und dafür vom Kunden 1000 euro kriegt, dann ist das der Lohn für seine Arbeit.
Auch wenn mit dieser Gitarre dann der neue Welthit geschrieben wird der Millionen von Euro einnimmt.
Der Gitarrenbauer kriegt dadurch auch nicht mehr.

Aber ich kanns natürlich irgendwie nachvollziehen, dass du angst hast, dass du mit 300 euro abgespeist wirst, und am Ende wird das der Main-Sountrack zum neuen World of Warcraft Teil. Und du hast keine Gewinnbeteiligung. :selfhammer:
 
vielen Dank für die bisherigen Antworten. Ich biete inzwischen Musik auch professionell als weiteres Standbein an, aber nicht als einziges.
Melde mich später noch mal ausführlicher...

ich denk halt drüber nach warum nicht ein exklusives all umfassendes Nutzungsrecht ausreicht. Warum es eine Urheberrechtsabtretung sein soll..
 
Ich würde auf jeden Fall auf eine Namensnennung bestehen, denn das ist warscheinlich am wertvollsten, wenn es ein Hit werden wird...
 
Also ein Bekannter hatte letztens ein ähnlichen Fall. Er fing an zu verhandeln und die Spielehersteller hat kurzerhand jemand anderes genommen.

Wenn du es so nicht akzeptieren willst, würde ich schnellstmöglich die Fakten auf den Tisch legen und sagen "Und diesen und diesen Bedingungen würde ich das und das machen".
Ich schätze Spielehersteller haben nicht so viel Zeit und Geduld wie Labels.
 
Das Urhebrrecht kann nicht übertragen werden. Es können lediglich Nutzungs- und Verwertungsrechte übertragen werden, was völlig ausreicht.
 
Genau deswegen würde ich auf Namensnennung (track by ....) bestehen und alles andere einfach akzeptieren.
Denn sonst läuft deine Musik ohne irgendwas, als ob die es selbst gemacht hätten....
 
virtualant schrieb:
Ich brauch euren Rat!(...)
1. hat das, wenn ich es machen würde, rechtlich überhaupt Bestand, also Urheberrechtsabtretung, ich in DE, er in der Schweiz?
2. würdet ihr sowas überhaupt machen? Mein Gefühl sagt: FINGER WEG!
3. wenn ihr sowas machen würdet: zu welchen Konditionen? so irgendwie in etwa... z.B: Urheberrechtsabtretung für 1 x Drumloop, Länge 30 sek., 100 Euro.

Irgendwie hab ich ein komisches Gefühl dabei... also wolle man mich nur mit nem Apple und n Ei bezahlen und die Karten nicht offenlegen.
ad 1: Ist rechtlich umstritten, meines Wissens. In D-Schland läuft es wohl am Ende darauf hinaus, dass derartige Rechtspraktiken dann Schiffbruch erleiden können, wenn die mit deiner Musik große Kasse machen - und dich dafür nicht fair bezahlt haben. Ist am Ende aber eher theoretisch, imho. Denn wer klagt schon wegen ein paar hundert Euro?

ad 2: Ist gängige Praxis in bestimmten Bereichen. Tippe darum auch auf us-amerikanische Kunden. Finger weg heißt hier: Geld weg.

ad 3: Ich tippe einfach mal, der "Unternehmensberater" will deine Mucke weiterverkaufen und daran verdienen. Da musst du auf dein Gefühl hören: Bei welchem Preis fängt er an zu jaulen? Wann ist es zuviel? Bislang habe ich noch nichts darüber gehört, dass man als Musiker im Spielebereich Reichtümer erwerben kann. Je nach Leistungsumfang (ich glaube nicht, dass er einzelne Drumloops lizenisert) sollten aber schon ein paar tausend Euro bei dir aufschlagen.
 
Als No Name muss man sowas schon manchmal schlucken.
Von nix kommt ja bekanntlich auch nix.

:nihao:
 
ok, hat sich erledigt, bin raus aus dem Geschäft :selfhammer:
man hat sich anderweitig entschieden. Sicherlich aufgrund meiner Bedenken.

war ne Erfahrung wert...

Das Preisbeispiel anfangs war nur ein Beispiel, wie das tatsächlich gelagert war werde ich hier nicht sagen.
 
Zolo schrieb:
:? Sag ich doch..
Zolo schrieb:
Wenn du es so nicht akzeptieren willst, würde ich schnellstmöglich ...Ich schätze Spielehersteller haben nicht so viel Zeit und Geduld wie Labels.

Nö.... er wird nicht der einzige gewesen sein den der Anwalt angefragt hat.
Wer zuerst kommt malt eben bei dieser Geschäftspraxis zuerst.
Widerstand ist hier nicht gewünscht, sonst geht man gleich zu bekannten Größen.
 
tomk schrieb:
Nö.... er wird nicht der einzige gewesen sein den der Anwalt angefragt hat.
+ 1

Insofern habe ich offen gesagt auch einige Zweifel, ob da überhaupt etwas draus geworden wäre. Vermutlich liefen Verhandlungen mit diversen Leuten parallel. Und fast alle werden bei derlei Gebahren dann vom Hund gebissen. Nur einer kommt durch - möglicherweise der billigste. Wenn es übel läuft, kommen dann - kaum dass man mit der Arbeit fertig ist - Sprüche wie: "Wir wären schon interessiert, können dir aber erst mal doch nichts zahlen...".

Alles schon da gewesen.
 
Nene das ist unprofessionell und zeigt das man keine Erfahrung hat. Was ja nicht schlimm ist, aber in dem Bereich muss es wohl - wie gesagt - alles sehr schnell gehen.

Wie oben schon erwähnt wurde, ist diese Forderung ja nicht so selten.
 
wie dem auch sei.... danke für Eure Meinungen.
War ein Versuch wert, ja, bin in dem Bereich noch etwas unerfahren. Was soll's... gibt Schlimmeres!
Will mich da auch über niemanden beklagen, ist ja alles nur Spekulation.
Mein anderes Standbein - Web und Grafik - das mach ich seit über 10 Jahren und das läuft auch recht gut. Da kann ich alles gut einschätzen und reagiere auch professionell. Ab November bin ich wieder voll selbständig in dem Bereich nach über 6 Jahren als Angestellter und zuletzt einer wohlverdienten Pause.
 
Wenn es dich generell interessiert so kürzere Schnippel von Gebrauchsmusik zu verkaufen ist für dich vielleicht :arrow: http://www.soundtaxi.net/ ganz interessant. Die gibt es schon recht lange. Die Entlohnung ist wie bei den meisten Content Brokern nicht unbedingt fürstlich, aber ich hab noch nie gehört dass dort jemand geprellt würde. Kommt dann natürlich auch auf die Qualität deiner Produktionen an. Ein Kunde von mir hat mal auf mein Anraten dort einen Background Loop für einen Flash-Trailer gekauft und ein anderer Bekannter von mir publiziert dort. Von beiden Seiten habe ich das Geschäftsmodell als transparent und seriös erlebt, wenn man sich auch keinen Illusionen hingeben sollte was man da als Einsteiger rausholen kann.

Ansonsten ist es auch ne gute Idee erstmal den Kontakt zu Spieleentwicklern zu suchen die einen Track von dir gegen Credits verwenden, um ein paar Referenzen zu haben. Ein sehr guter Freund von mir hat Jahrelang leidenschaftlich gerne Songs für Computerspiele gemacht (die es noch nicht gab) und die auf seiner Homepage zum Download angeboten mit dem Hinweis "Credits erbeten". Er wurde inzwischen sicher ein Dutzend mal angeschrieben und seine Tracks sind mit Credits auf entsprechend vielen Digitalpublikationen. Er hat aber kein Interesse das kommerziell auszubauen. Aber das ist ein guter Anfang um Referenzen aufzubauen. Dein Demoreel auf Soundcloud und MySpace könnte ja noch ein wenig Ausbau gebrauchen.
 
Schneefels schrieb:
Wenn es dich generell interessiert so kürzere Schnippel von Gebrauchsmusik zu verkaufen ist für dich vielleicht :arrow: http://www.soundtaxi.net/ ganz interessant. Die gibt es schon recht lange. Die Entlohnung ist wie bei den meisten Content Brokern nicht unbedingt fürstlich, aber ich hab noch nie gehört dass dort jemand geprellt würde. Kommt dann natürlich auch auf die Qualität deiner Produktionen an. Ein Kunde von mir hat mal auf mein Anraten dort einen Background Loop für einen Flash-Trailer gekauft und ein anderer Bekannter von mir publiziert dort. Von beiden Seiten habe ich das Geschäftsmodell als transparent und seriös erlebt, wenn man sich auch keinen Illusionen hingeben sollte was man da als Einsteiger rausholen kann.
Ach das ist ja interessant. Was würdest mal so absolut unverbindlich ins blaue raten was man bei 50 Euro als Urheber abbekommen würde ? 5 Cent ? 10 Euro ? 45 Euro ?
 


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