Musik und Bildende Kunst u.ä.!?

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Anonymous

Guest


These: Überraschend viele progressive musiker haben ihre konzepte aus der bildenden kunst bezogen!

Dies nicht im sinne von nachahmung, sondern im sinne von parallelprozessen.

Musiker die mir spontan einfallen sind:

ALVA NOTO, MICK JAGGER, STOCKHAUSEN, LOU REED+ VELVET UNDERGROUND, RICHY HAWTIN, UNDERWOLRD, SONIC YOUTH, M.I.A, CAGE, MALCOM McLAREN mit seinen SEXPISTOLs, DON BUCHLA, STEVE REICH und und und ... Wolfgang Niedecken
 
Peter,

zur Erweiterung der Diskussionsgrundlage und möglicherweise sofortigen Negierung Deiner, für mich unglücklich formulierten, werbesprechverseuchten These, nenn bitte mal ein Beispiel für einen aus Deiner Sicht regressiven Musiker/Musik.

Überraschend viele Hausfrauen vertrauen Piero Manzoni.
Piero_Manzoni_Artists_Shit_1961.jpg
 
woher soll man wissen dass das gelabar stimmt das die artists von sich geben..???

sicher klingt es besser wenn man sagt "das werk war einen sponatne eingabe als man sich über die harmonie michelangelos david bewusst wurde"

anstatt zu sagen "ich brauchte das geld und eingefallen isses mir beim scheissen auf ner raststation"

(wenn du schon das künstlerisch dargebotene pissoir hier postest)

und zusätzlich - was wäre die wertigkeit der info? doch nicht etwa erhoffte reproduzierbarkeit von genialen ideen???

perter bei aller sympathie und bemühung - ich versteh dich auch schon länger nicht mehr...
 
Bin gespannt auf Peters Nennung regressiver Musiker, und muss schon mal etwas loswerden: Ich kenne nicht wenige bildende Künstler, die gerne erst NACH der Fertigstellung eines Werkes einen Titel bzw. eine Definition dafür ersonnen haben (hehe: drei Minuten vor der Vernissage noch zwei Hängezettel mit verschiedenen Titeln in der Hand und total verunsichert, welcher es nun werden soll...)

Wieso also sollte das bei Musikern anders sein?

Es gibt auch (bildende) Künstler, die bewusst den pädagogischen Fingerzeig vermeiden, in dem sie rein gar nichts äussern. Andere widerum lassen sich bewertende Texte von Leuten schreiben, die wissen, was z.Zt. angesagt ist.

Ich sehe solche Entstehungsmythen immer arg kritisch. Ausnahmen bestätigen die Regel, wie z.B. bei Artist's Shit.

(edit): Readymades a la Peters Beispiel in der Musik gibts es nicht, oder sind Soundscapes als solche zu bewerten? Noch nie drüber nachgedacht...
 
Moogulator schrieb:
Welcher der genannten Musiker hat sich deiner Ansicht nach von diesem Werk inspirieren lassen?

Das ist ein sentimentaler ansatz, den man auch nicht nachweisen könnte oder es wäre sowas wie die "Sozialistische Kunst der KPDSU" in den 20zigern.

Die genannten musiker habe sich von künstlerischen strategien! beeinflussen lassen.

sondern im sinne von parallelprozessen.

Vielleicht so: Duchamp-> Andy Warhola-> Velvet Underground

Wenn man das da oben als kunstwerk anerkennt, hatt das starke konsequenzen auf den sound einer band (Und das haben die, das kann man nachweisen)
..

Ich weiß nicht warum das so schlimm ist für einige leute hier.

Was ich mache ist doch nur ein offenlegen von hintergründen und jeder sollte froh sein zu sehen, dass andere auch nur mit wasser kochen!!!!!!!

Aber viele, wenn sie was kunst hören, erstarren in erfurcht und müssen dann erstmal reflexartig mit eiern werfen...
 
Peter Uertz schrieb:
Wenn man das da oben als kunstwerk anerkennt, hatt das starke konsequenzen auf den sound einer band (Und das haben die, das kann man nachweisen)
Wenn man (= Du?) das nachweisen kann, warum nimmst Du diese simple Frage nicht zum Anlass des Nachweises:

Moogulator schrieb:
Welcher der genannten Musiker hat sich deiner Ansicht nach von diesem Werk inspirieren lassen?

Das ist doch ein bisschen mager:
Peter Uertz schrieb:
Vielleicht so: Duchamp-> Andy Warhola-> Velvet Underground

Peter Uertz schrieb:
Ich weiß nicht warum das so schlimm ist für einige leute hier.
Schlimm hier ist lediglich, dass Du Kritik an Deinen Position nicht als das nimmst, was sie ist: Zweifel daran, dass Dir das gelungen ist:
Peter Uertz schrieb:
„offenlegen von hintergründen“
und das Deine Zuschreibungen richtig sind:
Peter Uertz schrieb:
wenn sie was kunst hören, erstarren in erfurcht und müssen dann erstmal reflexartig mit eiern werfen...
Ich habe nicht den Eindruck, dass in diese Forum Viele vor Ehrfurcht erstarren, wenn sie etwas von Kunst hören. Aber vielleicht täusche ich mich.
 
Was ich sagen möchte ist:

An die leute gerichtet, die es ernst meinen mit der musik:


Geht in ausstellungen und setzt euch mal 2std vor einem! bild, lest über künstlerstrategien. Anders werdet ihr es nicht schaffen!




-> Angeschwollene eier haben reicht bei weitem nicht!!!

Das gilt für jede musik-richtung!!

Salute, peter
 
Ilanode schrieb:
Peter Uertz schrieb:
Wenn man das da oben als kunstwerk anerkennt, hatt das starke konsequenzen auf den sound einer band (Und das haben die, das kann man nachweisen)
Wenn man (= Du?) das nachweisen kann, warum nimmst Du diese simple Frage nicht zum Anlass des Nachweises:

Moogulator schrieb:
Welcher der genannten Musiker hat sich deiner Ansicht nach von diesem Werk inspirieren lassen?

Das ist doch ein bisschen mager:
Peter Uertz schrieb:
Vielleicht so: Duchamp-> Andy Warhola-> Velvet Underground

Peter Uertz schrieb:
Ich weiß nicht warum das so schlimm ist für einige leute hier.
Schlimm hier ist lediglich, dass Du Kritik an Deinen Position nicht als das nimmst, was sie ist: Zweifel daran, dass Dir das gelungen ist:
Peter Uertz schrieb:
„offenlegen von hintergründen“
und das Deine Zuschreibungen richtig sind:
Peter Uertz schrieb:
wenn sie was kunst hören, erstarren in erfurcht und müssen dann erstmal reflexartig mit eiern werfen...
Ich habe nicht den Eindruck, dass in diese Forum Viele vor Ehrfurcht erstarren, wenn sie etwas von Kunst hören. Aber vielleicht täusche ich mich.

Du bist ja ein pupser:
Wenn ich deinen ansprüchen an mich nachgehen würde, wäre das ein fulltime-job! Wenn du mich bezahlst, mache ich das gerne! und zwar erfolgreich!
Aber deine gliederung ist sehr schön!
 
Peter Uertz schrieb:
Wenn ich deinen ansprüchen an mich nachgehen würde, wäre das ein fulltime-job! Wenn du mich bezahlst, mache ich das gerne! und zwar erfolgreich!
Du bist nicht der Nabel der Welt. Ich habe an Dich keine Ansprüche, die ich nicht auch an andere habe.

Doch die "Ansprüche" sind, glaube ich, die Welt, die uns trennt. Du hast an Dich zumind. beim Schreiben offenbar keine Ansprüche, sondern fabulierst einfach drauf los, während Du an andere den Anspruch erhebst, Dich verstehen zu müssen.

Auch habe ich den Eindruck, dass Du den Anspruch hast, man möge endlich Deine musik- und kunsttheoretische Überlegungen wertschätzen. Doch damit wir diese überhaupt erkennen können, ist leider zuerst die Mühsal erforderlich, das musik- und kunsttheoretische Anspruchsvolle so zu formulieren, dass es auch nachvollzogen werden kann.

Bei Dir habe ich jedoch den Eindruck, der täuschen mag, dass Du mühelos sowohl kunsttheoretische wie künstlerische Gipfel erklimmen willst. Deine Musik höre ich mir ja gar nicht an, doch angesichts Deiner Postings kann ich Dir versichern, dass sie - nicht nur von mir - teils stark kritisiert werden, hat inhaltliche und keine persönlichen Gründe.
 
Peter Uertz schrieb:
These: Überraschend viele progressive musiker haben ihre konzepte aus der bildenden kunst bezogen!

Dies nicht im sinne von nachahmung, sondern im sinne von parallelprozessen.

Ja klar, ich bin zum Beispiel so einer und beileibe kein Einzelfall.

Als ich etwa 20 war, hat mir ein Freund seine Malerei nahegebracht. Er war Impressionist und hatte insbesondere in einer Phase Landschaft in Falschfarben auf die Leinwand gebracht. Da gab es einiges zu erklären und zu dem Zeitpunkt war ich mit Malerei nicht wirklich sehr vertraut. Mir sind bei diesen abendfüllenden Darlegungen eine Menge Parallelen zu Musik aufgefallen. Das hatte meine Perspektive durchaus maßgeblich beeinflusst, und das zu einem Zeitpunkt, als ich klassische Klavierausbildung, Gitarrenschule, Flöte und Chorensembles schon hinter mir hatte. In der Folgezeit ist das klar in meine Kompositionen eingeflossen, was ich auch als völlig gang und gäbe auffasse, quasi nichts Besonderes. Auch kenne ich einen ganzen Schwung an Musikerkollegen, die selber malen, Skulpturen machen und was nicht alles aus der Abteilung bildende Kunst. Gerade Grafiker mit Nebenneigung Musik ist nicht wirklich ungewöhnlich, und zwar abseits "berühmter" Namen. Da ich ja Multi-Instrumentalist bin und auch mit einigen solchen zusammenarbeite, ist diese interdisziplinäre Konzeption eher sogar der Normalfall. Was ich als gesund auffasse, denn das erlaubt auch eine bewusste Distanz zum "Hauptinstrument" und sorgt für umfassenderes Denken völlig unabhängig von diesem einen Instrument. Ich kenne auch Musiker, die zu ihrer eigenen Musik Bilder malen oder Fotos machen. Ist eh alles Artikulation, und was die Mittel betrifft auch austauschbar. Was man an den unterschiedlichsten Interpretationen ein und desselben Stückes erkennen kann.

Ist aber nichts, was an die große Glocke gehängt werden müsste.

Hier Renoirs "Wellen", alleine beim Betrachten höre ich schon Töne.

Pierre-Auguste_Renoir_Seascape.jpg



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Nachtrag: Dieses klischeebehaftete Pissding im Clip ist natürlich der Aufregerklassiker und sagt meist mehr über den "Künstler" aus, als über das Ansinnen. Würde ich empfehlen wegzublenden und zu abstrahieren. Das verhindert erfolgreich bei der Betrachtung unnötigen Fokus auf eventuelle Fäkal- oder Analfixierung des "Künstlers".
 
Peter Uertz schrieb:
Was ich sagen möchte ist:

An die leute gerichtet, die es ernst meinen mit der musik:


Geht in ausstellungen und setzt euch mal 2std vor einem! bild, lest über künstlerstrategien. Anders werdet ihr es nicht schaffen!




-> Angeschwollene eier haben reicht bei weitem nicht!!!

Das gilt für jede musik-richtung!!

Salute, peter

ach was peter - dank meiner angeschwollener eier hab ich schon wunderbare stücke am glockenspiel komponiert

und KLAR kann man aus jeglicher form des eindrucks inspiration ziehen - ich versteh hier tatsächlich nicht was es darüber zu diskutieren geben soll oder wo nun die info revolutionär oder sinstwas wäre...
ergötze dich an nem bild, an schönen brüsten, an nem bauwerk, an nem becher eiscrem oder an dantes göttliche kommödie und mach dann nen song - super / na und?
macht das nicht JEDER so?????

aber wozu sich darüber wichtigtuerisch das maul zerreissen (damit mein ich nihct dich - sondern die "die eigene kunst erklärer" die nerven voll - denn das werk sollte ohne das geschwafel (selbst wenns substantiell ist) bestehen

danke
 
Peter Uertz schrieb:
Geht in ausstellungen und setzt euch mal 2std vor einem! bild

du bist bestimmt mal zwei stunden vor dem pissoir gesessen...

ansonsten hab ich doch keine zweifel, daß sich künstler von allem inspirieren lassen, was um sie herum geschieht, also natürlich auch von anderen künstlerischen disziplinen.
ich finds echt spitze, daß du den dada in die musik bringen willst. die leude verstehn dich noch nicht, aber du bist ein ganz großer. genau wie daniel rast.
 
@ bahnen

Die Ansage von uertz ist ja klar erkennbar ein völlig absurdes aus dem Fenster lehnen, flankiert mit Anzüglichkeiten plus imperativer Ansprache. Dass sich hier, ohne es großartig rausposaunen zu müssen, erfahrene Künstler tummeln, denen eigentlich ER sich als adäquater Kollege erweisen müsste, bleibt durch seine provokative Rüberkomme auf der Strecke.

Was soll man mit sowas machen?

Das ist ja schon eine gewisse Aufsässigkeit mit dem Zettel in der Hand "Nehmt mich bitte zu Kenntnis", was entsprechendes Feedback auslöst. Jedes Ensemble ist da direkter und schickt einen nach Hause, wenn außer heißer Luft und substanzlosem Anspruchsdenken nicht eine verwertbare Note rauskommt. Die Netzwelt ist vielleicht gemeiner und leistet sich - dank Forumbetreiber - ein solches Maskottchen :D
 
Ich finde das übrigens klasse,das ich endlich offiziell kein Künstler bin.Habe letztens noch eine Debatte diesbezüglich gehabt und mich vehement dagegen gewehrt als solcher bezeichnet zu werden auch wenn durchaus ein paar Argumente dafür sprachen.
 
"Seht diesen Baum", sagte Lao-Tschi einst seinen Schülern unter einer Yunga-Eiche, in deren Schatten sie nach anstrengender Wanderung um die Mittagszeit ausruhten.
"Mannsdick der Stamm, sieben Kulis könnten ihn nicht umfassen, stark wie die Arme der Arbeiter von Sezuan die Äste, nicht zu zählen das Blattwerk. Und doch war er einst eine winzige Eichel, ein unscheinbarer Keim. Was lernen wir daraus ?"
Die Jünger, die bereits ihre Augen geschlossen hatten, öffneten sie wieder für einen Moment.
"Geschenkt, Meister, geschenkt !" riefen sie und "Schon gut."
Seufzend blickte der Lehrer sich um, und als er alle schlafen sah, folgte er mißmutig ihrem Beispiel.
(Robert Gernhardt, "Aus dem Buch der Wandlungen I")

„Die Welt der Kunst und Fantasie ist die wahre, the rest is a nightmare.“
(Arno Schmidt)

Merke: Kunst ist, wenn man trotzdem lacht
 
8Bit-Mellotron schrieb:
"Seht diesen Baum", sagte Lao-Tschi einst seinen Schülern unter einer Yunga-Eiche, in deren Schatten sie nach anstrengender Wanderung um die Mittagszeit ausruhten.
"Mannsdick der Stamm, sieben Kulis könnten ihn nicht umfassen, stark wie die Arme der Arbeiter von Sezuan die Äste, nicht zu zählen das Blattwerk. Und doch war er einst eine winzige Eichel, ein unscheinbarer Keim. Was lernen wir daraus ?"
Die Jünger, die bereits ihre Augen geschlossen hatten, öffneten sie wieder für einen Moment.
"Geschenkt, Meister, geschenkt !" riefen sie und "Schon gut."
Seufzend blickte der Lehrer sich um, und als er alle schlafen sah, folgte er mißmutig ihrem Beispiel.
(Robert Gernhardt, "Aus dem Buch der Wandlungen I")

„Die Welt der Kunst und Fantasie ist die wahre, the rest is a nightmare.“
(Arno Schmidt)

Merke: Kunst ist, wenn man trotzdem lacht


dies zen kurzgeschichten sind immer wieder der brüller (auch wen die nicht so gemeint sind - hahaha)
 
Peter Uertz schrieb:
These: Überraschend viele progressive musiker haben ihre konzepte aus der bildenden kunst bezogen! (...) Musiker die mir spontan einfallen sind: (...) MICK JAGGER (...)
.
Das mag ja alles sein, doch dürfte Mike Jaeger auch einige Anregungen vom Blues des afrikanischstämmigen US-Amerikaners erhalten haben. Wobei, da geht's ja um Musik, nicht ums Konzept? Tut mir leid, ich verstehe überhaupt nicht, was Du uns sagen willst. Vielleicht könntest Du deine beabsichtigte Kernaussage mal etwas allgemeinverständlicher ausführen?
Ob der Musikschaffende durch Duchamps Prunzbecken, eine Folge der "Lindensrasse" oder seine Kindheitserinnerungen an die Apfelernte im Alten Land inspiriert wurde ist einem schlichten Gemüt wie mir jedenfalls bei der Beurteilung der durch die Inspiration geschaffenen Musik egal.

Peter Uertz schrieb:
Aber viele, wenn sie was kunst hören, erstarren in erfurcht und müssen dann erstmal reflexartig mit eiern werfen...
Habe nicht den Eindruck, dass dem so ist. Vielleicht haben aber einige (inkl. mir) den Eindruck, dass in der "Kunstszene" Wichtigtuerei und Banalitäten-Hypes durchaus schonmal vorkommen können. ;-)
Das ist natürlich auch in anderen Bereichen so (Politik, Pop usw.), wenn dort auch das Gewand in dem die Distionktionshuberei daherkommt ein anderes ist. (http://www.amazon.de/Die-feinen-Untersc ... 040&sr=8-1).
Früher (ja, früher!), war ich noch geneigt zu glauben, dass ich einfach ein stumpfer Kulturbanause bin, der nicht in der Lage ist das Genie zu erkennen, das nötig ist, um einen Haufen vollgerotzter Taschentücher zum Kunstwerk zu erklären. Heute lautet meine Reaktion eher: "Potztausend. Was für ein Heckmeck"! Interessiert mich einfach nicht mehr. Einer Bekannten (die sich im Gegensatz zu mir mit Kunst tatsächlich auskennt) geht es da ähnlich: Als sie im Laufe ihres Kunstgeschichtsstudiums einige aktuelle Künstler kennenlernte war das durchaus augenöffnend i.d.S., dass sich herausstellte, dass die Herren Künstler des öfteren herzlich wenig gehaltvolles über ihre Kunst auszusagen wissen. Das erledigen dann Management, Kritiker, Galerien. Damit sage ich keineswegs: Zeitgenöss. Kunst ist Quatsch. Nur leider kann ich nicht beurteilen, was Quatsch ist und was Kunst. Das Problem: Viele Fachleute könnens wohl auch nicht mehr so recht. Wie denn auch, wenn jedes Pissbecken zum Kunstwerk erklärt werden kann? Und so kreist der inner circle immer schön um sich selbst, die Restbevölkerung schweigt brav, weil sie ja weiss, dass sie nix kapiert oder einfach weil es nicht von Interesse ist, was in der Kunstwelt da mal wieder "verhandelt" wird. Ist auch ne Kunst, sich gesellschaftlich so ins Abseits zu schiessen. Naja, bei Pop kommt die Kohle über massenhafte Kleinbeträge, bei der Kunst von wenigen großen Vermögen. Unterschiedliches Geschäftsmodell.

Und was das Pissoir angeht: War damals sicher ein Kracher, aber was sollte danach noch kommen? Das ist doch im Grunde der Endpunkt der "Erweiterung" des Kunstbegriffs (auch wenn danach natürlich noch fröhlich weitererweitert wude). Genau wie diese Stille-Nummer bei Cage. Nur, wohin soll es führen? Genau, nirgendwo hin. Glasperlenspiel. Gedankenspielerei. War sicher gut und wichtig, dass das mal jemand gemacht hat (ernsthaft!), aber jetzt ist alles befreit, dekonstruiert und was weiss ich. Die Möglichkeiten sind ins Unermessliche ausgedehnt, alle Novelty-Gags sind abgefrühstückt, keine bleischwere Tradition sitzt einem im Nacken, von der man sich emanzipieren müsste; jetzt heisst es: "Entdecke die Möglichkeiten". Das ist aber nicht einfach. Oder man erklärt halt wie Hurst kurzerhand das Geschäftemachen zur eigentlichen Kunst. Uiuiui, wie provokativ! Das haben P.I.L. aber auch schon gemacht, und zwar wesentlich unterhaltsamer. "Big Business is very wise"...
 
Ilanode schrieb:
Du bist nicht der Nabel der Welt.

GOTTSEIDANK!

Hat auch niemand behaupted!?
.

Ich stelle hier meine beobachtungen vor und wenn das niemanden interssiert (und ihr euch bedauerlicherweise lieber mit mir beschäfftigt),

habe ich da kein problem mit.!!!
 
Peter Uertz schrieb:
Ilanode schrieb:
Du bist nicht der Nabel der Welt.

GOTTSEIDANK!

Hat auch niemand behaupted!?
.

Ich stelle hier meine beobachtungen vor und wenn das niemanden interssiert (und ihr euch bedauerlicherweise lieber mit mir beschäfftigt),

habe ich da kein problem mit.!!!

Erstens düftest du mittlerweile bemerkt haben, dass das durchaus Leute interessiert. Und logischerweise beschäftigen die sich mit dir, womit denn sonst? Denn ein interessantes Kunstprodukt hast du ja bislang noch nicht abgeliefert.

Zweitens sind deine grammatikalischen und orthographischen Eigenarten so auffällig (falsch), dass du eine Art Seelenstrip veranstaltest. Auf dieser Basis es zu verleugnen, sich der Öffentlichkeit gegenüber für den Nabel der Welt zu halten, ist unglaubwürdig.

Den Vorhalt eines anderes Forumteilnehmers dagegen fand ich jedenfalls weitaus plausibler: Da hatte dir jemand attestiert, von der Werbeindustrie verdorben worden zu sein. Ja, das hat tatsächlich etwas an sich. In dieser Welt, leider kenne ich sie aus der Nähe, lügen sich Leute professionell was gegenseitig vor. Da verliert ein Texter seinen Biss, ein Grafiker gibt Bilder ab, die rundgelutscht wirken, Zusammenhänge werden konstruiert. Sowas hat Folgen, durchaus auf die Persönlichkeit. Das ist noch nicht alles. Auch gibt es Leute, die auf einem Sachgebiet ein Crack sind, also etwa Grafik. Aber auf einem anderen keine gute Figur abgeben. Wenn es dann keine guten Freunde gibt, die einen drauf hinweisen, dann kommt eine selbstgefällige Attütüde dabei raus, die meint, in Musik genauso "gut" zu sein, wie in Grafik. Ist ein Eigentor.
 
Peter Uertz schrieb:
Ich stelle hier meine beobachtungen vor und wenn das niemanden interssiert (und ihr euch bedauerlicherweise lieber mit mir beschäfftigt)
Glaube es mir:
Ilanode schrieb:
doch angesichts Deiner Postings kann ich Dir versichern, dass sie - nicht nur von mir - teils stark kritisiert werden, hat inhaltliche und keine persönlichen Gründe.

Peter Uertz schrieb:
habe ich da kein problem mit.!!!
Das ist immer deutlich gewesen. Attention Economics?
 
Peter Uertz schrieb:
Was ich mache ist doch nur ein offenlegen von hintergründen und jeder sollte froh sein zu sehen, dass andere auch nur mit wasser kochen!!!!!!!

Das mit dem Wasser ist klar. Auf das Offenlegen von Hintergründen warte ich noch. Ich weiss einfach nicht, woaruf Du hinauswillst. Wenn Du es etwas ausführlicher darstellst, könnte man vielleicht auch eine vernünftige Diskussion starten?

Dein Literaturtip ist sicher nicht schlecht; Situationisten lesen kann nie schaden. Bei der Frage, inwiefern das Gelesene helfen kann, die Qualität der eigenen Musik (!) zu erhöhen wäre ich aber lieber vorsichtig. Kann wohl helfen, muss aber nicht ;-) (Wobei ich eben nicht weiss, ob es Dir überhaupt um die Musik geht oder um etwas anderes?). Herr Lydon hat meines Wissens jedenfalls überhaupt nichts von Greil Marcus' Theorien zum Einfluss des Situationismus auf die Sex Pistols gehalten.
McLaren hingegen dürfte das natürlich anders gesehen haben ;-). Nur: Punk gab es ja auch schon vor den Pistols, auch wenn er vielleicht noch nicht als solcher gesehen / bezeichnet wurde. McLarens Leistung lag doch wohl v.a. in der PR, mit der er Punk als POP-Phänomen in die Medien brachte. Der Einfluss (in diesem Fall des Situationismus) fand seinen Niederschlag also v.a. in der Art der Verbreitung und Vermarktung. Das ist sicher ein entscheidender Faktor, wenn es um Pop geht. Aber rein musikalisch? Die Zeit war vielleicht einfach reif für Punk ff., sprich die Kids rebellierten gegen ihre älteren Prog-Rock-hörenden Geschwister mit hart und schnell runtergeschrubbten Drei-Akkördern. Mal mit mal ohne geistigen Überbau. Und an dieser im Hintergrund schon rumorenden "neuen Jugendbewegung" konnte der belesene Herr McLaren natürlich wunderbar andocken, und sich so seine Gedanken machen.

Natürlich kann man sich von Kunst (s. z.B. KPRs Ausführungen), von Theorien usw. inspirieren lassen, aber eben auch von so ziemlich allem anderen. Und wie gesagt: mich als Hörer interessiert nur das musikalische Endergebnis. Dahinter stehende theoretische Überlegungen u.ä. können ein netter Bonus sein, machen schlechte Musik aber nicht besser.

Peter Uertz schrieb:
Geht in ausstellungen und setzt euch mal 2std vor einem! bild, lest über künstlerstrategien. Anders werdet ihr es nicht schaffen!
Was werden wir sonst nicht schaffen? Millionenschwere Popstars werden? Subventionierte und mit Ehren behangene "ernste" Künstler? Will ich beides nicht, kann ich beides nicht (und damit bin ich sicher nicht alleine). Ich wäre schon froh, wenn ich etwas bessere Musik machen würde. Wie könnten mir dabei Deiner Meinung nach Ausstellungsbesuche (mache ich nicht selten) oder Bücher über "Künstlerstrategien" helfen?
Dürfen sich nur
Peter Uertz schrieb:
progressive musiker
von der fraglichen Kunst inspirieren lassen oder darf man durch das Betrachten angesagter aktueller Kunst auch dazu inspiriert fühlen, die "Feuerzangenbowle" zu einem Musical im Dixieland-Stil zu verarbeiten? Selbst wenn man die (evtl. vorhandene) "Aussage" des inspirierenden Kunstwerks korrekt erfasst hat?
 
Bei dem Thema fallen mir Edgar Froese und Dali ein.

@Peter
Wärst du mal so nett, deinen Umsetzungsprozess näher zu erläutern?
Wie funktioniert dein Erschaffen?
 


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