Nachgedacht: was steckt eigentlich hinter Musik ?

Wenn du den Satz auf Mathematik beziehst, wie vorher im Kontext erkennbar ist, ergibt es sogar für dich Sinn. Man nutzt wenig Mathematik in der Musik, bei Jams und so weiter. Aber viele können gar nicht spielen oder nutzen eben "Anweisungen" mehr als zuvor.

Musik mag mathematisch konstruierbar sein (daher Hilfskonstruktion als Begriff), aber wenige nutzen das direkt zum machen von Musik. Anderer Ansicht?
 
Zolo schrieb:
Wer sagt denn das Mathematik eine Sprache ist ?? Außer Hollywood Blockbuster Filme...

Jednefalls ist Mathematik eine Wissenschaft und keine Sprache - kein Wunder also das sie nicht universell verstanden werden kann ;-)


Mathematiker sagen das! ;-)
 
Quelleangabe ?

In Wiki wird es so definiert:
Die Mathematik (altgriechisch mathēmatikē [téchnē] ‚die Kunst des Lernens, zum Lernen gehörig‘ und manthánō ‚ich lerne‘, umgangssprachlich Mathe) ist die Wissenschaft, welche aus der Untersuchung von Figuren und dem Rechnen mit Zahlen entstand. Für Mathematik gibt es keine allgemein anerkannte Definition; heute wird sie üblicherweise als eine Wissenschaft, die selbst geschaffene abstrakte Strukturen auf ihre Eigenschaften und Muster untersucht, beschrieben.

Wie gesagt... Ich bin davon überzeugt das dieses "einzig universelle Sprache" reiner Hollywood Blödsinn ist um Filme mit Auserirdischen interessanter zu gestallten. :gay:
 
Mathematische Formeln haben Syntax und Semantik, das wird zumindest soweit ich weiß als "Sprache" aufgefasst.

Harmonien mögen Mathematisch schön beschreibbar sein. Aber was für Emotionen ein Musikalisches Werk in einem Menschen hervor ruft, dass lässt sich wohl kaum komplett in Formeln gießen. Klar, Moll klingt "trauriger" als Dur, aber es können auch traurige Stücke in Dur geschrieben werden - möchte ich behaupten.

Zu Musik gehört ja auch noch ein wenig mehr als nur Harmonien und Rhythmen.

Wo passen denn in die ganzen Mathematischen Musik-Theorien (von denen mir aber keine Konkret bekannt sind, also bitte klärt mich auf wenn ich falsch liege!) so Sachen rein wie Filtersweeps oder verschiedene Lautstärken für Noten?

Letztendlich hat (meiner Meinung nach) Musik also nicht wirklich mehr viel mit Mathematik zu tun.

Evtl. kann man es mit Malerei vergleichen: Es gibt ja Gesetzmäßigkeiten wie sich neue Farben bilden durch das Mischen von Farben, letztendlich geht das sogar auf Physikalische/Chemische Gesetzmäßigkeiten runter. Aber ein Kunstwerk wie die Mona Lisa hat trotzdem nicht mehr viel mit Physik/Chemie zu tun.
 
Der letzte Beitrag von Undergrind gehört für mich zu den besten, die ich hier in letzter Zeit gelesen habe. :supi:
 
Stimmt schon. Oft leben Songs ja von Noten und Drums die irgendwo neber der Quantisierung leben.

Aber wenn man sich so alte Klassik Stücke anschaut - die sind schon stellenweise sehr Mathematisch und auch sogar symmetrisch.

Übrigens fand ich auch den Beitrag von Kpr klasse :supi:
 
Zolo schrieb:
Aber wenn man sich so alte Klassik Stücke anschaut - die sind schon stellenweise sehr Mathematisch und auch sogar symmetrisch.

Die großen klassischen Werke mögen teilweise mit abstrakten Strukturen im Kopf konstruiert sein. Ich würde diese Werke aber eher Ausnahmen nennen in der Fülle aller bisher so erzeugten musikalischen Werke (vom Minnegesang bis zu Ambient Tracks von Aphex Twin).

PS: Es gibt ja auch Musikrichtungen wie "Math rock" (sorry für den wikipedia link: http://en.wikipedia.org/wiki/Math_rock ). Aber das sind ja eher "spezielle" Formen der Musik.

PPS: Von einer "universellen Sprache" zu reden wenns um Musik geht halte ich - platt gesagt - für esoterischen Unfug. Sie ist eher eine Kommunikation von Gefühlen von Mensch zu Mensch. Da spielt dann auch die Beschaffenheit des Gehirns eine wichtige Rolle denke ich. Sie mag unabhängiger sein als gesprochene Sprache. Aber andererseits: Musik erzeugt ja trotzdem nicht bei allen Menschen die selben Gefühle. Jazz kotzt mich teilweise total an, wo andere im 7. Himmel schweben.
 
Alles ist mathematisch, weil Mathematik im Prinzip eine Beschreibung der Realität ist.
Der Unterschied ist nur, dass man mathematische Regeln bewusst oder unbewusst anwenden kann.
 
Zolo schrieb:
Stimmt schon. Oft leben Songs ja von Noten und Drums die irgendwo neber der Quantisierung leben.

Aber wenn man sich so alte Klassik Stücke anschaut - die sind schon stellenweise sehr Mathematisch und auch sogar symmetrisch.

ich empfehle zu diesem thema "Gödel, Escher, Bach: Ein Endloses Geflochtenes Band" ;-)




Zolo schrieb:
Übrigens fand ich auch den Beitrag von Kpr klasse :supi:

ich finde auch beide beiträge sehr gut - gerade das ding mit musik ist der ursprung des universums - toller gedanke! :supi:
 
Man würde die Musik doch arg klein reden, wenn man sie auf Kommunikation oder Erzeugung von Gefühlen reduzieren würde. Viele Menschen bekommen beim Hören von Musik zwar etwas, das sie für Gefühle halten (Welche denn eigentlich?), aber das hat viel mehr mit den Menschen, als mit der Musik zu tun. Gemälde dienen auch nicht dazu, Gefühle zu kommunizieren. Skulpturen auch nicht. Und spätestens seit Kandinski wissen wir, dass Gemälde auch nicht unbedingt über reale oder überhaupt über Gegenstände kommunizieren. Besonders irreführend ist Musik, die mit Text verbunden ist (Songs, Oper, Operette), weil die Texte oft von sehr starken Gefühlen (Liebe, Hass, Angst) handeln, und die Musik quasi als Untermalung gebraucht wird. Aber das ist eigentlich bereits ein wenig "Zweckentfremdung" und Nutzbarmachung der Musik für außermusikalische Zwecke.
Musik kommuniziert schon, aber das sind doch rein musikalische Inhalte, die nicht gegenständlich-begrifflich zu erfassen sind (ansonsten sollte ich lieber einen Text schreiben, als ein Stück Musik zu fabrizieren). Mit diesen musikalischen Inhalten versuchen sich die "Regelwerke" der Musik (Harmonielehre, Kontrapunkt, Regelwerke der balinesischen Gamelanmusik, Szene-Konsens über gute IDM, usw.) zu befassen, die das aber durchwegs nur ex post tun und halt den Konsens über eine bestimmte historische und geografische Epoche beschreiben (bite hier keine "Gesetz" / "Regel" Diskussion).
Ach so, und mit Mathematik hat das - von ganz einfachen Allgemeinplätzen abgesehen - ziemlich sicher gar nichts zu tun.
Andreas
 
Irgendwie gehts hier fast nur noch um die angebliche Sprache Musik oder Mathematik :mrgreen: Alles nur wegen dieser Behauptung hier:
Risiko Patienten schrieb:
Ist Musik doch der schönste Ausdruck einer universellen Sprache, der Mathematik, dem man noch seinen eigenen ganz individuellen Akzent aufdrücken kann.
 
Markus Berzborn schrieb:
Zolo schrieb:
Oder habt ihr jemals einen Menschen getroffen
der behauptet hat er mag "Musik" nicht und hört überhaupt keine Musik ?

In Einzelfällen gibt es das.

...religiöse Fanatiker sagen dass von sich, auch in ganzen Gruppen.
Populärstes Beispiel sind sicher die Taliban.
Unter den Christlichen Fundis gibt es auch verschiedene Gruppierungen die Musik gänzlich als Versuchung Luzifers abtun.
Musik lößt Emotionen aus und Euphorisiert, beides aus fudamentaler Sicht eine Versuchung.
 
palovic schrieb:
Unter den Christlichen Fundis gibt es auch verschiedene Gruppierungen die Musik gänzlich als Versuchung Luzifers abtun.
Glaub ich nicht. Beispiele ? :P

Und unter der Taliban gabs ja trotzdem Gesänge - halt Relegionsgebunden... Und davon abgesehen ist das ein gutes Beispiel dafür das man es in der Praxis nicht schafft Musik zu verbannen oder verbieten ;-)
 
Zolo schrieb:
palovic schrieb:
Unter den Christlichen Fundis gibt es auch verschiedene Gruppierungen die Musik gänzlich als Versuchung Luzifers abtun.
Glaub ich nicht. Beispiele ? :P

Und unter der Taliban gabs ja trotzdem Gesänge - halt Relegionsgebunden... Und davon abgesehen ist das ein gutes Beispiel dafür das man es in der Praxis nicht schafft Musik zu verbannen oder verbieten ;-)

Calvinisten und Momonen zB. - auch dort nur musik relegionsgebunden.
früher auch in der katholischen kirche... wie war das noch... ich glaube dur akkorde war verboten...

btw
Taliban sind keine anerkannte untergruppe im islam - sowie zB Aleviten oder Sufismus - sind "nur" ein radikaler haufen der sich in und um Afghanistan gebildet hat.
 
Ob die Taliban innerhalb des Islam anerkannt sind halte ich bei der Frage erst mal für zweitrangig, mir dienten sie nur als Beispiel für eine religiös motivierte Bewegung/Gruppe die Musik als solches ablehnt.
Die Anhänger im einzelnen vieleicht nicht unbedingt, zumahl die ja meist eher Söldner sind.
Die Führungsriege hatt allerdings durchaus eine religiöse Ausbildung wie allen voran der Anführer Mullar Omar, Einflüsse sind u.a die "Deobandis"
Was die Grupierungen der Christen angeht reden wir hier sicher nicht von großen Gruppen eher von radikalen Zirkeln.

Wenn man allerdings Augustinus ließt, bekommt man schnell ein Gefühl für radikale Auslegungen u.a prahlt Augustinus in seinem Schriften damitt selbst das Essen nur noch "wiederwillig" zu sich zu nehmen weil der Genuss von Gott ablenke und eine Verführung darstelle.
 


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