Nachgedacht: was steckt eigentlich hinter Musik ?

Zolo

Zolo

.....
Mal was philosophisches zum Wochenanfang (oh weia)...

Was ist da eigentlich los mit der Musik bei den Menschen ?
Der Erdenbürger kann wohl auf Gemüse, Obst, Kinderbekommen,
Beziehungen, Sex, Freundschaften, Sonnenlicht und einiges anderes verzichten.

Aber auf die Musik nicht!

Oder habt ihr jemals einen Menschen getroffen
der behauptet hat er mag "Musik" nicht und hört überhaupt keine Musik ?

Ist Musik für den Menschen genauso Lebensnotwendig wie Essen ?
Oder einfach nur die beste Droge der Welt nachder er "nur süchtig" ist ?

Eigentlich irgenwie bischen unheimlich... find ich :nihao:
Oder ?

Gruß Zolo
 
„Musik wird oft als Lärm empfunden, weil stets sie mit Geräusch verbunden“ (W. Busch).

Ich fasse mich mit dem o.g. Einzeiler kurz, evtl. wird hierzu ein anderer Kamerad wieder ein komplettes "Buch" zitieren ;-)
 
Meine Buchempfehlung dazu:

Manfred Spitzer, "Musik im Kopf: Hören, Musizieren, Verstehen und Erleben im neuronalen Netzwerk"
ISBN: 3794524276

Gruß,
Rallef
 
Zolo schrieb:
Oder habt ihr jemals einen Menschen getroffen
der behauptet hat er mag "Musik" nicht und hört überhaupt keine Musik ?

ja, gibts. in meinem weiteren bekanntenkreis auch ein paar.
kam mir frueher wie blasphemie vor, inzwischen hab ich ein gewisses verstaendnis
dafuer, auch wenn ich selber musik durchaus mag. ist ein ausdrucksmittel
menschlicher kreativitaet, aber eben nicht das einzige und auch nicht das
alleinseeligmachende.
phasenweise hoere ich selbst auch keine musik, tut manchmal ganz gut.
 
Was ??? Leute die niemals Musik hören, mal summen, leise Singen ? Das glaub ich nicht. Klar gibts leute die das vielleicht erstmal behaupten. ABer trotzdem hören die den halben Tag automatisch Musik. Sonst dürften die ja schonmal kein TV schauen...
 
Ich glaube, bei den Amish dient Musik bzw. Gesang nur der Lobpreisung Gottes. Sowas wie Rhythmik oder gar Tanz ist dort meines Wissens nach verboten oder wird zumindest als sündig angesehen. Musik als Quelle der Sündhaftigkeit und Manifestation des menschlichen Sexualtriebes (also: Teufelszeug) anzusehen, findet man heute in extrem religiös geprägten Gemeinschaften schon noch. Als Elvis damals erster (?) Weißer die Hüften bewegte, war das ja für viele schockierend, obwohl Tanz und Rhythmus schon längst erfunden waren.

Andererseits ist es auch interessant, dass sowohl in der christlichen Kirchenmusik als auch bei Eingeborenenstämmen die Musik als "Weg zu Gott" gesehen wurde und wird, oder? Heute gibt es ja sogar christliche Metal-Kapellen.

Hat Musik vielleicht stets, wenn schon keine religiöse, dann zumindest eine spirituelle Komponente? Kann schon sein, oder?

Ich habe mich mal mit jemandem unterhalten, der eine unglaubliche Klassik-Sammlung besaß, aber jegliche Form von "Geräusch" ablehnte. Sogar sowas wie Annie Lennox war für ihn purer Krach. Vielleicht lag es an den Drums...

Ich bin davon überzeugt, dass das Leben allein schon musikalisch ist. Der Mensch hat einen Puls, er bewegt sich rhythmisch fort, er atmet rhythmisch, seine Sprache hat eine Melodie. Dass es für den Menschen Glück bedeutet, wenn er sich austoben und seinen Puls hochjagen kann, ist doch der ideale Nährboden für die Entstehung von Musik. "God gave Rock'n'Roll to you" (Kiss). ;-)

Ich höre auch nicht immer Musik. Aber im Kopf habe ich immer irgendeine Melodie oder einen Beat. Abschalten kann ich das nicht.
 
monozelle schrieb:
Hat Musik vielleicht stets, wenn schon keine religiöse, dann zumindest eine spirituelle Komponente?

Selbstverständlich. Weil sie schon ihrem Wesen nach spirituell ist.
Musik und Klang sind gar nicht materiell greifbar.
Daher sagte Celibidache zu Recht: Bei 440 Hz erklingt der Ton A. Aber der Ton A IST nicht 440 Hz.
 
Hab letztes Jahr zu dem Thema einen wunderbaren Podcast von einer SWR-Sendung gefunden, in der ein Wissenschaftler das sehr unterhaltsam für Kinder erklärt. Fand ich grossartig.

Hier im Forum war ein Podcast zu "akustischen Täuschungen" verlinkt, habs irgendwie darüber gefunden.
Müsste eigenlicht daheim auf der Platte schlummern, ich schau heute mal nach ob ich's irgendwo hochladen kann.
 
Zolo schrieb:
Was ??? Leute die niemals Musik hören, mal summen, leise Singen ? Das glaub ich nicht. Klar gibts leute die das vielleicht erstmal behaupten. ABer trotzdem hören die den halben Tag automatisch Musik. Sonst dürften die ja schonmal kein TV schauen...

gemeint ist absichtliches musikhoeren. diese leute (naja, knapp 2 davon kenne ich) machen sich halt nichts aus musik,
kriegen aber auch keinen anfall wenn sie welcher ausgesetzt werden. singen oder summen kommt aber wohl wirklich nicht
vor, cd-player besitzt die nicht, und das radio nur fuer nachrichten.
 
Wo man singt da lass dich nieder, böse Menschen haben keine Lieder... (Zitat von Irgendwem...weiß nicht genau..)
Ist Leider auch nicht 100% zutreffend.. National Sozialisten haben auch Songs zu denen sieh gröhlen.. :doof: von daher hinkt die oben
genannte These... what ever..
Auch mir sind schon Meschen untergekommen die offenkundig keinerlei Bezug zu Musik hatten...War/ist ihnen nicht so wichtig..
Für mich persönlich recht schwer nachvollziehbar aber dennoch nicht unvorstellbar.
Diese Leute beschrieben dabei keinesfalls eine totale Abneigung, es war vielmehr Gleichgültigkeit und Desintresse. Auch das muß es
wohl geben.
Bei einem Großteil der Menschheit (mich eingeschlossen) spielt Musik hingegen eine äusserst tragende Rolle. Wie kaum ein anderes Medium
Versteht sie es, Emotionen zu transportieren. Sie kann einerseits Gemüdszustände unterstreichen, andererseits (und finde ich noch viel
bemerkeswerter) Gefühle wecken die ohne sie nicht vorhanden gewesen wären. Man kann sich also mit gezielter Auswahl bestimmter Musik
durchaus in eine bestimmte Stimmung "hören".
Ganz ohne die zuhilfenahme von Koks, Grass, Estasy, Alkohol und was der Markt sonst so hergibt.
Einzig bekannte Nebenwirkung sind Hörschäden bei Überdosierung im Lautstärkebereich.. :mrgreen:

MUSIK IST EINFACH FANTASTISCH...
 
Hab den Podcast noch online gefunden:



Die erste Hälfte ist eher wie Musik ins Hirn kommt,
die zweite Hälfte erzählt er grossartig warum Musik eine solche Bedeutung hat.
 
musik ist lebensfreude oder warum singen besoffene oder fusballfans oder unter der dusche singen auch welche.
andererseits kann es auch flucht vor der realität sein oder einfach auf andere gedanken kommen zb.wenn dich was runterzieht pfeif ein lied.
oder musik bringt dich da hin wo du noch nie warst und hin kommen würdest das höchste hoch oder das tiefte tief.
das hollywood von gestern oder die bücher vor dem buchtruck..
 
Ist Musik doch der schönste Ausdruck einer universellen Sprache, der Mathematik, dem man noch seinen eigenen ganz individuellen Akzent aufdrücken kann.

Welchen anderen Weg, würde ich nutzen, mit höheren Lebensformen, sprich Außerirdischen oder sogar Geistern zu kommunizieren, wenn nicht die Musik? Emotionen ließen sich mathematisch nur schwer übertragen oder gar beweisen.

Selbst ein Kind versteht Musik als Musik, dennoch im Normalfall die Sprache/ Mathematik darin (und nicht dahinter) nicht! Musik ist die Sprache der Seele.
 
Wer sagt denn das Mathematik eine Sprache ist ?? Außer Hollywood Blockbuster Filme...

Jednefalls ist Mathematik eine Wissenschaft und keine Sprache - kein Wunder also das sie nicht universell verstanden werden kann ;-)
 
Wer sagt denn, dass Sprache etwas mit Rumgelaber zu tun haben muss?
Sprache ist der Weg, etwas, zB sich selbst gegenüber anderen auszuformulieren. Wie man sich jetzt ausdrückt und wen oder was "universell" nun einschließt, ist doch erstmal völlig nebensächlich.
Mathe ist die einzige existierende Sprache, die universell verstanden werden kann, daweil sie als einzige logisch ist!
 
Zolo schrieb:
Wer sagt denn das Mathematik eine Sprache ist ?? Außer Hollywood Blockbuster Filme...

Jednefalls ist Mathematik eine Wissenschaft und keine Sprache - kein Wunder also das sie nicht universell verstanden werden kann ;-)

Der SATZ des Pythagoras? :eek: :D :?
 
Musik ist imo ein Prinzip, dass nicht von der Existenz des Menschen abhängig ist. Oder ist sie erst dann Musik, wenn sie als solche empfunden wird? Ich glaube nicht. Gut, Begrifflichkeiten (wie das Wort Musik) werden erst dann nötig, wenn die von der Sprache geschaffene Realität entsteht, aber: Wer würde ernsthaft behaupten, dass die "Schwingungsintervalle" der Planeten keine Musik ist, oder das Rauschen eines Flusses usw.? Man kann auch den Urknall als Musik bezeichnen und somit die Musik als Urprung des Alls. Dazu tendiere ich.

Find das gut, dass hier Mathematik ins Spiel gebracht wird. Ich stosse da oft auf Unverständnis, sogar von Nicht-Musikern. Mathe will wie alles andere auch Musik sein und findet in ihr ihre transzendentale Erfüllung, wie auch der Mensch.

Da ich sicher bin, dass der Mensch bevor er sprechen konnte schon gesungen hat ist die Existenz von Musik nicht von der des Wortes "Musik" abhängig.

Auch Atome schwingen. zB sind im Kohlenstoffatom sehr komplexe, selbstkomponierende Schaffensprozesse enthalten, die sich in vom Menschen erfassbaren sequenzen nicht repititieren lassen. Nur weil sie sich ausserhalb unseres begrenzten Spektrums befinden sollen sie keine Musik sein?
 
Ich suche grade noch nach den vielen Bands, in denen Nichtmenschen spielen. Random Schwingungen sind allerdings eine andere Art als gezielt nur um des Schwingens Willen zur Stimulation da sind. Field Recording ist noch keine Musik, jedoch herausschneiden und aneinandersetzen kann es sein.

Musik machen - Intelligenz notwendig?
 
Naja, bestenfalls eine Sequenz, ein Teil eines Stückes. Aber niedlich ist das auch. Mathe muss man nicht können für Musik. Aber einige Vögel können samplen. Das ist dann ein Sampler aber ist es ein Musiker? Ich bin mal grad unromantisch.
 
Ich fasse zusammen:
Vögel die eine Menge Töne in einer Reihenfolge abgeben, wird nicht als Musik eingestuft.
Aber wenn jemand Fieldrecording macht und das danach schneidet schon :mrgreen:

Was ich eigentlich damit sagen wollte: Mathematik ist total optional für die Menschheit.
Die meisten Jahrtausende konnten Menschen ohne Mathematik leben. Zumindest bis
sie anfingen Pyramiden zu bauen oder ähnliches. Und selbst da konnte der großteil
der Menschheit sehr gut ohne Matehematik leben!
Aber es ist ja archologisch belegt das sie Musikinstrumente (z.B. Flöte) hatten
als sie "gerade mal aufrecht laufen" konnten.

Wie gesagt - Mathematik ist für mich keine Sprache. Sonst probiere mal bitte mathematisch
auszudrücken, daß du heute nicht gut drauf bist, oder das du ein Kircheis willst :gay:

Wenn Mathematik eine Sprache wäre, wäre es die Physik auch :roll:
 
Zolo schrieb:
Vögel die eine Menge Töne in einer Reihenfolge abgeben, wird nicht als Musik eingestuft.

Klingt nach Begriffsverwirrung :D

Wenn ich den Singvögeln zuhöre, dann machen die raffinierte Musik mit häufig mehr Stimmakrobatik als Menschin Lena Weißnichtwie. Bei denen nennt man das aber verniedlichend Lautäußerung, und mir kommt das gelegentlich genau umgekehrt vor.

Schon Amseln haben sogar echt coole Riffs drauf, dazu Intro und am Ende dann noch völlig abgefahrene Licks. Allerdings behauptet man, das sei zweckbezogen für sexuelle Anmache und Revierabgrenzung. Tja, ist das im Vergleich zu singenden Menschen wirklich so unterschiedlich? Da wir von Amselreligionen nicht sehr viel wissen, Amseln sind Menschen gegenüber etwas verschlossen in ihrem Mitteilungsdrang, fällt das als Zweck möglicherweise flach. Tanzsound haben die aber ne Menge, nur keine Clubs, aber vielleicht auch selektive Türsteher? Was wissen wir denn schon? Es werden auch ständig neue archäologische Gegenstände aus dem Boden gezogen, die nahelegen, die Geschichte umzuschreiben. Könnte Vögels musikalische Intentionen auch davon betroffen sein irgendwann. Beim Archäeopteryx stellte sich ja jetzt raus, dass die flaumartige Federn hatten und deshalb wohl kaum über's Hüpfen rauskamen. Na also.

 
Will der Erzeuger dieser weltweit identisch gesungener Lieder über ein paar Millionen Jahre Evolution auch mal getauscht werden? Kann der Vogel auch nen anders Genre als "Bleep"? Selbst eine 303 scheint flexibler. Oder gibt es da auch Funk, Beat und Klassik oder gar etwas ganz anderes als vorher?
Field Recording/Vogel + X = Musik? Naja, das ist dann schon etwas hart kombiniert ;-)
Frag den Lenavogel mal, der kann notfalls noch über andere Sachverhalte Leider singen als über künstliche Erdtrabanten.
 
Als Hilfskonstruktion ja, bei wenigen vielleicht auch bei der Musik, vielleicht heute mehr als früher? Aber bei div. Sessions rechnen viele nicht.
Übrigens wüsste ich nicht, was Musik wirklich ist im Sinne des Threads. Die Vorstellung das sie eigentlich immer da war ist sehr sympathisch. Sie passt sehr zur Sicht wie die Welt überhaupt funktioniert und das wir eben nicht die Hauptpersonen sein müssen dabei. Henne/Ei?
 
wollte eigentlich damit ausdrücken das mathematik manchmal einfach überbewertet ist.
weil sie gang und gebe ist wenn man frägt...nur der ausdruck erfordert lehre.
aber ohne machts mehr spaß wo wir wieder bei der musik und beim leben sind.
 
das ist wie auf eine uhr zuschauen und zb. die schönheit der uhr anzusehen und danach weiß man nichtmal die zeit.... aber schön wars..
 


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