Natürliche Noten

marcelfrehse

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Moin

manchmal führt mich der Youtube Algorithmus zu interessanten Sachen, so zu diesem Video:

https://www.youtube.com/watch?v=E3vYVGMgZYY


ab min 5 erklärt der Lehrer wie man anhang der Tonleiter erkennen kann, welches die natürlichen Noten der flat/sharp Tonleiter sind. ich hab es zigmal durchlaufen lassen, auch mit Übersetzung im Video (damit ich die Worte lesen kann) - aber ich werd nicht schlau.

er spricht davon dass bei G Dur eine Note # ist und bei erniedrigtem G Dur (also Gb Dur) 6 b-Noten sind. Das ist soweit klar. Aber was meint er da mit "natural key" (natürliche Noten) ? Und wofür genau ist das eigentlich gut ?
Beispielsweise erklärt er, dass bei Gb Dur das F die natürliche Note im G Dur ist. Dann erzählt er es nochmal bei A und Ab , dass es C , F und G ist, und zwar bei beiden Tonleitern. Spätestens da hat mich das Verständnis verlassen.

Kann das jemand für mich auflösen oder gibt es für das Ansinnen, die natürliche Note herauszufinden, eine einfachere Lösung? Ich bin kein Musiktheorie-Profi, möchte es aber gern verstehen.
 
Nach meinem Verständnis haben wir Tastenmenschen aufgrund der meist festen (temperierten) Stimmung unserer Instrumente nicht die Möglichkeit Tonhöhen freier als im 12er Raster zu formen*, wie das z.B. ein Posaunist oder eine Geigerin tun kann.
Von daher sind Herrn Wootens Ausführungen allenfalls von theoretischem Interesse, dürften aber in der Praxis für Hobbymusiker kaum Relevanz haben.

(*mal abgesehen vom Pitchbending oder Sonderentwicklungen wie Haken-Continuum usw...)

Hab' nochmal WIKIPEDIA befragt: Demnach werden die "natürlichen" Noten durch die weißen Tasten auf einer Klaviatur repräsentiert.

https://en.wikipedia.org/wiki/Natural_(music)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube was er sagt ist, dass das F in Gb Dur der einzige STAMM-Ton ist. Der also nicht erniedrigt wird. In einer diatonischen Tonleiter liegen die Halbtonschritte zwischen den Tönen 3/4 sowie 7/8.

Bei G-Dur wäre die Stammtonreihe: G A B C D E F (G). Beim ersten Tetrachord (G A B C) stimmt die Lage des Halbtonschritts (B-C), aber nicht beim zweiten (D E F G). Daher muss der Stammton F hier zu F# erhöht werden. Man kann sich das selber herleiten wenn man z.B. den Quartenzirkel von C aufsteigend bildet. C-Dur: keine Vorzeichen, Halbtonschritte bei 3/4 und 7/8. Nächste Tonart F: Stammtöne wären F G A B D E (F). Hier ist 3/4 (= A B) kein Halbtonschritt, daher wird B zu Bb.

Man bildet also zu jeder Tonleiter zunächst die Stammtonreihe und erhöht/erniedrigt. Basierend auf der jeweils vorhergehenden. Also beim Quartenzirkel: C -> F -> Bb -> Eb usw.
Hoffe ich habe Deine Frage richtig verstanden (bin auch kein Theorie-Profi).

Siehe auch hier
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann erzählt er es nochmal bei A und Ab , dass es C , F und G ist, und zwar bei beiden Tonleitern. Spätestens da hat mich das Verständnis verlassen.

Nicht bei beiden Tonleitern. Er sagt, dass die drei Töne, die bei A-Dur das Vorzeichen haben, bei As-Dur die Stammtöne (natural = Stammton, wie @Arvin schreibt; zugleich auch Auflösungszeichen) sind: C, F und G.

Zum Quintenzirkel gibts wahrscheinlich mehr Eselsbrücke, Kniffe und Merksätze als Tonleitern...

Cee
 
Mhhh, ich weiß noch nicht wozu dieses Wissen hilfreich ist. Bei Saiteninstrumenten kann man ja einfach alles einen Bund versetzen und braucht nicht weiter darüber nachzudenken.
Bei Tasteninstrumenten hingegen ist es mMn immer etwas seltsam. C Dur hat 7 natürliche Noten / C flat Dur hat 7 flats.

Aber hilft das Wissen, sich schneller in C flat Dur zurecht zu finden? Zumal ja eben trotzdem weiße Tasten dabei sind - heißen eben nur anders - irgendwie ist das Schwarz/Weiß Ding beim Keyboard komisch.

Und warum eigentlich nicht gleich B Dur dazu sagen? Macht das einen Unterschied?

... aber trotzdem gut es verstanden zu haben und teilweise kann es vielleicht doch nützlich sein und Zeit ersparen - ich muss es nur mehr verinnerlichen.
 
Hab eine gute Antwort auf meine Frage bezüglich B Major und Cb Major ergoogled. Ich vergesse immer enharmonische Verwechslung, also dass B und C-flat nicht bei jedem Instrument gleich klingen.

Zudem kann es auch bei Instrumenten auf denen es gleich klingt sinnvoll sein einen Unterschied zu machen, z.b. wenn man moduliert:

https://qr.ae/pGxpBm
Furthermore, you have to consider the context where these scales appear. If you have a piece in E major and play this scale over it (resulting in an E lydian sound), you will certainly call it B instead of C flat. B indicates that you want the scale on the 5th scale degree of E, which is immediately understandable to a musician. While calling it C flat would confuse people, since C is not in the key of E major. C in E major could be an alteration up from the 5 (#5) or down from the 6 (b6) and thus would replace the 5 or 6 of the scale (leaving the other one intact).

If your piece is in Gb major, you will on the other hand confuse people, if you call the subdominant B, because B is not in the key of Gb major, while Cb is.
 
vielen Dank euch. ich werde mich wohl doch besser einmal intensiver mit dem Q-Zirkel auseinandersetzen müssen.

Aber hilft das Wissen, sich schneller in C flat Dur zurecht zu finden?
das ist halt die Frage für mich - ok, G Maj hat eine #, also hat Gb Major 6b's. Die Eselsbrücke ist, die andere Tonart einfach mit den restlichen Vorzeichen bis zur 7 aufzufüllen.
Aber die Frage die du da stellst, ist die gleiche die mir durch den Kopf ging - wozu ist es gut? Was bringt es mir zu wissen welche Tonart welche natürlichen Noten hat, wenn man das durch den Q-Zirkel ohnehin quasi so oder so verinnerlicht ?
 
Noch muss ich oft Ganztöne, Halbtöne ausgehend von C Dur und A Moll abzählen - aber so nach und nach wird sich das automatisch erledigen.
Als Studiomensch braucht man das halt auch selten auf Anhieb, wodurch der Anreiz es unmittelbar abrufen zu können etwas fehlt.
 
einfach durch spielen, nicht wahr? denn ein theorieanfänger beginnt ja meist mit nur einem instrument und nicht mit dreien gleichzeitig.
 
das ist halt die Frage für mich - ok, G Maj hat eine #, also hat Gb Major 6b's. Die Eselsbrücke ist, die andere Tonart einfach mit den restlichen Vorzeichen bis zur 7 aufzufüllen.

Ist sozusagen 'logisch'. :)

halben Ton höher => 7# addieren
halben Ton tiefer => 7b addieren
b = -#

G-Dur: 1#
halben Ton tiefer: 1# + 7b = 6b

von C-Dur drei Halbtöne höher =>
21#
= 9# (mod 12)
(Dis-Dur hat 9#, das ist eher pathologisch)
= -3# (mod 12)
= 3b (wegen # = -b)
Es-Dur hat drei b.

In der Praxis macht das natürlich keiner so. :)

Grüße
Omega Minus
 
deswegen, wozu braucht man das Wissen dann eigentlich? Hab ich mich später gefragt.

Es gibt Leute, die möchten Strukturen verstehen, dazu gehöre ich. Ich habe also relativ früh mich damit beschäftigt (Eigengebräu, ich war damals so 10, hatte damals noch kein Buch zu Musitheorie in der Hand gehabt).

nerdige Grüße
Omega Minus
 
aber durch das reine Spielen und immer wieder üben, sind das doch aber trotzdem im Kopf drin, oder? Also sogar durch reines Auswendiglernen, wie im Kommentar oben, ohne die Struktur zu verstehen ?
 
aber durch das reine Spielen und immer wieder üben, sind das doch aber trotzdem im Kopf drin, oder? Also sogar durch reines Auswendiglernen, wie im Kommentar oben, ohne die Struktur zu verstehen ?

Ja, natürlich.

So die Leute das tun und nicht nach vier Jahren Instrumentalunterricht immer noch nachdenken müssen bei:Du hast vier Kreuze, welche Tonat ist das und welche Töne sind erhöht? Da gibt es die komplette Bandbreite von Instantanreaktion bis katatonischer Zwischenzustand.

Bonuspunkte für die Töne von Tonika, Dominante und Subdominante.
Bonuspunkte für die Mollparallele.

Aber ja: Kann man lernen und - je nach Musik, die man betreibt - sollte man das auch. :cool:

Grüße
Omega Minus
 


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