Netzteiltausch mit Schaltband/Bowdenzug (am Beispiel Sony DPS)

NickLimegrove

NickLimegrove

Flexiganer
Dies hier sind die Innereien eines SONY DPS M7. Mein Exemplar ist eine 120V-Version, was mich gehörig nervt. Ich habe irgendwie keine Lust auf diese Spannungswandler in meiner Dudelbude, die sind mir suspekt, manchen teilw. zwielichtige Geräusche, und zudem ich traue mir zu, irgendwann doch mal in einem Anflug kompletter Verpeiltheit das Gerät zu schrotten, weil ich die falsche Spannung reinjage. Ergo: ich möchte das interne Netzteil austauschen gegen ein 230V-Exemplar. Das habe ich passenderweise auch hier, nämlich in einem leicht mackenhaften Zweitexemplar meines DPS-D7, welches dem M7 fast baugleich ist. Nichts läge also näher, als das Netzteil des D7 in das M7 umzupflanzen.

Woraus ich nur nicht so ganz schlau werde, ist dieser dicke schwarze Schlauch für die Netzschalter-Mechanik. Was der macht, ist mir schon klar, aber wie würde man den abkriegen? Ginge das non-destruktiv? Sicher könnte man auch am anderen Ende ansetzen, und den Netzschalter mit-demontieren und tauschen, aber das Gefriemel an der Frontplatte ist recht umständlich. Daher wäre ich froh, wenn man z.B. diese hellblauen Pinöpel irgendwie lösen und wieder zusammensetzen könnte, ohne dass was kaputtgeht (wie nennt man diesen ganzen Kladderadatsch eigentlich in Expertenkreisen?) Freue mich über jeden Hinweis!

M7:
Sony-DPS-M7klein.jpg

D7:
Sony-DPS-D7klein.jpg

Magic Pinöpel of Doom:

1671018491045.png

oder kann man auch hier, an diesem Ende ansetzen? Sieht irgendwie alles so aus, als wär's nur zum Auseinanderrupfen, aber nicht zum wieder-Zusammenbauen gedacht...

1671018987563.png
 

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Hallo,

was ist eigentlich dieser ominöse (Um)schalter unter Öffnung in der Netzteilabdeckung? Was mir auffällt ist, dass der Trafo sekundärseitig 3 Anschlüsse, dh. 2 Wicklungen hat. Ich kenne sowas aus Geräten welche für 120/240V ausgelegt sind und mit einem Schalter umgeschaltet werden können (Findet man oft bei Hifi-geräten). Bei solchen Trafos gibt es dann eine Mittenanzapfung (Hälfte der Wicklung) für 120V und die komplette Wicklung ist dann für 220V.

Vllt hast du ja Glück und dein Netzteil kann umgeschaltet werden. Ansonsten gäbe es evtl noch die Möglichkeit den Trafo zu tauschen.


Gruß

Werner
 
In folgendem Thread kann man das Innenleben einer solchen Schalterkonstruktion erkennen:

Jedoch:
Bei beiden von Dir eingestellten beiden Bilder kann man unter der transparenten Kunststoff-Abdeckung (durch die rechteckige Öffnung) einen sog. "Voltage-Selector"-Schalter erkennen (Das "schwarze Ding" mit der weißen Mulde (zur Betätigung dieses Schiebeschalters)).
 
Zur Kontrolle mittels eines handelsüblichen Multimeters:
1.) Widerstandsmessung am Netzstecker (in der 110V-Position)
2.) Nach der Umstellung auf 230V muß das Multimeter ca. den doppelten Widerstandswert anzeigen.
 
Zumindest ist bei der einen Version dieser Schalter links und bei dem anderen rechts! Da steht doch irgendwas dran, auf der Platine..
 
Im Service Manual steht das, was immer das bedeutet….
 

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was ist eigentlich dieser ominöse (Um)schalter unter Öffnung in der Netzteilabdeckung? Was mir auffällt ist, dass der Trafo sekundärseitig 3 Anschlüsse, dh. 2 Wicklungen hat. Ich kenne sowas aus Geräten welche für 120/240V ausgelegt sind und mit einem Schalter umgeschaltet werden können (Findet man oft bei Hifi-geräten). Bei solchen Trafos gibt es dann eine Mittenanzapfung (Hälfte der Wicklung) für 120V und die komplette Wicklung ist dann für 220V.

Damit schaltet man bei der europäischen Version um zwischen 230 und 240V und bei der japanisch/amerikanischen zwischen 100 und 120V. Bei der europäischen Version ist dieser Umschalter sogar von außen zugänglich, durch eine kleine Öffnung im Gehäuse. Auch die Typenschilder sprechen eine klare Sprache: "100V, 50/60Hz" bei dem einen, und "230/240V, 50/60Hz" bei dem anderen. Definitiv gibt es hier keine Umschaltmöglichkeit zwischen "Japan/Nordamerika" und "Europa". Das wäre leider zu einfach.

1671022253803.png
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Service Manual ist auch leider keine Beschreibung des Schalters, nur die Sony-interne Bestellnummer.
 
@NickLimegrove

Wenn Du Dich davor scheust, das "Schaltband" zu zerlegen, könntest Du (bei beiden Netzteilen) ganz einfach den Netzschalter von der Platine entfernen (bzw. entlöten), ohne das Schaltband anzutasten.

Und wenn Du auf "absolut sicher" gehen möchtest, ergäbe sich zusätzlich noch folgende Vorgehensweise:

1.) M7 über Spannungswandler anstecken.
Multimeter auf V (AC) (Wechselspannungsmessung) Messung direkt am (bzw. "im") Stecker (An den Kabeln, die direkt aus dem Transformator kommen):
a) Schwarze Meßstrippe auf Grau. Dann die Wechselspannung von der grauen Leitung jeweils zu den beiden danebenliegenden orangen Leitungen messen und Werte notieren.
b) Schwarze Meßstrippe auf Schwarz. Dann die Wechselspannung von der schwarzen Leitung jeweils zu den beiden danebenliegenden roten Leitungen messen und Werte notieren.

2.) Dasselbe nun mit dem D7 wiederholen.

Anmerkung:
Dadurch kannst Du sicherstellen, daß die sekundärseitige Steckerbelegung (incl. der Farbkennzeichung) und die Höhe der Ausgangsspannungen bei beiden Transformatoren identisch sind (bzw. ist).
 
Na ja, das worum es hier geht, ist nichts anderes als ein Stück Leitung, mit entsprechenden Steckkontakten. Damit sich diese Steckkontakte nicht lösen, gibt es vermutlich ein "Vorrichtung" auf beiden Seiten, damit die Stecker einrasten. Auf den Bildern ist das schwer zu erkennen, welcher Teil genau entfernt werden kann. Letztlich wird damit die Netzspannung geschaltet bevor sie in den Trafo geht. Deshalb möchte man sicher gehen, dass sich nichts löst. Offensichtlich scheint mir aber, dass auch in ausgeschaltetem Zustand noch Netzspannung am oberen Teil des Netzteils anliegen kann. Das sollte man immer im Hinterkopf haben. Also immer Netzstecker ziehen.
Ich vermute mal, dass man den Stecker schon schon zerstörungsfrei lösen kann. Aber das musst du wahrscheinlich vorsichtig ausprobieren. Es gilt herauszufinden wo der obere Teil eingerastet ist. Im Zerstörungsfall wird man die zwei Leitungen zum Schalter auch direkt auf die Platine löten können, aber das ist natürlich nicht schön.
Grundsätzlich denke ich, dass die Netzteile ausgangsseitig/sekundärseitig identische Werte liefern, aber das müsste man in der Tat nachmessen oder anhand der Schaltpläne verifizieren.

Ein etwas aussagekräftiger Threadtitel wäre vielleicht auch hilfreich ;-)
 
Gottohgott.

Im Inneren des schwarzen Schlauches befindet sich ein "Schaltband", also eine Art "flacher Kanal aus Kunstoff". Und in diesem flachen Kanal befindet sich ein stählernes dünnes Band, das verschiebbar ist.
An einem Ende dieses Schaltbandes befindet sich nun ein Drehknopf, während sich am anderen Ende des Schaltbandes der EIGENTLICHE Schalter befindet. Mittels des Drehknopfes wird nun alleinig das stählerne Band im Inneren des Kunststoffkanals verschoben, wodurch dann der Schalter am anderen Ende betätigt wird.

Diese Konstruktion wird beispielsweise oft bei Hifi-Verstärkern verwendet, um Einstreuungen zu verhindern. Denn dadurch kann ein (einstreuungsempfindlicher) Input-Selector-Schalter DIREKT bei den Eingängen neben den Cinchbuchsen in unmittelbarer Nähe zur Geräte-Rückseite positioniert werden, während sich der Drehknopf in der Frontplatte (also ganz vorne) befindet.
Beispiel:
 
Korrekt

Ich hab mal versucht so eine Schaltband im HiFi-Verstärker meines Vaters zu lösen. War eine Scheißidee (also Lösen ging schon, aber wieder hinmachen....)
 
In folgendem Thread kann man das Innenleben einer solchen Schalterkonstruktion erkennen:
Sony TA-F 870ES
(...)
Schaltband

Danke, das ist das Wort, nach dem ich gesucht habe. Jetzt kann der Thread auch einen aussagekräftigeren Titel kriegen. Vielen Dank erstmal allen Beteiligten für die Tips. Ich werde in der Tat sicherheitshalber erstmal nachmessen, inwieweit die beiden Netzteile wirklich auch vom elektronischen Aspekt austauschbar sind, und dann geht's ans Basteln in den Weihnachtsferien. Berichte, wenn sich an der Front was tut.
 
Gottohgott.

Im Inneren des schwarzen Schlauches befindet sich ein "Schaltband", also eine Art "flacher Kanal aus Kunstoff". Und in diesem flachen Kanal befindet sich ein stählernes dünnes Band, das verschiebbar ist.
An einem Ende dieses Schaltbandes befindet sich nun ein Drehknopf, während sich am anderen Ende des Schaltbandes der EIGENTLICHE Schalter befindet. Mittels des Drehknopfes wird nun alleinig das stählerne Band im Inneren des Kunststoffkanals verschoben, wodurch dann der Schalter am anderen Ende betätigt wird.

Diese Konstruktion wird beispielsweise oft bei Hifi-Verstärkern verwendet, um Einstreuungen zu verhindern. Denn dadurch kann ein (einstreuungsempfindlicher) Input-Selector-Schalter DIREKT bei den Eingängen neben den Cinchbuchsen in unmittelbarer Nähe zur Geräte-Rückseite positioniert werden, während sich der Drehknopf in der Frontplatte (also ganz vorne) befindet.
Beispiel:
Mensch, das ist ja mal echt peinlich. Ich habe das nicht erkannt. Mir sind solche Schalter schon lange nicht mehr untergekommen. Der letzte war in meinem Sony(!) CD-Player aus den 80er Jahren. Vielleicht sollte man doch öfter mal in alte HiFi-Hardware schauen. Vor allem sollte man den Eingangspost sorgfältiger lesen und nicht mal eben schnell zwischen Tür und Angel eine Antwort verfassen. Sorry, aber wenigstens ist der Threadtitel jetzt aussagekräftiger :)

Da einen passenden Ersatz zu finden, dürfte ohne genaue Bezeichnung schwierig werden. Das Service-Manual hält sich bei genau diesem Teil bedeckt.
Auf die Schnelle habe ich jetzt nur das hier gefunden.
Dürfte aber für das SONY DPS M7 nicht passen. Offensichtlich hat ALPS so etwas mal hergestellt. Im aktuellen Katalog findet man das aber nicht mehr.
Als Stichwort könnte auch "ALPS band switch" oder "ALPS cable switch" funktionieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal anders gefragt: davon ausgehend, daß der besagte Bowdenzug-Schalter nicht defekt ist, könnte man nicht einfach (nur) den 120V-Trafo ausbauen und dann an seiner Stelle den 230V-Trafo einbauen...?
 
Mal anders gefragt: davon ausgehend, daß der besagte Bowdenzug-Schalter nicht defekt ist, könnte man nicht einfach (nur) den 120V-Trafo ausbauen und dann an seiner Stelle den 230V-Trafo einbauen...?
Können schon, sollen aber nicht. Wie man im Service Manual leicht sieht, sind die Platinen anders bestückt, je nach Version. Auch sind die Sicherungen anders.

Da beim Bowdenzug einiges an Kraft zu übertragen ist, sollte man von einer Manipulation absehen. Ich gehe davon aus, dass das als Einmal-Klips entworfen ist und sich nicht zerstörungsfrei demontieren lässt.
 
Wie kommst du da drauf? Wenn man im Schaltplan nachsieht, sind in beiden Versionen 800mA Sicherungen bestückt. Auch von der restlichen Schaltung her schaut dieser Teil gleich aus...
In der Stückliste unten rechts auf Seite 31 sind den Bauteilen im Schaltplan je nach Version andere Teilenummern zugewiesen. Servicemanual zum DPS M7. Eben auch ein anderer Trafo. Bei den Sicherungen Time Lag vs. Glass Tube.
 
@swissdoc

Die Teile-Nr für die Sicherungen, Netzschalter und den Trafo sind die einzigen, bei denen es diese Unterscheidung US/CN und AEP/UK gibt. Bei keinem anderen Bauteil habe ich eine Bestückvariante US/CN und AEP/UK gefunden. Wobei es bei den Sicherungen nur der Typ ist, der anscheinend unterschiedlich ist und nicht der Wert. Und dass die LP unterschiedlich sind, ist wohl unterschliedlichen LP-Revisionen geschuldet.
Ich wage zu behaupten, dass es reichen müsste, einfach den Trafo, wegen mir auch noch den Sicherungstyp, zu tauschen. Was aber eine Sache ist, die zu bedenken wäre, ist der Netzschalter. Der muss wohl bei der AEP/UK-Version eine höhere Spgs-festigkeit haben.

Das sind so meine Vermutungen, dass es wirklich so ist, will ich nicht behaupten...



Gruß

Werner
 
@swissdoc
Das sind wohl Entstörkomponenten der HF-Entstörung zum Chassis C4 = 0,0022uF oder C4 in Reihe mit C5 = 0,001uF, die meiner Meinung nach auf die Funktionalität keinen Einfluss haben... Da spielen wohl nationale Vorschriften eine Rolle...

Ich persönlich würde wie @sbur und @Christian Böckle vorgeschlagen haben, auf der Sekundärseite des Trafos die Spgn messen. Sind diese bei beiden Geräten gleich, würde ich, wenn es meine Geräte wären, hemmungslos den Trafo tauschen. Ob das jmd dann so macht muss er selbst entscheiden. Es ist immer eine etwas heikle Sache, an der Spgsversorgung rumzubasteln.



Gruß

Werner
 


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