Nur OnTopic ÖRR möchte Reform, alles verkleinern. Thema weitgehend verfehlt, daher weiter im GEZ Thread…

Bitte stark genau im Thema bleiben wie es im ersten Beitrag steht. Alles andere gilt als OT und kann gelöscht werden.
Wenn radikale Monarchisten, Zentralmonophonisten und Saxophonisten nun beanspruchten, da vorzukommen, weil sonst wäre das ja nicht offen und Leute, die die Todesstrafe für Leute, die keine Gitarren in Musik haben wollen - dann wird es in der Tat schwer - und der Konsens darüber extrem schwer. Das ist leider wahr.
Noch mehr, wenn Wissenschaft und echte letzte Erkenntnisse nicht frei aber dazu auch nicht zu absurd (Flacherde, Dreiecke als Kanzler und Co) abgelenkt werden können - dann wäre das vielleicht bei den meisten schon noch vereinbar.
Wenn dann natürlich Kuchenradikalisten, Gitarrenfeinde und Baum-Weg Partei weil das doof aussieht einen Proporz wollten, wäre das auf jeden Fall schwer - dann wäre es Meinungsverteilt - Aber - wenn man das wählt und das dann kommt? Was weiss ich, wie das dann gemacht würde. Da wäre dann der schärfstmögliche Ton? Also zB Leute, die das baumfeindliches Programm und PR gegen Gitarren so weit führen würde, dass man allen, die das tun abschätzige Namen geben darf und alles erlaubt ist aber auch kein Anstand als Regulativ nach unten da ist - gibt es vermutlich allgemein ein Problem. Es wird auch normal. Weiss nicht - ob das ein Thema ist.

Das ist dann ja auch wirklich Politik - besonders, wenn man den Anspruch hätte, das alle anderen Ansichten nicht ok sind. Aber der öffentliche Teil muss eben das oder das erfüllen, wie man das macht - müsste man ggf. über eine neuere Demokratie mit heutigen Mitteln und Öffentlichkeit - wo jeder eben das ist bis hin zu sehr jungen Leuten eigentlich neu definieren, ggf. gäbe es eine Art Ethikrat, der rotieren muss und so weiter. Und eine Art Basisidee, was da rein darf - besonders natürlich §1 - das muss immer vorn sein.

Das mit den Gitarren find ich an manchen Abenden schon ganz gut, wäre es auch irgendwie zu radikal. Irgendwer mag es halt. Vielleicht sogar irgendwann ich und dann weiss ich nicht mehr, wie ich da raus komme.
 
Ach, es gibt so ein paar Dinge, die ich wichtig finde, bzw. fände:
Abdeckung von kulturellen Interessen, die es im privaten Bereich kaum gibt: Klassische Musik, die (teilweise auf Weltklasse-Niveau spielenden) Rundfunkorchester, experimentelle Musik (und allgemein avantgardistische Kunst, ob Literatur, Malerei, Theater, whatever).
Regionalsender. Ob Bayern oder auf dem Deich - das ist ein wichtiger Bereich, der bei den "Privaten" höchstens als grober Kitsch repräsentiert ist.
Politisches Kabarett, kritische Berichterstattung: Ich bin mit "Scheibenwischer" und "Notizen aus der Provinz" aufgewachsen. Das waren linksliberale Formate, die IMMER die Regierenden aufs Korn genommen haben, geistreich, eloquent, treffsicher. Gibt es heute nicht mehr. Die Parolendrescher haben gewonnen.
Wissenschaft: Bin immer fasziniert davon, was es zum Weltraum, der menschlichen Evolution, Quantentheorie, Geschichte des Mittelalters usw. zu wissen gibt. Für Private eher wenig lohnend.
Archive: Jaaa. Die ganzen ollen Kamellen, von Heinz Erhard bis Loriot, Jaques Tati bis de Funes, Bud Spencer bis Klaus Kinski, Das Boot bis Unendliche Geschichte, Schuh des Manitu bis Der Vorname.

Guten Abend,
Andreas
 
meine persönliche Meinung:

was ich im Öffentlichen Rundfunk für wichtig halte:
  • internationale/nationale Nachrichten, gerne möglichst neutral und ohne "Einordnungen".
  • Wissenschaft, Allgemeinbildung (quasi "Sendung mit der Maus" für Erwachsene, aber bitte nicht auf Galileo-Niveau)
  • Reportagen aus Natur, Kultur, Geschichte
  • Regionalsender: kann bestehen bleiben, solange es nicht in den Boulevard rutscht.
  • politisches Kabarett: Gerne, solange es ausgewogen bleibt, und vornehmlich "nach oben" tritt.
  • (politische) Talkshows: Gerne, aber nicht im Übermaß und bitte politisch ausgewogen.
was ich im ÖRR für unnötig halte:
  • Sport: ist Privatvergnügen und gibt zur Genüge bei kommerziellen/privaten Anbietern.
  • Krimis, Seifenopern, Schnulz-Dramen: kann man sich anderswo besorgen, ich sehe auch den Bildungsauftrag nicht.
  • Gameshows/Quizshows: reine Unterhaltungsformate können auch privat produziert werden.
  • das selbe gilt für Schlagerparaden, Volksmusik, Fernsehgarten & co.
  • (alte) Spielfilme: können ggf. in den Mediatheken vorgehalten werden, aber ob es wirklich zum Auftrag des ÖRR gehört?
Kultur im Spartenbereich (Bildende Kunst, Theater, klassische Musik): ist eine Grauzone - m.E. kann so etwas gerne bei Arte oder so stattfinden. Ich vermute, dass die Zielgruppen sich dafür auch andere Quellen erschließen können. Allerdings hat nicht jeder das Geld für Konzerte/Theaterbesuche, und von daher finde ich es im ÖRR in Ordnung (es ist ja preislich überschaubar, eine ohnehin stattfindende Aufführung mitzufilmen - ob sich ein eigenes Rundfunkorchester oder -Ballett lohnt, steht auf einem anderen Blatt).
 
Wenn politische Talkshows, würde ich mir lange und offene und weitere Gespräche wünschen, keine Panels und keine 5 Minuten-Dinger, das muss richtig lang sein, damit die Talking Points durch sind und man wirklich redet.
Da muss man auch sehr unterschiedliche aber auch ähnliche Leute holen, immer mit genug Tiefe - und die aktuellen tun das eher nicht.
Das muss wirklich besser werden, also nicht Maischberger etc.

Sehe schon ,dass die sich bemühen. Aber ich finde das unfassbar wichtig - nichts dämonisierern - aber auch klare Sachen und frei im Kopf.
Das könnte das Land sicher gut brauchen - weg von diesen Runden, wo nur kurz Meinung gesagt wird und dann nächste Runde, nächstes Panel. Denn sonst lohnt sich gar nichts.
Mut das lang zu machen auf eigenem Platz und Kanal - Phoenix und Co oder einfach 2 Wochentage wo das gemacht wird - nicht immer die gleichen Interviews und so.
Und bitte nicht immer diese Talkshow-Typen sondern wirkliche Diskussionen. Es gibt genug Themen - und keine Bullshit Sachen - niemand muss jetzt über die "Flood the zone with Shit" Themen reden. Aber offen dennoch.

Beim Spocht sehe ich das ähnlich - aber Platz muss das wohl haben - aber irre Summen für so ganze Systeme zahlen - das sollte dann an die gehen, die das interessiert.
Und ab 0:00 kann man dann von mir aus Schach, Darts und Curling machen, oder eigene Sachen, E-Games, was auch immer - irgendwer findet das sicher nice, lässt man die kommerziellen halt weg. Aber schaut auch dass das nicht für die Quote ist sondern irgendwie interessant.

TV darf nicht nur für ü60 sein. Auch wenn ich da bald selbst drin bin.
 
Und schon kriecht man vor den Rechts-Populisten zu Kreuze. Traurig.

Ich bin ein erklärter Fan des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Ich höre regelmäßig den Deutschlandfunk und liebe die Angebote auf Arte und One.

Als Hörer klassischer Musik frage ich mich allerdings, ob es nicht sinnvoller wäre, statt des Betriebs der Rundfunkorchester lieber öfter die lokalen Sinfonie-Orchester ins Programm zu nehmen. Was kann das WDR-Sinfonieorchester denn mehr als die Niederrheinischen Sinfoniker oder das Gürzenich-Orchester?
So geht man, wie du, dem ÖRR Framing respektive Narrativ auf dem Leim , wer den ÖRR kritisiert, verkleinern oder gar zum Sparen zwingen will ist gleich rechtspopulistisch, gehts noch ?? Dein Versuch eine Korrelation zwischen ÖRR und Demokratieverständis zu konstruieren ist auch fragwürdig , klingt ebenso nach dem Narrativ der ÖRR wäre ein Garant für Demokratie, die Rundfunkräte sind keinesfalls neutral , informier dich einfach besser !
Seit wann sind die Landesrundfunkanstalten neutral ? Es gilt seit Jahrzehnten als offenes Geheimnis, dass man in bestimmten Landesrundfunkanstalten mit dem falschen Parteibuch keine Karriere macht.
Der Spitzname Rotfunk für den WDR kommt nicht von ungefähr, das der Meinungspluralismus seit Jahren eine Schieflage bei den ÖRR hat, sehen mittlerweile viele.
 
meine persönliche Meinung:

was ich im Öffentlichen Rundfunk für wichtig halte:
  • internationale/nationale Nachrichten, gerne möglichst neutral und ohne "Einordnungen".
  • Wissenschaft, Allgemeinbildung (quasi "Sendung mit der Maus" für Erwachsene, aber bitte nicht auf Galileo-Niveau)
  • Reportagen aus Natur, Kultur, Geschichte
  • Regionalsender: kann bestehen bleiben, solange es nicht in den Boulevard rutscht.
  • politisches Kabarett: Gerne, solange es ausgewogen bleibt, und vornehmlich "nach oben" tritt.
  • (politische) Talkshows: Gerne, aber nicht im Übermaß und bitte politisch ausgewogen.
was ich im ÖRR für unnötig halte:
  • Sport: ist Privatvergnügen und gibt zur Genüge bei kommerziellen/privaten Anbietern.
  • Krimis, Seifenopern, Schnulz-Dramen: kann man sich anderswo besorgen, ich sehe auch den Bildungsauftrag nicht.
  • Gameshows/Quizshows: reine Unterhaltungsformate können auch privat produziert werden.
  • das selbe gilt für Schlagerparaden, Volksmusik, Fernsehgarten & co.
  • (alte) Spielfilme: können ggf. in den Mediatheken vorgehalten werden, aber ob es wirklich zum Auftrag des ÖRR gehört?
Kultur im Spartenbereich (Bildende Kunst, Theater, klassische Musik): ist eine Grauzone - m.E. kann so etwas gerne bei Arte oder so stattfinden. Ich vermute, dass die Zielgruppen sich dafür auch andere Quellen erschließen können. Allerdings hat nicht jeder das Geld für Konzerte/Theaterbesuche, und von daher finde ich es im ÖRR in Ordnung (es ist ja preislich überschaubar, eine ohnehin stattfindende Aufführung mitzufilmen - ob sich ein eigenes Rundfunkorchester oder -Ballett lohnt, steht auf einem anderen Blatt).
Ich muss dazu nichts mehr schreiben, weil du hast meine Meinung dazu schon ziemlich auf den Punkt gebracht.
 
internationale/nationale Nachrichten, gerne möglichst neutral und ohne "Einordnungen".
Es ist aber außerordentlich wichtig Dinge einzuordnen. Die Einordnung soll dabei auch neutral sein und z.B. Äußerungen bestimmter Personen zu den Fakten darstellen.

Beispiel Merz erzählt über Milliarden-Einsparpotentiale beim Bürgergeld, eine Einordnung könnte dann erläutern wie groß die tatsächlich sind.

Trump erzählt der Wahlsieg wurde ihm gestohlen, die Einordnung sollte Fakten und Aussagen offizieller Stellen dazu darstellen.

Der Landwirtschaftsminister Rainer erzählt Fleischkonsum sei kein Problem fürs Klima, die Einordnung könnte darstellen wiviel CO2 durch Fleischproduktion erzeugt wird.
 
Es ist aber außerordentlich wichtig Dinge einzuordnen. Die Einordnung soll dabei auch neutral sein und z.B. Äußerungen bestimmter Personen zu den Fakten darstellen.

Beispiel Merz erzählt über Milliarden-Einsparpotentiale beim Bürgergeld, eine Einordnung könnte dann erläutern wie groß die tatsächlich sind.

Trump erzählt der Wahlsieg wurde ihm gestohlen, die Einordnung sollte Fakten und Aussagen offizieller Stellen dazu darstellen.

Der Landwirtschaftsminister Rainer erzählt Fleischkonsum sei kein Problem fürs Klima, die Einordnung könnte darstellen wiviel CO2 durch Fleischproduktion erzeugt wird.
Das Problem ist aber, dass solche Einordnungen meist politisch gefärbt sind. Und politische Färbung ist ja eins der Hauptkritiken an den Öffentlich-Rechtlichen.
 
was ich im ÖRR für unnötig halte:
  • Sport: ist Privatvergnügen und gibt zur Genüge bei kommerziellen/privaten Anbietern.
  • Krimis, Seifenopern, Schnulz-Dramen: kann man sich anderswo besorgen, ich sehe auch den Bildungsauftrag nicht.
  • Gameshows/Quizshows: reine Unterhaltungsformate können auch privat produziert werden.
  • das selbe gilt für Schlagerparaden, Volksmusik, Fernsehgarten & co.
  • (alte) Spielfilme: können ggf. in den Mediatheken vorgehalten werden, aber ob es wirklich zum Auftrag des ÖRR gehört?
Was ist denn der Auftrag des ÖRR?

Unterhaltung , je nach individuellem Geschmack gehört genauso dazu wie Bildung.

"Der Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks leitet sich aus Art. 5 Abs. 1 Satz 2 des Grundgesetzes ab. ... Der ÖRR soll ...durch die Auswahl von Programmen und Themen die freie Meinungsbildung und kulturelle Vielfalt gewährleisten. Ferner soll er mit seinem Angebot der Bildung, Information, Beratung und Unterhaltung den Rezipienten dienen."
 
Das Problem ist aber, dass solche Einordnungen meist politisch gefärbt sind. Und politische Färbung ist ja eins der Hauptkritiken an den Öffentlich-Rechtlichen.
Ja alle links-grün versifft. :roll:

Ich halte die Kritik der politischen Färbung für überzogen.

1. kein Mensch ist neutral. Das ist nunmal so. Aber in Teams ist es möglich gemeinsam auf eine faktenbezogene ausgewogene Darstellung zu achten. Meines Erachtens passiert das, allerdings gibt es zu wenig dieser Fakteneinordnung.
2. gesichert Rechtsextremen sollte man keine Bühne bieten ohne deren Populismus und Falschaussagen einordnen zu können. Das untergräbt den Auftrag der Stärkung der Demokratie und Vielfalt.
3. keine faktische Einordnung ist aus genannten Gründen hochproblematisch
 
Zuletzt bearbeitet:
Und politische Färbung ist ja eins der Hauptkritiken an den Öffentlich-Rechtlichen.
Die wird es immer geben. Aber gleichzeitig ist beides (der Einfluss der Politik und die Kritik an der Färbung) immer noch in der Gesamtgesellschaft fundiert, der Einfluss über die Wahlen der Landesregierungen und die Kritik über die zur Opposition stehende zivile Meinung.
Bei privatwirtschaftlich fundierten Medien, gibt es dieses Gleichgewicht und die entsprechenden Wechsel nicht. Wo das hinführen kann sieht man dann bei FoxNews und Trump, oder sah(!) man in Berlusconis Italien (dort war es der Extremfall).

Dass es keine 100% neutralen Medien geben kann, darüber sind wir uns vermutlich alle im Klaren - auch nicht im öffentlich rechtlichen Sektor. Es sind einfach überall Menschen am Werk.
 
Das Problem ist aber, dass solche Einordnungen meist politisch gefärbt sind. Und politische Färbung ist ja eins der Hauptkritiken an den Öffentlich-Rechtlichen.
Fakten, von denen verstäerker oben spricht, sind keine "politische Einordnung".
Deshalb nennt man sie ja Fakten.

Was Du offenbar meinst, wäre eine Meinung.
Es erscheint mir als ein zunehmendes Problem, dass Fakten negiert werden, wenn diese nicht in das eigene Bild passen. Das verunmöglicht aber notwendigerweise dann leider jegliche Diskussion.
 
Mir wäre schon wichtig, dass das alles nicht zu politisch oder politisiert wird, da es dann wieder die üblichen Grabenkämpfe geben würde. Dazu wäre es aber gut, mal zu prüfen ob eine Art Konsensidee noch machbar ist oder ob alle schon in Dystopien leben oder einige, die den Rest mitzieht.

Die Aufgabe wäre also -
wie müsste so etwas aussehen, was auch die Sicht des Anderen geradezu zwingend mitbedenken muss.
Dh - nicht nur, dass "ich keinen Bock auf Sport" im TV hätte oder dieses oder jenes - was kulturell abgeht ist nunmal für alle - Punk, Geschäftsfrau, Klowart, Management, sogar Reiche und kleine Könige.
Deshalb ist das einzige und wichtige, dass dieses Prinzip für alle ist und alle Ideen transportiert. Das erfordert einige Basics und eine Art Schutz.

Ggf. ist "Rundfunk" der Zukunft eigentlich eine Mediathek, eine Art Youtube - Soundcloud ohne kommerziellen Druck aber mit ethischen Basiswerten auf einer kleinen Minimalflamme.
Das worauf man sich einigen kann.

Argumente - das ist gut, aber heute ist soziales und gefühlte Dinge oft wichtiger als Fakten. Auch das ist heute eine Option, die ich bis ich so alt war wie jetzt ernsthaft noch nie erlebt habe, ich wünsche mir das nicht, aber es gibt diese Leute auch. Daher hätte ich echt dringend sowas wie - das nicht einer auf die Idee kommt, dass wir eine Welt sind, in der Fakten gar nichts mehr zählen und man dann in einer Welt mit Sauriern und Menschen die zusammen vor 6000 Jahren die Geschichte neu schreiben. Sowas bitte nicht. Wenn, dann als Fiktion, aber auch wenig Tabus, Grundregeln und Ethik wird es geben müssen. Aber wieso ist TV nicht eh eigentlich eine Art Youtube. Nur ohne Evil? Wer dann Sport anbietet, und wer guckt, kann das doch einfach tun.
 
Beispiel Merz erzählt über Milliarden-Einsparpotentiale beim Bürgergeld, eine Einordnung könnte dann erläutern wie groß die tatsächlich sind.
Das hätte ich jetzt eher unter "Faktencheck" (also Berichterstattung) einsortiert. Mit Einordnung sind Dinge gemeint wie: "Was Person oder Partei XY sagt, ist grunsätzlich schlecht" oder Wertungen (das ist "sozial", "unsozial", "menschenverachtend", "reaktionär" etc.). So etwas kann man in einem Kommentar machen, aber man sollte es nicht mit der Berichterstattung mischen.

Für mich sollten Nachrichten Sachverhalte soweit bekannt vermitteln, und dies in einem neutralen, nicht wertenden Tonfall. Also ohne "Framing", egal in welche Richtung. 🤷‍♂️

Ist natürlich Geschmackssache, andere mögen das anders sehen.

Was ist denn der Auftrag des ÖRR?

Unterhaltung , je nach individuellem Geschmack gehört genauso dazu wie Bildung.
Das mag ursprünglich der Fall gewesen sein, aber für mich ist es das nicht, da es genug Unterhaltung gibt. Das mag zu Gründungszeiten des ÖRR nicht der Fall gewesen sein, heute ist es das m.E..

Ich finde es durchaus in Ordnung, wenn die Leute hier zu bestimmten Punkten unterschiedlicher Meinung sind - wir sollten das aushalten können, oder?
 
Das hätte ich jetzt eher unter "Faktencheck" (also Berichterstattung) einsortiert. Mit Einordnung sind Dinge gemeint wie: "Was Person oder Partei XY sagt, ist grunsätzlich schlecht" oder Wertungen (das ist "sozial", "unsozial", "menschenverachtend", "reaktionär" etc.). So etwas kann man in einem Kommentar machen, aber man sollte es nicht mit der Berichterstattung mischen.
Das sagt jemand beim ÖRR in einer z.B. Nachrichtensendung?
Hab ich noch nie gehört. Das gibt es schonmal in einem Kommentar, aber der ist klar als Meinung deklariert.

Für mich sollten Nachrichten Sachverhalte soweit bekannt vermitteln, und dies in einem neutralen, nicht wertenden Tonfall. Also ohne "Framing", egal in welche Richtung. 🤷‍♂️
Siehe oben. Ich kenne keine Wertung und Framing beim ÖRR. Manchmal verunglückte Bemühungen um Neutralität.
Wenn ich Tonfall schon höre... die Wahrnehmung dessen ist doch auch ultra subjektiv oder?

Ist natürlich Geschmackssache, andere mögen das anders sehen.
Das legt irgendwie nahe, als hätte ich etwas anderes gefordert?!
 
eben überall Gonzo-Journalismus...
Ich musste erstmal ergoogeln was das ist
"Der Gonzo-Journalist stellt sein eigenes Erleben in den Vordergrund. Er schreibt radikal subjektiv, mit starken Emotionen und absichtlichen Übertreibungen."

Findest du die Aussage nicht nicht selbst radikal subjektiv und übertrieben?

Denn zum Glück bewegt sich ein gehöriger Anteil des Journalismus deutlich über dem Bild und Nius-Niveau.
 
Das sagt jemand beim ÖRR in einer z.B. Nachrichtensendung?
z.B. aus meiner Sicht unnötige, wertende Adjektive (teilweise auch mehrere hintereinander) werden teilweise vor bestimmte Namen gesetzt. Das gilt allerdings ebenso für Talksendungen, bei Nachrichten ist es eher (mehr oder weniger) subtiles Framing oder Auslassungen. Es gibt ja Blogs, die solche Fälle sammeln, dass muss ich jetzt weder verlinken noch zitieren (Disclaimer: natürlich schießen ÖRR-kritische Blogs auch gerne mal über das Ziel heraus und unterstellen Dinge, die so nicht stattgefunden haben - es kann aber m.E. nicht schaden, sich sowohl die Orignalquelle als auch die kritische Auseinandersetzung damit im Netz anzusehen, um sich ein umfassendes Bild zu machen. Jedenfalls, solange man etwas Medienkompetenz mitbringt).

Ich möchte mich hier aber auch nicht in einer "Schwurblerdiskussion" reinziehen lassen, und ich habe auch nicht gesagt, dass die öffentlichen Medien grundsätzlich manipulativ sind, oder politische Schlagseite haben. Dennoch gibt es immer wieder Fälle, wo sie unsauber, missverständlich (ob wissentlich oder unwissentlich, sei mal dahingestellt) oder unnötig wertend arbeiten bzw. kommunizieren.

Ich habe aber nicht gesagt, dass sie damit schlechter sind als die privaten oder sogenannte "alternative" Medien - sondern lediglich den Wunsch geäußert, dass (vor allem) Nachrichten möglichst sachlich, neutral und auch selbstkritisch gemacht werden sollen. Ich sehe da in den letzten 30 Jahren leider eine Tendenz nach unten, was die Qualität des Journalismus betrifft, und daher gibt es durchaus Verbesserungspotential.
 
Du würdest es besser machen?
Darum ging es mir nicht. Meine Aussage bezog sich hauptsächlich auf Deinen letzten Satz:
Es sind einfach überall Menschen am Werk.
Vor einigen Jahren habe ich einen Artikel über Journalismus gelesen, der erklärt dass im Prinzip jeder Artikel einen kleinen Anteil Gonzo-Journalismus enthält, gerade weil wir alle Menschen sind und wir Erlebtes immer aus unserer subjektiven Wahrnehmung berichten werden. Wir können 100 prozentige Objektivität einfach nicht....war interessant, finde den Artikel leider nicht mehr.
Um Deine Frage zu benatworten: Nein, aber wenigstens wüsste ich dass ich Gonzo bin.
 
Wir können 100 prozentige Objektivität einfach nicht....war interessant, finde den Artikel leider nicht mehr.
100% nicht, aber vielleicht sollten wir immer noch jemanden aus dem Aspergerspektrum drüberschauen lassen - die Leute sind erfahrungsgemäß etwas immuner dagegen. Dürfte jedenfalls besser sein, als der KI-Slop, den wir in den nächsten Jahren erwarten dürfen. ;-)

Zum Wording: Es ist natürlich immer die Frage, wo man die Grenze zum "Gonzo" zieht. Trash-News mit Clickbait-Überschrift ist ja eine gaanz andere Liga als ein gut recherchierter Artikel, der aber ein klein wenig durch die Brille des Autors gefärbt wird (das gibt ja schon der jeweilige soziokulturelle Hintergrund her).
 
Ich sehe da in den letzten 30 Jahren leider eine Tendenz nach unten, was die Qualität des Journalismus betrifft
ja und dann forderst du zeitgleich Dinge die entgegen eines besseren Jorunalismus stehen. Z.B. Keine Einordnung mehr.

Deine grundsätzliche Kritik teile ich überhaupt nicht. Deine Äußerungen sind mir auch viel zu schwammig als sie irgendwie einordnen zu können.

Ich fordere mehr Vielfalt und eine grundlegende Stärkung des ÖRR. Gern auch mehr Haltung, wo es angemessen ist.
Ich will nicht sehen wie rechtsextremen , wisssenschaftsfeindlichen Populisten aus missverstandenem Neutralitätsgebot eine Bühne geboten wird. Es entsteht eine False Balance, wenn an einen Klimawissenschaftler und einen der von Wissenschaftsleugner mit gleicher Redezeit in einer Sendung über Klimawandel reden lässt.
 
Ja alle links-grün versifft. :roll:
Das ist jetzt wieder so ein Schlagwort, um das ins Lächerliche zu ziehen. Und ja der links-grüne Überhang in den Redaktionen ist ein Fakt und sollte gerade deswegen dazu führen, dass es Gremien gibt, die sorgfältig für eine ausgewogene Berichterstattung sorgen.
Wenn halt das ZDF bei Absschaltung der letzten Atomkraftwerke, die weiße Wasserdampfwolke schwarz retuschiert, um die Technologie möglcihst alt und rückständig erscheinen zu lassen, dann ist das nicht der Anspruch, den ich an öffentlich rechtlichen Rundfunk stelle.

Dass es keine 100% neutralen Medien geben kann, darüber sind wir uns vermutlich alle im Klaren - auch nicht im öffentlich rechtlichen Sektor. Es sind einfach überall Menschen am Werk.
Da hst du recht. Es geht jetzt aber nicht um einzelne Sendungen oder Beiträge, sondern um die Gesamtheit des Programms. "Ausgewogen" ist wohl ein besseres Wort als "neutral".

Fakten, von denen verstäerker oben spricht, sind keine "politische Einordnung".
Deshalb nennt man sie ja Fakten.

Was Du offenbar meinst, wäre eine Meinung.
Es erscheint mir als ein zunehmendes Problem, dass Fakten negiert werden, wenn diese nicht in das eigene Bild passen. Das verunmöglicht aber notwendigerweise dann leider jegliche Diskussion.

Mit Fakten ist das halt immer so eine Sache. Meisten bezieht man Fakten aus Studien, die schon selbst die Realität (zwangsläufig) auf einfache verstehbare Parameter herunterzubrechen versuchen. Diese dann zu interpretieren ist nicht immer einfach. Gelangt dann so eine Studie in die Medien wird sie noch einmal stark verkürzt. Also Faktencheck bei einfachen Sachen ja gerne, aber bei komplexeren Themen sollte dann auch bitte die Diskussionslage und die verschiedenen Sichten entsprechend breit dargestellt werden.
Mir wäre schon wichtig, dass das alles nicht zu politisch oder politisiert wird, da es dann wieder die üblichen Grabenkämpfe geben würde. Dazu wäre es aber gut, mal zu prüfen ob eine Art Konsensidee noch machbar ist oder ob alle schon in Dystopien leben oder einige, die den Rest mitzieht.

Die Aufgabe wäre also -
wie müsste so etwas aussehen, was auch die Sicht des Anderen geradezu zwingend mitbedenken muss.
Dh - nicht nur, dass "ich keinen Bock auf Sport" im TV hätte oder dieses oder jenes - was kulturell abgeht ist nunmal für alle - Punk, Geschäftsfrau, Klowart, Management, sogar Reiche und kleine Könige.
Deshalb ist das einzige und wichtige, dass dieses Prinzip für alle ist und alle Ideen transportiert. Das erfordert einige Basics und eine Art Schutz.

Ich denke, dass der Konsens schon bei den Meisten ist, das der ÖRR die komplette Gesellschaft in ihrer Breite "abholen" soll. Aber ich sehe das auch "konservativ" in dem Sinne, dass Information, (politische) Bildung und Kultur den Größteil davon ausmachen müssten. Den Unterhaltungskram sollte man schon stark zurückfahren oder am Besten ganz rausschmeißen. Und ob jetzt wirklich jedes Bundesland seinen eigenen Fernseh- und Radiosender braucht, oder ob es nicht reichen würde, dass man regionale Unterschiede in den Nachrichtensendungen und zeitlich begrenzten Regionaslots abbildet, sei auch einmal dahingestellt.
 
Na klar. Tschüß!



Ansonsten äußere ich mich nicht mehr zu dem Thema!
 
MOD: bitte alle mal abkühlen und eine Runde um den Block drehen - tief Durchatmen und dann vielleicht erst morgen hier wieder reinschauen.
 



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