Paywalls überall - Die Monetarisierung der Demokratie?

Die Beobachtung damals an der Uni und auch im Freundeskreis kann ich teilen. Heutzutage muss ja jeder studieren und viele machen sich damit sehr unglücklich.

Das mittlere Bildungsniveau ist das ein und alles für eine funktionierende Demokratie, die halt viel komplexer ist als eine Autokratie.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Beobachtung damals an der Uni und auch im Freundeskreis kann ich teilen. Heutzutage muss ja jeder studieren und viele machen sich damit sehr unglücklich.

Das mittlere Bildungsniveau ist das ein und alles für eine funktionierende Demokratie, die halt viel komplexer ist als eine Autokratie.
Das habe ich auch festgestellt. Da werden Kinder durchs Gymnasium gezerrt die da einfach nur unglücklich sind.
Nicht nur die eh schon vielen Schulstunden und die Hausaufgaben, dazu kommen noch teils 1-2 Stunden Nachhilfe pro Tag wenns gar nicht gehen mag...
Da bleibt nicht viel Kindheit übrig.
Und wenn das Balg dann nicht ohne psychische Schäden das Abitur geschafft hat und für die Leistungsfächer einfach nicht geeignet ist studiert es halt irgendeine brotlose Kunst und klebt sich auf die Strasse.
 
<OT>
Meiner Meinung nach bekomme ich die beste Informationsversorgung, in dem ich direkt dafür bezahle (Paywall)..
Qualitativ hochwertige Informationen zu erzeugen bzw bereit zu stellen kostet Geld.

Meine eigene hochqualitative Arbeit möchte ich ebenfalls entlohnt bekommen.

Schulbildung ist eine Sache.
Tagesaktuelle bzw Hintergrund-Informationen eine andere.

Müsste ich mir alles selbst zusammensuchen, wäre das meiner Meinung nach ineffizienter bzw nicht das Gleiche.
Wie soll ich eine Suchanfrage formulieren bzgl Dingen die sich meiner Kenntnis entziehen?

Aus einem Mix an Informationen von verschiedenen Anbietern versuche ich mir ein Bild zu machen.

Natürlich ist das einigermaßen ungerecht, aber das gilt für alles andere was Geld kostet genauso.

Kann jeder nur selbst entscheiden wofür er seine paar Kröten ausgibt.
</OT>
 
Dafür gibt ja, die Idee eines Bundesrahmenvertrags zur Versorgung mit auch von privaten Institutionen erstellten Inhalten. Genau diese Idee hat ja Bertelsmann auch aufgenommen.

Aber um noch mal auf das Scheitern einiger junge Menschen zurückzukommen. Der tragischste Fall war nicht der mit dem Klammerbeutel gepuderte Jüngling. Wir hatten einen ganz speziellen Fall in der jemand bei uns ans Institut kam, der gerade mal 16 Jahre alt war. der war so schlau, dass er es geschafft hat, in einem Jahr den Inhalt von zwei Studienjahren erfolgreich zu absolvieren wo wir alle nur gestaunt haben. Das war ein richtiger Überflieger aber auch ein ziemlicher Kauz. Der war hochintelligent und nach zwei drei Jahren habe ich es nur am Rand mitbekommen ging es genau in die Gegenrichtung. Es kam irgendwann der Punkt, an dem er überfordert war, und ich glaube, der Punkt, an dem es richtig schief für ihn ging, war die Kontaktaufnahme zu irgendwelchen Burschenschaften in Berlin.
Zur Erinnerung; mein Studienfach war jetzt nicht unbedingt eines dieser oben genannten ominösen Fächer der brotlosen Kunst. Bis zum bitteren Ende durchgehalten haben vllt. max 1/4 der Anfänger.

Ich bin ja nicht generell gegen Paywalls. Ich bin gegen Paywalls, vor allem im Bereich der alltäglichen Informationsversorgung zu Politik, Nachrichten und tagesaktuellen Meldungen.
 
Das Thema Paywalls und die damit einhergehende Gefahr der Demokratiezersetzung zieht nun noch weitere Kreise: KI

"Während seriöse Berichterstattung hinter Bezahlschranken verschwindet, bleiben Desinformationsquellen für KI uneingeschränkt verfügbar"

Es geht also um das Trainieren von KI-Modellen. Sie werden mit einer verzerrten Wirklichkeit gefüttert, da der Teil an Informationen, der zu einem Gleichgewicht führen würde für KI-Modelle unerreichbar hinter Bezahlschranken (Paywalls) verweilt und somit nicht nutzbar ist. Auch hier wieder ein Einfallstor für Propaganda - die vorwiegend auf kostenlosen Kanälen vertrieben wird.



und weiter gibt es auf Netzpolitik durchaus Ideen, die meinem Ansatz verdächtig ähnlich sehen:

"sollten die TV-Nachrichten der öffentlich-rechtlichen Sender zugänglich gemacht werden" ... "Warum sollen die Nachrichten, die bereits bezahlt sind, nicht allen Bürgern in ganz Europa offenstehen? Um dieses reiche Angebot für alle sichtbar zu machen, braucht es lediglich ein Investment in Höhe von geschätzten 40 Millionen Euro pro Jahr."

und weiter ...

"In weiteren Schritten muss die Plattform offen für private TV-Anbieter und Medienhäuser sein, sowie für gemeinnützige unabhängige Medien und kulturelle Institutionen"

Würde also garnicht mal so viel kosten (eigentlich ein Fliegenschiss?!, oder?). Man muss es nur wollen.
 
Was aber auch gerne übersehen wird: Die Paywalls entstanden bei den Publishern auch als Reaktion auf die Anzeigenverweigerer. Wer also meint, mit Ad Blockern etc. den bösen Trackern eins auszuwischen, entzieht gleichzeitig denjenigen die finanzielle Grundlage, deren Inhalte man konsumiert.
Alles komplett für lau geht eben auch nicht.
 
Für die beste Schlitterbahn von Hinterzarten, die jüngste Posse des Bauamts oder wo es den leckersten Zander der Stadt gibt - DAFÜR mag eine Paywall gerechtfertigt sein.

Tagesaktuelle- und politische Themen und Themen der Krisen- Kriegs- und Notlagenereignisse fallen in meiner Welt nicht darunter. Solche Inhalte sollten auch bei den Privaten über den Rundfunkstaatsvertrag produziert und abgerechnet und für die Bevölkerung kostenlos zur Verfügung gestellt werden können. Das würde auch das Gleichgewicht zw. den verschiedenen Medien stärken, in der ich an freie Informationen heute fast nur noch aus Staatshand komme.

Tja - dann müssen die Fußballer halt mal nur mit 10 Millionen pro Jahr pro Kopf auskommen ...
... oder der Intendant der ARD mal auf das Gehalt eines Bundeskanzlers zurechtgesutzt werden ...
 
Tagesaktuelle- und politische Themen und Themen der Krisen- Kriegs- und Notlagenereignisse fallen in meiner Welt nicht darunter. Solche Inhalte sollten auch bei den Privaten über den Rundfunkstaatsvertrag produziert und abgerechnet und für die Bevölkerung kostenlos zur Verfügung gestellt werden können.
Es gibt öffentlich rechtliche internetseiten.Ich habe sie noch nicht benutzt, und kann nicht sagen wie gut die sind aber besser als Bild garantiert ohne es geprüft zu haben
Was fehlt ist ein Soziales Netzwerk auf Stattlicher Basis und ein Videoportral. Eine Alternative zum Amischeiß sozusagen ;-)
Vieleicht mal welche von den vielen Radiosendern entfernen und von dem Geld dann sowas einrichten. (ich hab mal untern die schrecklich lange Liste von
Radiosendern verlinkt, weiß nicht ob die alle durch die GEZ bezahlt werden ,aber falls ja wäre das ein Ding)

Die wichtigsten öffentlich-rechtlichen Internetportale in Deutschland sind die Webseiten von ARD (Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten Deutschlands), ZDF (Zweites Deutsches Fernsehen) und Deutschlandradio. Dazu gehören auch die einzelnen Webseiten der Landesrundfunkanstalten der ARD, wie z.B. der Bayerischer Rundfunk (BR) oder der Hessischer Rundfunk (HR).

ARD-Anstalten (Öffentlich Rechtliche Internetseiten)

  • Bayerischer Rundfunk (BR): br.de
  • Hessischer Rundfunk (hr): hr.de
  • Mitteldeutscher Rundfunk (MDR): md.de
  • Norddeutscher Rundfunk (NDR): ndr.de
  • Radio Bremen: rb.de
  • Saarländischer Rundfunk (SR): sr.de
  • Südwestrundfunk (SWR): swr.de
  • Westdeutscher Rundfunk (WDR): wdr.de

 
Für die beste Schlitterbahn von Hinterzarten, die jüngste Posse des Bauamts oder wo es den leckersten Zander der Stadt gibt - DAFÜR mag eine Paywall gerechtfertigt sein
Für das meiste des Aufgezählten wäre meiner Meinung nach eine Paywall nicht gerechtfertigt.

Zwei Beispiele hängen mit der Publicity von Unternehmen zusammen und ich würde diese praktisch als Werbung einstufen und demzufolge nicht auch noch dafür zahlen wollen.

Ansonsten kommt man aus meiner Sicht historisch kostengünstig an ein vielfältiges Spektrum seriöser Information.

Tagesaktuelle- und politische Themen und Themen der Krisen- Kriegs- und Notlagenereignisse fallen in meiner Welt nicht darunter.
Seriöser Journalismus zu tagesaktuellen Nachrichten (z.B. in Form von Korrespondentenmetzwerken) kostet Geld.

Tagesaktuelle Nachrichten werden halbstündlich "frei" verfügbar serviert.

Hintergrund-Informationen sind ein ganz anderer Schnack und kosten ebenfalls Geld.

Auch Hintergrundinformationen sind "frei" verfügbar.
Und zwar in einem Umfang, den eine Person alleine überhaupt nicht bewältigen kann.

Inhalte sollten auch bei den Privaten über den Rundfunkstaatsvertrag produziert und abgerechnet und für die Bevölkerung kostenlos zur Verfügung gestellt werden können
Wenn Private aus der öffentlichen Hand finanziert würden, wären sie dann noch privat?

. freie Informationen heute fast nur noch aus Staatshand ...
Der Unterton, die ich darin meine zu erkennen, macht mir ein bisschen Angst und ich fürchte, dass dort ein bisschen des Pudels Kern deines Anliegens liegen könnte.
 
Paywalls sind - auch wenn man sie nicht liebt - kein Problem von Demokratie, Zeitungen und das Machen kostet Geld. Deshalb gibt es auch Aktivisten, Idealisten und vorallem auch Leute die freiwillig Propaganda machen oder nicht erkennen, was ebensolche ist direkt neben wertvoller Information und ggf. sogar gemischt.

Das gibt es in nahezu allen Bereichen. Das wilde Problem ist, wenn auch zudem Institute hinter einem stehen, wird auch anders berichtet als wenn man eine gute Community hat, aber redet man der dann zu, was sie hören möchten oder das was wirklich ist?

Da stecken wesentlich mehr Dinge dahinter als nur "die nehmen Geld". Das war und ist immer ein Problem, wenn man etwas macht und dabei sehe ich gern immer beide Seiten - als Macher und als Leser oder Hörer oder Zuschauer.
Dazu kann es aber auch zu gefestigt sein - Berichtende müssen die Straße spüren aber auch irgendwie überleben um das zu tun was sie tun. Das ist das Ding. Ggf. gibt es besser Optionen als Paywalls, Sponsoring und bezahlten Content, der idR eben NICHT angeschrieben steht. Welche Lobby zahlt dies oder das? Sogar unwissentlich? Das ist hochpolitisch und wichtig in unserer Zeit. Die Interessen liegen dabei gern auch mal anders als deine/unsere - wenn das Geld fließt ist das schön, aber was, wenn man den Pakt mit dem "Teufel" gemacht hat?
 
Es geht also um das Trainieren von KI-Modellen. Sie werden mit einer verzerrten Wirklichkeit gefüttert, da der Teil an Informationen, der zu einem Gleichgewicht führen würde für KI-Modelle unerreichbar hinter Bezahlschranken (Paywalls) verweilt und somit nicht nutzbar ist. Auch hier wieder ein Einfallstor für Propaganda - die vorwiegend auf kostenlosen Kanälen vertrieben wird.

was für eine groteske verschwörungserzählung, dass google oder apple es sich nicht leisten könnten den spiegel oder die SZ zu abonnieren um die texte einzuscannen... oder dass die löschfristen aus dem rundfunkstaatsvertrag (so blöd sie sind) zu kurz wären um die inhalte rechtszeitig einzuscannen...

dank KI kommst du teilweise an informationen, die man sonst nur in universitätsbibliotheken nachlesen könnte, weil die services selbst printmedien einscannen...


und der "staatsfunk" hat schon immer tendenziell die offizielle wahrheit der regierung verkündet und die privatmedien haben schon immer tendenziell die interessen von medienkonzernen vertreten... das ist alles nicht neu... absolut unabhängigen journalismus wird es nie geben ... außer du schickst dir deine eigene meinung per email gleich selbst... und ordnest deine eigene meinung willentlich als "objekte information" ein. (da hin geht ja der trend in teilen der gesellschaft, haha)


aber klar, wenn ich der CIA wäre würde ich auch gerüchte streuen wonach russland und kuba chatgpt unterwandert h hätten, irgendjemand wird es schon glauben und dann habe ich mein ziel ja erreicht. :)

5 versuche habe ich damals gebraucht, um von chatgpt irgendwas über den ukrainischen einmarsch in der oblast kursk zu erfahren, die KI hat mir mehrfach energisch widersprochen und behauptet, dass das nicht stattgefunden hätte. das nur dazu.
 
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was für eine groteske verschwörungserzählung, dass google oder apple es sich nicht leisten könnten den spiegel oder die SZ zu abonnieren um die texte einzuscannen...
Darum geht's doch garnicht! In dem Artikel wurde klar erklärt, dass eben jene Einspeisung in KI-Trainings (auch) aus Urheberrechtlichen Gründen kaum möglich ist. Hier geht's nicht um's Können, sondern um's Dürfen. Überdem steht dann noch die Problematik, die auf den vorherigen Seiten diskutiert wurde.

Der Rest ist wie erwartet der übliche Reflex, ohne wirklich vorher reflektiert zu haben.

Das Thema ist sehr vielschichtig und kann kaum aus einer Perspektive allein betrachtet werden, da hier vieles ineinander greift und miteinander zusammenhängt und sich rückkoppelt.
 
Und warum liefert DuckDuckGo dann bessere/andere Suchergebnisse als Google?
DuckDuckGo hat einen eigenen Webcrawler, nutzt aber auch noch weitere Datenquellen wie Bing, Yahoo und Wikipedia. Ist also anders aufgebaut als Google und daher kommen auch andere Ergebnisse. Ob sie besser sind, ist persönlicher Geschmack.
 


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