Poly Analog + Continuum Fingerboard + Matrix 12?

Hallo Zusammen,

ich bin seit einiger Zeit im Besitz eines Continuum Fingerboards, das ich sehr ergiebig
finde.
Ich hab es an diverse (digitale) Klangerzeuger gehängt, unter anderem auch an meinen SunSyn (2.0 Update).
Ich finde es ideal um polyphonen analogen Synthesizern eine komplett andere Note und Leben zu verleihen.

Um die Möglichkeiten des Continuum wirklich auszureizen muß der Synth ja bekanntermaßen
Multimodefähig sein (idealerweise mindestens 8 fach), desweiteren Pitchbend und 2 CCs pro Kanal und Stimme auswerten können...
Da geht der SunSyn bekanntermaßen komplett in die Knie (schafft nur die Auswertung von
Pitchbend pro Kanal).

Jetzt wüsste ich gerne, ob die CPU des Matrix 12 das schafft?
Hat jemand Erfahrung damit, den mit 8 Stimmen (8 MIDI Kanäle mit jeweils gleichem Sound)aus dem Continuum anzusteuern und pro Stimme 2 CCs und Pitch auf das Multiset anzuwenden?
Mir geht es nicht um Programmwechsel; einfach nur einen Sound über z.B. 8 Kanäle ansteuern mit den üblichen CCs, die das Continuum
pro Stimme unabhängig erzeugt.

Oder fällt jemand eine (ähnlich potente), analoge Alternative ein?


Mit freundlichen Grüszen,
Tonvater
 
Poly Evolver, hat allerdings nur 4 Stimmen, laesst sich aber per Poly Chain auf 8 Stimmen erweitern. Das gute daran: ueber die Standard Controller Zuweisung (Mod, Expression, Breath, Foot, AT etc...) kann der auch Parameterglaettung (kaum bis dezentere Spruenge). Das Schlechte: das PolyEvo Rack wird nicht mehr hergestellt und ist u.U. nicht so leicht aufzutreiben.
 
Beim Full-size Continuum sollte das empfangende Instrument einen Pitchbend-Bereich von ±48 Halbtönen erlauben, wenn's sich einigermaßen so wie die eingebaute Continuum-Klangerzeugung verhalten soll. Beim Half-size entsprechend ±24 Halbtöne. Kleinere Bereiche gehen natürlich auch, nur ist dann der ausgewertete L/R-Bewegungsbereich der Finger spürbar eingeschränkt.

Nervig ist bei fast allen mir bekannten analogen Synthesizern mit MIDI-Interface und Multimode, dass die Bedienelemente des Instruments nur den Klang des gerade angewählten MIDI-Kanals (oder Slots/Parts/…) bearbeiten können. Da das Continuum aber einen Kanal pro Finger benötigt, ist es eigentlich wünschenswert, dass die Bedienelemente die Klänge aller aktiven MIDI-Kanäle steuern. Da dies nicht der Fall ist, muss man Klangänderungen in einem Part einstellen, bei Zufriedenheit das Programm abspeichern und dann dieses Programm in alle anderen aktiven Parts laden.

Wünscht man Echtzeitsteuerung der Klangparameter aller Parts zugleich, muss man sich über Faderbox/Computer/Touch-Device Benutzeroberflächen bauen, deren Bedienelemente ihre Daten auf den MIDI-Kanälen aller Parts zugleich senden.

Ich kann mich nicht mehr erinnern, wie's beim Xpander war, also ob dieser es erlaubt, ein einziges Klangprogramm in alle sechs Stimmen zu laden, jede der Stimmen aber mit einem eigenen MIDI-Kanal zu versehen. Über die "Zones" ging das, soweit ich mich erinnere, aber davon hatte der Xpander nur drei. Ob das bald 30 Jahre Instrument allerdings mit den MIDI-Daten-Mengen des Continuums zurecht kommt, kann ich nicht sagen. Mein deutlich jüngerer Clavia Nord Modular G2 hat jedenfalls Schwierigkeiten.

Was vielleicht klappen könnte, ist die Verwendung des Xpanders über dessen CV/Gate-Eingänge, die man über das Haken CVC mit Steuerspannungen versorgen könnte. Dann ist man zwar auf vier Stimmen begrenzt, aber man könnte sich immerhin schon mal die Übertragung der gewaltigen Mengen an hochauflösenden MIDI-Pitchbend-Informationen sparen. Es müssten dann "nur" noch Druck (z) und Vorn-Hinten-Position (y) per MIDI übertragen und ausgewertet werden.

Dabei gibt es aber zwei Fragen:
(1) Ob das Continuum bei Verwendung des CVC aber die eigentlich für's CVC gedachten Daten y und z auch noch über MIDI ausgibt, wird Dir nur Lippold Haken selbst sagen können.
(2) Und ich weiss auch nicht, ob eine Stimme des Xpanders sowohl auf CV/Gate als auch auf MIDI reagieren kann.

Wäre es angesichts all dieser Unwägbarkeiten nicht einen Versuch wert, sich mit dem eingebauten und überaus reichhaltig ausgestatteten Synthesizer "EaganMatrix" zu beschäftigen?
 
Hallo serge,

vielen Dank für die reichhaltige Antwort.
Nervig ist bei fast allen mir bekannten analogen Synthesizern mit MIDI-Interface und Multimode, dass die Bedienelemente des Instruments nur den Klang des gerade angewählten MIDI-Kanals (oder Slots/Parts/…) bearbeiten können. Da das Continuum aber einen Kanal pro Finger benötigt, ist es eigentlich wünschenswert, dass die Bedienelemente die Klänge aller aktiven MIDI-Kanäle steuern. Da dies nicht der Fall ist, muss man Klangänderungen in einem Part einstellen, bei Zufriedenheit das Programm abspeichern und dann dieses Programm in alle anderen aktiven Parts laden.
Das ist mir ehrlich gesagt wurscht, da ich in dem Fall eh so arbeite (man kann ja ganz gut von einer Stimme ausgehen und das dann hochmultiplizieren...)
Was vielleicht klappen könnte, ist die Verwendung des Xpanders über dessen CV/Gate-Eingänge, die man über das Haken CVC mit Steuerspannungen versorgen könnte. Dann ist man zwar auf vier Stimmen begrenzt, aber man könnte sich immerhin schon mal die Übertragung der gewaltigen Mengen an hochauflösenden MIDI-Pitchbend-Informationen sparen. Es müssten dann "nur" noch Druck (z) und Vorn-Hinten-Position (y) per MIDI übertragen und ausgewertet werden.
Das wäre vielleicht einen Versuch wert, ist mir aber zu unflexibel und aufwändig, da ich in der angewandten Musik tätig bin und
Reproduzierbarkeit brauche.
Wäre es angesichts all dieser Unwägbarkeiten nicht einen Versuch wert, sich mit dem eingebauten und überaus reichhaltig ausgestatteten Synthesizer "EaganMatrix" zu beschäftigen?
Mit dem internen Synth bin ich auch schon ziemlich zu gange, der klingt auch wirklich fantastisch; nur habe ich an meinem
SunSyn festgestellt, daß es einem Polyanalogen wirklich sehr gut tut, ihn quasi pro Finger auf 3 Achsen steuern zu können.
Das macht eine musikalisch intuitiv spielbare und komplett neue organische Welt auf, in der das Lebendige der analogen
erst so richtig zur Geltung kommt.
Mit dem SunSyn ist das schon Wahnsinn, aber da fehlen halt Y und Z- das kriegt die CPU (oder die Software) einfach nicht hin.
Mir ist das schon mit meinem Kurzweil Midiboard und dem V-Synth GT mit polyphonem AT so gegangen, daß das erst
das wahre Potential der Kiste aufzeigt.
Deshalb suche ich nach Alternativen...
 
Mein deutlich jüngerer Clavia Nord Modular G2 hat jedenfalls Schwierigkeiten.

Das finde ich interessant. Mein Nordlead 1 kommt damit hervorragend zurecht; das einzige Problem
ist da die exponentielle Pitchkurve, die ein sauberes arbeiten komplett unmöglich macht...
 
TonvaterJan schrieb:
serge schrieb:
Was vielleicht klappen könnte, ist die Verwendung des Xpanders über dessen CV/Gate-Eingänge, die man über das Haken CVC mit Steuerspannungen versorgen könnte. Dann ist man zwar auf vier Stimmen begrenzt, aber man könnte sich immerhin schon mal die Übertragung der gewaltigen Mengen an hochauflösenden MIDI-Pitchbend-Informationen sparen. Es müssten dann "nur" noch Druck (z) und Vorn-Hinten-Position (y) per MIDI übertragen und ausgewertet werden.
Das wäre vielleicht einen Versuch wert, ist mir aber zu unflexibel und aufwändig, da ich in der angewandten Musik tätig bin und
Reproduzierbarkeit brauche.
Falls der Xpander sowohl MIDI-Daten als auch CV innerhalb einer Stimme verarbeiten kann, und das Continuum mit CVC sowohl CV als auch MIDI senden sollte – was wäre denn dann nicht "reproduzierbar"?
 
Gibt es echt niemanden, der die beiden Geräte besitzt und das einfach mal ausprobieren kann?
Oder jemanden im Raum München, der einen Matrix 12 besitzt, bei dem ich mal mit dem
Continuum einlaufen könnte, um das zu testen?

Das wäre richtig dufte...
 
Ich hatte mit Midi und dem Haken immer wieder Probleme, der Blofeld ist mir da regelmäßig mit Midi Overflow abgekackt, der Kurzweil ebenso. Wenn schon analog, dann doch besser über das Haken CV/Gate-Interface, das funktioniert komplett ohne Midi.
 
nur mal so ne Idee, bisher Haken-los, aber das Instrument interessiert mich ebenso.

der Vermona Perfourmer hat 4 unabhängig spielbare Analog-Stimmen über CV.
 
Aber leider keine CV-Eingänge pro Stimme für Lautstärke und Filtereckfrequenz – das wäre das Mindeste, was man benötigt, wenn man mit dem Perfourmer, Fingerboard und CVC Spaß haben möchte.
 
es gibt 6 MIDI Zonen, die der M12 hat..


umschalten geht nur per SysEx, nicht per PCh. oder sowas - nur über Multimode-Programmumschaltung.
hab das selbst so gemacht und in echtzeit übertragen, das panel überträgt alles.

aber gib ihm dafür genug zeit
per CC geht das nicht.

wie ich schrieb- da gibts nur ein kleines Set von CCs, die machen Standards.
Hinter den M12 würde ich nichts hängen für sowas, nur den Oberheim, ein Port.

Leg Filter und so auf die 5 freien Controller, P-CH machst du dann mit der Hand als SysEx Befehl, du musst nur das vom M12 auch aufnehmen.
Es gibt auch einen Mono-Mode im Matrix 6, quasi als Strumming Mode gedacht im Matrix 6, bisschen versteckt.

per MIDI geht das, das Haken müsste nur entsprechend senden, da weiss ich nicht genau ob es das kann, SysEx aber sicher eher nicht um jeden Sound umzuschalten, das musst du dann in nen Sequencer oder sowas reinschieben.
 
der Matrix wird sich wohl aufhängen. Er kann die Datenflut nicht bewältigen, wie die meisten anderen auch.
Ich nutze eigentlich nur noch die interne Klangerzeugung, werde mir aber ein Haken CVC holen und an den modularen Synthies mehr herauszuholen.
 
serge schrieb:
Aber leider keine CV-Eingänge pro Stimme für Lautstärke und Filtereckfrequenz – das wäre das Mindeste, was man benötigt, wenn man mit dem Perfourmer, Fingerboard und CVC Spaß haben möchte.

o.k. dann bliebe nur noch, sich etwas zu basteln, entweder per polychain mit Kleinsynths von denen es einige gibt, oder modular. Schade eigentlich, denn die Beschränkung auf den internen Sound ist doch eine sehr limitierte Angelegenheit :roll:
 
mira schrieb:
Schade eigentlich, denn die Beschränkung auf den internen Sound ist doch eine sehr limitierte Angelegenheit
Die interne Klangerzeugung des Fingerboards ist mit der Einführung des frei programmierbaren Modulsynthesizers "EaganMatrix" derart aufgebohrt worden, dass dagegen viele externe Synthesizer - wie z.B. der Perfourmer - "sehr limitiert" erscheinen. Einen Überblick über die pro Stimme zur Verfügung stehenden Module findest Du auf http://www.hakenaudio.com/Continuum/eaganmatrixmodul.html.
 
mira schrieb:
o.k. dann bliebe nur noch, sich etwas zu basteln, entweder per polychain mit Kleinsynths von denen es einige gibt, oder modular. Schade eigentlich, denn die Beschränkung auf den internen Sound ist doch eine sehr limitierte Angelegenheit :roll:

Einfach vier Sub Phattys nebeneinander gestellt, mit dem CVC verbunden und voila, man kann vierstimmig spielen.
Wie serge schreibt, ist die interne Sound-Engine absolut genial und komplett auf das Continuum abgestimmt.
 
ich wollte die interne Klangerzeugung nicht kleinreden, sie klingt erstaunlich gut und passt auch zum Instrument, keine Frage.
Mir ging schon öfter die gleiche Frage durch den Kopf, wie das Borad mit externen Synths kombinieren, gerade mit analog gear. Bei dem Preis wäre ich erweiternden Anwendungen nicht abgeneigt.
 
Also, selbst über MIDI hat sich finde ich alles, was ich darüber ansteuere als extrem ergiebig erwiesen.
Selbst so Sachen wie 8 Instanzen Granulator in LIVE mit 8 unterschiedlichen MIDI Channels aber gleichen
MIDI Routings- absolut großartig.
Deshalb wäre ich so heisz drauf, einen potenten Analogen zu finden, der das packt...

Der interne Synthesizer ist, trotz erstaunlich steiler Lernkurve, extrem flexibel und klingt supergut (96kHz) mit Riesendynamik.

Ich suche halt nur schon ewig nach intuitiven, anderen Controllern für Analoges, da ist das Continuum wirklich spitze auf
weiter Flur-nur die CC-Datenflut ist halt für viele leider ein Problem...
 
TonvaterJan schrieb:
Also, selbst über MIDI hat sich finde ich alles, was ich darüber ansteuere als extrem ergiebig erwiesen.
Selbst so Sachen wie 8 Instanzen Granulator in LIVE mit 8 unterschiedlichen MIDI Channels aber gleichen
MIDI Routings- absolut großartig.
Deshalb wäre ich so heisz drauf, einen potenten Analogen zu finden, der das packt...

Der interne Synthesizer ist, trotz erstaunlich steiler Lernkurve, extrem flexibel und klingt supergut (96kHz) mit Riesendynamik.

Ich suche halt nur schon ewig nach intuitiven, anderen Controllern für Analoges, da ist das Continuum wirklich spitze auf
weiter Flur-nur die CC-Datenflut ist halt für viele leider ein Problem...

Monophon funktioniert das Haken mit den meisten Synthesizern via Midi problemlos. Hatte den Blofeld dran und es gab da eigentlich keine Probleme.
Will man jedoch Akkorde spielen so klappt das meist nicht, die riesige Datenflut packt eigentlich nur der Kyma über die andere Schnittstelle.
 
Hat jemand Erfahrung damit, den (Matrix 12) mit 8 Stimmen (8 MIDI Kanäle mit jeweils gleichem Sound)aus dem Continuum anzusteuern und pro Stimme 2 CCs und Pitch auf das Multiset anzuwenden?
Mir geht es nicht um Programmwechsel; einfach nur einen Sound über z.B. 8 Kanäle ansteuern mit den üblichen CCs, die das Continuum
pro Stimme unabhängig erzeugt.

Hab mir jetzt selber einen Matrix 12 zugelegt und kann nun mitteilen:

Mit Pitchbend und Druck (Z) funktioniert das mit dem Oberheim sensationell.

Prinzipbedingt kann er allerdings den zweiten CC (Y) nur global für alle Stimmen auswerten.
Aber auch so ist das Ergebniss hochbefriedigend; wesentlich besser und intuitiver als alles was man mit
einer Synthesizertastatur hinkriegen kann.

Alles ist also gut.

Grüsze vom Tonvater
 
Der Matrix kann mit seinen 6 Zonen bzw. dem Multimode selbst schon verschiedene Sounds abspielen, der Wechsel erfolgt aber nicht direkt über Programmwechsel im Multimode, sondern über die im Multi gespeicherten Werte oder aber per SysEx und Aufnahme der Tastenbedienung im Multimode.

Beim M12 und Xpander kann man auch im Multimode die Sounds ändern..
es ist aber richtig, dass man das nicht gleichzeitig machen kann (was die Handgriffe angeht).

Ich habe aber kein Continuum - bisher nur nurmales ansteuern. Aber auch meist mit Controllern.
andere Analoge gibt es heute ja nur noch von DSI und Studio Electronics. Der Andromeda könnte es auch, aber den gibt es neu nicht mehr. Er arbeitet aber mit CC Kaskaden, nicht mit 7 Bit - man kann diese aber zuweisen.
 


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