Post von der GEMA

Sachen gibts :
Habe heute ein Schreiben der GEMA erhalten in welchem mir auch gleich zuvorkommend einen Vertrag mit einer "passenden Lizenz" für die MP3s auf meiner Seite angeboten wird.

Nur : das ist mein eigenes Demo, das nutze ich wie es mir passt

Mir ist natürlich bewusst auf welcher rechtlichen Grundlage dies geschieht. Aber trotzdem geht es mir nicht aus dem Kopf das "irgendjemand" mir eine Art Nutzungslizenz für meine eigenen Sachen anbieten will.

Hab heute Morgen bereits mit der Direktion (die nennen sich auch noch wie eine Behörde...) in Stuttgart telefoniert und "muss" nun die Tage einen Antrag ausfüllen das mein Demo auf der Seite als GEMA-frei deklariert. Habe dem netten Herrn im netten Ton auch gleich mitgeteilt das ich kein Interesse an GEMA habe, solange der Verteilschlüssel so ist wie er ist und solange alte Herren (Lindenberg und Co.) hierüber in der Mitgliedervollversammlung darüber so beschliessen können.

Cool, ihr bekommt die Tage alle ein Formular welches Euch als Nicht-Mitglieder im "Kaneda-Support-Club" ausweist. Ansonsten schicke ich euch einen Vertrag mit einer passenden Lizenz welches euch als Mitglieder ausweist.
 
man muss also denen nur mitteilen, dass die tracks gema-frei sind und dann hat man ruhe? hmm.. bin da ja skeptisch :lol:
 
@ZID:
Im Anschreiben ist nur von meiner Projektseite die Rede, falls du das meinst :D

@Philip:
Ja, den Gedanke hatte ich heute Mittag auch. Wollte das eigentlich mal die ganze Zeit dazu schreiben das ich das unter die "creative common" Lizenz stelle. Wollte dann auch mal etwas mehr von mir reinstellen.
Keine Ahnung ob das die allwissende, allumfassende GEMA tangiert.
 
Kaneda schrieb:
Mir ist natürlich bewusst auf welcher rechtlichen Grundlage dies geschieht. (...) Hab heute Morgen bereits mit der Direktion (die nennen sich auch noch wie eine Behörde...) in Stuttgart telefoniert und "muss" nun die Tage einen Antrag ausfüllen das mein Demo auf der Seite als GEMA-frei deklariert.
Wenn du GEMA-Mitglied bist: Dann musstu.
Wenn du kein GEMA-Mitglied bist: Dann musstu nicht.

In den GEMA-Direktionen sitzen auch jede Menge Leute, die so gut wie keinen Plan haben. Schreib ihnen eine kurze Email, dass du als Musiker deine Demos selbst erstellt hast, dass diese frei von Rechten Dritter sind, und dass du leider, leider, leider im Moment keine GEMA-Mitgliedschaft anstrebst. Du würdest deinen Entschluss allerdings evtl. überdenken, sobald du als GEMA-Mitglied eine bequeme Möglichkeit erhältst, eigenes Material unter Creative Commons zu stellen.

Und wenn du sie noch mal so richtig ärgern willst, dann sende ihnen (per Brief) ihr Schreiben zurück mit der Anmerkung: "Das Ausfüllen von Formularen einer Nicht-Behörde liegt mir fern, ich bevorzuge einen freundlichen und unkomplizierten Austausch via Email"...
 
Hammer... was für ein Sch...verein...
ich verkaufe gemafreie Musik auf einem entsprechendem Portal, und zwecks Vertragsabschluß mit dem Portal sollte ich vor längerer Zeit mir ne Bestätigung von der GEMA holen daß ich kein GEMA Mitglied bin.

Aber keine Chance! weil ich kein GEMA Mitgiled bin wäre man auch nicht verpflichtet mir dieses zu bestätigen!

was für ne Gängelei, was für ein Bürokratenwahnsinn....
 
ich weiss nicht was Du hast...ich bekomme nur Schrieben, das oich bitte die und die Summe endlich mal zahlen soll...(aber vor 10 Jahren haben die auch gut gezahlt) - Quid pro quo.
 
Wenn ich mich richtig erinnere, kann man das GEMA-Gedönse dadurch umgehen, indem man seine Musik nicht zum Download zur Verfügung stellt - also indem man sie ausschließlich nur streamt oder per Flash-Player zur Verfügung stellt (dann ist das wie Radio - und nicht mehr Vetrieb)
 
virtualant schrieb:
Hammer... was für ein Sch...verein...
ich verkaufe gemafreie Musik auf einem entsprechendem Portal, und zwecks Vertragsabschluß mit dem Portal sollte ich vor längerer Zeit mir ne Bestätigung von der GEMA holen daß ich kein GEMA Mitglied bin.

Aber keine Chance! weil ich kein GEMA Mitgiled bin wäre man auch nicht verpflichtet mir dieses zu bestätigen!

was für ne Gängelei, was für ein Bürokratenwahnsinn....

Das ist wirklich unerträglich.
Ich würde die GEMA in diesem Fall einmal auf Folgendes hinweisen:

§ 10 Auskunftspflicht
Die Verwertungsgesellschaft ist verpflichtet, jedermann auf schriftliches Verlangen Auskunft darüber zu geben, ob sie ... bestimmte ... Vergütungsansprüche für einen Urheber ... wahrnimmt.
(Urheberrechtswahrnehmungsgesetz)

Die gesetzliche Auskunftspflicht der GEMA umfaßt also ("ob", nicht "falls") auch die negative Bestätigung, daß sie die Rechte eines bestimmten Komponisten nicht wahrnimmt.
 
zid schrieb:
man muss also denen nur mitteilen, dass die tracks gema-frei sind und dann hat man ruhe? hmm.. bin da ja skeptisch :lol:

Wenn Dein Stück "Analverkehr mit toten Tieren" nicht bei denen in der Datenbank registriert steht als Dein Stück, dann existiert es innerhalb des kleinen GEMA-Universums nicht und ist somit GEMA-frei. Die GEMA kann Dich als Musikschaffender nicht dazu zwingen, alle Deine Tracks anzumelden. Wo kämen wir denn da hin? Die GEMA ist schließlich kein Musikverlag, noch vertritt sie Deine Interessen im Falle einer Urheberrechtsverletzung (z. B. illegale Downloads in Russland etc.).

Allerdings... die GEMA erreichte ihre erste Blüte im Dritten Reich mit der Einführung der Trennung zwischen U- und E-(entartet?)Musik. Das sagt uns sehr viel über die dort herrschenden Strukturen bzw. Geisteshaltungen.

Post von der GEMA schmeiße ich in der Regel ungeöffnet weg, es sei denn, es handelt sich um Tantiemenabrechnung einmal pro Quartal. Wenn da nicht regelmäßig ein bißchen reinkäme für Airplay oder Lizenzen, ich wäre schon längst nicht mehr bei diesem Verein. Bezeichnenderweise sitzen sie ja auch in der ehemaligen "Hauptstadt der Bewegung"...

Stephen
 
Mich stören im Grunde zwei Sachen am derzeitigen Konzept der GEMA:

1. die rechtlich einmalige Sonderstellung jedes musikalische Werk als Werk eines GEMA Mitgliedes betrachten zu dürfen (mein Anschreiben ist ja ein Beweis dafür)

2. welche Personen wie über den Verteilschlüssel abstimmen

Die GEMA als solches finde ich eigentlich sehr sinnvoll, wenn ich auch den Verdacht habe das diese "Organisation" nicht mehr unbedingt primär die Rechte der Schaffenden wahren will.

Nachtrag:
Deinem ersten Abschnitt kann ich nicht zustimmen, der Gegenteil ist meines Wissens nach der Fall.
 
Kaneda schrieb:
Die GEMA als solches finde ich eigentlich sehr sinnvoll, wenn ich auch den Verdacht habe das diese "Organisation" nicht mehr unbedingt primär die Rechte der Schaffenden wahren will.

O-Ton GEMA-Lizenzstelle bei Nachfrage nach der Freigabe meiner Titel für´s Preßwerk: "Mit Ihnen können wir sowieso kein Geld verdienen, da warten Sie mal schön, bis Sie an der Reihe sind."

Stephen
 
Habe einige Compilations und ALbum gemacht. Sie haben nicht gezahlt, bis ich selbst danach fragte. Die arbeiten immer so: Wenn man nicht deren Arbeit tut, bekommt man nichts. Habe zB für mind 5 Compilations nie Geld gesehen, da ich selbst nichts davon wusste. Sie arbeiten wie einige staatlichen Institutionen: Durch Nichtwissen kann man sehr viel Geld verdienen und Fristen verstreichen lassen und natürlich niemals informieren. Die MUSS man genau mit dem konfrontieren, was Gessetz ist. Dann erst machen sie das, was sie eigentlich von selbst tun sollten.

Nicht ohne Grund sitzen dort nicht selten irgendwelche Kommunalpolitiker, die damit einen festen Job haben.

Gut bescheid wissen ist da idR die einzige und beste Strategie. Info bekommt man generell nicht von dort, dafür soillte man sich bei Vertrauensleuten informieren. Das lohnt sich. Die sind idR entweder selbst nicht wissend oder halten es offenbar gezielt für sich.

Auch bei Veranstaltungen. Aufpassen!!
https://www.sequencer.de/blog/?p=1359
 
Kaneda schrieb:
(...) die rechtlich einmalige Sonderstellung jedes musikalische Werk als Werk eines GEMA Mitgliedes betrachten zu dürfen (mein Anschreiben ist ja ein Beweis dafür)
Kandeda, die sogenannte "GEMA-Vermutung" betrifft - nach meiner Rechtskenntnis - nicht den freischaffenden Künstler, der unter Realnamen seine Webseite betreibt und dort z.B. Demosongs der eigenen Musik anbietet. Ein schlichter Blick der GEMA in die eigene Datenbank (-> ist der xy Mitglied bei uns?) genügt in diesem Fall, sodass die sog. GEMA-Vermutung hier nicht zum Tragen kommt. Ich würde es bei diesem Drecksverein allerdings nicht auf einen Rechtsstreit ankommen lassen, sondern denen die gewünschte Auskunft erteilen.

Per Email. Einfach und zack und fertig.

(Im Jahr 2007 waren übrigens die von der GEMA an Webmaster versandten Formulare verkappte Verträge, die zu Kosten in Höhe von rund 75,- Euro pro Jahr führten.)

Die Art und Weise, wie von der GEMA kleine Bands und Musiker systematisch verarscht werden, wäre meiner Meinung nach ein gesondertes Thema wert.
 
Moogulator schrieb:
Sie arbeiten wie einige staatlichen Institutionen: Durch Nichtwissen kann man sehr viel Geld verdienen und Fristen verstreichen lassen und natürlich niemals informieren. Die MUSS man genau mit dem konfrontieren, was Gessetz ist. Dann erst machen sie das, was sie eigentlich von selbst tun sollten.

Wobei ich der Ehrlichkeit halber erwähnen muß: Die GEMA hat 15 Jahre, nachdem ich mal ein Stück auf einem Sampler veröffentlicht hatte -- noch bevor ich GEMA-Mitglied war -- nachgefragt, ob ich noch Anspruch auf die Tantiemen erhebe. Gab dann mal 15 Mark oder so, einmal Pommes Schranke...

Stephen
 
Lothar Lammfromm schrieb:
Die Art und Weise, wie von der GEMA kleine Bands und Musiker systematisch verarscht werden, wäre meiner Meinung nach ein gesondertes Thema wert.
solang ich noch mehr Kohle von der Gema bekomme, als ich an Beitrag bezahle, ist mir das eigentlich alles egal.
 
Bernie hält den "Kategorischen Imperativ" sicherlich für eine Studentenkneipe.
 
Habe das Stück von den "Eure Mütter" bei iTunes gefunden. Und dann beim Namen "Eure Mütter" dämmerte es mir: die habe ich letztes Jahr live gesehen. Und natürlich hatten die diesen Titel auch in ihrem Programm gehabt. Ich vergaß.

Die sind mit ihrer Comedy und dem Titel zu empfehlen!
 
Lothar Lammfromm schrieb:
Die Art und Weise, wie von der GEMA kleine Bands und Musiker systematisch verarscht werden, wäre meiner Meinung nach ein gesondertes Thema wert.

Mach mal, interessiert mich was es da an Vorfällen gibt.

Ich selber bin mit der GEMA insgesamt zufrieden. Hat noch nie ein Problem gegeben und wenn etwas mal unklar war, dann hat sich das in der Regel mit einem Telefonat erledigen lassen. Außerdem ist es immer wieder schön, wenn die Quartalsabrechnung kommt. Das landet einfach so auf dem Konto und die Arbeit dafür ist schon lange getan. Ich kenne wenig Sachen, die so angenehm sind. Sogar den Mitgliedsbeitrag verrechnen die automatisch, muss ich noch nicht mal einen Dauerauftrag dafür schalten.
 


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