PostModernes / Post-Post-Anything / aus: Verständnis Elektr

Psychotronic

Psychotronic

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MOD : ausgelagert - von dort : viewtopic.php?f=98&t=102761&start=125#p1196580
Bitte zum Verständnis dies kurz lesen: viewtopic.php?f=98&t=102761&start=125#p1196570
Besonders die Podcast Links bis zum Beitrag von serge, der hier zitiert wird - Das ist die Vorgeschichte dazu auf Bitten ausgelagert.

WEITER UNTEN: Inspirationen und Ideen, Arbeitsweisen im Jahre 2015 und danach für UNS…

memristor schrieb:
Psychotronic schrieb:
2. Die Moderne ist vorbei, wir leben aktuell in der Postmoderne und sollten uns mit dem Gedankengut des Poststrukturalismus beschäfftigen.

Hier eine Einführung.
http://cre.fm/cre091-poststrukturalismus
http://cre.fm/cre192-poststrukturalismus-2

(ach, Gregor und Tim... lustig, egal)

Wir leben aber bereits dannach, in der postmillennialen Metamoderne.
Kunst und Kultur sind psycho- und soziotechnologische Produkte.
Was man früher Design nannte, nur fortgeschrittener, weitreichender und umfassender.

Siehe auch den Modezusatz "...by design" - das nur am Rande, aber kein Zufall.



serge schrieb:
Was bedeutet denn "Elektronische Musik" in der sog. Postmoderne für Dich?
Und was ist diese "Postmoderne" überhaupt?
Meinetwegen auch gerne in einem anderen Thread.

und ganz wichtig:

Psychotronic schrieb:
König Alfons schrieb:
Bitte nicht den Thread zerlabern. Danke.

Aufgrund der Postmoderne hat Stockhausen als Vertreter der Moderne keine Relevanz mehr. Die Beschäftigung mit ihm und seinen Werten ist rein akdemisch historischer Natur aus dem heutigen Blickwinkel. Wir sind nicht in den 50ern/60ern stehngeblieben.

Genau das fehlt mir an dieser Diskussion. Das ist kein "zerlabern."

______UND LOS:
Von Punk, über Wave und Techno bis Glitch und alles drumherum und dazwischen. 80er + 90er... danach kam der nächste Bruch. Und wie memristor schilderte, alles danach ist noch nicht so richtig geklärt.

Wie würdest du denn zum Beispiel so etwas Musikphilosophisch einordnen:

https://www.kickstarter.com/discover/categories/music

oder sowas:

http://www.twitch.tv/directory/game/Music

Da irgendwo ist die Richtung... für mich ist das auch noch sehr offen, da mir hier noch die richtigen Begriffe leider fehlen.
 
Re: Zum Verständnis von Elektronischer Musik

Postmoderne ist einfach alles nach der Moderne (1842-1945), genau sogar ab 1950, ohne WW2.
Minimalismus, Happening, Fluxus, Pop-Art, Videokunst, Fotorealismus, Konzeptkunst, Performance, Land Art, Body Art, Neue Wilde, Zeitgenössische Kunst

Danach kriegen wir bestenfalls eine Kompostmoderne oder sowas, noch ist da aus Sicht der Geschichtsschreiber kein Bruch passiert und so ein Bruch ist idR ein kulturell extremer und nicht selten sogar mit Kriegen verbunden.
Hochinteressant, sich die anzusehen.

Es gibt für die speziellen Künste noch Subbezeichner.

Das ist also alles im gleichen Rahmen und Alter wie Stockhausen und Co.
Post-Anything ist halt einfach nicht da. Wir hier in unserem Leben hängen uns vielleicht an den größeren Popkulturwechseln auf. Aber strukturell ist das nicht so viel. Vielleicht könnte man die Verfügbarkeiten und Umbrüche da einzählen oder politische Bedingungen und Gesellschaft.

Sprich - wir haben da nichts.
Internetzeitalter oder sowas - nicht mal das!

Obwohl sehr große technische Entwicklungen das bringen könnten, so haben gegenüber Stockhausens Zeiten die heutigen Methoden kaum eine starke Änderung erfahren. Wenn man genau hin schaut, gab es die meisten Grundlagen bereits in den 50ern für Elektronische_Musik™ ganz allgemein.

Neu sind nur die Möglichkeiten dies oder das zu berechnen, was andere mit Bandmaschinen und "Primitiv-Werkzeug" taten, was also banal ist - es ist nur anders, billiger, verbreiteter, aber nicht total verändert.

Geschichtlich haben wir es bei "Neuzeit" mit Ereignissen ab dem 16.Jhd zu tun. Also. Neu ist so ein bisschen retro.
Vorsilben wie Post- / Neo- oder Neu- bringen erstmal nicht viel mehr.

So gesehen ist Stockhausen wie Turing oder Zuse, der Rest ist nur schneller und bisschen schöner, aber irgendwie dasselbe - was die geistigen Inhalte an geht.
Ich nenne das alles nur, weil "alt" so gesehen egal ist. Ob s/w oder farbe oder HD oder UHD, Fernsehinhalte würde man auch noch immer ähnlich besprechen, denn wesentliches ist da nicht passiert. Nur flacher und mehr Auflösung.

Aber ggf. ist das eine Abwertung des Jetzt? Was ist jetzt besser und anders, was die Pioniere nicht hätten bedenken können? Nicht nur weil es nicht machbar ist, sondern einfach wie Mittelalter erscheinen lässt?
Also was wurde nicht bedacht, was von Bedeutung für Musik insgesamt ist?
 
Zum Verständnis von Elektronischer Musik

Moogulator schrieb:

:supi: :lol:

Lieber Moogulator, jetzt hast Du aber absolut den Kern des Punktes in seiner vollendeten Reinheit erfasst!

ES IST DIE ZEIT DES UNRATES !!!!! :phat:
 
Re: Zum Verständnis von Elektronischer Musik

Das war eigentlich nur ein (sehr schlechter) Platzhalter. Unrat ist nicht mein Ding. Aber du hast damit irgendwas, kann ich aber nichts zu sagen, vielleicht etwas im Punkumfeld USA - Anfang der 70er? Da ging es um solche Sachen. Heute würde man sagen "das mit dem Presslufthammer und den Boxhandschuhen ist sooo retro - kannste nicht bringen so ein Zitat".

Ansonsten sehe ich meinen Beitrag als schon fast OT.
 
Re: Zum Verständnis von Elektronischer Musik

Ah sorry... Mic. Du hast recht, das zählt man wohl zur Postmoderne. Das danach ist die Metamoderne... quasi die Zerlegung der Zerlegung.

Sollen sich die Philosophen drüber streiten. :kaffee:
 
Re: Zum Verständnis von Elektronischer Musik

Machen wir doch gerade, getriggert von dieser Sache, dass das alles veraltet sei.
Bin mir da nicht bei ALLEN Dingen so sicher, daher mein Beitrag. Wenn man heute über Graviation spräche würde man sagen - Ok, Newton. Und Einstein für dicke Massen, alter Hut. Was kommt wohl jetzt und danach? Und gibt es mal eine Art Durchbruch? Aber - wieso suchen wir immer diese Brüche? Wieso nicht im Jetzt?

Ok,vielleicht an einer anderen Stelle.
 
Re: Zum Verständnis von Elektronischer Musik

Moogulator schrieb:
Aber ggf. ist das eine Abwertung des Jetzt?

Genau das schwingt hier unterschwellig mit und genau damit hab ich ein Problem, da ich es als unötig empfinde.
 
Re: Zum Verständnis von Elektronischer Musik

Moogulator schrieb:
Das war eigentlich nur ein (sehr schlechter) Platzhalter. Unrat ist nicht mein Ding. Aber du hast damit irgendwas, kann ich aber nichts zu sagen, vielleicht etwas im Punkumfeld USA - Anfang der 70er? Da ging es um solche Sachen. Heute würde man sagen "das mit dem Presslufthammer und den Boxhandschuhen ist sooo retro - kannste nicht bringen so ein Zitat".

Ansonsten sehe ich meinen Beitrag als schon fast OT.

Das ist doch nicht OT, lieber Moogulator! Vor allem die Sache mit dem Presslufthammer ist gar nicht so weit her geholt, schon mal auf der Tomorrorland gewesen? Da presst es Dir die dicken Saw Leads regelrecht in den Dünndarm, aber richtig rein gehauen und durch 50% der Kick "durch gepressluftet"! Ich übe das auch gerade, aber ich erspare diesem Thread ein Beispiel, weil zwischen dem und Stockhausen, nun ja ... :D
 
Re: Zum Verständnis von Elektronischer Musik

Moogulator schrieb:
Machen wir doch gerade, getriggert von dieser Sache, dass das alles veraltet sei.
Bin mir da nicht bei ALLEN Dingen so sicher, daher mein Beitrag. Wenn man heute über Graviation spräche würde man sagen - Ok, Newton. Und Einstein für dicke Massen, alter Hut. Was kommt wohl jetzt und danach? Und gibt es mal eine Art Durchbruch? Aber - wieso suchen wir immer diese Brüche? Wieso nicht im Jetzt?

Ok,vielleicht an einer anderen Stelle.

Nein, ich meinte das eher im Sinne von Diskussionsrelevant weil "alter Hut", bis hin zu historisch wertvoll, ansonsten aber für mich Wertungsfrei.
Mich interessiert halt eher das, "wo gehts hin" und es ärgert mich das hier rumgesessen und lamentiert wird, anstatt los zu laufen. Also bitte nicht falsch verstehen.

Anyway... ich geh mal weiter Samples schrauben.
 
Re: Zum Verständnis von Elektronischer Musik

Danke, find ich wichtig als Aussage.
Ja, aber auf Basis des hier gesagten - naja, nach den Kriterien von "damals" jetzt Stücke bauen? Sowas?
Bzw. diese weiter entwickeln?

Wie könnte das mit heutigem Maßstab sein? Das eher ohne Hubschrauber und Strings, denn Stockhausen hat ja nicht nur elektronische Musik gemacht und es gibt noch andere Leute, die Musik bzw. Elektronische Musik™ gemacht haben. Ja, ich bin auch für das Lebendige, aber mich wundert das Bewertende immer wieder, Kunst ist doof, Stockhausen doof, Neu doof, alt doof, so hat doch keiner mehr Bock.
Man kann ja auch das gleiche Thema sehr positiv angehen ohne gleich Dinge zu verteufeln, halte ich in jeder Hinsicht bei Gedanken für einen großen Fehler, wenn man übersieht, welches Potential hinter dem was da ist und jetzt geht schlicht ignoriert oder durch einen Nebensatz deaktiviert. Und ich meine - Motivation geht anders.

achja: 2morrowland kenn ich nicht, aber lustige Website, viele Leute! Sieht nach Spaß aus.

Da würde ich von diesen Elementen sprechen, sie mal in diese Zeit warpen und einfach mal raus geben, vielleicht entstehen ja neue Ideen, Contests, Konzerte, Leute die sich hinsetzen und ernsthaft mal ausprobieren. Nein, da kann man schon viel durch bessere Wortwahl machen. Geduld statt Gedudels, Musik statt Muckefuckaz und ich bin sicher, das kann was.

Sofern man eben will. Wenn man nur sich abgrenzt und ausgrenzt ist das wie eine Wissenschaft die bestimmte Zahlen ausschließt, weil die sind ja doof oder durch oder irgendwie zu hip oder zu alt oder sowas. Und dennoch gibt es Erkenntnisse die dabei ggf. auch alt sein können und von Bestand sind, vielleicht auch seit den 50ern. Wer dem was hinzufügen kann ist mein Held.

Wanna try? :cursor: (y/n/fck)



(x) Ja, ich nehm die Russen.
So, zurück zum Urthema, da gab es noch Aussagen…
 
Re: Zum Verständnis von Elektronischer Musik

Das mit dem "doof" ist doch eigentlich nur reine Ansichtssache, denn das kann man doch auch positiv sehen, denn der Vorteil am doof sein ist, dass man nichts mit bekommt und wenn man nichts mit kriegt, bleibt man ganz einfach gestrickt und es ist einem völlig wurscht! (clipnotic) :school:
 
Re: Zum Verständnis von Elektronischer Musik

Nachgeschoben zu diesem Post/Metamoderne etc.: Epochengrenzen werden immer erst im Nachhinein gezogen, und obendrein sind sie grundsätzlich irreführend und grauenhaft simplifizierend. Allerdings ist es möglicherweise tatsächlich bezeichnend für "derzeit", dass man überhaupt ständig versucht, sich selbst sofort ins große historische Bild einzusetzen und zu verorten und zu beschreiben und zu metaisieren, statt dass man tut, was einem wichtig und richtig erschiene.
Glaube aber nicht, dass das das ist, was später mal als besonders wichtig erscheinen wird ... oder dass die Brüche, die man heute sieht, diejenigen sind, die in 500 Jahren in den Geschichtsbüchern stehen werden.
Damit meine ich nicht, dass Geschichte nicht wichtig wäre, ganz im Gegenteil. Nur ist es n Unterschied, ob man sie ansieht, um möglicherweise fürs aktuelle Handeln was zu lernen, oder um sich anschließend umso besser selbst im Spiegel angucken zu können.

Egal, Randbemerkung, wahrscheinlich sogar OT, und außerdem gibts zu tun ;-) Schönen Abend noch.
 
Re: Zum Verständnis von Elektronischer Musik

Ging das ganze Ding jetzt echt 21 Stunden? Ich versuch mir gerade vorzustellen, wann man sich das anhört, haben die dann in den Hallen geschlafen oder mit Pausen oder wie muss man sich das vorstellen? Ich wenn mir 1 Stunde am Stück diese Sachen anhören müsste, bräuchte ich danach eine Runde Heino oder sowas! Wenn der noch länger gelebt hätte, dann hätte er vielleicht mal ein Jahr gebaut? :D
 
Re: Zum Verständnis von Elektronischer Musik

ekatakakum schrieb:
Nachgeschoben zu diesem Post/Metamoderne etc.: Epochengrenzen werden immer erst im Nachhinein gezogen, und obendrein sind sie grundsätzlich irreführend und grauenhaft simplifizierend. Allerdings ist es möglicherweise tatsächlich bezeichnend für "derzeit", dass man überhaupt ständig versucht, sich selbst sofort ins große historische Bild einzusetzen und zu verorten und zu beschreiben und zu metaisieren, statt dass man tut, was einem wichtig und richtig erschiene.
Glaube aber nicht, dass das das ist, was später mal als besonders wichtig erscheinen wird ... oder dass die Brüche, die man heute sieht, diejenigen sind, die in 500 Jahren in den Geschichtsbüchern stehen werden.
Damit meine ich nicht, dass Geschichte nicht wichtig wäre, ganz im Gegenteil. Nur ist es n Unterschied, ob man sie ansieht, um möglicherweise fürs aktuelle Handeln was zu lernen, oder um sich anschließend umso besser selbst im Spiegel angucken zu können.

Egal, Randbemerkung, wahrscheinlich sogar OT, und außerdem gibts zu tun ;-) Schönen Abend noch.

Stimm ich glaub zu bis auf den letzten Halbsatz.

Ich muss auch sagen daß Postmoderne für mich weitgehend erst mit ca den 80ern anfängt.
Das hat damit wann der Begriff wo mal aufgetaucht ist nicht so viel zu tun nach meinem Verständnis.

Postmillennial bedeutet übrigens auch eigentlich etwas anderes, wird aber halt seit einiger Zeit für die Zeit nach 2001 benutzt.

Persönlich verorte ich mich da nirgends. Nicht mal im Solarpunk...
 
Re: Zum Verständnis von Elektronischer Musik

memristor schrieb:
Ich muss auch sagen daß Postmoderne für mich weitgehend erst mit ca den 80ern anfängt.
Das hat damit wann der Begriff wo mal aufgetaucht ist nicht so viel zu tun nach meinem Verständnis.

Postmillennial bedeutet übrigens auch eigentlich etwas anderes, wird aber halt seit einiger Zeit für die Zeit nach 2001 benutzt.

Persönlich verorte ich mich da nirgends. Nicht mal im Solarpunk...

Leider (offiziell) nein, Postmoderne beginnt so in den 50'ern und endet in der Zukunft, bis eine neue Epoche ausgerufen wird. Nicht von "uns".
Also das ist schon weit mehr als "80er". Und auch obwohl da und in den 70ern wohl schon sehr nette Umbrüche waren.
Verstehe aber trotzdem was du meinst. Irgendwie.
 
Re: Zum Verständnis von Elektronischer Musik

Moogulator schrieb:
memristor schrieb:
Ich muss auch sagen daß Postmoderne für mich weitgehend erst mit ca den 80ern anfängt.
Das hat damit wann der Begriff wo mal aufgetaucht ist nicht so viel zu tun nach meinem Verständnis.

Postmillennial bedeutet übrigens auch eigentlich etwas anderes, wird aber halt seit einiger Zeit für die Zeit nach 2001 benutzt.

Persönlich verorte ich mich da nirgends. Nicht mal im Solarpunk...

Leider nein, Postmoderne beginnt so in den 55'ern und endet in der Zukunft, bis eine neue Epoche ausgerufen wird. Nicht von "uns".
Also das ist schon weit mehr als "80er". Und auch obwohl da und in den 70ern wohl schon sehr nette Umbrüche waren.

Ich habe zwar nicht gesagt daß es die 80er waren, sondern weitgehend ca dort anfängt, dh gleichbedeutend mit dem Mainstream ist -
aber '55 ist natürlich Quark, egal was WP da mit anrührt oder was Du mit "offiziell" meinst, und das ist auch nicht der Kern der 70er
- übrigens ja auch ein offener Widerspruch zwischen den beiden Aussagen von Dir...

Selbstverständlich gelten in diversen Feldern und Zusammenhängen auch noch spezifische Bedeutungen.

Aber Postmodern heißt auch nicht, wie Du oben zu meinen scheinst, einfach nur "Nach-Modern", wörtlich und ursprünglich natürlich schon,
sondern bezeichnet eben die vergangene Epoche, die man tatsächlich vom heute und im Werden begriffenen abgrenzen kann,
und von der Moderne abgrenzen kann, die auch nicht beginnt als das Wort in Umlauf kam, sondern zB
im Gegensatz zum Jugendstil steht, der durchaus in Teilen zu der Moderne in gesellschaftlichem Sinn aber nicht in stilistsichem Sinn zählt,
sondern einen extremen Gegenpol dazu darstellt.
Auch wenn die vormodernen Vorläufer wie Los in die Zeit fallen, ist die Epoche selbst eben nicht die Moderne.

Aber eine neue Epoche ist wie gesagt schon da, die Postmoderne ist vorbei.
Natürlich wird das auch festgestellt und obliegt nicht den Nachfahren das zu beurteilen.
 
Re: PostModernes Verständnis Elektr.Musik / Inspiration f. 2

Das sind zwei Abschnitte mit harten Umbrüchen,
die Moderne (Industriezeitalter und Fade in / out) - im alten Verständnis sogar deutlich weiter zurück - also sowas wie Aufklärung/Vernunft - Kant etc. - Ist sowas wie der zeitlich frühere Teil und Epoche für Künste allgemein.
Postmoderne ist schon einfach "danach", schon rein begrifflich. Gemeint ist natürlich das neuere Verständnis nach Kriegen und Aufklärung und Industrialisierung Part I - Kraftmaschinen, Ideen, Bewegung, Mechanisches) - jetzt ist das in Richtung Computer, Software, Miniaturisierung (auch Teil schon der Moderne) rein technisch geworden. Aber auch dem ganzen neuen Kram, was auch gesellschaftlich Individualisierung und Abtrennung - Befreiung - also unbedingt auch "68" und alles was schon sich sehr deutlich gedreht hat als Spätfolgen von Kriegen, Rüstung - Nacherlebnisse und so weiter - Kenn man ja, was da die Antriebe waren und natürlich neue Ideen da raus wie Kommunen und so weiter.. - Alles PostMods.

Ich sag das mal so aus meinem Verständnis heraus und nicht so sehr bei Wiki guckend, glaub' das finden wir beide langweilig ;-)

Wie heißt das Ding nach der Postmoderne denn?
Das würde mich jetzt interessieren. Und nicht um dich danach klein zu machen vom Typ "stimmtjagaaanich", sondern - weil ggf. gibts da was zu lesen, lernen,…
Festgestellt: klar - aber wenn das passierte, dann...

Also - wir sind noch in der Post-Progessive-Dubstep-Advanced-Super-Moderne. Aber irgendwie nicht mehr.
Also noch im Rahmen von sowas wie Warhol-Basquiat bis hin zu Mille Plateau, Micromacro-whatever… - New Style, Video - was mit Medien - Kunst.

update me. wenn ich da was verdrehen sollte.
Ja, aber stimmt - 70er blah - das war von mir etwas verkürzt und daher in der Tat nicht klar. Vielleicht klappt das hier besser.
Vielleicht passt es ja am Ende zusammen.
 
Re: Postmoderne / Verständnis von Elektronischer Musik / Sel

Psychotronic schrieb:
Moogulator schrieb:
sagen wir aufs Forum projeziert

Ein Forum ist eine quasianonyme Struktur. Die Moderationsfähigkeiten des Einzelnen muss man auf die Erzeugnisse der Person selbst begrenzen oder eine Art Moderationsvoting einführen. Die volle Variante kann man meiner bisherigen Erfahrung nach nur durchführen wenn allen Beteiligten sich direkt jeden Tag ins Gesicht blicken können. Vielleicht geht das in kleinen Schritten um die Masse der Leute an ihre eigene Befähigung und die damit verbundene Verantwortung zu gewöhnen.

Ich bin mir da nicht sicher.

Man stelle sich vor 4chan wäre ein Platz wo alle sich anonym an die Hand nehmen und sich um die Weiterentwicklung der Menschheit und die Erhaltung des Planeten kümmern würden.

Okay, dann würden veraltet denkende Menschen da aus Angst mit virtuellen Panzern einrollen.

Ja, der Vergleich hinkte, nachdem ich die letzten Einträge sah.. ;-)
Aber ich ließ es erstmal so stehen.

Kennen-Vereinigung: klar.
4chan ist eins. Ich denke das ist ne tolle Sache, aber auch etwas wovor manche Angst haben könnten, richtig. Weil mehr als eine, aber es ist ja keine Terrorzelle, sondern nur Kultur. Erstmal. Wer weiss, was noch kommt #danger

Naja, Denkverbundcamp mit Verbundenheit, gibt es in abgeschwächter Form hier ja auch, kennen sich ja auch einige schon.Aber ok, will ich nicht weiter konstruieren. Das ist ok.
Denkender Organismus aus einigen, nicht "vielen". Sonst wird es vermutlich schwer.

4cell_0001
kann verdockt werden mit 4cell_n oder mehreren Gruppen von 4cell_n+1
 
Re: PostModernes Verständnis Elektr.Musik / Inspiration f. 2

Moogulator schrieb:
Wie heißt das Ding nach der Postmoderne denn?
Hatte ich oben schon geschrieben, es wird sich zeigen, im Moment sind die Begriffe Postmillennial und selten Metamoderne im Gebrauch,
beides hat auch andere Bedeutung, zB schließt die Metamoderne übergreifen die Moderne und den Totalitarismus der Vergangheit ein,
und Teils bezieht es sich mehr auf Jetzt und die Zukunft,
Postmillennial in der aktuellen Bedeutung meint meist den Wandel ab 9/11 und den aktuellen Trend.

In bestimmten Bereichen wird alles was "typisch jetzt" "typisch morgen" aber untypisch früher ist als postmillennial bezeichnet. Der Übergang zum Transhumanismus genauso wie Coffe To Go mit Chip im Becher.

Dabei spielt die eigentliche endzeitliche Bedeutung wohl mit rein.

Interessanterweise findet man das bei Google nicht, offenbar ist der Trend zu neu und das als endzeitlicher Begriff zu überwältigend.


Aber folgendes ist zB nicht modern im Sinn der klassischen Moderne, und auch nicht Postmodern in dem Sinn wie der Begriff nun mal belegt ist
auch wenn das nicht so neu wirkt -

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auch die anderen Designtrends seit Ende 90 und typisch für die 00 Jahre sind nicht wirklich modern - dazu zu ornamental - aber auch nicht postmodern
sondern ein eigener Style
 
Re: PostModernes Verständnis Elektr.Musik / Inspiration f. 2

In gewisser Weise sind die Architekturbeispiele eine Fortsetzung der "Bionic" Trends der 70ger bevor Punk und Memphisstyle und der ganze postmoderne Rest (einschließlich Techno und das alles) das unterbrochen haben.

Das Grafikdesign lehnt da zT auch an, mit dem Zeug der 80ger und 90ger hat es dagegen nichts zu tun.

Dazu kommt die computergenerierte Organik, neue Materialien, teure flächige Materialien -aber anders als in Art Deco-, 3D Druck, usw.
Vielleicht such ich nachhher noch was.

Verblüffend ist auch die Kombination aus Eleganz (mangels besseren Begriffs) und Rücksichtslosigkeit
Das besonders auffällig bei dem Konzept mit den Lotostürmen in London - man erhebt sich über die Stadt und lässt das Vergängliche und das Elend unter sich.
Aber das schwingt überall mit, schon in den explodierenden abstrakten Vektor und 3D Graphiken um 2000 rum die das einleiteten.
 
Re: PostModernes Verständnis Elektr.Musik / Inspiration f. 2

Verstehe, spannend.
Allerdings Nach-Jahrtausend ist natürlich eine Hilfskonstruktion. Ob das wirklich ein Wechsel ist..
Aber konstruieren könnte man schon was.

Allerdings sollten Dinge auch wirklich existieren. Rendering ist noch keine Epoche.
 
Re: PostModernes Verständnis Elektr.Musik / Inspiration f. 2

Das scheint nur eine Hilfskosntruktion, glaub ich. Erstmal fällt sowas eben auch zusammen,

dann, ein ganz klarer globaler Bruch war zB 9/11, der wird auch so in den Geschichtsbüchern bleiben.
(Würde er sogar dann, wenn ers gar nicht wäre, weil das die Politik des 9/11 ist. Eine Art Paradox.)

Und diesen Designtrend habe ich wirklich um 2000 rum entstehen sehen. Vielleicht war der iMac ein früher Vorbote.
Der ist ja immer noch halbwegs aktuelles Design, trotz Röhre.
Rückbesinnung auf flächiges, auch durch Flash, und sehr graphisches, teils sehr klassisch modern,
dann aber das organische computerzeug dazu - Blockwolken, Vektorexplosionen, Knitterflächen, Glosseffekt
umstricktes, gesticktes,
da spielt viel Retro rein aber die Attitüde ist ebenfalls explizit post Jahrtausendwende, explizit edel aber schlicht, explizit hybrid organisch/kybernetisch,
explizit "ich gehöre nicht zu den elenden Massen auch wenn ich hier umsonst praktiziere und will zur Elite aufsteigen"

Biomatcha aus dem atombeheiztem Gewächshaus, aus Japan eingeflogen, in der Einwegplastikflasche, angereichert mit Nanotitanpartikeln zur Zahnaufhellung

Auch Änderungen in der EU fallen grob in diesen Zeitraum. Euro, Schengen, EU-"Verfassung"
'98 und 2003 ist ein wesentlich größerer Unterschied als 2010 und 2015, finde ich
 
Re: PostModernes Verständnis Elektr.Musik / Inspiration f. 2

memristor schrieb:

Wenn man die Ideen daraus, wie du das so schön hier vormachst, mit Beispielen unterfüttert abstrakt extrahiert und dann deren Methodik auf die Musik anwendet, wie klingt das?

Hmmmmm... hoch spannend.

Vor allem das "Blüten über London" Beispiel find ich extrem krass. Dazu werd ich wohl mal nen Sound suchen. Eiskalte elitäre Eleganz von Leuten erdacht die mal Hippies waren, oder vielleicht auch von Leuten deren Eltern mal Hippies waren.
 
Re: PostModernes Verständnis Elektr.Musik / Inspiration f. 2

Moogulator schrieb:
Allerdings sollten Dinge auch wirklich existieren. Rendering ist noch keine Epoche.

Das stimmt.
Einige sind real, und ich denke jeder kennt reale die dazugehören, das aber nicht so gut
illustrieren, zB Petronas Towers, dieses segelförmige Teil irgendwo in Arabien usw.

Und der Trend exisitiert schon länger an jeder Designfront, nur nicht so auffällig,
wenn ich einen schlichten strengen schwarzen eckigen Eichenstuhl poste kapiert man nicht was ich meine.

Das organische ist nur ein Teil. Folgendes ist auch nicht Streetstyle, aber streetkompatibel - nicht futuristisch im Sinne von untragbar oder total strange
sieht einfach eher teuer aus

3d-print-shoes-w724.jpg


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Stratasys_zoom4.jpg


Das letzte ist ein Detail von einem gedrucktem Modestück
 
Re: PostModernes Verständnis Elektr.Musik / Inspiration f. 2

Psychotronic schrieb:
memristor schrieb:

Wenn man die Ideen daraus, wie du das so schön hier vormachst, mit Beispielen unterfüttert abstrakt extrahiert und dann deren Methodik auf die Musik anwendet, wie klingt das?

Ich glaube es klingt was die Modedinger angeht zum Teil wie was Moogulator neulich gesucht hat, wo ich meinte "Knisterlounge"

Ich such noch so explodierende Vektorengrafik von vor 15 Jahren, das fällt ja mit dem IDM und Glitch Zeug zusammen zeitlich
gehört da für mich auch dazu
 
Re: PostModernes Verständnis Elektr.Musik / Inspiration f. 2

Find grad nix besseres, aber egal, ich denk es ist klar was ich meine, typisch neues Millenium, war um 2000 ziemlicher Trend

dg3.jpg


hat man jetzt weniger aber, das ist sehr normale Graphik seit 15 Jahren
designgraphik04.jpg


parent03.jpg
 
Re: PostModernes Verständnis Elektr.Musik / Inspiration f. 2

Nach 15 Jahren kann man sagen daß das ein Trend ist, und wohl einer der noch bleibt wie diese neue Marke nahelegt:

cola-life.jpg


colalife2.jpg
 
Re: PostModernes Verständnis Elektr.Musik / Inspiration f. 2

yepp, kenn ich - New Style und so, und Pugh-Klamotten.
Naja, manches davon ist noch kein Ding, was sich von Postmoderne total abhebt - aber ich weiss, dass "man" sich da noch streitet.

Aber super Ausflug!
Fehlt nur noch Musik und Kunst.
 
Re: PostModernes Verständnis Elektr.Musik / Inspiration f. 2

Ich würde sagen es hebt sich sehr eindeutig ab.
Anfangs hat man das nicht gemerkt, weil es ähnlich aus misplaceten Versatzstücken schien, beliebig und eklektisch, teils retro, teils ein Clash,
teils gegen den guten Geschmack, und sehr Oberflächlich

Es ist aber eine eigene Formsprache und fällt auch mit gesellschaftlichen Trends zusammen sowie mit technischen Entwicklungen die das erst möglich machen
und hat auch mehr Einfluß von Jugendstil, Art Deco, klassischer Moderne, als das postmoderne Zeug, und ist sehr viel weniger beliebig in der Formsprache als es scheint,
sogar fast streng auf eine Art, ganz anders als postmodern wo das genau nicht der Fall ist.

zu dem Trend gehört noch ein Aspekt den ich jetzt noch nicht so bebildert habe, der sehr brute und streng ist.
Ich sag mal "Platinklosterstyle" weil ich jetzt grad keine Bilder hab, vielleicht später.

Und noch etwas daß ich jetzt noich weniger benennen kann - die halbverspiegelten Sonnenbrillen gehören da rein
oder ein Auto daß ich heute sah, Audi oder BMW, in der Art, vergessen, die Lackierung war stumpf-matt in Bronze, leicht grün changierend.
Das in Kombi mit Chrom - das ist auch brute, oberflächlich, organisch und luxuriös-prötzig und futuristisch/hitech und retro in einem.

Am ehesten war noch Art Deco in der Ausstrahlung so, es ist aber eigen, neu.
Während postmodern eher aus Versatzstücken besteht, ist hier eine Synthese im Gang, ich glaube das ist der große Unterschied überhaupt,
die Synthese und die Innovation was Material usw angeht.
 
Re: PostModernes Verständnis Elektr.Musik / Inspiration f. 2

-> Signaturen sind die T-Shirts des Forums. Für Motti und Slogans.

Ja, ich kann den Sachen generell einiges abgewinnen im Sinne von "ist anders" - und ich glaube man hört das immer mal, dass man sich bemüht um den Titel. Mal sehen, wie man es nennt - vielleicht ist das erst später zementiert - begrifflich gesehen. Aber man kann immer ein paar Adjektive und so weiter dran schreiben, wodurch das getrieben ist. Ich denke, dass es die auch gibt. Sollen wir das mal selbst versuchen - einfach um zu schauen, ob wir da ein ähnliches Gespür für haben?

Ist Warp und Co für Pop und Co. die Musik dazu? Welche "Neue Musik" passt da rein? Und nein, es gibt keinen "Anfratzer" (so haben wir das als Kind genannt), wenn das "nicht akademisch genug ist". Post-Modeikonen-Pop, die wandelnden Chamäleone bis hin zu Microstrukturellen und Poststrukturellen Musikangeboten welche eben sich in Stilen die bei Raster Noton, Mille Plateau*, Warp und Co. ausleben, aber auch bei Leuten wie Ikeda. Aber das würde ich weitgehend als populäre Musik bezeichnen. Teilweise als Statement sehr gut. Als AE begannen, wirkte es wie "wir machen weiter, was andere nicht weiter entwickelt haben". Mathebuchromantik, Kleinste Strukturen, Algorithmen, Ästhetik ganz allgemein …
Also das wäre ja das Gegenstück zu "New Style" bzw. Post-Anything-Millenium-Whatever.
Nur - wie gesagt - fehlen da noch die richtig starken Kunst-Dinger. Design und Co. - ja - ist drin. Und die Eigenschaften die das beschreiben und klar von Postmoderne abgrenzen.

*sozusagen als Mutterboden


Hirsche bitte nicht aufs Sofa.
 


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