Recording - Aussteuern, Grundlagen, Loudness - Nachholbedürfnis (mit Hardware und Ableton Live)

freidimensional

Kleister aller Massen
Moin,


Achtung etwas längerer Post:

Eigentlich war und bin ich eher der Live-Musiker, zu früheren Zeiten habe ich mal ein paar Tracks gebaut
und hier und da intuitiv mal versucht diese einigermaßen auf eine angenehme Lautstärke zu bringen.
Da ich mich aber nie so wirklich mit den Recording Grundlagen auseinander gesetzt habe, wollte ich das mal nachholen.
Vielleicht hat ja jemand Bock mir ein bisschen Input zu geben.

Ich versuche gerade mir ein Template für Ableton Luve zu basteln, da ich so ein bisschen Richtung Push 3 schiele.

Setup im Beispiel:

Moog Grand Mother und Fender Rhodes gehen in's Behringer UFX 1604, und dieses per USB in den Rechner als Audiointerface.
Beides als External Instrument im Ableton Live eingebunden, und zusätzlich noch ein Preset Dub-Kit.
Zur Verdeutlichung meiner Gedanken habe ich einen Loop der jeweiligen Spur als Audiotrack aufgenommen.

Screenshot (13).png

Meine Gedanken waren: Das Preset Kit von Live klingt ziemlich fertig poliert und aufgepumpt, ich möchte meine externen Instrumente auf einen dazu passenden Pegel bringen.
Ich habe die Fader am Pult runter gezogen, und über das Gain der einzelnen Kanäle die Instrumente passend auf Lautstärke zu dem Kit gebracht (beim Rhodes auf Grund des
niedrigen Pegels und Rauschens noch EQ mit Gain und Kompressor mit Gain auf die Spur gepackt, Grand Mother hat nen EQ für den Klang bekommen. Keine Effekte in der Master-Kette).

Screenshot (17).pngScreenshot (18).png

Wenn man sich jetzt die drei Audioaufnahmen anguckt, sieht man dass trotz zueinander passender Lautstärke das Ableton Kit mehr Pegel hat,
und die Pegel von Rhodes und Grant Mothter irgendwie niedrig aussehen (oder interpretiere ich da was falsch?)

Kit:

Screenshot (14).png

Grand Mother

Screenshot (15).png

Rhodes

Screenshot (16).png


Ansicht in Arrangement View

Screenshot (19).png

Wenn ich das Ganze jetzt rendere, und im Audacity betrachte, sieht es so aus:

Screenshot (20).png

Anhang anzeigen test.wav

Ziemlich viele Pegelspitzen, aber es klang da für mich recht laut und stimmig.

Dachte ich. Dann habe ich das mit einer fertigen Produktion (irgendeine persische Popmusik) verglichen, und ich hab gedacht:
Oh krass, das geht ja noch viel viel lauter.


Was ich bislang an so einem Punkt gemacht habe:

Ich habe einen Limiter in den Ableton masterkanal gepackt um die Pegelspitzen abzufangen

Screenshot (22).png

Danach sah es so aus

Screenshot (21).png

Anhang anzeigen test2.wav

und war schon mal lauter.

die Pegelspitzen sind aber immer noch da, der Limiter hat halt nur aufgepumpt und dafür gesorgt dass nix übersteuert.



meine Gedanken und Fragen:

Ich hab gedacht wenn ich so ein aufgepumptes Preset-Kit nehme, und meine Instrumente dazu aussteuer, dann wirds schon passen.
Aber...da geht ja noch einiges von der Lautstärke her...

Die Pegelspitzen entstehen ja durch das Preset-Kit, das kann man ja sehen.
Benötigt diese Spur einen separaten Limiter, um die Spitzen abzufangen? Kompressor? EQ??? Aber wenn ich die Spitzen rausnehme, dann
fehlt ja gewaltig was im Klang...


Was ich möchte: den Sound für Live mit relativ überschaubarem Aufwand mit so viel Bumms wie möglich rüber bringen zu können. Und natürlich ausgewogene AufnahmenlDemos erstellen mit angenehmer Lautstärke.

Was ich nicht möchte: Tontechniker-Studium (also, ich bin nicht faul und kann mich in Sachen reinfuchsen, habe aber auch nicht ewig Zeit)

Was mach ich bislang richtig, was falsch?

Whats my line to pump it up/mix it?
 
Zuletzt bearbeitet:
Was ich möchte: den Sound für Live mit relativ überschaubarem Aufwand mit so viel Bumms wie möglich rüber bringen zu können.
Für die Bühnensituation: Highpass bei 120Hz und dann einen Kompressor dahinter, möglichst nicht in der Summe sondern separat jedes einzelne Instrument. Der Highpass ist eigentlich das wichtigste, weil der Pegel kommt von den Bässen. Wenn Du Geld ausgeben willst: mit nem Transientdesigner die härtesten Peaks wegnehmen und erst dann komprimieren. Live sind die Peaks völlig schnurz, bzw nerven ggf sogar.

Dein Audiobeispiel hat übrigens irgendein seltsames linksrechts Geflabber bei 170 Hz
 
und die Pegel von Rhodes und Grant Mothter irgendwie niedrig aussehen (oder interpretiere ich da was falsch?)
Das interpretierst Du gewissermaßen falsch. Lautstärke ist nicht gleich Dynamik. Die Pegelspitzen kommen von den percussiven Sounds die sehr transientenreich sind.
Der Moogbass und das Rhodes haben diese starken Transienten nicht. Du vergleichst quasi RMS mit Peak-Level.
Um nun auf Lautstärke zu kommen, muss man natürlich die Pegelspitzen irgendwie abfangen, bzw. die Dynamik mit einem Kompressor zurücknehmen.
 
Highpass bei 120Hz und dann einen Kompressor dahinter, möglichst nicht in der Summe sondern separat jedes einzelne Instrument. Der Highpass ist eigentlich das wichtigste, weil der Pegel kommt von den Bässen.

Hmm wie meinst Du das genau? Bei 'nem Highpass bei 120Hz kommt ja kein Bass mehr durch :denk:
oder meinst du generell erst den Bereich ab 120Hz komprimieren? oder nur den Bereich unter 120Hz?

Sorry - wie gesagt ich hab mich mit sowas lange nicht, und wenn dann nur sehr sparsam, auseinandergesetzt.
 
Du vergleichst quasi RMS mit Peak-Level.

Ui...na dann danke schon mal für die Aufklärung :supi:

Um nun auf Lautstärke zu kommen, muss man natürlich die Pegelspitzen irgendwie abfangen, bzw. die Dynamik mit einem Kompressor zurücknehmen.

Also, in dem Falle - Kompressor auf das Dub Kit und die Spitzen abfangen, und dann danach...? Oder dabei? Mit dem Limiter auf dem Master
noch weiter hoch ziehen? Dann matscht es irgendwann....Oder habe ich dann eine Datei die ich in Audacity z.B. per normalisieren noch
lauter bekommen kann...Oder...verwechsel' ich da schon wieder was?

Wenn man mein 2. Beispiel betrachtet, die Spektralanalyse - da sind die unteren Frequenzen bei -12 DB...wo müssten die stehen um halbwegs
mit "typischerweise ausproduzierten, aber nicht übertrieben aufgepumpten" Sonds mithalten zu können?
 
Hmm wie meinst Du das genau? Bei 'nem Highpass bei 120Hz kommt ja kein Bass mehr durch
Bist Du Keyboarder oder Bassist?
:denk:
oder meinst du generell erst den Bereich ab 120Hz komprimieren? oder nur den Bereich unter 120Hz?

Sorry - wie gesagt ich hab mich mit sowas lange nicht, und wenn dann nur sehr sparsam, auseinandergesetzt.
Ich meine tatsächlich: "Bässe raus". Der Lautheitseindruck entsteht durch Mitten. Nimm irgendwelche Soulmixes aus den 60er Jahren. Sind laut wie Sau, aber haben keine Bässe. Brauchts auch nicht, weil sie laut sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bist Du Keyboarder oder Bassist?

Ay, ok ✌️ dann geht's um zwei verschiedene Dinge. Ich dachte das sollte sich auf ein Gesamt-Arrangement beziehen, wie in meinem Beispiel...
Also, es gibt mich ja live durchaus auch rein elektronisch, bzw. elektronisch mit Rhodes...da wird Bass ja gebraucht. Dreh mal 'ner tanzwilligen Meute unter 120hz alles weg, die werden sich bedanken 🤔 😁
 
Also, in dem Falle - Kompressor auf das Dub Kit und die Spitzen abfangen,
Wenn man genau hin sieht sind es nur einzelne Peaks die wesentlich lauter sind, vermutlich ist es der Rimshot Sound, der so heraussticht?
Da würde es vermutlich reichen, mit einem Limiter nur ca 2-3 db "abzufangen".
Wenn man mein 2. Beispiel betrachtet, die Spektralanalyse - da sind die unteren Frequenzen bei -12 DB...wo müssten die stehen um halbwegs
mit "typischerweise ausproduzierten, aber nicht übertrieben aufgepumpten" Sonds mithalten zu können?
Das kann man so pauschal nicht sagen, das kommt auf das fertige Arrangement an.
Edit: Wenn der Peak nun bei -12db ist und das so tief dann hast Du noch viel Luft nach oben. Zum einen wäre der Peak bei fertigen Masters bei -1 bis 0 db und zum anderen ist die Frequenzverteilung laut dem Snapshot sehr basslastig. Da hat Florian nicht ganz unrecht mit dem was er schreibt. Wobei ich einen Cut bei 120 Hz schon für recht hoch halte, ich würde da eher mit einem Tilt- oder Shelving Filter herangehen, bzw. mit einem HP der nicht ganz so steilflankig ist. Im Livebereich ist das eh noch ein bisschen anders, da würde man wohl kaum die Dynamik bis zum Level eines fertigen Masters begrenzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum einen wäre der Peak bei fertigen Masters bei -1 bis 0 db und zum anderen ist die Frequenzverteilung laut dem Snapshot sehr basslastig

Damit kann ich was anfangen :supi:

Wobei die grundsätzliche Verteilung - hörte ich mal - ja schon so in etwa sein soll, vom Bass abfallend zu den Höhen,
aber hier in dem Fall nicht soo krass abfallend ab ca. 1khz denke ich mal?
Aber - ist ja hier auch nur ein Beispiel, und bei einem kompletten Song würden ja noch vllt. zwei drei Elemente dazu kommen,
oder das Rhodes vllt. ein Solo in mittiger-höherer Lage klimpert.

Ich werde mal weiter bei meinem Beispiel bleiben, noch ein paar Frequenzen ergänzen durch 'nen Leadsound z.B.,
und mal gucken wie ich durch geschicktes Einsetzen eines Limiters noch hier und da was rausholen kann...

Thx so far 🙏
 


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