Roland Alpha Juno-1 Netzteil Elko´s ausgelaufen? ...... Reparatur, Putz Aktion, Batterie Austausch.

u-man

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Nach über dreißig Jahren, wurde es Zeit meinen Roland alpha Juno-1 zu renovieren. Neues Display (Backlight geht nicht mehr), Batterie-Tausch, Neue Taste (eine war halb kaputt), eine Taste spielt nicht mehr (manuell) und zum Schluss...

putzen, putzen, putzen:

Dabei ist mir beim Netzteil aufgefallen, das es hässliche Flecken um die Elko´s gibt. Ich dachte erst "die sind ausgelaufen, müssen wohl neue her". Jetzt habe ich vielerorts gelesen, das die Teile von Roland gerne verklebt worden sind und das oft so aussieht als wären sie ausgelaufen, es aber letztendlich nicht sind und der Kleber nach Jahrzehnten dann so aussieht. Deswegen habe ich mal zwei Fotos gemacht, von meinem "verklebten" Netzteil:

IMG_1360.png

IMG_1359.png

Meine Frage an die Experten: Sind sie nun ausgelaufen oder nicht?
Ich möchte sie austauschen, habe aber momentan keinen Ersatz parat. Ich würde gerne alle übrigen Reparaturen zu Ende bringen und schauen ob alles geklappt hat, habe aber ein wenig Panik, weil die Elko´s schon so aussehen. Wie kriegt man diesen Kleber am besten runter? Habe den Eindruck, er könnte die Platine anfressen.

Vielen Dank im Vorraus :)
 
Die Elkos sehen nicht verbeult aus. Für Kleber sieht das aber auch sehr seltsam aus. Bei meinem im letzten Jahr angeschafften Juno-2 habe ich die drei dicken Netzteil-Elkos getauscht. Das ging ohne Probleme und es musste nichts kalibriert werden, etc.
 
Das dunklere Zeugs um die Eikos ist der Kleber. ABER drum zu gibt es einen Rand und da auch starke Korrosion um den großen Elko zu sehen ist sind die mMn definitiv ausgelaufen. Alle großen Elkos tauschen - und:putzen! Die Teile und Platinen rundum prüfen, ob die noch gut sind und von dem ausgelaufenen Rotz nicht angegriffen. Spannungsregler, Gleichrichter und Übertrager mal nachlöten, wenn man schon dran ist. (Haarrisse sind da oft zu finden, wo's warm wird) Wenn dir langweilig ist, kannst du dem Spannungsregler auch noch etwas frische Wärmeleitpaste zum Kühlkörper hin spendieren. :waschen:
 
So was ich gelesen und gesehen habe, soll dieser Kleber ungefähr so aussehen, aber wie kriege ich diesen Kleber am besten ab?
Ich will die Elko´s auf jeden Fall wechseln, habe aber wie gesagt momentan keinen Ersatz hier, möchte aber wissen ob alles andere von mir getane geklappt hat. Andererseits wären alle drei Elko´s ausgelaufen, dürfte der Juno nicht mal mehr angehen. Vor den Reparaturen lief ja alles einwandfrei, bis auf oben genannte Macken. Hab jetzt einfach Panik, den Juno nochmal anzumachen :) .
 
So was ich gelesen und gesehen habe, soll dieser Kleber ungefähr so aussehen, aber wie kriege ich diesen Kleber am besten ab?
Ich habe noch nie gesehen, dass solch ein Kleber derartige Bläschen aufweist. Das ist höchst verdächtig. Ich würde die entsprechenden Stellen mit Schleifpapier bearbeiten, um eventuelle Säurereste komplett zu entfernen. Bei meinem Juno-2 ließen sich die originalen Kleberreste restlos abkratzen, da war nichts "festgebacken".

Den Tantal bei C6 bitte auch tauschen, ebenso den Jumper bei C11 überprüfen und notfalls durch eine neue Drahtbrücke ersetzen. Das sieht auf den Fotos ziemlich korrodiert (oder zumindest verklebt und verdreckt) aus.
 
Nein, finde ich nicht. Das ist zwar verdreckt, aber der Kleber ist als solcher noch in Form. So ähnlich war das bei meinem Juno-2 auch. Bei deinen Fotos allerdings sieht es aus, als habe etwas mit dem Kleber reagiert. Gerade im ersten Bild bei C6 sieht man die vielen kleinen Blasen, die ich für nicht ganz so harmlos halte.
 
Ok, ich vertraue da euch mehr als mir. Werde alles so machen, aber für einen letzten Test muss es noch langen. Gebe Heute Abend nochmal Bescheid.
 
Also, ich denke nicht, das der Kleber "gefährlich" ist. Einfach das Board so gut es geht reinigen mit Alkohol und Wattestäbchen. Ich würde nicht viel Kraft aufwenden um den Kleber abzukratzen, da wär mir das Risiko, dabei was zu beschädigen, zu hoch. Ausgelaufene Elkos können durchaus noch funktionieren - aber sie filtern die Spannung nicht mehr so gut, sprich es kommt zu verstärktem Brummen oder Störungen. Es fliegt dir jedenfalls nicht sofort um die Ohren! 😝
Die Elkos tauschen (und den Tantal, wie oben geschrieben - wenn man schon dabei ist) und gut is. Dann hübsch kalibrieren (sofern möglich) und dann spielt er sicher wieder fein.
 
Und verätzten Kleber würde ich sehr wohl komplett entfernen, @Mesmerised . Diese Bläschen im Kleber deuten darauf hin, dass da etwas unschön reagiert hat. Da will man doch nicht in fünf Jahren Folgeschäden haben.

@fanwander Bei meinem Poly-61 habe ich nur die dicken Netzteil-Elkos getauscht und musste danach alle Filter neu kalibrieren, da die Werte nicht mehr stimmten.
 
Ausgelaufene Elkos können durchaus noch funktionieren - aber sie filtern die Spannung nicht mehr so gut, sprich es kommt zu verstärktem Brummen oder Störungen. Es fliegt dir jedenfalls nicht sofort um die Ohren! 😝
Die Elkos tauschen (und den Tantal, wie oben geschrieben - wenn man schon dabei ist) und gut is. Dann hübsch kalibrieren (sofern möglich) und dann spielt er sicher wieder fein.
Also vor der "Renovierung" lief der Juno ganz Ok. Der Inverter für das Backlight hatte den typischen Pfeifton, aber das Audiosignal war an sich recht "sauber". Ich habe die Elko´s + Tantal mal bestellt. Die Renovierung hat sich jetzt schon gelohnt und alles funktioniert wie es soll. Da das Netzteil easy zu erreichen ist, warte ich einfach auf die Elko´s und baue sie dann ein. Der Juno ist jetzt erstmal zusammengebaut und die Freude, das alles funktioniert hat ist GROSS :D . Kann leider nichts kalibrieren, da ich solches Werkzeug nicht besitze :sad: . Er klingt aber "wie immer" ;-) .
Bin irgendwo zwischen "blutiger Anfänger" und "fortgeschritten". Freue mich einfach wie Sau, es bis hier her geschafft zu haben. Hat mich alles zusammen (Display, Kabel, Trimmer, KeyTaste, Batterie+Halter) ca. 25€ gekostet. Dafür kriegt man vielerorts nicht mal das Display zur Hälfte gezahlt.

Wenn nur die Elko getauscht werden, muss da nix kalibriert werden
Das beruhigt. Siehe oben 👍

Und verätzten Kleber würde ich sehr wohl komplett entfernen, @Mesmerised . Diese Bläschen im Kleber deuten darauf hin, dass da etwas unschön reagiert hat. Da will man doch nicht in fünf Jahren Folgeschäden haben.
Ich werde mir größte Mühe geben, den Mist los zu werden. Hat was vom "Red Glue" Problem beim JD-800. Das Roland überhaupt Kleber an die Elko´s gemacht hat! Als würden Musiker mit Keyboards jonglieren üben. Das wegschmiergeln wird aber die letzte Option sein, wenn wirklich gar nichts mehr geht. Ansonsten habe ich sehr viel schon geputzt und gereinigt und der Juno fühlt sich wieder an "wie neu."

Möchtest Du ein RSP Hush 2000 von mir haben, in welchem die Elkos ausgelaufen sind und sich die Soße komplett durch alle Leiterbahnen gefressen hat?
Nein, natürlich nicht ;-) .

Vielen Dank an Alle, Bilder folgen noch.
 
Wenn nur die Elko getauscht werden, muss da nix kalibriert werden
Das ist richtig - MUSS natürlich nicht. Bei manchen Netzteilen kann man die Spannung verstellen - das sollte man prüfen. Und bei einem analogen Synth in fortgeschrittenem Alter lohnt es sich schon, mal nach Service Manual durchzugucken, ob da noch alles stimmt. Meist reicht dafür ja ein gutes Voltmeter - kost ja nix mehr heutzutage.

Und bezüglich Kleber abkratzen: diese alten braunen Platinen in den Rolands brechen leicht. Ich mein ja nur...
Nicht, dass was kaputt geht.
 
Für Kleberreste und Oxydrückstände kann man evtl. mit Zitronensäure viel bewirken (aus der kleinen gelben Quetschflasche).

Vorher aber an unauffälliger Stelle ausprobieren und auf Farbechtheit prüfen und so.

Stephen
 
Richtig. Oder Essig, was ein Tipp eines befreundeten Diplom-Ingenieurs aus Kanada ist, der ebenfalls Musikinstrumente repariert und Effektpedale baut. Er macht das aber auch erst, wenn er alles, was angegriffen wurde, mit Schleifpapier entfernt hat.
 
Ach, wozu denn das? Da steht doch sowieso kaum was drauf und es ist sogar ohne Hintergrundbeleuchtung gut zu erkennen. Bei der KORG Wavestation ist das was anderes.
 
Stimmt, das kann nerven. Wavestation lässt wieder grüßen. Aber mein Juno-2 ist ganz leise, da nervt's nicht.
 
Nach über dreißig Jahren, wurde es Zeit meinen Roland alpha Juno-1 zu renovieren. Neues Display (Backlight geht nicht mehr), Batterie-Tausch, Neue Taste (eine war halb kaputt), eine Taste spielt nicht mehr (manuell) und zum Schluss...

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Dabei ist mir beim Netzteil aufgefallen, das es hässliche Flecken um die Elko´s gibt. Ich dachte erst "die sind ausgelaufen, müssen wohl neue her". Jetzt habe ich vielerorts gelesen, das die Teile von Roland gerne verklebt worden sind und das oft so aussieht als wären sie ausgelaufen, es aber letztendlich nicht sind und der Kleber nach Jahrzehnten dann so aussieht. Deswegen habe ich mal zwei Fotos gemacht, von meinem "verklebten" Netzteil:

Anhang anzeigen 209025

Anhang anzeigen 209024

Meine Frage an die Experten: Sind sie nun ausgelaufen oder nicht?
Ich möchte sie austauschen, habe aber momentan keinen Ersatz parat. Ich würde gerne alle übrigen Reparaturen zu Ende bringen und schauen ob alles geklappt hat, habe aber ein wenig Panik, weil die Elko´s schon so aussehen. Wie kriegt man diesen Kleber am besten runter? Habe den Eindruck, er könnte die Platine anfressen.

Vielen Dank im Vorraus :)

Im Prinzip ist das wie ein Kontaktkleber, wie Pattex.

Wenn es alt ist trocknet es ein und ist dann wie bei der Brücke bei C11.

Ein Elko muss nicht verbeult sein um ausgelaufen zu sein. Die laufen auch so aus, mit dem Alter unten bei der Dichtung.

Frühere Füllungen einiger Serien haben wirklich Platinen zerfressen.

Ausgebeult und ausgelaufen liegt oftmals an Thermischen Problemen. Nützlich wenn man Geräten eine Sollbruchstelle einbauen will.

Natürlich kann der Kleber mit der Platine reagieren, die Lösungsmittel davon.

Aber hier schaut es schon nach Ausgelaufen aus. Nach so einem Alter sind die meisten Elkos hin, auch wenn sie noch was tun.

Kannst ja auch mal hier im Forum nach dem Thema ... 909 Netzteil Elkos schauen.

Den Kleber bekommst mit Kältespray oder Feuerzeuggas weg, wird dadurch brüchig und lässt sich leicht lösen. Aber hier ist ja nicht mehr viel dran um das zu tun.

Und den Rest mit Nitroverdünnung entfernen und reinigen.

Die Schriften und Platine werden von der Nitroverdünnung keinen Schaden nehmen. Aber teste es trotzdem vorher an einer Schrift. Man weiß nie.
 
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