Saxophon auf subtraktivem Synth unmöglich?

Erklärung habe ich zwar noch nicht aber eine Entdeckung:

in den hohen Lagen, wie in den Beispielen, klingt Sägezahn-Spektrum authentischer.
Eine Oktave tiefer Square Wave Spektrum.

Hier ein Beispiel: Sägezahn (hoch)- Square (hoch) - Square (tiefer) - Sägezahn (tiefer).

Anhang anzeigen harmonic vs odd high.wav

Das Spektrum muss sich also mit der Tonhöhe ändern.

Ansonsten habe ich hier
3 Bandpässe / Peaks,
1 dynamisch bei 3ter Harmonischen
2 statisch bei 2500 Hz und bei 3000 Hz
 
Ich mische jetzt phasenstarr Sägezahn Hochpass bei 1.1 kHz und Square Wave 1.1 kHz Tiefpass.

Dh um 1.1 Khz überblendet die Welle zwischen Saw und Square.

Eine assymetrische Distortion kann einen ähnlichen Effekt haben, vor allem dann wenn sie mit den Höhen zunimmt.

Die Überblendung ist bei mir mit 1-Pol Filter, also 6dB/Oktave und die Eckfrequenz nicht kritisch wichtig.

Da ich die Squarewave aus zwei Sägezahn mache sind die eh phasenstarr bei mir.

Anhang anzeigen morphwave 1.wav
(auf dem Laptop gespielt...)
 
Das sprengt jetzt den Rahmen "subtraktiver Synth" etwas:

Sägezahn und Rechteckwelle mit 2-Pol Hochpass/Tiefpass überblendet,
3., 9. und 27. Harmonische per Bandpass bzw im ersten Fall per HP angehoben (Resonanz ~0.9 was ca 7 Q entspricht, der letzte ohne Reso)
und Resonatorpeaks bei Vielfachen von 625 Hz, also 625, 1250, 1875, 2500, 3125, 3750)

letzteres könnte man gut mit Sync machen, aber wie man nur jede 3. der 3ten Oberwelle des Grundtons ohne Filter anheben könnte weiß ich nicht


Diese angehobenen Obertöne siumlieren das Baltt die anderen den Schalltrichter glaube ich
wichtig sind da aber nur wenige der Resoanzreihe denke ich, um 2500 Hz vor allem, ich hab so viele weil ich die ganzen Filter da hatte
und dann einfach mal eine harmonische Reihe probiert

auf dem Laptop gehackt:


es fehlt Expression und die ganze Palette an Tönen die ein Sax kann, growl usw.
aber dafür müsste man einen speziellen Sax-Synth bauen
 

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auf dem Laptop gehackt:
Das klingt wie ein Hybrid zwischen Bassklarinette und Fagott, also auf jeden Fall schonmal nach Rohrblattinstrument. cool!

Für mehr Ausdrucksstärke jetzt noch so etwas wie "Growl" und das typische Vibrato, bei dem keineswegs sämtliche Formanten parallel bewegt werden und vielleicht noch Überblaseffekte, aber dann sind wir schon bald beim Physical-Modeling... ;-)
 
ja - mit physical modeling hatte ich mich früher viel beschäftigt

Inzwischen glaub ich mehr an "physical informed" modeling, dh man schaut sich an wie sich ein Modell verhält und
und warum, und modelt das dann mit Signal Modeling Techniken.
Also Subtraktiv zB usw, oder hybrid.

Der Grund ist daß man das viel leichter auf musikalische Parameter runterbrechen kann und simpler machen kann und flexibler
zB kann man mit der Filterbank dann schnell und interaktiv die Größe oder auch Form des Instruments ändern.

Anderesits sind manche Modelle wie so ein Blatt uU gar nicht so kompliziert und gute Oszillatoren
haben aber halt unintuitive Parameter - Innendruck vs Aussendruck - wer will so was zB einstellen und spielen?

Ich denke jedenfalls die Formanten die den Schalltricher abbilden bleiben immer fix, und die anderen vom Blatt bewegen sich immer mit -?
Wobei wie growl zutande kommt weiß ich nicht, evtl gibt es da eine schnelle Schwebung
zwischen dem Blattschwingungen und den Rohrschwingungen?
Hab auch überlegt statt der Bandpässe für das Blatt drei Sinus Oszis einzubauen - die kann man dann auch minimalst gegen den Rest vesrtimmen falls das Sinn macht.

Muss jetzt aber anderes machen, vielleicht heute abend.
 
Wen das interessiert, es gibt übrigens von der Uni of Iowa ne größere Samplelibrary, da ist auch Saxophon dabei


ist ganz praktisch für Studienzwecke und so weiter.

ein Hybrid zwischen Bassklarinette und Fagott

interessanterweise klang das für mich im Kopf ziemlich richtig, hab mir erst auf Deinen Kommentar ein paar mehr Saxophonaufnahmen angehört vorhin.
Ich denke das tiefe Spektrum wo die geraden Obertöne fehlen ist eher falsch, klingt aber irgendwie für mich passend weil es typisch für halboffene Röhren ist.
Muss noch mehr hören und analysieren wenn ich da weiter machen will.

Für Growl hab ich vorhin ein Vidoe angeschaut, man singt oder summt offenbar rein beim Spielen.

Ich hab mal n Test gemacht und einen Zusatzoszi nur in den ersten Bandpass eingespielt - geht zwar in die Richtung ist aber nicht überzeugend.
 
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Mit meiner Resonatorbank hatte auch was nicht gestimmt: zT waren die Filter als Lowpass und Highpass verschaltet
(weil ich das für Orchestersound probiert hatte) statt als Bandpass, was dann ein anderes Spektrum gab als beabsichtigt war,

Ich hab den Oszi jetzt mehr Richtung Sägezahn verschoben, aber nicht 100%, die Bank geändert und mal
ein Growl probiert:

und zwar geht ein zweiter Sägezahn mit 76 Hz quadriert und ringmoduliuert mit der Grundwelle lowpass gefiltert mit in die Bandpässe die rund um die 3. usw Harmonische verstärken.

Als Amp Hüllkurve hab ich einen 2-Pol Lowpass Filter genommen durch den das Gate geht, Cutoff sehr niedrig, unter 20 Hz.
Das scheint am ähnlichsten zur Hüllkurve in Beispiel Sounds zu sein.

Ist nicht da wo ich hin will, aber ich denke für ne bessere Methode müsste man Waveguides/Kammfilter nutzen.

Ist auch keine gute Vorlage für andere subtraktive Synths weil die Möglichkeiten fehlen.

Ich poste trotzdem Mal ein Beispiel:
Anhang anzeigen growl test.wav
 
Für mehr Ausdrucksstärke jetzt noch so etwas wie "Growl" und das typische Vibrato, bei dem keineswegs sämtliche Formanten parallel bewegt werden und vielleicht noch Überblaseffekte,
Überblasen habe ich jetzt eingebaut, eine Art ganz schwaches Growl ist drin aber hört man kaum und klingt auch nicht überzeugend wenn mans stärker macht

das typische Vibrato fehlt noch.

Gesteurt wird beides per Velocity und Channel Aftertouch, die zT addiert werden, weil ich kein Modulationsrad-Virtuose bin.

Und auch kein Tastenvirtuose.

So richtig ganz stimmt alles noch nicht aber ich weiß nicht genau was - und das Reaktor Ensemble ist total chaotisch
weil ich es alles in die Stringmaschine reingewurstelt habe die aber nicht mehr parallel funktionert.

Ist jetzt auich wieder (zu) viel Hall drauf weil ich eigentlich so ne Film Noir New York Stimmung machen wollte aber ich kann das nicht spielen...



 

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Überblasen habe ich jetzt eingebaut, eine Art ganz schwaches Growl ist drin aber hört man kaum und klingt auch nicht überzeugend wenn mans stärker macht

das typische Vibrato fehlt noch.

Gesteurt wird beides per Velocity und Channel Aftertouch, die zT addiert werden, weil ich kein Modulationsrad-Virtuose bin.

Und auch kein Tastenvirtuose.

So richtig ganz stimmt alles noch nicht aber ich weiß nicht genau was - und das Reaktor Ensemble ist total chaotisch
weil ich es alles in die Stringmaschine reingewurstelt habe die aber nicht mehr parallel funktionert.

Ist jetzt auich wieder (zu) viel Hall drauf weil ich eigentlich so ne Film Noir New York Stimmung machen wollte aber ich kann das nicht spielen...



Das geht jetzt schon ein wenig Richtung VL70m. Ich finde die Überblaseffekte garnicht mal so schlecht getroffen. Ich würde das Überblasen mal probeweise nur über die Velocity steuern. Und dann solltest Du natürlich an Deinen spieltechnischen Skills arbeiten: Verzierungen wie Vorschläge und verbindende Glissandi (die ich in diesem thread schon mit Beispielen vorgeführt habe Beispiel 1, Beispiel 2) sollten ein Lernziel darstellen. Die Bluesscala wäre auch eine Bereicherung für Deine improvisatorischen Ansätze, sollte aber natürlich niemals die alleinige richtungsweisende Quelle darstellen aber durchaus hier und da in fragmentarischer Form einfließen, sonst driftet es in Richtung Kenny G. ab.... ;-)
 
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Das ist lustig - ich hatte den Thread neulich nur überflogen und gar nicht vor da tiefer einzusteigen
sondern wollte nur noch eine Klangfarbe für den String Synth - Deine Beispiele hatte ich aber angespielt
allerdings ohne die zugehörigen Beiträge wirklich zu lesen - und es ist mir dabei vollkommen entgangen daß das von Dir ist
und auch daß das gar kein Saxophon ist - Resepkt - ich bin echt beeindruckt.
 
ja - in diesem File aus der Iwoa Uni Libary hört man es ganz gut
Obwohl der Ton recht leicht angeblasen ist

Anhang anzeigen AltoSax_vib_ff_Db3_stereo.wav

Ich verstehe allerdings nicht genau was da eigentlich passiert, weder spektral noch physikalisch, das macht es schwer das nachzubilden.
Es liegt bei mir schon eine Hüllkurve auf dem Hauptlowpassfilter, die den an Anfang öffnet.
Aber das ist nicht der Effekt.

Es hört sich fast so an als ob der Ton auch hier eine Oktave höher kippt.
Eventuell ist es aber nur eine Blatt(teil)schwingung die mehr Amplitude hat.
 
Die Hüllkurve für den Filter steuert jetzt auch das Überblasen mit an so daß der Ton beim Ansatz ein bisschen
in die höhere Okatve kippt, und der zweite Oberton (Peak) der 3 Filter die die Blattresonanzen machen wird dabei auch kurz verstärkt.

Attackphase ist länger/lansamer.

Vibrato bzw Tremolo ist es eigentlich ist einfach die Cutoff auf dem HauptLowpass moduliert.

Der LFO dafür wird in der Amplitude auch durch die Envelope moduliert.



Theoretische ließe sich das alles in analog bauen, sind nur "analoge Bausteine".

Etwas aufwändig, aber sowas kann auf nem größeren Modular gehen

Allerdings sind so Dinge drin wie ein leichtes Pitch Glide (1 Pol Filter) weil man ja nicht die Finger in 0-Zeit anheben kann
und das Okravkippen ist zB für Modular recht aufwändig: die Steuersignale dafür werden ^3 genomemn für eine exponentielle Kurve
und ab einem Schwellenwert (0.5) auf 1 gesetzt, das Ergebnis mit einem 1-Pol LP geglättet.. damit es diese Kippdynamik hat.
 

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aus der Iwoa Uni Libary hört man es ganz gut
Obwohl der Ton recht leicht angeblasen ist
Die Iowa-Samples sind größtenteils von schlechten Instrumentalisten eingespielt. Dein Sax-Beispiel zeigt das deutlich: Für ein universell einsetzbares Sample-Sax darf der Ton nicht so zögerlich einsetzen. Bei normaler Spielweise auf dem Keyboard nervt dieser langsam einschwingende Ton immens. So etwas lässt sich allenfalls als Teil eines Velocity-geswitchten Multisamples für den piano-Layer einsetzen, wenn man ab mezzoforte ein flotter einschwingendes Sax und bei fortissimi ein staccato gespieltes Sax mit leichtem Pitchbend-up in der Einschwingphase noch darüber layert. Ich muss dazu aber auch erwähnen, dass ich - was laienhaft gespieltes Sax angeht - vorgeschädigt bin. In meiner Jazz-Rock-Formation "Megalith2" hatten wir einen Sax-Spieler, der einfach nur die Tasten kraulte und dabei in seine Tröte blies. Null feeling, Null Ausdruck, einfach nur zum Fremdschämen. Ich habe nach dieser Phase (Oberstufe...) lange Zeit keine Sax-lastige Musik mehr hören können, weil mich jeder Sax-Ton an "Joachimele" (so nannte er sich) erinnerte.
Vibrato bzw Tremolo ist es eigentlich ist einfach die Cutoff auf dem HauptLowpass moduliert.

Richtig erkannt! Es ist nicht nur ein Vibrato im Sinne einer niederfrequenten Modulation der Grundfrequenz des Rohrblatts, sondern eine damit gleichphasig einhergehende Amplitudenmodulation bestimmter Obertöne (wobei ich auch dazu tendiere, die Begriffe Oberton und Formant synonym zu verwenden...). Ansatzweise hast Du das in Deinem Klangbeispiel auch schon richtig umgesetzt, allerdings hätte ich jetzt spontan gesagt: "Da ist zuviel Resonanz drauf." Es macht zu sehr "wahwah". Wahrscheinlich sind es aber nur nicht die richtigen Obertöne, die da amplitudenmoduliert werden...
 
So etwas lässt sich allenfalls als Teil eines Velocity-geswitchten Multisamples für den piano-Layer einsetzen, wenn man ab mezzoforte ein flotter einschwingendes Sax und bei fortissimi ein staccato gespieltes Sax mit leichtem Pitchbend-up in der Einschwingphase noch darüber layert.

Das ist ja eins der Probleme:
Die Knackigkeit des Tonstart und die Lautstärke sind ziemlich unabhängig. Auch ein super kurzes knackiges Staccato im piano oder pianissimo ist möglich.

Ich bin auf der einen Seite fasziniert, wie man hier kreativ sich dem Thema annähert.
Andererseits wird mir auch klar, was alles fehlt, damit es einem nicht direkt ins Gesicht springt 'aus der Dose'.

Aber das macht z.B. Roland mit SN auch nicht besser und die haben da verdammt viel Aufwand reingesteckt. :)
(Klingt immer noch aus der Dose, aber ise sieht etwas schöner aus ...)

Da bin ich halt vorgeschädigt, ich spiele Saxophon und etwas Klarinette. Und, nein, auch die Blaswandler haben Probleme. Ich habe mal so ein Ding probiert (Yamaha, mit einem VL70m hinten dran). Bei Zungenarbeit (am Sax natürlich!) scheitert es dann, denn zum oben erwähnten (Ein- und Ausklingverhalten9 kann ich die Töne ja auch verschieden verbinden. Strikt legato (Luftstrom bleibt, Fingers greifen), ich kann die Töne ganz leicht mit einem kleinen Zungenstoß trennen, kräftig tennen,etwas absetzen usw.

Das ist eher, was ich unter 'saxophontypischer Spielweise' verstehe. Auf meiner Kontraaltklarinette kann ich bei dern tiefen Tönen durch Rachen und Co. fast Digideroo-ähnliche Töne erzeugen.

Aber was die Idee geht, auf verschiedene Art und Weise das Obertonspektrum und Co. hinzubekommen: Hut ab und weiter so!

Grüße
Omega Minus
 
Mein eigentliches Fernziel ist auch nicht das ultimative realistische Ersatz-Saxophon zu erzeugen
sondern am Ende wieder synthetische Sounds - aber als Zwischenschritt möchte ich schon so nah wie möglich mit möglichst geringem Aufwand rankommen und vor allem auch verstehen was alles den Sound ausmacht.

Ich bin immer fasziniert von simplen aber evokativen Sachen, die mentale Bilder erzeugen von Dingen die nicht existieren.
Zaubertricks.

zB wie kommt es daß man bei manchen der Beispiele unabhänig davon wie nah das an einem Saxophon ist die Vorstellung
von einem Reedinstrument bekommt - solche Dinge.
Oder ganz anderes Beispiel - irgendwelche Mangazeichner oder Leute bei Disney malen irgendwo einfach einen weißen Kreis drauf
aber es evoziert die plastsiche Vorstellung einer glatten glänzenden Oberfläche.

Oder zB die Strings neulich - so sehr realistsich sind die nicht aber bestimmte Aspekte faszinieren mich, zB
wie es kommt es daß man den Sound mehr kratzend machen kann.

Am Ende, in meiner persönlichen Musik, darf und soll man sogar druchaus hören daß es synthetisch ist.

Dabei fällt mir auch auf daß zumindest meine Vorstellungen von den Instrumenten oft sehr vage sind und eher Karikaturen der Instrumente.
zB könnte ich Geige und Viola gar nicht direkt unterscheiden obwohl die ja andere Formanten haben müssten.
Aber ich kenne die Instrumente gar nicht gut genug.

Zu den Samples der Uni - ich denke die sind in erster Linie für Studienzwecke gedacht, weniger als Multisamples für Sampler.
Aber auch für Studienzwecke bräuchte man zT andere - weniger viele Noten aber mehr unterschiedliche Spielweisen.

Lustigerweise ist das Sample auch mit FF bezeichnet obwohl der Ansatz eher zögerlich ist.
 
Ich glaube, es ist an der Zeit an dieser Stelle an das "Variophon" der Firma Realton zu erinnern. Gerade die letzten Klangbeispiele von @NoMoreWords brachten mich auf die Idee, diesen Dinosaurier auszugraben. Für Unwissende: es handelt sich um einen speziellen Synthesizer zur Erzeugung von monophonen Klängen, die Blasinstrumente imitieren sollen. Die Klangsynthese beruht hier auf dem Prinzip der Impulsformung und wurde an der Uni Köln entwickelt.

Hier ein Video:


Der Kollege @NoMoreWords wird das Prinzip der Impulsformung vielleicht mit Reaktor aufgreifen und umsetzen können...

Hier noch ein paar Links:
Wikipedia-Artikel zum Variophon

Variophon-Seite von Prof.Reuter (Wien)

Um Klangbeispiele von der letztgenannten Seite anhören zu können, muss man sich anmelden. Vielleicht hat jemand Zeit und Muße dazu.
 
Zuletzt bearbeitet:
Klingt absolut faszinierend und ist mir auch neu.

Muss ich mir genauer anschauen, klingt erstmal nach einem vermutlich im Grunde einfachen Prinzip, vermutlich auch mit Filterbank.
 
Und ich irre mich wohl - Zitat von der Seite:
Die Pegel- und/oder Klangfarbenvariation des durch die Impulsformung erzeugten Klanges ist ohne nachgeschaltetes Filter möglich, da sie schon durch die Veränderung der Impulsform und -breite im Klangerzeugungsstadium vorgenommen wird. Dennoch können im Variophon gig durch vier Regelmöglichkeiten auch noch nachträglich Manipulationen an der Klangfarbe vorgenommen werden:

Muss ich genauer anschauen, zumal es aus den 70ern ist.
 
Hab noch ein schöneres Video zum Variophon gefunden:



Hier noch eins, wo man das Vibrato beim Sax-Sound des Variophons ab 11:48 beschmunzeln kann:



Zwar ist die Musik in letzterem Beispiel mehr etwas für das Tanzkränzchen im Seniorenstift, aber für rein analytische Zwecke halte ich das Video für sehr aufschlussreich, zeigt es doch welche Variabilität das Syntheseprinzip unter der Haube hatte und welche Ausdrucksmöglichkeiten damit realisierbar waren.

Eigentlich eine Schande, dass es das in "modern" nicht mehr gibt. Umso mehr sollten wir uns aufgerufen fühlen, das Prinzip zu verstehen und im Idealfall mit den heutigen Möglichkeiten nachzubauen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab mir eben angeschaut wie das funktioniert, das Prinzip ist eigentlich verblüffend einfach,
verwandt mit PWM, Synch und VOSIM.
Es sind einfach Impulse mit unterschiedlicer Form und Signal- und Pulsebreite, das ist eigentlich alles.

Interessant ist daß man den Texten und der Betrachtung anmerkt daß das aus den 70ern ist,
heute würde man das anders betrachten und erklären glaube ich.

Dass das so gut klingt liegt vor allem auch daran daß die wenigen Parameter dann physikalsich gesteuert sind und auch das physikalische Noise mit einfliesst.

Digital ist die Frage wie man die Wellenformen möglichst einfach aliasfrei generiert
- gibt verschiedene Möglichkeiten, ideal wärr aber ein Oszi der alle kann - und wie man die Parameter ohne Wandler dh mit Keyboard steuert - das ist ja ein Problem für alle diese Sounds die nicht Keyboard spezifisch sind.

vielleicht sollte ich doch mal über einen Blaswandler nachdenken, hab aber gerade mal geschaut die sind immer noch erstaunlich teuer, ab 550 aufwärts hab ich gesehen.

Eigentlich müsste sowas in der Art, gerade mit Senosrtasten, für 150,- möglich sein...
sogar einschließlich des Synths.
 
Also Filter gibt es da schon auch zusätzlich.

Das ganze ist eine Überlagerung der Formanten die sich aus der Pulswelle mit tonhöhenunabhängig gleichhbleibender Pulsbreite (im Prinzip wie bei Synch ect) und der Formanten aus Formant Filtern.

Die Formanten aus der Pulswelle haben aber eine Besonderheit die mir vorher nicht klar war: die sind nicht nur von der Pulsbreite abhängig
sondern auch von der Form, dh die sind bei einem Puls mit Parabolrundung anders als bei einem Puls mit Kante.
Und auch beim Dreick wandern die mit der Form abhängig von den Flanken des Dreicks, unabhänig von der Breite - warum eigentlich? das ist für mich grade gar nicht ganz einsichtig weil es für mich eine Tatsache war daß das Gegenteil der Fall sein muss.

Klar haben die Wellen unterschiedliche Spektren, aber der Abstand der Notches sollte an den selben Stellen liegen die davon abhängt wie die
Weile "gestaucht" ist. (und natürlich von den Notches die in der zugrunde liegenden Wellenform sind - aber bei den einfachen Formen sind die ja ohne Notches simpel absteigend oder rund.)

Ist aber nicht ausschließlich so.

Und dadruch kann so ein Instrument zusätzlich Ausdruck bekommen, weil Formanten je nach Spielweise und Ursprung wandern und statisch beliben können (sofern die Spielweise die Wellenform mit beeinflusst)

Dh es kann sowohl vorkommen daß der selbe Ton unterschiedliche Formanten haben wie auch daß unterschiedliche Töne dieselben haben.
 
Eigentlich müsste sowas in der Art, gerade mit Sensortasten, für 150,- möglich sein...
sogar einschließlich des Synths.
CASIO DH-100 und DH-200 fallen mir da ein. Diese haben zwar einen Blaswandler, ermöglichen aber kein Pitchbending über das Mundstück. Das Vibrato, was man in folgendem Video hört, ist einfach mitgesampelt und kommt aus dem Ketron SD2:



Die CASIO-Tuten taugen also bzgl. umfassender Einflussnahme auf die Tongestaltung leider nichts. :sad:
 
Und auch beim Dreick wandern die mit der Form abhängig von den Flanken des Dreicks, unabhänig von der Breite - warum eigentlich? das ist für mich grade gar nicht ganz einsichtig weil es für mich eine Tatsache war daß das Gegenteil der Fall sein muss.
Würde er noch leben, würden wir Herrn Fourier fragen. ;-)

Aber vielleicht nimmst Du einfach Kontakt mit dem Betreiber der Variophon-Seite auf:

Univ.-Prof. Dr. Christoph Reuter
Institut für Musikwissenschaft, Universität Wien
Spitalgasse 2-4, AAKH, Campus Hof 9,
1090 Wien,
Österreich
Tel.: +43-1-4277-442 80, Fax: +43-1-4277-9 442,
E-Mail: christoph.reuter@univie.ac.at

Vielleicht wäre Prof. Reuter bereit, die eine oder andere Frage zur Klangsynthese im Variophon im Detail zu beantworten, wenn Du ihm Dein Vorhaben einer Nachbildung des Variophons oder zumindest einer Adaptation des Syntheseprinzips in Reaktor schilderst...
 
Ich hab mal einen einfachen Test gemacht.

Zuerst hört man die Klangänderung bei unterschiedlicher Pulsbreite und später (ca ab der Hälfte) die der Filterbank.

Es wird auch eine Mischung aus Rechteck und Parabolimpulse verwendet.

Klingt jetzt nicht nach irgend einem klassischem Instrument, allein schon weil die Formanten halt irgendwo liegen und nicht eingestellt sind.

Aber man hört ganz schön wie die einerseits unabhängig von der Höhe gleichbleiben können anderersiets auch auf dem selben Ton wandern können.

Anhang anzeigen pulse formanten.wav

Ich denke ein Problem mit den Controllern ist daß die nur auf MIDI ausgelegt sind,
MIDI ist aber für sowas nur teilweise geeignet.
 
Jedenfalls um mal ein Fazit aus dem Therad und auch aus dem anderen Sound Thread zu ziehen:


es gibt zu wenig Synths bei denen die Pulsbreite fix sein kann - mir fällt sogar gar keiner ein wo das ohne weitere von selbst geht.

Der Grund ist natürlich daß das über den ganzen Tonumfang zu extrem ist, und an irgend einem Punkt
-relativ schnell - das nicht mehr passt.

Aber es ist halt eine Möglichkeit feste Formanten zu machen.

Bei Synch was ja fast das selbe ist besteht das Problem ähnlich auch.

Damit ist irgendwie der Witz dieser Funktionen recht eingeschränkt bzw oft gar nicht vorhanden.
 


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