Schatzkammer Modular***

A

Anonymous

Guest
Wer sich ein bisschen mühe gibt und einwenig stöbert und ein bisschen positiv denkt und

seine klischees mal weg läßt und die meist unglücklich gewälten titel wie "Demo/Test von Modul XY" mal aus seinem kopf streicht,

kann richtig schöne, spontane und sensible klanggebilde mit formcharakter entdecken,

Deren flüchtige note vergleichbar sind mit japanischen HAIKUS.

Cheers
 
Nochwas:

Wenn man sich gesellschaftliche und technische entwicklungen anschaut (auch in der musik), gibt es zwei prägnate entwicklungen:

Die eine ist die technische und moralische standartisierung und die andere ist die extreme individualisierung,
dabei gewinnen radikale (wörtlich: an die wurzel gehen) haltungen, nischen und szenen eine marktrelevanz!

Die "hits" werden im regal neben den gleichwertigen "modernen Avantgarden" stehen.

Und im zweiten fall kann die technische entsprechnung ja nur das "Modularsystem" sein.

Da wir ja wissen, dass das interfaces extreme auswirkung auf die ergebnisse haben, kann man da also auch einen entwicklungsschub erwarten!

Cheers
 
Individualisierung bedeutet aber nicht, dass die Leute damit klar kommen. Beim "leeren Blatt" tun sich viele weit schwerer als mit einer festen Struktur aka "Kompaktsynthesizer" (inkl Plugins im gleichen Stil).
Nischen und Randgruppen spielen dazu nicht immer die große Rolle. Es gibt zB noch kaum einen wirklich technisch maximal ausgestalteten Looper oder Livesampler mit allen heutigen Möglichkeiten.
Weiss nicht, ob das wirklich so stimmen kann?

Interface: Ok, aber das ist ja allgemein gültig. Das Interface ist bei Modulars eher umständlicher bisher. Sehr wesentliche Dinge - kannst du da schon bestimmte Dinge erkennen?
 
Habe ich oben versucht zu beschreiben, was ich erkenne.

Ist mir scheinbar nicht gelungen.

Individualisierung bedeutet aber nicht, dass die Leute damit klar kommen. Beim "leeren Blatt" tun sich viele weit schwerer als mit einer festen Struktur aka "Kompaktsynthesizer" (inkl Plugins im gleichen Stil).

Das wird sich meiner meinung nach ändern, weil die aufmersamkeit von KOMPOSITION hin zu STRUKTUREN wandern wird!

Ist ja nur meine perönlich meinung!!

Cheers
 
Peter Uertz schrieb:
Das wird sich meiner meinung nach ändern, weil die aufmersamkeit von KOMPOSITION hin zu STRUKTUREN wandern wird!
Ich glaube, das Problem mit dem "leeren Blatt" trifft sowohl für die Komposition als auch für die Struktur zu. Beim Modularsystem trifft das ja zudem auch für den Klang zu, der zB völlig frei von zeitlicher Struktur sein kann.

Wenn ich in mir keine Vorstellung von dem habe, was ich machen will, dann kann ich auch nichts erschaffen - egal ob das zu schaffende "Komposition", "Struktur" oder "Klang" heisst. Dann kommt nur hilfslose Rumsuchen heraus. Oder verkürzt gesagt: "nix im Kopf, nix auf dem Blatt".
 
florian_anwander schrieb:
Peter Uertz schrieb:
Das wird sich meiner meinung nach ändern, weil die aufmersamkeit von KOMPOSITION hin zu STRUKTUREN wandern wird!
[...] Wenn ich in mir keine Vorstellung von dem habe, was ich machen will, dann kann ich auch nichts erschaffen - egal ob das zu schaffende "Komposition", "Struktur" oder "Klang" heisst. Dann kommt nur hilfslose Rumsuchen heraus. Oder verkürzt gesagt: "nix im Kopf, nix auf dem Blatt".
Die musikalische Struktur ist doch Teil der Komposition.
 
Das wird sich meiner meinung nach ändern, weil die aufmersamkeit von KOMPOSITION hin zu STRUKTUREN wandern wird!

Ich dachte immer, eine Komposition sei so etwas wie eine Struktur?


(Nachtrag: hat sich mit Ilanodes inhaltsgleichen Beitrag überlappt)
 
Wenn ich in mir keine Vorstellung von dem habe, was ich machen will, dann kann ich auch nichts erschaffen - egal ob das zu schaffende "Komposition", "Struktur" oder "Klang" heisst. Dann kommt nur hilfslose Rumsuchen heraus. Oder verkürzt gesagt: "nix im Kopf, nix auf dem Blatt".

Das stimmt nur bedingt.
Es gibt gestalterische prozesse, die mit einer entleerung (von vorstellungen) einhergehen und die gleiche Qualität liefert.

Das gilt z.b. auch für s improvisieren.

Es kommt drauf an, was ich will; meißt sind da vorgefertigte "vorstellungen" hinderlich, beziehungsweise müssen stark angepasst werden.

Die vorstellung ist meißt der INITIATOR der triggert, ähnlich wie die emotion.
 
Ilanode schrieb:
Wie kann dann "die aufmersamkeit von KOMPOSITION hin zu STRUKTUREN wandern"?

das man nicht immer eine klassische stimmenverteilung , ala drums,bass,leads... und den dazugehörigen frequenzspektren einfliessen lässt ?
:?:
 
trigger schrieb:
Ilanode schrieb:
Wie kann dann "die aufmersamkeit von KOMPOSITION hin zu STRUKTUREN wandern"?
das man nicht immer eine klassische stimmenverteilung , ala drums,bass,leads... und den dazugehörigen frequenzspektren einfliessen lässt ?
"[E]ine klassische stimmenverteilung" oder der Verzicht auf eine eine "klassische" Verteilung, bleibt doch Teil der Komposition.
 
Wie kann dann "die aufmersamkeit von KOMPOSITION hin zu STRUKTUREN wandern"?

Wenn etwas ein teil von etwas umfassenderes ist, schließt das doch nicht aus, dass ich einem bestimmten teilaspekt mehr
oder alle aufmerksamkeit widme...


"[E]ine klassische stimmenverteilung" oder der Verzicht auf eine eine "klassische" Verteilung, bleibt doch Teil der Komposition.

Ich habe dich verstanden!!
 
Es gibt gestalterische prozesse, die mit einer entleerung (von vorstellungen) einhergehen und die gleiche Qualität liefert.

Sozusagen "leerer Kopf" mit leerer Qualität; also eine Null-Qualität? ;-)

Es kommt drauf an, was ich will; meißt sind da vorgefertigte "vorstellungen" hinderlich, beziehungsweise müssen stark angepasst werden.

Verstehe jetzt nicht das Besondere an der Sache. Ist doch immer so, dass man sich von Vorstellungen frei-
machen sollte, wenn man beabsichtigt auf neuen Pfaden zu wandeln.

Die vorstellung ist meißt der INITIATOR der triggert, ähnlich wie die emotion

Klar, Musik beginnt bereits im Kopf.
 
Peter Uertz schrieb:
Wenn etwas ein teil von etwas umfassenderes ist, schließt das doch nicht aus, dass ich einem bestimmten teilaspekt mehr oder alle aufmerksamkeit widme...
Nein, natürlich nicht.

Doch, das hast Du eingangs eben nicht geschrieben, da Du aus dem Überbegriff einen "Teilapekt" gemacht hast. Ich kann mich nur auf das beziehen, was tatsächlich geschrieben wurde und nicht auf das, was hätte geschrieben werden sollen.

Peter Uertz schrieb:
Ich habe dich verstanden!!
Ich habe mich doch gar nicht auf Dich bezogen.
 
Ilanode schrieb:
"[E]ine klassische stimmenverteilung" oder der Verzicht auf eine eine "klassische" Verteilung, bleibt doch Teil der Komposition.

stimmt auch wieder.

selbst wenn man garnix macht und einen sinuston einfadet und ausfadet.. und exakt in der mitte ein gong platziert.. eine komposition!! :D
 
Peter Uertz schrieb:
Wenn ich in mir keine Vorstellung von dem habe, was ich machen will, dann kann ich auch nichts erschaffen - egal ob das zu schaffende "Komposition", "Struktur" oder "Klang" heisst. Dann kommt nur hilfslose Rumsuchen heraus. Oder verkürzt gesagt: "nix im Kopf, nix auf dem Blatt".


Es gibt gestalterische prozesse, die mit einer entleerung (von vorstellungen) einhergehen und die gleiche Qualität liefert.

Das gilt z.b. auch für s improvisieren.

Es kommt drauf an, was ich will; meißt sind da vorgefertigte "vorstellungen" hinderlich, beziehungsweise müssen stark angepasst werden.

Die vorstellung ist meißt der INITIATOR der triggert, ähnlich wie die emotion.

gestallterische prozesse haben doch auch immer eine gemeinsamen vielfache

d.h. das ist die clock

im modularbereich kann es auch ein sinus sein, der um seinen nullpunkt schwinkt, somit ist seine eigene frequenz die clock :!: ... welche gegebenfalls später moduliert wird.

kreative sind doch meist die, die über den "tellerrand hinaus" denken und um dahin zu kommen, muss man die heilige schnittmenge aller, einfach mal kurz in frage stellen = löschen. der initiator ist der wissende, der mit seinem wissen einen willen entwickelt hat! (wille kann berge versetzten ;-) ) und mit willen fängt alles an :mrgreen:

dem wiederspreche ich: Oder verkürzt gesagt: "nix im Kopf, nix auf dem Blatt"

mit nix im kopf können die größen ideen = visionen entstehen :!: ;-) fragt mal kinder, was die wissen und wie sie auf so manche idee kommen :mrgreen:
 
der idealfall wird sein alles an basics zu erlernen was nötig ist .
und dann alles wiede rüber bord werfen bzw bewusst die basics nicht einsetzen,umschiffen,spiegeln usw.
das hat die meiste substanz dann,denke ich.
 
Ilanode schrieb:
trigger schrieb:
eine komposition!! :D
Unbedingt! :D

"4:33" von Cage ist ja auch eine Komposition.

In den 1980ern nahmen New Blockaders mit "History of Nothing" auch ein Stück auf, das nur aus Stille bzw. Bandrauschen bestand.

Als Idee, Konzept bzw. Komposition ist "4:33" sicherlich akzeptabel.
Gerade in der Neuen Musik war (ist?) es eine zeitlang "in" zu provozieren,
was viele Neugierige dann abhielt, sich weiter mit der Materie zu beschäftigen.

Als Hörergebnis dürften solche Stücke - auch das Bandrauschbeispiel - eher
weniger befriedigen. Selbst für Leute, die bereit sind durchaus auch mit Hör-
gewohnheiten zu brechen, dürften solche Kompositionen nicht wirklich
interessant sein.
 
trigger schrieb:
der idealfall wird sein alles an basics zu erlernen was nötig ist .
und dann alles wiede rüber bord werfen bzw bewusst die basics nicht einsetzen,umschiffen,spiegeln usw.
das hat die meiste substanz dann,denke ich.

dito ;-)

bischen OT:

um nicht auf zu fallen: bitte das über bord werfen verwerfen :!: sondern das nur von menschen geschaffene wissen nutzbar anbeeten ;-)

bis galileo kommt und sagt "die erde ist rund und keine scheibe" :mrgreen:
 
Peter Uertz schrieb:
Es gibt gestalterische prozesse, die mit einer entleerung (von vorstellungen) einhergehen und die gleiche Qualität liefert.
Das erinnert mich offengestanden sehr an das Hippiequatschgerede, das ich meistens gehört habe, wenn die Leute genervt, aus dem Ashram zurückgekommen sind (und meistens eine ordentliche Diarhoe mitgebracht haben, aber den Vergleich zur Entleerung wollte ich eigentlich vermieden haben).

Nein sorry: Der Gedanke "ich denke jetzt nix" ist auch schon ein Gedanke. Es gibt kein willentliche Handlung ohne Idee für die Handlung; ein Handlung ohne Idee ist ein Reflex.
 
dotterl schrieb:
Als Hörergebnis dürften solche Stücke - auch das Bandrauschbeispiel - eher
weniger befriedigen
"4:33" soll, wenn es mal aufgeführt wird, durchaus ein Hörerlebnis sein. Da nun Stille und Geräusch bewusster wahrgenommen werden. Funktioniert natürlich nur in einem Umfeld, in dem das Publikum selbstdizipliniert um Geräuschvermeidung bemüht ist.

"The History of Nothing/Pt. 2" ist der Beitag zu einem Compilation-tape, von dem der Titel: "Thee Book" (= die Bibel) vorher bekannt war. Das Stück ist wohl mehr als ein antireligiöses als ein musikalisches Statement zu verstehen.
http://www.discogs.com/Various-Thee-Book/release/97462
 
"4:33" soll, wenn es mal aufgeführt wird, durchaus ein Hörerlebnis sein. Da nun Stille und Geräusch bewusster wahrgenommen werden. Funktioniert natürlich nur in einem Umfeld, in dem das Publikum selbstdizipliniert um Geräuschvermeidung bemüht ist.

Erster Teil: Zustimmung. Zweiter Teil ist Auslegungssache: Das Publikum muß nicht unbedingt um Geräusch-
vermeidung bemüht sein. Die Umgebungsgeräusche, auch die des Publikums, sind als Teil der Komposition
gedacht. Auf jeden Fall ging es - wie Du schreibst - um die Bewußtmachung.

Auch wenn das alles nix mehr mit dem Thread HIER zu tun hat: Der Kontext und die Zeit, in der ein
Stück entstanden ist, muß auch mit in den Topf. Zu jeder Zeit gab es "Provokateure". Ob das Warhol
mit seinem Farbzeugs ist; John Cage mit seinem "nun-hört-mal-genau-hin"- oder Aleatorik-Sachen
oder Schwitters mit seiner Ursonate (Vorläufer von Rap/Hiphop?) usw.

Ok, verzieh mich wieder => On-Topic
 
Peter Uertz schrieb:
Es kommt drauf an, was ich will; meißt sind da vorgefertigte "vorstellungen" hinderlich, beziehungsweise müssen stark angepasst werden.
Wenn man Ideen nicht umgesetzt bekommt, z.B. weil die eigenen Fähigkeiten dazu nicht ausreichen, dann sollte man sich diese Fähigkeiten erarbeiten, denn dann klappt das auch mit der Umsetzung der Ideen. Wenn man das nicht will, vielleicht weil die Umsetzung schlicht als unrealistisch eingestuft werden kann, dann backt man eben kleinere Brötchen zu denen man in der Lage ist. Es schadet also nicht, sich im Vorfeld eventuell über die Realisierbarkeit seiner Vorstellungen (Ideen), im Rahmen dessen das einem zu Verfügung steht, Gedanken zu machen. Wenn Vorstellungen im Rahmen ihrer Umsetzung "stark angepasst" werden müssen, bzw. gar schon hinderlich sind, dann laufen da Vorstellung und das Wissen über die eigenen Fähigkeiten und das was man mit dem das einem zur Realisierung zu Verfügung steht klar auseinander. Aber man kann sich das natürlich einfach machen und eher "experimentell" an Sachen herangehen. Das jene Resultate dann aber eben keine aus zielgerichteter Umsetzung von Vorstellungen/Ideen sind, muss einen ja nicht stören.
 
Illya F schrieb:
Peter Uertz schrieb:
Es kommt drauf an, was ich will; meißt sind da vorgefertigte "vorstellungen" hinderlich, beziehungsweise müssen stark angepasst werden.
Wenn man Ideen nicht umgesetzt bekommt, z.B. weil die eigenen Fähigkeiten dazu nicht ausreichen, dann sollte man sich diese Fähigkeiten erarbeiten, denn dann klappt das auch mit der Umsetzung der Ideen. Wenn man das nicht will, vielleicht weil die Umsetzung schlicht als unrealistisch eingestuft werden kann, dann backt man eben kleinere Brötchen zu denen man in der Lage ist. Es schadet also nicht, sich im Vorfeld eventuell über die Realisierbarkeit seiner Vorstellungen (Ideen), im Rahmen dessen das einem zu Verfügung steht, Gedanken zu machen. Wenn Vorstellungen im Rahmen ihrer Umsetzung "stark angepasst" werden müssen, bzw. gar schon hinderlich sind, dann laufen da Vorstellung und das Wissen über die eigenen Fähigkeiten und das was man mit dem das einem zur Realisierung zu Verfügung steht klar auseinander. Aber man kann sich das natürlich einfach machen und eher "experimentell" an Sachen herangehen. Das jene Resultate dann aber eben keine aus zielgerichteter Umsetzung von Vorstellungen/Ideen sind, muss einen ja nicht stören.

den find ich geil :supi:
 
Verstehe nicht was daran "geil" sein soll, wenn bei jemandem das was er will, scheinbar nicht auch meist seinen Ideen (vorgefertigte "Vorstellungen") entspricht und er diese als hinderlich beschreibt.

Ich verstehe eben dieses:
Es kommt drauf an, was ich will; meißt sind da vorgefertigte "vorstellungen" hinderlich, beziehungsweise müssen stark angepasst werden.

Als das da Wille und Vorstellung (wie etwas zu sein hat) meist keine gemeinsame Basis haben, auf der diese Vorstellungen auch realisiert werden können. Ich kann mich ja irren, aber das lese ich da eben heraus, und wenn dem so ist, dann ist das sicherlich nicht lustig.
 
florian_anwander schrieb:
Peter Uertz schrieb:
Es gibt gestalterische prozesse, die mit einer entleerung (von vorstellungen) einhergehen und die gleiche Qualität liefert.
Das erinnert mich offengestanden sehr an das Hippiequatschgerede, das ich meistens gehört habe, wenn die Leute genervt, aus dem Ashram zurückgekommen sind (und meistens eine ordentliche Diarhoe mitgebracht haben, aber den Vergleich zur Entleerung wollte ich eigentlich vermieden haben).

Nein sorry: Der Gedanke "ich denke jetzt nix" ist auch schon ein Gedanke. Es gibt kein willentliche Handlung ohne Idee für die Handlung; ein Handlung ohne Idee ist ein Reflex.

Du musst dich nicht entschuldigen, mich erinnert das an cage!

Wenn ich mich entscheide (um in deinem beispiel zu bleiben) ist das natürlich auch noch ein gedanke, aber was danach kommt,
ist vielleicht anders!?
 


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