So arm / reich wird man mit Musik machen..

Die Sache wie man mit Rechnung und Co. umgeht kann von der Art der Veranstaltungen abhängen. Womöglich hat jemand, der zB mit der Stadt oder Trägern zu tun hat nur mit Rechnung-schreiben zu tun und jemand der irgendwo spielt oder auflegt im eher tanzigen Sinne eher wenig mit Rechnungen zu tun, weil die nicht Fördertöpfe und so weiter haben welche idR an viel Zettelwirtschaft gebunden sind. Das ist beides existent, aber idR treffen sich diese nicht so oft.

Beides ist da und beides bringt was.
 
Es ist sicherlich auch immer vom Veranstalter, Zielgruppe usw. abhängig.
Ich spiele meine Ambient-Konzerte ja öfter auch für Stadtverwaltungen, Museen, Kirchen usw., da sieht das alles völlig anders aus, als in den Clubs.
Vor dem Konzert gibt es einen ordentlichen Vertrag, man hält sich an den Stagerider und es gibt kein Gezacker mit der Gema.

Am vergangenen Samstag sprach mich einer der beiden ausstellenden Künstler an, der wie ich Jahrgang 1954 ist: "Sag mal, ist dir schon aufgefallen, das wir beide hier die Jüngsten sind?".
So viel zu meiner Zielgruppe auf Vernissagen und Kunstausstellungen ...

Aber egal, ich habe ordentlich CDs verkauft und die Gage hat auch gepasst.
Und irgendwie mag ich dieses dankbare kunstinteressierte Publikum, weil es sich noch die Zeit nimmt, um die Musik tatsächlich zu genießen und anschließend gerne noch ein paar CDs mit nach Hause nimmt.
 
Das ist so, dass Stadt und Land solche Sachen noch machen, sie sind sozusagen moralisch mehr gebunden. Clubs und Co halten sich an sowas schon lange nicht (mehr?). Da geht das mit Handschlag und dann gilt auch das von mir gepostete Ding über Realitäten bei kleinen Bands und DJs mit weniger Namen. Ein Moby liegt natürlich nicht im Hühnerstall eines Freundes anstatt eines Hotels.

Und mein Posting sollte nur zeigen - ihr hättet ggf. die Probleme des anderen oder die Situation, wenn ihr das jeweils andere Umfeld hättet. Es gibt sie halt beide.
Noch. Die freie Abteilung mag ggf. sogar noch umkämpfter sein und somit noch mehr so wie in dem Artikel beschrieben, den ich vor 1 Seite gepostet hatte.

__
Nicht an euch gerichtet, eher an "uns":
Es gibt immer viele Seiten und gut ist, wenn man da eher miteinander ist - wir haben keine Lobby, man sieht hier sehr gut, dass wir die brauchen könnten.
Als Einheit reden Künstler halt selten, eher die organisierten vs. die freien. vs. DJs / Clubmusiker vs. …
Ihr wisst schon …
 
Dann haben wir anander vorbeigeredet.. Für Gigs sind Rechnungen schreiben wohl eher selbstverständlich, schliesslich muss der VA es ja von seinem GEwinn beim Finanzamt abziehen...
 
Zolo schrieb:
Dann haben wir anander vorbeigeredet.. Für Gigs sind Rechnungen schreiben wohl eher selbstverständlich, schliesslich muss der VA es ja von seinem GEwinn beim Finanzamt abziehen...


Das meine ich. Und darauf bezieht sich mein Eindruck:

Jemanden den ich vernünftig steuerlich abrechnen kann, den buche ich auch wieder.

Und nicht "Max in der Sonne", der mal was, mit seinem Hobby, darstellen will :mrgreen:
 
Naja nicht mehr arbeiten gehen zu müssen, während man durch Spotify Plays ein ordentliches Monatsgehalt ausgezahlt bekommt. Klingt doch komisch oder ?
 
Zolo: das stimmt ja so nicht. du würdest ja- während dein album erstmal ein paar monate gewinn macht, von dem geld dann auch das neue album produzieren müssen, werbung, videos und und und... also ein normales gehalt hieße nicht, daß du nix machen mußt... es sei denn du hast ein paar echte hits.. ok, dann ist das aber das extreme ausnahmebeispiel.
 
Ist mir immer noch nicht klar, warum jemand, der seiner Leidenschaft nachgeht, Musik zu machen, den Anspruch erhebt, davon leben zu können :roll: Gerade heutzutage, wo jeder zuhause in der Lage ist, Musik zu produzieren und es ein Überangebot an kostenlosen Veröffentlichungen gibt (Soundcloud, Bandcamp, Youtube), wird es für den einzelnen immer schwerer, etwas von dem Kuchen abzubekommen. Und warum sollten die Macher von Spotify, die so ein viel genutztes Angebot geschaffen haben, nicht daran verdienen dürfen?
 
Psychologisch ist so eine Audioflatrate auch beruhigend, man macht es legal und man denkt, dass alles ok ist.
Das hilft sicher durchaus, dass es diese Angebote gibt. Wer allerdings monatlich 50€ für Photoshop und Co zahlt, der hat andere Vermögensverhältnisse.

Es ist mir allerdings ein Rätsel, weshalb der Anteil an den Künstler so viel kleiner ist als der an die Plattform und "das Dazwischen". Nur dafür, dass es drin ist - so wie früher?
Beim Kauf ist das ähnlich bisher - Amazona und Apple und so weiter weil - man ist halt dabei - aber verkauft man dann automatisch? Natürlich nicht, die Musik kann auch einfach keiner kennen oder nicht interessieren. Das ist ja keine Promo, sondern nur Angebot. Und es wäre auch nicht der Job dieser Anbieter. Das muss man ihnen zugute halten. Es ist ein Angebot, was man annehmen kann oder nicht.
Aber das verstehe ich nur bedingt, dass es so ist. Theoretisch kann jeder bei jedem Musiker direkt kaufen ohne Zwischendings, nur so eine Plattform zu bauen ist wegen der vielen Regeln in der EU allein schon etwas schwer geworden.

Und viele kaufen sicher und offensichtlich lieber da, wo sie auch andere Musik bekommen - da wo viel ist geht viel hin, so ungefähr. Das scheint etwas zu sein, wie Menschen generell drauf sind. Sie kaufen bei ebay und Amazon, weil es ist groß und bekannt. Es hilft den Oligopolstellern. Aber es konzentriert auch. Mit allen Nach/Vorteilen.
 
subsidence schrieb:
Ist mir immer noch nicht klar, warum jemand, der seiner Leidenschaft nachgeht, Musik zu machen, den Anspruch erhebt, davon leben zu können :roll: Gerade heutzutage, wo jeder zuhause in der Lage ist, Musik zu produzieren und es ein Überangebot an kostenlosen Veröffentlichungen gibt (Soundcloud, Bandcamp, Youtube), wird es für den einzelnen immer schwerer, etwas von dem Kuchen abzubekommen. Und warum sollten die Macher von Spotify, die so ein viel genutztes Angebot geschaffen haben, nicht daran verdienen dürfen?

da könnt ich gleich mal explodieren....

ALSOOOOO: ein professioneller musiker geht nicht "seiner leidenschaft nach" !!!! das ist alles amateur.... ein profi macht proff. musik, d.h. er baut programme, spielt stilistisch in der jeweils benötigten form usw. man hat nicht den anspruch davon zu leben, sondern WEIL MAN ES STUDIERT HAT, muß man davon leben! (man kann nämlich nur äusserst begrenzt gleichzeitig prof. musik studieren UND nebenbei noch jura, medizin oder sonstwas.

natürlich gibt es unter den profis auch die, welche wirklich von ihren ureigenen ideen und leidenschaften leben können, aber das sind die allerwenigsten- im gegensatz zu allen hobbymusikern, die nur das machen.

man hat eben nicht sein "hobby" zum beruf gemacht, sondern man hat irgendwann beschlossen proff. in diesem bereich zu arbeiten. ein musiker hat als hobby z.b. eher fotografie, fussball oder plattensammeln....

noch zu spotify: die macher sollen ruhig verdienen, aber der urheber bekommt einfach mal zu wenig, bei diesen modellen! das ist doch das schlimme: die industrie macht es soo billig, daß es für sie reicht, aber nicht für die urheber.
 
maffyn schrieb:
subsidence schrieb:
Ist mir immer noch nicht klar, warum jemand, der seiner Leidenschaft nachgeht, Musik zu machen, den Anspruch erhebt, davon leben zu können :roll: Gerade heutzutage, wo jeder zuhause in der Lage ist, Musik zu produzieren und es ein Überangebot an kostenlosen Veröffentlichungen gibt (Soundcloud, Bandcamp, Youtube), wird es für den einzelnen immer schwerer, etwas von dem Kuchen abzubekommen. Und warum sollten die Macher von Spotify, die so ein viel genutztes Angebot geschaffen haben, nicht daran verdienen dürfen?

da könnt ich gleich mal explodieren....

ALSOOOOO: ein professioneller musiker geht nicht "seiner leidenschaft nach" !!!! das ist alles amateur.... ein profi macht proff. musik, d.h. er baut programme, spielt stilistisch in der jeweils benötigten form usw. man hat nicht den anspruch davon zu leben, sondern WEIL MAN ES STUDIERT HAT, muß man davon leben! (man kann nämlich nur äusserst begrenzt gleichzeitig prof. musik studieren UND nebenbei noch jura, medizin oder sonstwas.

natürlich gibt es unter den profis auch die, welche wirklich von ihren ureigenen ideen und leidenschaften leben können, aber das sind die allerwenigsten- im gegensatz zu allen hobbymusikern, die nur das machen.
Die meisten Berufsmusiker, die ich kenne, darunter auch viele, die Musik studiert haben, machen Musik, weil sie es von ganzem Herzen lieben.
Und leben können sie davon auch ganz gut.
 
maffyn schrieb:
da könnt ich gleich mal explodieren....

ALSOOOOO: ein professioneller musiker geht nicht "seiner leidenschaft nach" !!!! das ist alles amateur.... ein profi macht proff. musik, d.h. er baut programme, spielt stilistisch in der jeweils benötigten form usw. man hat nicht den anspruch davon zu leben, sondern WEIL MAN ES STUDIERT HAT, muß man davon leben! (man kann nämlich nur äusserst begrenzt gleichzeitig prof. musik studieren UND nebenbei noch jura, medizin oder sonstwas.
Ruhig Blut 8) Ich bezog mich auf die vorangegangene Diskussion, wo ja die Frage aufkam, ob man mit seiner Musik auf Spotify leben kann. Dass ein professionell ausgebildeter Musiker von seiner Arbeit leben könne muss, steht ja wohl ausser Frage. Aber ein Musiker, der ein Album bei Spotify einstellt und dann erwartet, von den Einnahmen ein Jahr lang leben zu können, ist etwas naiv.
 
ja, da geb ich dir recht.

@bernie: klar liebt man seinen beruf, aber ich bezog mich auf freischaffende musiker (das hätte ich noch dazuschreiben müssen). du z.b. gehörst da für mich schon zu den privilegierten..;-) und da ist es in meinem umfeld so, daß man nicht zwangsläufig die musik macht die man für sich im stillen kämmerlein spielt, sondern man kreiert ganz konkret programme, die auch verkaufstauglich sind.
 
maffyn schrieb:
...und da ist es in meinem umfeld so, daß man nicht zwangsläufig die musik macht die man für sich im stillen kämmerlein spielt, sondern man kreiert ganz konkret programme, die auch verkaufstauglich sind.
die meisten machen ja mehrere Dinge parallel, spielen hier noch in einer kommerzieller ausgerichteten Band, geben hier noch Solokonzerte oder Unterricht und machen zwischendurch auch noch die Musik, die sie lieben.
Ich mag ja auch nicht alles, was ich für andere Leute produziere und es gibt ja sicher auch Bäcker, die ihren eigenen Streuselkuchen nicht mögen -da muss man eben durch.
 
subsidence schrieb:
Aber ein Musiker, der ein Album bei Spotify einstellt und dann erwartet, von den Einnahmen ein Jahr lang leben zu können, ist etwas naiv.
da kommt ja so garnix bei rüber, das lohnt tatsächlich nicht. Es schadet sogar dem CD Verkauf.
 
Zolo schrieb:
Kann man so gar nicht verallgemeinern
naja, ab ein paar hunderttausend Downloads lohnt sich das vielleicht, aber wer hat das schon.
Würde ich mein Zeugs dort auch anbieten, ginge mein CD-Verkauf sicherlich sehr weit runter.
Und die Leute haben ja nix in der Hand, ein informatives Booklet nebst hochwertiger Verpackung in ansprechender Optik gehört doch irgendwie auch dazu.
 
Die jüngeren Leute bspw haben mit ihrem EDM Zeugs nicht selten schnell mal ne Million Streams. Und würden vielleicht nicht eine einzige CD losbekommen.
 
Ich habe auch das Gefühl, dass was die EDM Electro Szene betrifft, momentan der Markt überflutet wird mit Newcomern und Neulingen die sich damit ein zweites Standbein aufbauen wollen. Kenne selber einige davon in meinem Freundeskreis, aber die meisten machen es nicht unbedingt der Aussicht wegen, damit einmal ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. SIe tun es einfach weils Spaß macht die Menge anzuheizen und das ihre Vorstellung von einer geilen Party ist.
 
Ich denke die Zeiten sind einfach vorbei, wo man allein durch Musikverkäufe einen lukrativen Betrag erwirtschaften konnte. Mittlerweile sind die Leute nicht mehr daran interessiert, Musik zu besitzen
oder sie auf einer hochwertigen Anlage zu genießen. Musik wird größtenteils per Smartphone konsumiert, daher geringfügige Qualität und dann auch noch gestreamt. Der Markt ist einfach weggebrochen.
Es gibt auch keine natürlichen Filter mehr, jeder kann Musik veröffentlichen, egal wie gut oder schlecht sie ist. Wenn man populär ist, verkauft man was, wenn nicht dann eben nicht. So einfach ist das.
Und so wie es aussieht, bricht auch gerade der Live-Markt weg. Und was bleibt danach?
 
intercorni schrieb:
Und was bleibt danach?
Ein ausreichend großes Angebot an Musik, ob Live, per Stream oder auf Speichermedien für Jedermann. Es gibt keinen Anspruch auf Beschäftigung als Musiker. Ist in anderen Wirtschaftszweigen ähnlich, nur dass es dort i. d. R. nicht soviel Konkurrenz aus dem Hobby-Umfeld gibt.
 
Mittlerweile sind die Leute nicht mehr daran interessiert, Musik zu besitzen
oder sie auf einer hochwertigen Anlage zu genießen. [...] Es gibt auch keine natürlichen Filter mehr, jeder kann Musik veröffentlichen, egal wie gut oder schlecht sie ist.

meine Begeisterung für solchen Kulturpessimus hält sich irgendwie in Grenzen. Wir haben aktuell eine Konstellation, in der das alte System des von den Major-Labels dominierten Musikmarktes nahezu zusammengebrochen ist, und in dem das gute alte ›DIY‹ dank globaler Vernetzungsmöglichkeiten (die jetzt endlich den Globalisierungsgrad ermöglichen, der vorher nur den Majors vorbehalten war) erst so richtig zu seiner wirklichen Blüte kommt. Musik (prinzipiell) barrierefrei, ohne Mittelsmänner, von jedermann an jedermann zugänglich zu machen, ggf. sogar für lau, weil der technische Fortschritt die Produktionskosten gen null getrieben hat und man (zumindest als independent-Musiker, der andere Einkunftstöpfe hat als die Musik) nicht mehr darauf angewiesen ist, die Kosten wieder reinzuspielen oder sich gar komplett von der Musik zu finanzieren. Besser kann's eigentlich kaum noch werden.

Dass das Verhältnis von guter zu schlechter Musik auf dem Markt sich verschoben haben soll -- dieser Mythos passt zwar ins Bild jener, die meinen, eine Veröffentlichung auf einem Label sei ein Qualitätsgarant. Ein Blick in jede LP-Ramschkiste auf dem nächstbesten Trödelmarkt aber erzählt eine ganz andere Geschichte. Was sich verschoben hat, sind die Grenzen der Zugänglichkeit, zu guter wie zu schlechter Musik. Wer meinen will, von der guten gebe es kaum noch welche, die schlechte sei hingegen allgegenwärtig, der möge sich fragen, ob nicht vielleicht der eigene Qualitätsfilter fehlfunktioniert, so er denn überhaupt vorhanden ist. Denn den braucht man heutzutage tatsächlich mehr als früher: das Musikkriegen mag einfacher geworden sein; das Musikhören, zugegeben, sicher nicht.

Wir leben in der besten Epoche seit der letzten besten.
 
Die Diagnose von Überschuss in der Kulturproduktion ist doch kein Kulturpessimismus. Vielmehr ein Grund zur Freude: Die Musik hat den Kapitalismus nahezu überwunden. Sie kann aus sich selbst heraus bestehen. Musik produzieren zu können und trotzdem nicht Musiker sein zu müssen: Das ist wahre Freiheit :lollo:
 
CB schrieb:
Die Diagnose von Überschuss in der Kulturproduktion ist doch kein Kulturpessimismus. Vielmehr ein Grund zur Freude: Die Musik hat den Kapitalismus nahezu überwunden. Sie kann aus sich selbst heraus bestehen. Musik produzieren zu können und trotzdem nicht Musiker sein zu müssen: Das ist wahre Freiheit :lollo:

Mein Kommentar war natürlich auf Beitrag *vor* dir gemünzt. Was du ^schreibst, unterschreibe ich natürlich. Abgesehen nur davon, dass ich nicht von ›Überschuss‹ sprechen würde -- denn wer weiß schon, was das ist und woran man es erkennt...?
 
Großzügige Angebote sind aktuell bei Streams http://www.mactechnews.de/news/article/ ... 64630.html
9,1 Cent / 100 Streams.

Würde man also knapp 10000 Streams pro Stunde haben, wäre man beim Mindestlohn angekommen.
Da wird sich in Zukunft jeder ja mal locker nen Tesla vor die Tür stellen.

Traumjob.

Wie man dort in den Kommentaren sieht - das übliche - das geht irgendwie schon mit Magie und so, hab ich ja gehört ;-)
 
Tesla muss erst mal liefern und die Nachfrage bedienen können. Bis dahin hilft sparen :lollo:
 
Dinge verändern ist ein gutes Stichwort: Was hast du denn in der Zeit seit dem 04.04.2014 verändert, um mit deiner Musik erfolgreich/reich zu werden?
 


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