Sollte Synthesizer Sucht von der WHO als Krankheit anerkannt werden?

Summa

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hate is always foolish…and love, is always wise...
Nachdem Video- und Computerspielsucht jetzt von der WHO anerkannt wurde, stellt sich für mich die Frage: Ob sich die genannten Kriterien auch auf Synthesizer übertragen lassen?

1. Beeinträchtigte Kontrolle über das eigene Spielverhalten (zum Beispiel in Sachen Häufigkeit, Intensität, Dauer, Beginn oder Ende des Spielens).
2. Zunehmende Priorität für das Spielen, bis zu dem Punkt, an dem Synthesizer Vorrang vor anderen Lebensinteressen und täglichen Aktivitäten hat.
3. Weiterspielen, obwohl bereits negative Konsequenzen auftreten."
 
Also Punkt 1 und Punkt 2 kann man so nicht übertragen denke ich; Wenn ich länger als geplant an den Synths sitze, sehe ich da weniger einen Kontrollverlust sondern entweder kreativen Flow, oder halt konzentriertes arbeiten.
Wenn die Frau/Freundin richtig laut wird weil man schon vor zwei Stunden was Anderes geplant, dann ist man ja auch raus aus dem Flow und es macht schon deshalb keinen Sinn mehr weiter zu machen und man kümmert sich dann doch um Hausarbeit, Termine o.Ä..
Andere Leute sitzen auch z.B. abends noch Stunden an ihrer Arbeit während die Familie schon längst schlafen gegangen ist oder verschieben den Familienausflug, weil noch Arbeit auf dem Tisch liegt.
Bei Hobbies gibts das ja auch. "Klaus, komm jetzt mal aus dem Keller und lass die Eisenbahn alleine weiterfahren!"...oder so^^

Punkt 3 sehe ich auch nicht in einem vergleichbaren Ausmaß.

Oder geht es dir nicht um das Arbeiten mit Synths, sondern um GAS?
 
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Da kannst du auch jedes andere Hobby nehmen, wenn es extrem nachgegangen wird.
 
Spielesucht ist keine Krankheit sondern eine Frage von mangelnder Erziehung. Wenn ich mit meinem Sohn jeden Tag Schach spiele, sind wir dann beide krank?
 
Spielesucht ist keine Krankheit sondern eine Frage von mangelnder Erziehung. Wenn ich mit meinem Sohn jeden Tag Schach spiele, sind wir dann beide krank?

Das stimmt so nicht ganz. Es handelt sich hier um eine sogenannte stoffungebundene Sucht. In der ICD-10 ist das noch nicht so ausgearbeitet, man geht oft über F63 Abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle. Nach aktuellen Stand nimmt man aber jede Verhaltensweise ernst, die Leiden auslöst. Differentialdiagnostisch muss man da auch z.B. die Zwänge in Relation setzen. Die ICD-11 kommt bald, ich weiß aber nicht, wie hier diesbezüglich die Veränderungen sind. Auf euch jetzt bezogen, wenn das Schachspiel bei euch kein Leiden (also von der Lust auf das Spielen) auslöst, dann ist es nicht krankhaft.

GAS, das Leiden auslöst, würde also nach aktuellem Stand auch unter F63 Abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle fallen.
 
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Punkt 2 bezieht sich vermutlich darauf, dass man wichtige Aktivitäten vernachlässigt und stattdessen spielt.
Wenn Du also nicht zur Arbeit gehst und stattdessen an den Synthis sitzt und klimperst, dann ist das schon eine Sucht.
Wenn Du aber Deinen geregelten Tagesablauf hast und durchziehst, in der Pause aber im Synmag blätterst oder eine Sequenz mit dem Smartphone aufnimmst, dann ist das keine Sucht, sondern ein Hobby.
 
Sobald sowas anerkannt ist, wird die Behandlung von der Kasse bezahlt, das wäre ein Vorteil. Wird aber wahrscheinlich nur gemacht, wenn eine größere Anzahl von Süchtigen auffällig geworden sind.
 
Sobald sowas anerkannt ist, wird die Behandlung von der Kasse bezahlt, das wäre ein Vorteil. Wird aber wahrscheinlich nur gemacht, wenn eine größere Anzahl von Süchtigen auffällig geworden sind.

Ich denke, dass eine Anerkennung jedes einzelnen Suchtgegenstands - denn da kommt ja fast alles in Frage - weder notwendig noch hilfreich ist. Soweit ich weiß, gibt es in einigen Kliniken Abteilungen für Spiel- und Nichtstoffgebundene Süchte - Stichwort: Verhaltenssucht.

Wenn man sich dort meldet und glaubhaft schildert, dass einem vor lauter
Synthesizer gerade der Rest des Lebens den Bach runtergeht (z.B. Job verloren,
Mietrückstand und andere Schulden, kaum noch soziale Kontakte), hat man sicher
eine Chance, dort behandelt zu werden.
 
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Schwachsinn sollte meiner Meinung nach ebenfalls als dringend zu bekämpfende Pandemie in die Liste aufgenommen werden, ist aber wohl eher unter der Rubrik erstrebenswerter Zustand für Erdenbürger zu verbuchen...

Offenbar macht dieser Zustand nicht nur süchtig, sondern auch selig -- ich glaube, ich will das auch mal.

Stephen
 
Heutzutage macht man aus allem eine Krankheit - die Psychologie dahinter ist interessant. Muss irgendwas damit zu tun haben, dass das unzufriedene Individuum Erfüllung in einer eigenartigen Art und Weise sucht.
 
Ist das ernst gemeint? Gibt es diese "Sucht" denn und wenn ja - nicht mehr oder weniger auch es anerkannte Fußball, Auto, oder Hobby XY-als Krankheit / Sucht gibt ..

Wer das nicht im Griff hat, sollte einen Psychologen aufsuchen oder ganz einfach weiter machen mit dem ..
Hab allerdings solche Defekte nicht, nenne es eher Interessen.

Süchtig bin ich aber nach nichts.
 
Es soll ein entsprechendes Gen geben (noch unbewiesen), hat wahrscheinlich mit dem Begegnungszentrum des Gehirns zu tun. Wenn das vom jeweiligen Hobby entsprechend getriggert wird, entsprechende Erfolgserlebnisse kommen, kann das unter Umständen Suchtzustände auslösen.
 


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