Sound / Musik mit Kontaktmikrofonen

Hat das schon jemand von euch ausprobiert?



und



und



Ich glaube ich besorge mir die Korg CM-200 und hänge sie an mein Modular...

Grüße
Kai
 
Frag mal Ermac nach seinem Geschirrabtropfständer.

Ich habe das mal mit einem zugefrorenen See und dem überfrorenen Mittellandkanal gemacht. Und mit den Trageseilen der Baerler Rheinbrücke. Die Arbeit war ziemlich aufwendig (und im Winter auch nicht unbedingt erbaulich), aber einige der klanglichen Resultate hat außer mir niemand. Das wiederum ist sehr befriedigend.

Stephen
 
ich finde solche experimente wirklich gut. schau mal im Netz, da gibt es auch aufwändige Beispiele
https://www.youtube.com/watch?v=__YdjypIZ_o
Mit den Kontaktmikrofonen brauchst Du wahrscheinlich einen besseren Vorverstärker, die scheinen noch nicht empfindlich genug zun reagieren.
Probiere mal "Butterbrotpapier" aus das Du über Gläser oder Kartons spannen kannst. Lass es mal draufregnen oder einen Regenwurm darüber kriechen....
 
ppg360 schrieb:
... mit einem zugefrorenen See und dem überfrorenen Mittellandkanal gemacht.
Hatte den "Klassiker" schon probiert: Kontaktmikro in einem Wasserbehälter einfrieren und das Knistern + Knacken
beim Auftauen aufnehmen. Leider ist das Nutzgeräusch immer SEHR leise gewesen, bzw. entstanden beim Raufpegeln
unerwünschte Nebengeräusche. Hatte allerdings nur die günstigen handelsüblichen CONRAD-Mikros verwendet.

Gibt's da besonders gute Kontaktmikros (die die Prozedur auch überleben...)?
 
Zotterl schrieb:
ppg360 schrieb:
... mit einem zugefrorenen See und dem überfrorenen Mittellandkanal gemacht.
Hatte den "Klassiker" schon probiert: Kontaktmikro in einem Wasserbehälter einfrieren und das Knistern + Knacken
beim Auftauen aufnehmen. Leider ist das Nutzgeräusch immer SEHR leise gewesen, bzw. entstanden beim Raufpegeln
unerwünschte Nebengeräusche. Hatte allerdings nur die günstigen handelsüblichen CONRAD-Mikros verwendet.

Gibt's da besonders gute Kontaktmikros (die die Prozedur auch überleben...)?

Probiere mal wirklich billige Kristallmikros aus. Die Bleckkapseln aufmachen und den Kristall vorsichtig herausnehmen. Das ergibt eine sehr hohe Empfindlichkeit (spezielle Preamps gibt es für wenige Euro als bausatz) Wenn's gröber sein muss: Die Mikrofonkapseln aufmachen und den Kristall mit Silikon eingießen. Silikon dämpft allerdings stark, 2K-Kleber ist härter und leitet den Schall besser.
Diese Silikon-geschichte hatten wir früher bei der BME Rattlesnake gemacht und die so präparierten Mikros als Schallwandler in die Schlagflächen der REMO-Übungsschlagzeuge eingesetzt. Das Rattlesnake-System erzeugte daraus dynamische Trigger
 
Zotterl schrieb:
ppg360 schrieb:
... mit einem zugefrorenen See und dem überfrorenen Mittellandkanal gemacht.
Hatte den "Klassiker" schon probiert: Kontaktmikro in einem Wasserbehälter einfrieren und das Knistern + Knacken
beim Auftauen aufnehmen. Leider ist das Nutzgeräusch immer SEHR leise gewesen, bzw. entstanden beim Raufpegeln
unerwünschte Nebengeräusche. Hatte allerdings nur die günstigen handelsüblichen CONRAD-Mikros verwendet.

Gibt's da besonders gute Kontaktmikros (die die Prozedur auch überleben...)?

Ich habe mit einem Akkubohrer und einem Bohrkernaufsatz kleine Löcher in die Eisdecke gebohrt, Kleinmembrankondensatormikros in Kondome gesteckt, Mikrospinne dahinter (um zu verhindern, daß das Mikro durch das Loch flutscht) und die Mikros dann durch die Löcher rein in die Eisdecke. Anschließend über's Eis gelaufen, Gegenstände raufgeworfen (Baumstümpfe, Steine, Ghettoblaster mit Lautsprechern nach unten Drones abspielen lassen etc.) -- die Resultate sind okay. Könnte man bestimmt noch besser hinbekommen, aber für einen ersten Eindruck von dem, was machbar ist, hat es gereicht.

Die Eisschollen auf dem Mittellandkanal habe ich nah mikrofoniert mit einem Crown SASS, runtergelassen am Mikrogalgen bis kurz über die Oberfläche der Schollen und dann das Knirschen und Glucksen aufgenommen. War zu dem Zeitpunkt kein Schiffverkehr wegen Treibeis und teilweise geschlossener Eisdecke.

War aber eine Scheißarbeit bei Minusgraden. Brauch ich nicht nochmal.

Stephen

PS: http://www.discogs.com/Stephen-Parsick-Permafrost-Music-For-Hibernation/release/2519348
 
ist das alles nicht genug, zieht euch das mal rein.....


und folgende....

vor allem:


(hat nichts mit Kontaktmikros zu tun, sorry...aber das hatte mich wieder mal überwältigt)
 
keymilan schrieb:
Hat das schon jemand von euch ausprobiert?

Schaut spannend aus.
Direkt sowas habe ich noch nicht probiert, aber ähnliches:

Mein Zoom H2n Fieldrecorder hat ja unten das Fotogewinde und einen Haltegriff zum Einschrauben. An diesen Griff 0,8er Angelschnur und mal 6m davon am Türgriff eingehängt und gespannt. Klar, bei kleinen Länge hört es sich an wie Nylongitarre, aber bei großen Längen ändert sich das Klangbild komplett.

22"er Ridebecken, ganz normal auf Beckenhalter. Kondensermikro recht nah, <5mm Abstand, zum unteren, äußeren Ende des Beckens hin positionieren und mit Gummi oder Hartfilzklöppel ganz sachte anspielen. Unglaublich, was da an Bässen ankommt inkl Schwebungen, Interferenzen. Da kann man sich durchaus länger damit verdingen, ein Becken macht an diversen Stellen sehr unterschiedliche Frequenzen.
Gegenstück dazu, das Becken sehr hart mit einem Suppenlöffel anspielen. Die sehr harten Transienten werden recht gut von einem Faltungshall als Knall erkannt, die Beckenschwingung selbst ist dann der Halleffekt.
Und dann noch, ein Becken muss man ja nicht unbedingt schlagen spielen:
https://www.youtube.com/watch?v=fQiXsMY4S20

Eine nächste Idee, ich würde mal gerne mit Drainageschlauch herum spielen, also dieses Zeuchs hier:
http://www.hornbach.de/shop/Drainageroh ... &WT.srch=1
Da kann man, um wieder zum eigentlichen Thema Kontaktmikro zu kommen, sicher an einem Ende eine Membran aus Frischhaltefolie spannen und dann halt mal irgendwie auf dem Schlauch rumklöppeln.

Achja, mit Federn könnte man auch etwas herumspielen:
https://www.youtube.com/watch?v=_aY6TxC1ojA
 
Habs mal für Sound Design genutzt...
Bei Kontaktmikrofonen auf Piezobasis ist die Eingangsimpedanz des Verstärkers wichtig. Die sollte gerne einige MΩ betragen. Das kann man auch mit einer DI-Box/PiezoBuffer als Impedanzwandler erreichen. Sonst wird der Sound eher dünn / kaum Bässe.
DIY:
http://www.zachpoff.com/diy-resources/alex-rice-piezo-preamplifier/
sonst evtl:
http://digitalaudioservice.de/avenson-audio-small-di-instrument-interface.html
Es gibt übrigens neben den üblichen Piezo-Signalgeberscheiben auch noch Piezo Film Tabs.
Ansonsten:
https://www.sequencer.de/synthesizer/viewtopic.php?f=13&t=32692
https://www.sequencer.de/synthesizer/viewtopic.php?f=75&t=59547
 
Also, ich konnte ja der Neugier dann doch nicht nachgeben und hab mir bei der letzten t-Bestellung ein billiges Kontaktmikro HARLEY BENTON CM-1000 mitliefern lassen. Was soll ich sagen.... großartig, das Ding macht genau was es soll und funktioniert via Mischer wie auch am Zoom H2n einwandfrei.
Zunächst hab ich mit einem Holzbrettchen das hier gezeigte Video nachgemacht. Klar, Effekte sind hierbei alles. Die Tage hänge ich es mal an das 22er Ride und im Garten steht schon eine Blechschubkarre bereit ;-)

Zum Yaybahar, weiß jemand, wo man solche langen, weichen Federn her bekommen kann? Klar, da gits Shops im Internet, aber ich habe keine Ahnung von Federspannungen und den ganzen techn. Daten.
 
Hm, was passiert denn, wenn man übliche Instrumenten-Tonabnehmer nimmt? Hat man da auch das Impedanzproblem?
Und klar, ich meine die Piezoabnehmer für Aufnahme des Körperschalls...
Und das hier liest sich interessant: https://www.thomann.de/de/akg_c_411_l.htm

Eine andere Idee: schon mal jemand mit Boundary Layer Mics (Grenzflächen) experimentiert?
Andere Technik und wohl eher einem "normalen" Mikro ähnlich, aber so als Idee...

Viele Grüße,
Rallef
 
Ich habe am Wochenende mal ein bisgen mit Kontaktmikros herum gespielt. Ich habe mir zwei Korg CM200 besorgt und damit Stereoaufnahmen an einem Holzbrett gemacht. Herausgekommen ist zunächst mal keine Musik, sondern eine Art Drone Soundkollage, also ganz ganz ähnlich dem, was in dem Video im Eingangspost gezeigt wird.
https://app.box.com/s/v4026gukfryrkh671p56ju6t6o71ozte
 
Hab schon öfter mit Kontaktmicros experimentiert, z. B. mit einem Hammer auf den Eisernen Steg geklopft und abgenommen und einen Birke, die ich gefällt hatte.
Als Kontaktmicros hatte ich welche von den DDrums verwendet, mit diesen Drumabnehmern klappte das auch ganz gut.
 
raziel28 schrieb:
Ich habe am Wochenende mal ein bisgen mit Kontaktmikros herum gespielt. Ich habe mir zwei Korg CM200 besorgt und damit Stereoaufnahmen an einem Holzbrett gemacht. Herausgekommen ist zunächst mal keine Musik, sondern eine Art Drone Soundkollage, also ganz ganz ähnlich dem, was in dem Video im Eingangspost gezeigt wird.
https://app.box.com/s/v4026gukfryrkh671p56ju6t6o71ozte

Hi Toni, spannende Sache! Wie hast du das den gemacht, bzw. was hören wir den alles in deiner Aufnahme? Nur die Kontaktmikros oder welche Synths, Fx? Wie ist deine Signalkette, welchen Verstärker benutzt du für das Kontaktmikros?

:supi:
 
soderstrom schrieb:
Hi Toni, spannende Sache! Wie hast du das den gemacht, bzw. was hören wir den alles in deiner Aufnahme? Nur die Kontaktmikros oder welche Synths, Fx? Wie ist deine Signalkette, welchen Verstärker benutzt du für das Kontaktmikros?
Das erste Beispiel ertrinkt ja im Effekt.
 
soderstrom schrieb:
Ja, deswegen frage ich... :D
Man kann auch mit einem normalen Mikro tolle Fieldrecordingsachen aufnehmen, gerade heute, wo man ja sein Handy immer dabei hat.
Ich recorde sehr viel, auch Video (man braucht ja immer mal was für die Musik).
Hatte mal im Krankenhaus den alten Aufzug mit dem H2 aufgenommen und dann in halber Speed abgespielt, dazu etwas Hall -es klingt irgendwie nach gigantisch. Auch Maschinengeräusche lassen sich immer ganz gut verwerten.
 
soderstrom schrieb:
raziel28 schrieb:
Ich habe am Wochenende mal ein bisgen mit Kontaktmikros herum gespielt. Ich habe mir zwei Korg CM200 besorgt und damit Stereoaufnahmen an einem Holzbrett gemacht. Herausgekommen ist zunächst mal keine Musik, sondern eine Art Drone Soundkollage, also ganz ganz ähnlich dem, was in dem Video im Eingangspost gezeigt wird.
https://app.box.com/s/v4026gukfryrkh671p56ju6t6o71ozte

Hi Toni, spannende Sache! Wie hast du das den gemacht, bzw. was hören wir den alles in deiner Aufnahme? Nur die Kontaktmikros oder welche Synths, Fx? Wie ist deine Signalkette, welchen Verstärker benutzt du für das Kontaktmikros?

:supi:

Also, wie geschrieben, 2x Korg CM200 an ein Stück Siebdruckplatte, die rauhe Seite der Platte tut da tolle Dienste. Dann einfach mit einem Plasteschraubdeckel einer Sprudelflasche über das Holzbrett schnarren und dippen.
Angeschlossen waren die CM200 einfach an den Mic-Ins meines Behringer Xenyx X1204 USB.
Signalkette, bzw. Effekte sind alles virtuelle Effekte in Ableton und da sogar Standardpresets gewesen, erst das Graindelay und danach in ein Reverb. Vorher noch ein bissi EQing und Kompression, fertig.
Alles was sonst dazu kam, waren einfach nur Samples, die auf vielfältige Weise quasi bis zur Unkenntlichkeit verbogen und moduliert werden, teils im Simpler, meist aber mit direkter Audiobearbeitung und Autofilter.
Der wabernde Bass ist unser Wasserkocher aus der Küche, mit Kontaktmikro am Kochergriff abgenommen und dieses Sample dann extrem heruntergepitcht und EQt. (Ich würde mal zu gerne eine Aufnahme IM kochenden Wasser machen, wenn die Dampfblasen platzen, aber ich habe noch keine Idee, wie man das Mikro da schützen kann)
Ich will aber die Tage, wenn grad mal niemand daheim ist probieren, was passiert, wenn ich die Mikros an mein 22"er Ridebecken anklemme, das Becken vor dem Subwoofer aufstelle und mit ner Sinuswelle aufschaukeln lassen kann.

Auch möchte ich mal bei Wind so ein Mikro an einen Hochspannungsmast anklammern, mal sehen... ähm...hören, ob da was schwingt und knarzt.
Und, wir haben in der Nähe eine stillgelegte Bahnlinie mit Tunnel und Brücke, die Gleise liegen noch, da gibts sicher auch ein paar spannende Sachen. muss ich glatt mal wieder meinen Geocachingrucksack ausgraben und ein paar verbotene Werkzeuge einpacken :D
 
Vielen Dank Toni und Bernie für die Infos und Tips. Ich werde mir diese Woche ein Kontaktmikro besorgen und einen kleinen hochohmigen Vorverstärker bauen, dann gehts los! :lol:

Mein Tip für ähnliche Sounds ist die IOS App "Soundscaper", damit lassen sich beeindruckende Soundlandschaften und Droneorgien gestalten, sehr empfehlenswert!. Der Author dieser App hat jetzt gerade noch eine Version für Fieldrekorder heraus gebracht mit ähnlichen Features, das werde ich gleich mit testen diese Woche. :selfhammer:
 
soderstrom schrieb:
Mein Tip für ähnliche Sounds ist die IOS App "Soundscaper", damit lassen sich beeindruckende Soundlandschaften und Droneorgien gestalten, sehr empfehlenswert!. Der Author dieser App hat jetzt gerade noch eine Version für Fieldrekorder heraus gebracht mit ähnlichen Features, das werde ich gleich mit testen diese Woche. :selfhammer:

Drone und Fieldrecording, klingt spannend. Habe ich leider als Androidderviat noch nicht gefunden, ich habe leider kein iPad.
 
raziel28 schrieb:
soderstrom schrieb:
Mein Tip für ähnliche Sounds ist die IOS App "Soundscaper", damit lassen sich beeindruckende Soundlandschaften und Droneorgien gestalten, sehr empfehlenswert!. Der Author dieser App hat jetzt gerade noch eine Version für Fieldrekorder heraus gebracht mit ähnlichen Features, das werde ich gleich mit testen diese Woche. :selfhammer:

Drone und Fieldrecording, klingt spannend. Habe ich leider als Androidderviat noch nicht gefunden, ich habe leider kein iPad.

Ja, gibt es leider nur für IOS im Augenblick. :heul:

Soundscaper ist für mich im Augenblick die App mit dem größten Funfactor. Manchmal lasse ich das Ding einfach laufen und wundere mich was da alles raus kommt, unglaublich. Am Sonntag habe ich den Sonnenuntergang auf meiner Dachterrase vertont, was für ein Trip :shock:

Diese Video gibt ein Idee von dem was möglich ist, kann aber auch ganz anders klingen. Das muss man selbst probieren, spooky Texturen, Drones, digitales Geschrammel und vieles mehr, alles da.

http://youtu.be/KdUfAYqCxGo


{URL}
 
Es gab recht nette Drones von HG Fortune für Windowsrechner, die klangen immer sehr spacig.
Leider wusste ich nicht so recht, was ich da mit den Parametern eigentlich mache, zudem haben diese VSTs nie den Sprung in die 64Bit Welt geschafft wie mir scheint.
 
Da wird Fieldrecording (ist ja an und für sich noch keine Musik) interessant: wenn man prozessiert! ;-)
 


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