Spaß haben oder an eigenen Stücken arbeiten ?

Wenn es Probleme macht, kann man sich auch einen Zeitplan setzen: 1 Stunde Sounddesign, 1 Stunde Track spielen. Das ist dann vielleicht besser, als nach 2 Stunden Sounddesign das Gefühl zu haben, man hätte seine Zeit verschenkt - was man meiner Ansicht nach nicht hat, aber wenn einer sagt, es fühle sich für ihn so an, dann isses für ihn nun mal so und dann muss er damit eben irgendwie umgehen, z.B. über so eine Zeitvorgabe.
 
Ob Hans Zimmer immer Spaß an den eigenen Stücken hat, die er im Auftrag von Anderen für Andere herstellen muß?

Ich geh mal davon aus, dass der inzwischen soweit ausgesorgt hat, dass er (in finanzieller Hinsicht) nichts mehr tun muss, auf das er keine Lust hat. Von daher gehe ich im Großen und Ganzen schon davon aus, dass er das, was er tut, auch gerne tut. Dass mal ein Track Probleme macht, nicht so zur Handlung passt, wie man sich das ursprünglich vorgestellt hat, das Produzententeam sich was anderes vorgestellt hatte etc. ist davon ja unbenommen.

Zur Threadfrage: Sowohl als auch, das geht bei mir Hand in Hand. Rumjammen und Sachen ausprobieren/entdecken ebenso wie "ernsthaftes" Schreiben[1] und Einspielen. "Arbeiten" mag ich das nicht nennen, es ist ja Hobby und dient primär der eigenen Erbauung :lol:.

[1] Je nach Stück entweder Leadsheets oder auch mit MuseScore komplett ausgeschriebene (naja, hochtrabend ausgedrückt) Partituren.
 
Spaß lässt sich nicht planen, genauso wenig wie Kreativität.

Als ich bis 2010 rum noch kommerziell Dance/Trance produzierte, hat es mir zwar Spaß bereitet, jedoch mit der Einschränkung einen Titel schnell fertig zu bekommen und in den Genren kann man sich nicht alles erlauben, sondern muss einem gewissen Standard entsprechen.

Erst das Gitarrespielen zeigte mir was es heisst einfach nur vor sich her zu düdeln und Spaß zu haben ohne (Leistungs-)Druck und ohne Schranken. Parallel versuchte ich mich in Ideen zu nehmen wie sie kommen, draus entstanden pasr seltsame Sachen wie man sie auf meiner Soundcloud Seite hören kann. Für mich noch zu wenig experimentell, mir fehlt da noch das Gefühl künstlerische Freiheit schnell und passend umzusetzen, bin da noch zu sehr im Trance-Schema.

Daddeln mit Synths läuft, mit Gitarre sowieso, aber nachhaltig kommt da bei mir fast nie was rum. Ich muss mich praktisch immer festlegen!
 
Wie haltet Ihr es damit ?

Ich habe einen innerlichen Drang, wenn Zeit da ist, an meinen Stücken weiter zu machen. Weil für mich nur dann die Zeit auch effektiv genutzt wurde, mit einem sichtbaren Ergebnis.

Das führt allerdings dazu, daß ich die vorhandenen Möglichkeiten zum Basteln eigener Sounds nur gelegentlich nutze. Sicher ist da auch ein Lerneffekt dabei und es befriedigt mich mehr, eigene Sounds einzusetzen. Schnell merke ich hier aber, daß ich hier manchmal relativ viel Zeit mit eher wenig Output verbringe bzw. die Gefahr besteht mich zu verzetteln. Spaß macht´s aber.
Wenn dich da was blockiert, mach einfach "beides" oder noch was, jam mal mit Leuten - oder so.. Nicht zu eng mit Plänen. Wenn du IRGENDWAS machst, was musikalisch ist, wird dich das weiter bringen. Gar nichts machen bringt dann eben das weiter
- "was anderes" machen bringt eben "das andere" weiter.

Ich weiss sogar was du meinst - zu stark auf ein Projekt zu gucken - das macht irgendwann eng und nur das bringt ggf. Prokrastination - dh du räumst im Studio rum oder sowas - in dem Falle mach einfach was, was dir hilft was aber auch Musik ist und nicht zu formell. Sondern einfach weiter, ggf ist das Korsett zu eng, was du für dein Album hast. Es ist ok, wenn nicht jeden Tag ein Stück aufgenommen wird.
 
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Ich wollte immer das meins genauso wird wie die Sachen auf meinen Lieblings Mix Tapes.
Man was war das ein Frust!
Die Euphorie den Charakter und Sound alles wollte ich auch so.
Es wollte einfach nicht gelingen!
Wie haben die das gemacht und so!
Immer war man sauer wenn's dann irgendwas anderes war aber nicht das!
Unzählige Sachen gelöscht deswegen.
Das war in meiner Jugend!
Bis ich mir angewöhnt habe mich nicht mehr auf irgendwelche Style's zu konzentrieren und einfach machen und es dem Zufall ohne Plan zu überlassen was dabei rauskommt!
Läuft Super seit dem!
Und siehe da hin wieder war dann auch durch Zufall sowas bei genau wie ich es damals wollte.
Nur irgendwie anders mit eigener Note!
Einfach weil es nicht geplant war!
Ich denke aber wenn man für irgendein Label was macht das dir vorschreibt das und das brauchen wir jetzt von dir dann ist es Arbeiten!
Weil man muss dann für das Label funktionieren!
Außer es ist eins was dir deine künstlerischen Freiheiten lässt.
Soll es ja auch geben.
 
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Ich hatte immer viel und genug Ideen, was ich machen wollte - aber ich war so mit dem was jetzt geht, wie das Album sein soll im Unreinen und komplett Fuzzy. Ich habe also den kleinen Moog genommen und gesagt - ich mache jetzt hiermit was, weil ich wissen will, was ich brauche und was nicht (den habe ich übrigens verkauft, er war leider für live zu unstabil und unbeweglich - hab viel bessere Dinger gefunden) - ich fand es aber toll damit zu spielen, hab gemerkt worauf es an kommt und so, teilweise Dinge, die ich da nicht gedacht hätte, dass sie dadurch kommen - einfach zu wissen- was brauche ich, wenn ich dies tue - ich wollte nämlich wissen, ob ich diese feinfühligen gespielten Sachen mehr machen will oder Kalkül-Arrangement - und die Antwort war damit auch irgendwie klar, danach habe ich 4 oder 5 Dinger verkauft, ich hab die immer noch nicht wieder zurück gekauft. Alle klobig und servicehungrig - ich will nur funktionierendes und alles sollte bereit stehen oder schnell bereit sein. Das war wichtig..

Und es soll eben auch manchmal sein, dass etwas von der anderen Seite aufs Pferd hilft, offenbar. Ideen gibts immer genug..

Spaß darf ja auch bei eigenen Stücken da sein.
 
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Oft ging es mir auch das ich geplant habe Freitag und Wochenende mach ich Mal wieder richtig Mucke worauf man sich schon tierisch gefreut hat!
Und dann war es soweit und nix ging!
Und am Sonntag sagte man sich in Frust na Toll solang dran gehockt und nix kam Rauss !
Zwei drei Tage später nach der Arbeit wo man eigentlich nur Mal so ein bisschen rum dudeln wollte hatte man auf einmal ne neue Idee und fast ne Neue Nummer .
Quasi das was man eigentlich am Wochenende geplant wollte!
Da dachte ich mir dann so na dann hätte man ja am Wochenende was anderes machen können.
Und es zeigt auch das nach Plan und Bestellung auch nix läuft.
Seit dem geh ich mit dem Gedanken Ran es muss nicht immer gleich ne Neue Nummer sein.
Die kommt schon von alleine.
Ohne macht auch Spaß
 
Für mich habe ich mittlerweilen festgestellt, daß Freitag Abend nach der Arbeitswoche wenig läuft - da spiel ich einfach ein bißchen rum, was gerade Spaß macht. Dann aber nicht zu spät ins Bett, ganz normal aufstehen und dann vor dem Frühstück für 2h intensiv ran. Das geht oft richtig gut und mit der Basis ist der Rest des WE richtig entspannt.

:bravo: Schöne Antworten zusammen gekommen - danke.
 
Ja früher hatte ich auch den Tick da ging es öfter die ganze Nacht bis früh um 5 ,6 Uhr.
Aber die Zeiten sind auch vorbei!
Mittlerweile hat man sich irgendwann sein eigenen Workflow so angeeignet das es auch nicht mehr nötig ist.
Sprich der Verlass auf ein Selber ist einfach wenn man lange genug Musik und auch schon viel gemacht hat da.
Man weiß genau irgendwas kommt schon immer von alleine!
Man muss da nix mehr erzwingen!
Aber trotzdem bleibt man sein Leben lang auch ein Anfänger!
Was auch gut so ist sonst wär es auch langweilig !;-)
 
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Ich lese hier Sachen wie "hätte Zeit auch besser nutzen können" oder "sinnlosem Rumspielen". Wenn man Spaß bei der Sache hat, dann hat man seine Zeit extrem sinnvoll verbracht. Denn Spaß is Medizin für die Seele und seine Gesundheit was Gutes tun ist nie sinnlos.

Für Leute die abliefern müssen ist verschenkte Zeit natürlich ein Verlust, für alle anderen kann es ein großer Genuss sein.
 
Die freie Entscheidung Zeit vergeuden zu können ist demnach größter Luxus!
 
Wenn ich dann wieder einen Song oder einen Song-Schnipsel fertig habe, haue ich den in meine iTunes Playlist rein und bin nach Monaten dann oft überrascht, wie kreativ ich war. Letztlich ist sowohl das soundschrauben oder auch die Prokrastination, wie z.B. das Studio anpassen, auch ein Spass.
 
Ich lese hier Sachen wie "hätte Zeit auch besser nutzen können" oder "sinnlosem Rumspielen". Wenn man Spaß bei der Sache hat, dann hat man seine Zeit extrem sinnvoll verbracht. Denn Spaß is Medizin für die Seele und seine Gesundheit was Gutes tun ist nie sinnlos.
Mit Synthies Musik machen, an Sounds herumschrauben, an der Technik basteln, muss ja nicht immer zu einem Ergebnis führen, es macht doch Spaß.
Ich denke jedenfalls nicht, das zielloses herumdudeln vergeudete Zeit ist, denn es entsteht dabei ja auch immer ein Lernprozess.
Wenn man nach ein paar Stunden feststellt, das dieser Ansatz vielleicht ein falscher Weg war, dann war das immer noch "besser" als Zocken oder stumpf vor der Glotze zu hocken.
Musikmachen ist doch immer dieser Kampf mit der Technik und den eigenen Fähigkeiten, um so mehr man sich damit beschäftigt, desto schneller kommt man an seine Ziele.
 
Ich lese hier Sachen wie "hätte Zeit auch besser nutzen können" oder "sinnlosem Rumspielen". Wenn man Spaß bei der Sache hat, dann hat man seine Zeit extrem sinnvoll verbracht. Denn Spaß is Medizin für die Seele und seine Gesundheit was Gutes tun ist nie sinnlos.
Mit Synthies Musik machen, an Sounds herumschrauben, an der Technik basteln, muss ja nicht immer zu einem Ergebnis führen, es macht doch Spaß.
Ich denke jedenfalls nicht, das zielloses herumdudeln vergeudete Zeit ist, denn es entsteht dabei ja auch immer ein Lernprozess.
Wenn man nach ein paar Stunden feststellt, das dieser Ansatz vielleicht ein falscher Weg war, dann war das immer noch "besser" als Zocken oder stumpf vor der Glotze zu hocken.
Musikmachen ist doch immer dieser Kampf mit der Technik und den eigenen Fähigkeiten, um so mehr man sich damit beschäftigt, desto schneller kommt man an seine Ziele.
Ganz genau! Es ist wie lernen ohne Druck :) Oder wie bei meinen Reisen: Ich sehe, höre, schmecke und fühle ein andres Umfeld. Begreife das Eine oder Andere wenn ich mit Menschen vor Ort "Rede", nur nie mit dem Anspruch jetzt Experte für die Mongolei oder Indien oder was weiß ich wo zu sein. Mir geht es um die Eindrücke für mich. Und so ist das mit dem Duddeln auf meinem Krempel - Spaß und die Freude darüber mal wieder ein Aha-Erlebnis zu haben. Mir reicht das!
 
Was 5 min?
Da braucht der Herr aber ganzschön lange !
So groß ist ja die Auswahl auch wieder nicht an Smiley's!
Die Kunst besteht darin uns zu verstehen!:opa:

:)
 
Natürlich macht das auch ohne Nummer machen Spaß.
Wenn man Neue Sound's schraubt denkt man dann ja auch nicht immer gleich an einer Neuen Nummer.
Dann freut man sich über die Neu gespeicherten Sound's.
Sind auch viele die sich angesammelt haben womit danach gar nix weiter gemacht wurden ist.
Und hin und wieder passiert es auch während dessen das doch Mal ne Neue Idee da ist obwohl man eigentlich gar nicht dran gedacht hat ein Neues Stück zu machen.
Ich hatte keine Musik Schule und auch keinen der mir was zeigte.
Auch kein Keyboard Unterricht.
Keine Notenkenntnisse.
Alles selbst angeeignet.
Und wird ich aus Spaß nicht mit meinen Sachen rum spielen wär ich gar nicht fähig einfach so Mal ein Stückchen damit zu Zaubern.
Es war quasi über die Jahre ein eigener Lernprozess wo man von jahr zu Jahr auch immer ein Stückchen besser wird aber auch immer ein Anfänger bleibt.
Kein Profi und trotzdem Glücklich damit! :)
Ich könnt jetzt auch Musik Unterricht nehmen Noten schreiben lernen und Weiß der Kuckuck was.
Aber ich hab kein Bock drauf.
Das würde mir zb. kein Spaß machen.
Bei jemand anderem zu kucken was der mit seinen Synthesizer macht wiederrum ja.
Mir reicht das zb. so aus und es macht Spaß!
 
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Mir gehts ja auch nicht anders und vielen andern auch, weils einfach normal ist. Bis vor ein paar Monaten hab ich das allerdings auch als „verschenkte Zeit“ oder gar als „Blockade“ wahrgenommen.
Dann hab ich mich allerdings mal mit jemandem darüber unterhalten der damit sein Geld verdient und der meinte dazu ganz läppisch „Ja, das ist lernen!“. :O
Seit dem hab ich nix geändert sondern seh das einfach etwas lockerer. Ist ja auch irgendwie logisch wenn man mal drüber nachdenkt. Anfangs konnte ich zb nix richtig einspielen, Timing übelste Sorte und häufige verspieler. Rumgeklimpert hab ich trotzdem ohne Ende und siehe da, irgendwann war das Taktgefühl dann sehr viel besser und Verspieler gibts auch immer seltener.

Also, einfach weitermachen und Spaß haben! ;-)
 


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