SPV ist insolvent

Dieser Vertrieb hat eine Weile einen Teil meiner Musik transportiert. Sprich: So ziemlich alles an EBM und Co lief dort. Noch deutlicher kann das Signal zum Ableben von CD-Produktion wohl kaum noch sein. Immerhin sind das ja richtige Fans, die mehr Bindung an ihre Musiker haben. Naja, jedenfalls ist das Geschichte. Die Russensever sind auch hier stärker oder die zu unflexibel - Sie waren ja immer very CD-Hardware-Datenträger.

https://www.sequencer.de/blog/?p=6064
Paar Wochte dazu:
http://www.mensch-tm.de/?p=44
 
Moogulator schrieb:
Immerhin sind das ja richtige Fans, die mehr Bindung an ihre Musiker haben.

Vielleicht kann gerade das auch kontraproduktiv sein? :?:

Mal gespannt, wie es da weitergeht, bisher zeigen sich ja noch keine Auswirkungen dieser Insolvenz.
Z.B. die ganzen Sachen von Klaus Schulze sind inzwischen auch auf einem Sublabel von SPV.

Jetzt haben sie sogar angefangen, alte Titel von Schulze wieder auf LP herauszubringen (Mirage und X).
 
Das ist wirklich traurig :cry: !
Ich hatte damals die Compilation: Dream Injection Vol.1 gekauft
das hat mir sozusagen das Tor in eine neue Welt geöffnet.
Da waren Autechre, FSOL, Aphex Twin, µ-Ziq, Heckmann, Atom Heart usw. drauf !!
Die ham ja auch noch andere gute Compilations etc. gemacht.

Hab neulich im Spiegel nen Artikel gelesen, dass die CD ausstirbt weil man entweder mp3 oder Vinyl kauft (wenn überhaupt kauft)!
Ich ziehe immernoch CD gegenüber mp3 vor.
Schade, Schade...
 
Professor X schrieb:
Hab neulich im Spiegel nen Artikel gelesen, dass die CD ausstirbt weil man entweder mp3 oder Vinyl kauft

Na ja, ganz so ist es nun doch nicht, es werden immer noch erheblich mehr CDs als LPs verkauft. Konkret ist das in Deutschland ein Verhältnis von mehr als 100:1. CD ist nach wie vor mit Abstand der beliebteste Tonträger. Auch weit beliebter als legale Downloads.

(wenn überhaupt kauft)!

Das ist eher das Problem.
 
Markus Berzborn schrieb:
Moogulator schrieb:
Immerhin sind das ja richtige Fans, die mehr Bindung an ihre Musiker haben.

Vielleicht kann gerade das auch kontraproduktiv sein? :?:

Mal gespannt, wie es da weitergeht, bisher zeigen sich ja noch keine Auswirkungen dieser Insolvenz.
Z.B. die ganzen Sachen von Klaus Schulze sind inzwischen auch auf einem Sublabel von SPV.

Jetzt haben sie sogar angefangen, alte Titel von Schulze wieder auf LP herauszubringen (Mirage und X).

Insolvenz heist zumindest ein starkes Ausschlachten, was noch geht und das wird mit Sicherheit einigen Labels den Kopf kosten.Schulzefans werden wohl auch eher zu der Generation der CD-Käufer gehören. Ob die noch ins Netz damit gehen? Man wird sehen.

SPV hat ja nicht nur Elektro, sie haben auch Metal und sind recht breit gefächert. Gewesen zumindest.

Complations: Weiss gar nicht so recht, bin selbst ja nicht so der Comp-Käufer, aber den Warpkram wird man sicher noch bekommen, man wird irgendwann dann über die großen müssen und danach eben digital, wenn man das jetzt nicht ist, dann sehe ich da auch dunkelbunt bis schwarz

Nicht meine Baustelle, aber andere Worte:
http://www.metal-hammer.de/SPV_insolven ... iness.html
 
Ich würde eigentlich nicht zwischen CD und Download differenzieren. Sondern zwischen legal und illegal.
Das ist nämlich das eigentliche Problem.
Jedenfalls kenne ich kaum jemanden, der sich lieber ein Album als Download kauft als in Form einer CD. Oder der Download müsste einen klanglichen Vorteil haben, also in einem hochauflösenden Format sein, was die CD prinzipiell nicht bieten kann.

Gruß,
Markus
 
Naja, das Russenserver-Problem halt. Das sprach ich ja an. Das will keiner wirklich wahr haben, aber es ist schon so. Mit Musik direkt Geld verdienen ist Geschichte.
Ich finde nur, dass das hier sowas wie ein würdiger Endbaustein ist. Das ist für mich ein Symbol, da ich sehr viel Musik über die bezogen habe in den 80/90ern.

25 Jahre sind ja nicht nix.

Ich würde Download bevorzugen wenn nicht das so wäre, wie im zweiten Link in meinem Einleitposting beschrieben. Denn genau so ist es fast immer.
Ist also berücksichtigt. Sprich Qualität / Preis Download vs CD Preis.
Aber das steht ja im Text des Menschlinks.
 
Immerhin sind letzes Jahr in Deutschland noch an die 150 Mio. CDs verkauft worden, wenn ich mich richtig entsinne.
Das ist eine ganze Menge.

Dass ein Download nicht viel billiger als eine CD ist, finde ich eigentlich normal. Denn CDs als reines Produkt sind ein Pfennigsartikel. Das macht nicht die Kosten aus.

Persönlich ist es mir egal, da ich sowieso fast nur LPs kaufe.
Das Beste ist natürlich Tonband.

Gruß,
Markus
 
Ja, ca 1€ max, bei kleiner Auflage.
Ein Download kostet ja noch weniger, da Presskosten, Artwork und mechanisches Brimborium wegfallen.

Tonband wird sicher keiner anbieten. Sagen wir mal: Neuere Musik und Popmusik im weiteren Sinne. Die Bereiche Jazz, Klassik und Neue Musik (im Sinne des Begriffes) sind sicher Spezialgruppen, die ebenfalls durch ihre Hörer anders gelagert sind, sofern Neue Musik da relevant ist. Da dürften die Verkaufszahlen keine ernste Rolle spielen.

Wir sind 80 Mio Leute, somit haben wir knappe 2 CDs dieses Jahr gekauft? Das ist wirklich nicht doll.
Ich hätte mich über diese SACD gefreut, halt ein Format mit 24 Bit Grundlage. Ich bin eigentlich das GEgenteil von Vintage - Ich hänge weder an Tonträgern noch an anderen Datenträgern in Hardware. Mir ist das vollkommen wurscht. Aber ich hätte schon gern ein gutes Format von hoher Qualität. Dann wäre zumindest ein Download mit etwas Mehrwert besetzt.

Ich könnte es auch verkraften, eine HD nur für Musik in guter Qualität zu lagern. Ansich lade ich jeder CD, auf den Rechner, da ich ja keinen anderen Player habe und auch nicht will. Ich bin ja eher puristisch. CDs nehmen Platz weg und sind als Gegenstand auch nur semiattraktiv. Wenn sie im Rechner sind, liegen sie nur rum. Aber ich hab sie halt gekauft, damit ich eine Qualität habe, die wenigstens dem Stand der Mid-80er entspricht. ;-)

Naja, so schlecht sind die 16Bitter auch nicht. Aber wir haben sicher von Fetz schon oft genug gehört, was wie ist. Ich denke schon, dass es da noch Möglichkeiten gäbe, besonders bei dynamischen Sachen und leisen Stellen. Da habe ich auch viel Gebrauch von gemacht hier und da.

Es gibt leider auch CDs, die man ansich neu mastern sollte und dann in guter Qualität rausbringen. Ich kauf das dann gern.

Denke aber, dass die Downloadsache letzlich der übliche Weg ist, neben dem obligaten Illegal-Ding. Das wär mir nur zu anstrengend und zu gefählrlich mit Esel und Co. Ich finde es nur schade, dass die Musiker oft so wenig davon bekommen.
 
Moogulator schrieb:
Tonband wird sicher keiner anbieten.

Wir haben bei der AAA letztes Jahr damit angefangen und sind m.W. bisher der einzige europäische Anbieter. Der Verkaufserfolg übertrifft im Grunde unsere Erwartungen.
Denn das ist alles andere als billig. Ein Band kostet 125 Euro in Low Speed und 195 Euro in High Speed.

Gruß,
Markus
 
Hallo,

bin noch recht neu hier. Tja, tolles Forum - schlechte Neuigkeit.
Blöde Sache mit dem Label. Ich habe von denen auch Einiges erworben.

Wenn durch die Insolvenz eine erfolgreiche Sanierung zustande kommen sollte, wird das Angebot danach wohl drastisch an Qualität verlieren. Ich habe auf der Internetseite von SPV über eine Kooperation mit der Your Family Entertainment AG (YFE) gelesen (per 13.03.09 - ich weiß nicht, ob das hier schon ein Thema war), die vertreiben Kinder-DVD's. Hmmmm, mir schwarnt da ganz Böses...

Ich bin übrigens bekennender CD-Käufer, für mich gehört auch eine tolle Verpackung zum Gesamtkunstwerk dazu. Die neu aufgelegten Schulze-Sachen zum Beispiel finde ich total klasse. Schade, dass der Markt und die Zeit so eine Einstellung bestrafen. Naja, so lange es geht, bin ich halt "von gestern". Mit Downloads habe ich mich noch nicht angefreundet, kommt vielleicht noch.

Thema legal oder illegal: Leider ist Verbrechen zeitlos...

Viele Grüße

Lutz
 
Moogulator schrieb:
Ich schätze, diese Anekdote kann jeder erzählen, der damals SP hörte:

Noch ne Anekdote dazu? Ich ging in einen Laden und suchte Nach Skinny Puppys neuem Album (das war damals Cleanse Fold & Manipulate). Der Typ fragte mich “Pop oder Heavy Metal”. Ich: Nichts davon, ist eher “So Elektrokram”.

Er kramte eine Weile in diversen Katalogen, ich gab ihm den Tipp, mal im SPV Katalog zu schauen. Er tuts – Ah, Skinny Puppy – Sagen’se doch gleich Heavy Metal! ;-)
Ich hatte damals bei Saturn in Hannover danach gesucht. Und die hatten sie. Die hatten auch sonst sehr spannende Sachen. Saturn war der Hammer damals (Anfang 90er). Blöd war nur, dass Hannover 50km von meinem Kaff entfernt war. Aber das nahm ich gern in Kauf, jeden Montag nach den Sonntags-Grenzwellen. Leider hat Radio FFN die Sendung eingestampft und da fehlte dann plötzlich ein wichtiger Trigger für diese Musik. Das sieht bei Metal (und was SPV noch so im Repertoire hatte) gewiss nicht anders aus.
 
Naja, nicht alle Läden waren so. Die meisten hatten halt ein Indie oder Wave Fach (so hießt das damals). Später war es dann noch schlimmer: Da gabs dann Electronic Beats, Indie und Pop/Rock. Man musste sich das so zusammenriechen. War mir nicht klar, dass dieses Erlebnis so zusammenschweißt ;-)

Analogbänder: Wow, das ist ja abgefahren, aber auch teuer. Aber ist halt auch Aufwand. Ist das dann ganz legal so? Und wie kommen die an die Bänder? Das wird ja nicht einfach von der CD runtergezogen sein? Wäre ja dann doof.

@Lutz: Naja, gewöhn dich schonmal ab, die CD wird als Verkaufsdatenträger wohl bald aussterben für die unter50 Generation. Zumindest in der Masse. Schon jetzt finde ich kaum noch was in den Läden. Ich geh deshalb auch nicht mehr hin und kauf halt im Netz meine CDs, der nächste Schritt wird sicher Download sein, ich hoffe nur auf bessere Qualität bei den mp3s.
 
Moogulator schrieb:
Ist das dann ganz legal so?

Ja, deswegen ist es auch teuer, die Lizenzen müssen bezahlt werden - neben den reinen Bandkosten natürlich, ist ja Qualitätsband von RMG.
Von CDs ist es natürlich nicht kopiert, sondern 1:1 in Echtzeit von den analogen Masterbändern des Kooperationspartners (bei den bisherigen Titeln Quinton aus Wien).
Das heißt, für jedes neue Band fällt schon mal mindestens genau die Laufzeit des Bands als Arbeitszeit an.
Das wird von Vereinsmitgliedern gemacht und nicht in Rechnung gestellt.
Sonst wäre es noch teurer.

Hier übrigens die aktuell verüfgbaren Titel:
http://www.aaanalog.de/index.php?contex ... id=Page:15
 
CD's im Laden kaufen geht wirklich nicht mehr - ausser (mit Glück und sehr selten) in den Grabbelkisten. Ich kaufe auch im Netz oder bei Konzerten direkt beim Musiker.

Bei Downloads fehlt mir die Wertigkeit. Nichts zum anfassen und schlechte Qualität. Naja, auf das Erste kann ich evtl. noch verzichten, man kann sich ja auch selber irgendwas "basteln". Aber die Qualität muss doch stimmen. Das ist doch auch kein Kostenfaktor, zumindest auf der Vertriebsseite. Produziert wird doch eh mit 24 Bit und 96 khz.

Ach, was waren das noch für Zeiten, wo man mit Freunden in den CD-Laden gestürmt ist und sich die auch damals schon seltenen Scheiben gegenseitig aus der Hand gerissen hat. Und man hat immer Leute an den einschlägigen Regalen gefunden, mit denen man herrlich Fachsimpeln konnte. Schön war's!!!

Gruß
Lutz
 
Das kannst du doch hier (im Netz und Foren) auch. Finde, das Netz kann diese Socializing-Sachen besser als "früher".
 
Bin grade dabei, "modern" zu werden, gib mir noch zwei Tage ;-) !

Dies ist das erste Forum, wo ich mich überhaupt angemeldet habe. Ich fühle mich zwar schon fast wie zu Hause, aber so ein wenig warm werden und wurschteln muss ich noch. Doch es wird!!!
 
Cool :hallo:
Naja, es gibt noch andere coole Foren, Schwester Electronicattack.de ist zwar bisschen härter, aber auch lustig. Und div. Fachforen (so nenn ich das mal) zu bestimmten Stilen und so weiter.
 
Nicht alles auf einmal...!

So, ich sach dann mal Gut's Nächtle.

Bin mal gespannt, was ich morgen hier so entdecke...
 
kpr schrieb:
Moogulator schrieb:

Solche Wochte:

... dabei nimmt heute jeder Hobbymusikant mit 24 Bit und 96kHz auf ...


Wenn ein Laden insolvent geht, dann weiß ja auch plötzlich jeder, woran das unzweifelhaft exakt lag :D


EDIT: Oh, hab gerade dort das Impressum angesehen und das bist ja du! Ooops, wollte dir nicht ans Bein treten. Dennoch, mal unter uns: Der Text würde ein paar Detailrecherchen vertragen.
 
LutzH schrieb:
CD's im Laden kaufen geht wirklich nicht mehr - ausser (mit Glück und sehr selten) in den Grabbelkisten.

Das kommt auf den Laden und vor allem auch auf die Musikrichtung an.

Für Jazz und Klassik gibt es z.B. wirklich noch ein paar sehr gute Läden, wo man viel stöbern kann. Aber halt nicht überall.

Gruß
Markus
 
Gesundschrumpfing geht weiter... Wird noch schmerzlich werden - aber auch gesund. Muss sich halt jetzt alles der ich-bin-doch-nicht-blööd Mentalität anpassen. Aber danach gehts weiter...
 
agent schrieb:
Hardware Tonträger Vertrieb als Geschäft hat ausgedient. Willkommen in 2009.

Quatsch. Nur, weil die fetten Bäuche der Musikindustrie ihren Wanst nicht mehr voll kriegen und aller Welt was vorjammern und der Markt sich Gesund schrumpft, stirbt doch kein Wirtschaftszweig aus.
Die Verkaufszahlen haben zwar nix mehr mit früheren Jahren zu tun, sind aber immer noch gewaltig.
 
LutzH schrieb:
Ich bin übrigens bekennender CD-Käufer, für mich gehört auch eine tolle Verpackung zum Gesamtkunstwerk dazu. Die neu aufgelegten Schulze-Sachen zum Beispiel finde ich total klasse. Schade, dass der Markt und die Zeit so eine Einstellung bestrafen. Naja, so lange es geht, bin ich halt "von gestern". Mit Downloads habe ich mich noch nicht angefreundet, kommt vielleicht noch.

Dito, aber mit Downloads werde ich mich niemals anfreunden, da Downloads für mich einfach keine Wertigkeit haben.

Aber aus dem oben genannten Grund wird meiner Meinung nach die Verpackung immer wichtiger und auch "Limited Editions" für Fans, mit ausgefallenerer Verpackung, DVD oder anderen Gimmicks.

Ist im Metal-Bereich eh schon gang und gäbe.

Ich glaube nicht daran, dass die CD oder ein eventueller Hardware-Nachfolger ganz aussterben, da es immer Leute wie mich geben wird.

Bücher werden auch nie komplett aussterben.
 
Ich glaube, die Insolvenz von SPV ist weniger ein Zeichen dafür, daß sich der Tonträgermarkt grundlegend ändert -- daß er das in den letzten Jahren getan hat, ist eine allgemein bekannte Tatsache -- oder daß es sich nicht mehr lohnt, CDs zu produzieren, sondern eher dafür, daß es im Nischensegment immer schwerer wird, ein Bein auf die Erde zu bekommen. Oder daß man zu groß für die eigene Nische wird, aber zu schwach für die Expansion nach Außen. Man kann sich auch selbst die Luft zum Atmen abwürgen...

Der Großteil des Marktes ist fest in Majorhand -- die natürlich auch nur rumjammern, wie bescheiden es ihnen gehe und wieviele Künstler sie aussortieren müßten etc. --, und die nehmen natürlich auch Einfluß auf das Kaufverhalten bzw. das Endprodukt, was sich ins Bewußtsein (?) des Konsumenten vorarbeitet. Da steckt unendlich viel mehr an Werbepower und Propagandamitteln hinter als bei einem Klein- oder Kleinstlabel. Leider erhält nunmal eher derjenige alle Aufmerksamkeit, der lauter schreien kann als alle anderen, als derjenige, der wirklich etwas zu sagen hätte.

Nur CDs als Medium laufen nicht mehr so gut wie noch vor zehn Jahren, das ist richtig, also muß man sich der neuen Möglichkeiten bedienen. Macht man halt ein paar Downloadalben für diejenigen, die´s halt unbedingt so haben wollen. Bitte sehr, der Kunde ist König! Bei mir wird eine physische CD allerdings immer mehr zu bieten haben als ein Download (Gestaltung, Inhalt, Spieldauer). Andererseits erlauben einem Downloads wesentlich mehr Möglichkeiten zum Experimentieren: Man riskiert dabei nichts, und am Ende kauft es vielleicht noch jemand, weil man ihm genau das lieferte, was er suchte. Wenn´s keiner kauft... auch gut, zumindest hat man dann nicht 500 CDs in der Küche stehen.

Ein anderes Problem sehe ich darin, daß gerade in kleinen Zirkeln und Szenen die Bereitschaft, noch Tonträger käuflich zu erwerben, deutlich gegen Null strebt. Ich habe es mehrfach erlebt, daß in diesen "familiären Zirkeln", wo jeder jeden kennt, Empörung entsteht, wenn man für seine Arbeit auch noch Geld haben möchte. Ich mußte mich schonmal als "Kapitalistensau" beschimpfen lassen... wie lächerlich ist das bei einer CD-Auflagenstärke von 500 Stück und plusminus Null am Ende, und was liefert das für ein Bild von den Endverbrauchern bzw. deren Attitüde?

Da liegt eher der Hase im Pfeffer: Die Leute wollen für Musik nichts (mehr) bezahlen, weil es ja sowieso keine Arbeit ist, Musik zu machen oder sich die Mittel zum Musikmachen zu beschaffen. Und wenn sie´s dann für lau von irgendwelchen Russenservern ziehen können, scheiß was drauf! Und Qualität? Pah, McDonald´s ist auch lecker!

Wie sagte eine befreundete Galeristen in meinem Wohnort mal so treffend? "Mit unserem Produkt sind wir leider sehr weit am Ende der Luxuskette angesiedelt." Es wird aber immer Leute geben, die sich lieber ein echtes Gemälde an die Wand hängen werden als einen schlechten Kunstdruck aus dem Baumarkt, und genau so sehe ich das mit physischen Tonträgern. Die LP ist vor 15 Jahren für tot erklärt worden; mittlerweile feiert sie fröhliche Urständ als exquisites Sammlermedium. So wird´s auch mit CDs laufen. Nicht heute, nicht morgen, aber irgendwann.

Wie dem auch sei: Ich scheiß drauf und werde weiterhin Musik, die mir persönlich besonders wichtig ist, auf CD veröffentlichen. Es ist ein ganz natürlicher Prozeß, daß es immer wieder rauf- und runtergeht. Jetzt sind wir halt auf dem Weg nach unten, auch wenn das Wirtschaftstechnizisten nicht ins Weltbild paßt... die Bäume wachsen auch nicht ständig in den Himmel. Irgendwann geht´s wieder aufwärts, und wenn nicht... ich hab´ meinen Spaß gehabt.

"Mir doch egal!" (Onkel Hotte)

Stephen
 
Ja, die Meldung ist nicht ganz aktuell.
Und bisher läuft auch alles weiter wie gehabt, mehr oder weniger.
Insolvenz bedeutet ja bekanntlich nicht automatisch, dass alle Lichter ausgehen.
 


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