Straßenmusiker

N

Neo

...
Es gibt hier im Moment ein Treffen von Straßenmusikern aus ganz Deutschland, die eine Woche lang zeigen, was sie so drauf haben.

Im Allgemeinen habe ich schon ne Menge Respekt vor den Leuten, denn sie stellen sich ihrem Publikum unmittelbar und schnörkellos. Wer da nichts kann, oder schlicht nicht ankommt, dem wird das deutlichst gezeigt und falls er davon leben muß, wird die Kreativität vom Kohldampf beeinflusst. Mut braucht es auf jeden Fall sich dem Publikum auszusetzen.

Was mir auffällt, das nicht einer dabei ist der etwas elektronisches macht.
Wäre ja heute kein Thema mehr mit kleinem Masterkeyboard ect. .
Die meisten rennen mit einer Klampfe durch die Gegend, ein paar davon auch mit E-Gitarre und es gibt dann noch die "Worldmusiker" dh. mit Panflöte :blerk: usw. . Es gibt wirklich gute Musiker darunter, aber auch viel Einheitsweltschmerzgeklampfe.

Warum gibt es kaum elektronische Straßenmusik ? Sind die Leute zu ängstlich ? Was meint ihr ?
 
Neo schrieb:
Warum gibt es kaum elektronische Straßenmusik ?

Vielleicht, weil es kaum gute Keyboards gibt, die auf Batterie laufen? ;-)

Manche Straßenmusiker sind wirklich gut, das stimmt. Oft sind es ja auch Musikstudenten, in den letzten Jahren viele aus Russland und Osteuropa.
Ich habe mal einem Vibraphonisten (war auch ein Russe) längere Zeit zugehört, der spielte vierstimmige Bach-Fugen mit vier Schlegeln.
Absolut fehlerlos und auch interpretatorisch einwandfrei.

Gruß,
Markus
 
Markus Berzborn schrieb:
Neo schrieb:
Warum gibt es kaum elektronische Straßenmusik ?

Vielleicht, weil es kaum gute Keyboards gibt, die auf Batterie laufen? ;-)
MicroKorg.
Die neuen MacBooks sollen auch 3-4h laufen.
Von Fujitsu/Siemens gibbet kleine 12" mit ähnlich langer Laufzeit.

Ich fänd das endcool - Laptopmusiker in der Einkaufzone statt irgendwelche Panflöter!
 
in der wiesbadener innenstadt gabs (gibts) ein alt muttgen -etwa 60J- die mit einem behindertendreirad rumfährt und vorne im korb eine bontempi hat.
die lacht den ganzen tag und spielt stundenlang mit 4 fingern theoretische intervalle: linke hand schwarze tasten... rechte hand weisse tasten.... dazu asyncrone knack-pop-drums

total experimental....

8)
 
KlangRaum schrieb:
in der wiesbadener innenstadt gabs (gibts) ein alt muttgen -etwa 60J- die mit einem behindertendreirad rumfährt und vorne im korb eine bontempi hat.
die lacht den ganzen tag und spielt stundenlang mit 4 fingern theoretische intervalle: linke hand schwarze tasten... rechte hand weisse tasten.... dazu asyncrone knack-pop-drums

total experimental....

8)

hey cool - muß die Mudda von sonem ähnlichen (ex)Punker Freaggle aus Bremen sein. Der arme sitzt auch seit eh und je im Rolli und seit ~ 10Jahren hat er auch immer ne große Tischhupe auf den Knie´n und "rockt" ab. Wenns net so traurig wär, wärs escht lustik. Fast immer, wenn ich mal in Bremen rein schaue und in der Fußgängerzone oder im Viertel rumschländer, sieht man ihn. und: seine Tischhupen haben im laufe der Jahre gewechselt - immer mal watt neues/besseres.
Möge der Hut für ihn immer gut gefüllt sein.

back to topic: wir hatten auch schon die Idee, den Frankfurter Eppler-Express mal so richtig aufzumischen - Autobatterie auf Bollerwagen, Conrad-Spannungswandler dran, ein-zwei Klopfgeister und Grooveboxen,
n´dicker Guettoblaster und ab geht die Lutzi ....*bompf...bompf...bompf...* :phat:

T.
 
sowas hab ich schonmal gemacht... im rheingau... in einer unterführung unter der bundesstrasse...
(motoradbatt, 2 tribes, pc-brüllwürfel.... )


eigentlich wollt ich ja nur mal die grottige tunnelakustik ausprobieren, da waren auch nicht allzu viele fussgänger. aber witzik wars trotzdem
in tunnels oder so lässt sich prima schrammeln und schranzen :mrgreen:
 
Also Möglichkeiten gibts ja genug, zumindest vom Equipment. Fast alle
4 Oktaven Midikeyboards laufen auf Batterie, ein Expander, kleiner Mixer und ne Aktivbox und ab gehts. Geht natürlich auch mit Schlepptop ect., Percussion ala Handsonic kommt bestimmt auch gut. Was mich wirklich interessiert wäre die Reaktion der Menschen, dh. kommt soetwas an oder stößt eher auf breite Ablehnung. Das so eine Art von Musik nichts für den Durchschnittsottonormal ist, ist mir klar aber es gibt ja auch noch eine Menge anderer Leute. Leider ist der Sommer wohl schon vorbei, aber nächstes jahr werde ich das mal testen. :)
 
Neo schrieb:
Was mich wirklich interessiert wäre die Reaktion der Menschen, dh. kommt soetwas an oder stößt eher auf breite Ablehnung.

Kommt drauf an, welche Art von Musik Du damit machst. Ich meine - Du kannst doch praktisch alles Mögliche machen mit einem Masterkeyboard und ein paar Expandern. Alleinunterhalter und Schlagerleute nutzen ja auch kein anderes Equipment.

Gruß,
Markus
 
deeptune schrieb:
hey cool - muß die Mudda von sonem ähnlichen (ex)Punker Freaggle aus Bremen sein. Der arme sitzt auch seit eh und je im Rolli und seit ~ 10Jahren hat er auch immer ne große Tischhupe auf den Knie´n und "rockt" ab. Wenns net so traurig wär, wärs escht lustik. Fast immer, wenn ich mal in Bremen rein schaue und in der Fußgängerzone oder im Viertel rumschländer, sieht man ihn. und: seine Tischhupen haben im laufe der Jahre gewechselt - immer mal watt neues/besseres.
Möge der Hut für ihn immer gut gefüllt sein.

Der macht das schon länger als 10 Jahre - ich bin vor 10 Jahren nach Frankfurt gezogen und kann mich noch gut an den Typen erinnern :lol:

Ach ja, die gute alte Heimat... :cry:
 
In der Wiesbadener Fußgängerzone gibt´s zumindest hin und wieder jemanden, der bzw. die mit Clavinova auftritt. Das Stromproblem scheint also lösbar zu sein, das führt auch der Gitarrist vor, der jedes Jahr im Stile Chris de Burgh performt.

Ich finde das immer super, die Leute haben eine Stirn, sich dieses direkte ungeschminkte Feedback zu geben. Meinen Respekt haben die jedenfalls.

Den absoluten Hammer habe ich mal in der 3rd Street Promenade in Santa Monica gesehen. Das hohe Niveau der Straßenmusiker ist dort der glatte Wahnsinn sowieso, aber es gab einmal einen Saxophonisten (Altsax), der hatte definitiv genau den Ton und das Repertoire, das normalerweise nur echte Könner drauf haben. Ich kannte sein Gesicht nicht, und bin ich der Sax-Szene auch nicht besonders zuhause, doch es wirkte so, als ob es ein etablierter Haudegen war, der sich einfach nur den Fußgängerzonenthrill geben wollte. Könnte ich verstehen, so passieren ja diese Auf-dem-Hochhausdach-Gigs auch. Hab mal so einen in Hamburg vor der Deutschen Grammophon gesehen (nördliche Richtung vom Hbf), wo eine junge Band mit Stromaggregat ausgerüstet ihre Show abgeliefert hat, wohl um einen Labelmanager zur Resonanz zu bringen. Cool all das.
 
gibt doch batterien.. sh101, microkorg, etc.. sie alle sind so betriebbar..
das reicht sicher, dann noch ne kleine pa zum aufschnallen.. das geht!!

probleme kann nur die stadt machen, in K darf man, in M muss mans anmelden, kostet.. in FFM wohl an manchen stellen auch..
 
Ich hatte mit meinem Schraub-Kollegen auch schon die Idee einfach 2 Maschinen und nen G.-Blaster aufzustellen. Warum das niemand macht liegt vielleicht daran, dass das Publikum und die Reaktion nicht einzuschätzen ist bzw. ob man dann nicht vertrieben wird von der Horde.. "Hört auf mit dem Krach..!!" Andererseits stört sich ja auch niemand an diesen dämlichen Playback-Indianern :hupfdrone: oder anderen Strassenkünstlern.
 
Früher als ich noch oft auf sauftoer war enterte ich jede Bühne
zwecks beat-box trubel.Damals gabs noch einen freak wie mich
und wir rockten manchmal zu zwot auf irgendwelchen Festen,Parties,
Jugendzentren etc. Das fanden die Anwesenden immer geil(weil sie auch besoffen oder bekifft waren) und wir ernteten dicken Applaus.Ich hatte schon oft die Idde mit eins zwo Synths,einem arp.,nem <a href="https://www.sequencer.de/specials/sequencer.html">Sequencer</a>. und nem mic.
die Fußgängerzone zu beschallen aber dann denke ich das in so ner Zone
die Leute so gehetzt und gedisst sind das sie eh nur ihren Scheiß kaufen wollen und dann schnell heim.Kennt jemand eigentlich den Japaner der auf Jimmy hendricks macht in Ffm?? Der ist echt geil aber
ich sehe nie das jemand stehen bleibt.Die Massen werden halt meißtens nur vom Schwachsinn angezogen so war es schon immer.
 
Ich kenn einen, der hat Elektronischen (Free-)Jazz als Strassenmusiker dargeboten... er wollte mir unbedingt meine Bass-Station abkaufen. :lol:
Angeblich war er nicht unerfolgreich :twisted:
 
cooles thema :) überlege mir auch seit ner weile, sowas mal zu machen. hab aber noch nicht so die idee wie das mit dem gear zu handeln ist. strom vielleicht bei einem laden in der nähe erbetteln und eine kleine aktivbox mitnehmen. üblicherweise spielt man so 15 minuten am gleichen ort und zieht dann weiter. müsste also schnell auf- und abbaubar und per sackkarre transportierbar sein...
 
frixion schrieb:
Ich kenn einen, der hat Elektronischen (Free-)Jazz als Strassenmusiker dargeboten... er wollte mir unbedingt meine Bass-Station abkaufen. :lol:
Angeblich war er nicht unerfolgreich :twisted:

was für instrumente hat er denn gespielt? und hatte er ne pa?
 
Neo schrieb:
Mut braucht es auf jeden Fall sich dem Publikum auszusetzen.

Ich trinke zwei ,drei Äppler und töte sogar jemanden vor Puplikum :twisted:
Aber mich würde es brennend interessieren ob man Synths(so zwo)
und einen mixxer mit zwo aktiv boxxen mit ner dicken Autobatterie
betreiben kann???
(prost,ach ich hab noch`n Handkäs im Kühlschrank :P )
 
h.exe schrieb:
was für instrumente hat er denn gespielt? und hatte er ne pa?

Ehrlichgesagt habe ich ihn nicht so genau gefragt, da er sehr von sich eingenommen war/ist. Auf jeden Fall hatte er sicher sein Didgeridoo dabei, sonst sicher irgendwelchen portablen Keyboards mit Batteriebetrieb.
Er (Rainer) ist auch sehr Ethno-angehaucht und ein sehhhhhhhrr stranger Typ! ;-) Da muss deine Aura stimmen, damit er gut mit dir auskommt ;-)
Auch einige Wiener aus dem Forum haben schon mit ihm mehr oder wenig freiwillig Bekanntschaft gemacht...
 
da faellt mir gerade ein, dass ich bei meinem ersten amsterdam besuch vor zig jahren auf der strasse einen typ mit einer crackle-box spielen gesehen habe... wahrscheinlich war es eh der Michel Waisvisz himself... fands auf jedenfall sehr cool... 8)

das haetten die mego leute in wien damals auch so machen sollen, so ein powerbook mit max/msp haelt ja auch eine weile... :lol:
 
knob twiddler schrieb:
Neo schrieb:
Mut braucht es auf jeden Fall sich dem Publikum auszusetzen.

Ich trinke zwei ,drei Äppler und töte sogar jemanden vor Puplikum :twisted:
Aber mich würde es brennend interessieren ob man Synths(so zwo)
und einen mixxer mit zwo aktiv boxxen mit ner dicken Autobatterie
betreiben kann???
(prost,ach ich hab noch`n Handkäs im Kühlschrank :P )

ja, sogar recht lange.. 12V auf 220V Wandler gibts ja auch noch. Ansonsten Batterie.

Ansich ist mir das auch sympathisch.. Man muss aber das Zeug wirklich mitnehmen können in einem Rutsch.. Daher: Hmm, die kleinen Tribes, CS01, Sh101, Micromodular.. sowas wäre das..
Oder ein MicroQ-Keyboard (ist allerdings schwer) oder ein an200 / dx200 .. sicher ging auch ein virus, ein nord rack und kl. keyb.
also geräte gäbe es. man sollte sich dann auf max 3 kleinteile beschränken.. eher weniger.. 1-2.. und sie ordnungsgemäß am körper befestigen..

diese PA-anzüge dürften das dickste problem sein..

alternativ: rollwagen oder sackkarre und das da draufbauen.. batterie, miniamp.. oben drauf ne kleine groovebox und um den hals nen synth.. das sollte dann gehen..
 
Sackkarre auf jeden Fall.Ich meine da könnte man
ne ganze Expander Crew mitnehmen (einschl.EFX Geräte)
Oben den mixxer drauf die Autobatterie als Koffer und die Boxen
jonglieren (späßje).Im ernst wenn man die Sache wirklich klarmachen will
nimmt man halt v1-2 Kumpelz zum tragen mit und die Sache geht klar.
 
Aber man sollte schon coole melodien spielen können
sonst hat es keinen sinn
 
Es gibt Gesetze.
Und es kann sehr gut sein dass wenn man mit elektronischen musikinstrumenten kommt, man nicht mehr zwangsläufig als strassenmusiker gillt.

Ich hab ein paar Jahre in der Zürcher Altstadt gelebt.
etwa 10m seitlich war der zweitbeste Platz für Strassenusiker.
Ich hab da einiges gesehen und anhören müssen.

Plötzlich kamen zwei Bands mit elektrischen Instrumenten, und sie hatten erfolg, kamen immer häufiger, und plötzlich waren sie auch wieder verschwunden.

die einen hatten sogar den Strom von nem Kumpel der über mir wohnte.

_________________________________________________________________________-

Ich kann aus meine erfahrungen als ( teils sehr genervter ) Anwohner folgendes sagen:

Man sollte mit elektronischen instrumenten nicht mit der Lautstärke übertreiben und sich am besten an akkustischen Instrumenten orientieren ( wobei auch ein Gitarrero der voll Lauthals am rumbrüllen ist sehr laut und nervig sein kann ).

Passt man sich an, ists cool, auch für die Anwohner.
Übetreibt man es mit der Lauitstärke und der dauer, dann geht dass ein/zwei/drei mal, aber iregndwann fängt einer an die Bullen zu rufen.
Und das kann soweit gehen wenn man sich dann weiter an dem platz sehen lässt dass es geschieht in dem Moment wo man die Geräte anmacht und der erste Ton kommt.
Vor allem wenn man mal gesehen hat dass es mit den Bullen funzt und diese die Musiker vertreiben.

Ich weiss dass es für strassenmusiker gesetze gibt, ich denke wirklich dass bei E- Musik dass dann eine Frage der toleranz der Bullen ist.
aber wie gesagt: in dem moment wo sich jemand beschwert wohl nicht mehr.
( bin mir da nicht sicher, und DE ist da eh wieder verschieden. Aber was ich gesehen hab deutet doch in die Richtung )
 
knob twiddler schrieb:
Kennt jemand eigentlich den Japaner der auf Jimmy hendricks macht in Ffm?? Der ist echt geil aber
ich sehe nie das jemand stehen bleibt.Die Massen werden halt meißtens nur vom Schwachsinn angezogen so war es schon immer.


jooo den kenn ich :D :D :D
aber als ich ihn das letze mal sah war ne große traube um ihn :)

gruß
julian
 
:frolic: Performance und Interaktion :laber:

Man sollte stets das Publikum einbinden, sonst machen die nix locker!

Es gibt doch diese kleinen Sampler/Loopschleudern von Zoom/Boss/Roland:
einer rennt mit so 'ner Handquetsche durch die Leute und läßt die da irgendwas reinplärren. Und dann wird das öffentlich zerlegt. Vielleicht noch 'ne kleine Beatschleuder dazu syncen (Tribe M oder sowas). Das Ganze am Laptop mitschneiden, das ist später wichtig!
Nun sind schon mal 2 Leute beschäftigt.

Der 3. macht mit einer kleinen Kamera Photos vom Geschehen. Es gibt so kleine Drucker* in Postkartengröße (Canon), man kann damit ohne Rechner drucken und so auch gleich die Bilder verscheuern.

Nr. 4 filmt den Event - 10-15min. sind in iMovie schnell geschnitten und mit der mitgeschnitten Live-Experience** unterlegt. DVD gebrutzelt, in die vorgefertige Hülle damit - 30€

Wenn ein Hotspot in der Nähe ist, könnte man ein 2. Mac Book platzieren und den Event mit der eingebauten Webcam ins Netz pusten. Über eine ordentlich gemachte Page propagiert man's als "Avantgardistische Aktionskunst zwischen klassischem Street Event und postmodernem Hyperrealismus" und verdient sich durch die Ads auf der Page dumm & dämlich.


* irgendwer muss Strom ranschaffen
** wir schreiben natürlich Life Experience. Das "f" ist wichtig, weil's jeder 5. hinterfragen wird => Kommunikationspotenzial!
 


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