ich kann leider gerade nicht aufnehmen und mus es theoretisch erklären

Voicings: Der Klassiker wäre: irgendein 3 bis 4 stimmiger Akkord (auch noch "enge Lage") und dazu bäm 2 Basstöne gedoppelt unten drunter. Klingt alleine ja ganz okay... aber eben nicht wie Streicher (auch solche nachempfundenen Parts). Ein Orchester hat nun mal - vereinfachen wir mal - nur 4 Stimmen. Und niemand doppelt den Bass. Ein Ausweg aus der engen Lage in Richtung der realistischeren weiten Lage wäre, z.B. die Terz in eine andere Lage zu schieben. Das entschlackt und lässt es natürlicher klingen. Kanns grad nicht besser beschreiben, wenig Zeit... Wenn auf Deiner Aufnahme 2 Keyboarder tätig sind, dann spielt der "Streicher" in der linken hand vlt gar keinen Bass, weil der in der rechten ja schon die hohen Streicher spielt und die linke für die Harmonie braucht. Ich denke, dass da in der linken Hand meist 2 oder 3 stimmig gespielt wird, mehr matscht mehr und nimmt das feine raus. Ich hatte so die Phase, in der die rechte Hand 5 oder 6 stimmig sein musste (Daumen kann ja 2) und links auch mind 2 - das ist für sowas eher schlecht. Der Bass kommt vom echten Bass, den musst Du eigentlich nicht doppeln usw. ich mag bei so Voicings, wenn man z.B. links e, f und a spielt und rechts dazu c-g, c-a, h-c. Ganz einfach ums Prinzip zu zeigen. Das klingt aleine schon gut - und wenn dann der Rest vom Arrangement ergänzt macht das schöne Flächen. Gegenbewegungen machen's auch realistischer. Also nicht alles aufs mal in eine Richtung laufen lassen. Ganz konzeptionell: Wenn die Basslinie ansteigt, geht die oberste Stimme runter.
Velocity: ja, aber in Maßen, gerade in der Mischung oder dem Band-Kontext. Für diese kleinen Melodielinien in Deinem Beispiel in der Cello - Lage brauchst Du Velocity - bei reinen Pads würde ich die aber eher zurückfahren. Ich würde sagen, in Deinem Song ist nicht soo viel Feinheit, dass hier bis auf einzelne Stimmen (mit anderen Attacks usw) zurückgegriffen wird. Man hört - weil gut gemacht - wahrscheinlich mehr als da ist. Das ist oft so: weniger ist im Ergebnis mehr.
Mit "Layern" meine ich im einfachsten Fall mal: Klavier mit Pad oder Streichern drüber. Das klingt dumpf und nach Alleinunterhalter. Auch denkt man oft, dass ein typisches 80er David Foster Piano einfach Klavier und Rhodes doppelt - viele Rompler bieten das genauso an. Aber so spielt man das eigentlich nicht. Sondern, man spielt eben beides getrennt (wenn man denn die Band dafür hat...) Auch bei Boz Scaggs in den verlinkten Videos ist das so, der eine spielt Piano, der andere Rhodes - nix gelayered. Für den Streicherpart (wie von mir bescrieben, FM Pad und darüber ein echtes Streicher-Sample) würde ich schon layern - das macht Dein Original auch so. Da gibt es in den Romplern genügend Startpunkt-Sounds.
Streicher auf einer gewichteten Tastatur ist eine gewisse Herausforderung, da geht einem vlt die Dynamik durch die Decke - ich kann das und musste erst das umgekehrte lernen - aber einfacher ist das schon auf ungewichteten Tasten. Ich meinte aber, dass man möglichst alles getrennt spielen sollte: Klavier, Rhodes und dazu (why not für diesen Fall) einen gelayerten Stringpad-Sound. Für eine Produktion würde ich wohl die Streicher eher so setzen, wie ein Orchester spielen würde - auch die einzelnen Stimmen einzeln - je kammermusikalischer es klingen soll, umso wichtiger.