Streitbare These zu Tangerine Dream und Co.

fanwander schrieb:
Techno ist "uups, da liegt ja noch der Schlüpfer von dem Mädel gestern auf der Drummaschine". TD ist "Ich leg noch Omas Häkeldecke auf den Moog, bevor ich zum Kaffee hochgehe".
Schöner Vergleich. :mrgreen: :supi:
 
Bei TD geht es ums Feeling und die Fähigkeit, mit Improvisation auf den Counterpart einzugehen. Das hat oft gut geklappt, manchmal nicht ganz so. Dabei spielen die verwendeten Tools eine besondere Rolle, vor allem der dynamische Einsatz Step Sequencer in Kombination mit Führungsstimmen und Flächen, die den Orchesterpart geben. Manche Klischees haben sich dadurch ergeben.

Mit kompositorischer Finesse hat das weniger zu tun, es spielt sich eher im Bereich Arrangement ab.

Dem irgendwas abzusprechen ist eher ulkig. Ganz im Gegenteil hatte diese Herangehensweise ziemlich viel Inspirationsfaktor. Und damit ist nicht Kopie gemeint.
 
Jörg schrieb:
talkingdrum schrieb:
Man kann doch sagen, ich mag etwas oder hasse es, und es trotzdem "objektiv" (siehe oben) besprechen.

Da bin ich aber mal gespannt, ob da irgendwas kommt was über "bieder" und "uncool" hinausgeht.

Und danach diskutieren wir bitte objektiv die Musik von Motörhead. In welchem Bezugsrahmen auch immer. :mrgreen:

Ja aber dann muss man doch auch die Nutten und den Bourbon miteinbeziehen, schließlich geht es ja ums Gesamtkunstwerk! ;-P

Arvin schrieb:
Was heißt denn "Anliegen" ? (...)

Die Prise Ironie bei meinem Zusatzgefasel bitte nicht übersehen...

theorist schrieb:
Mir schmecken nur runde Schokoladentorten :mrgreen:

Ich kenne tatsächlich Menschen, die nicht in Restaurants mit eckigen Tellern essen wollen - sie sagen, wenn jemand so viel in Designergeschirr investiert, kann das Essen nicht mehr gut sein. ;-)
 
SvenSyn schrieb:
Musiktheorethisch mögen einige TD-Stücke oder Schulze überbewertet sein, mir gehts dabei aber um die Wirkungen die sie in mir erzeugen.

eben! Wer um alles musiktheoretisch bewerten muss oder meint, das sei ein allgemeingültiges Maß, hat ein Problem mit jeder Art von Kultur.
Demnächst gibts dann auch noch eine DIN-Vorschrift für Musik. Kultur ade, es lebe der Formalismus
 
Klaus P Rausch schrieb:
Bei TD geht es ums Feeling und die Fähigkeit, mit Improvisation auf den Counterpart einzugehen. Das hat oft gut geklappt, manchmal nicht ganz so. Dabei spielen die verwendeten Tools eine besondere Rolle, vor allem der dynamische Einsatz Step Sequencer in Kombination mit Führungsstimmen und Flächen, die den Orchesterpart geben. Manche Klischees haben sich dadurch ergeben.

Mit kompositorischer Finesse hat das weniger zu tun, es spielt sich eher im Bereich Arrangement ab.

Dem irgendwas abzusprechen ist eher ulkig. Ganz im Gegenteil hatte diese Herangehensweise ziemlich viel Inspirationsfaktor. Und damit ist nicht Kopie gemeint.

:supi:

Ich ergänze das noch um eine Gegenthese:
Kann es nicht sogar sein, dass zu viele harmonische Finessen, Modulationen und Rückungen für die Wirkung dieser Musik eher hinderlich wären?
 
Cyborg schrieb:
Nö, da merkt wer, dass auch er älter wird und wehrt sich mit allen Kräften ;-) (Pfeifen im Keller) :lol:
Hab ich mir auch gedacht. Deswegen auch das mit dem Schlüpfer. Wunschdenken? :mrgreen:
Wobei ich den Spruch mit der Häkeldecke echt lustig finde - und auch irgendwie treffend, wenn ich mir so manche Werke anhöre. :mrgreen:

Ich vermute dass der wahre Grund für die Existenz dieses Threads hier liegt: "Viele Fans von T.D. schimpfen ja auf Techno und House"

Vermutlich hat Florian sich ein paar mal zu oft von ein paar alten Säcken anhören müssen, dass er doch gar keine richtige Musik macht. Mit der Monotonie des bumm-bumm-bumm, und wie das alles heißt, ja, sollte man doch Schluss machen! :mrgreen:
Nur blöd, dass Techno schon längst ebenfalls Alte-Säcke-Musik geworden ist. :opa:
 
Jörg schrieb:
Nur blöd, dass Techno schon längst ebenfalls Alte-Säcke-Musik geworden ist. :opa:

Welche Art von Elektromusik hören denn dann die jungen Hupfer heutzutage?

Ernstgemeinte Frage, höre kein Radio, gehe grundsätzlich nicht in Zappelschuppen und lebe musikalisch eher in der Vergangenheit. :dunno:
 
Tom Noise schrieb:
Ich ergänze das noch um eine Gegenthese:
Kann es nicht sogar sein, dass zu viele harmonische Finessen, Modulationen und Rückungen für die Wirkung dieser Musik eher hinderlich wären?

Ich würde sogar sagen dass zu viele harmonische Finessen, Modulationen und Rückungen für die Wirkung JEDER Musik eher hinderlich sind oder es zumindest sein können. Wer etwa ein Melodie instrument spielt und mal über "Giant Steps" improvisiert...je nach angeschlagenem Tempo verlassen sich da auch die grossen Jazzsolisten gerne auf funktionierende Patterns. Bevor eine einmal etablierte Tonart irgendeine Wirkung erzielen kann ist sie auch schon wieder vorbei.

Es ist einfach ein Märchen zu glauben anspruchsvolle Musik entsteht durch komplexe Harmonik. Ohne eine künstlerisch relevante Aussage bleibt das alles nur pure Grammatik und weiter nichts.
 
Candy Wahllos schrieb:
Welche Art von Elektromusik hören denn dann die jungen Hupfer heutzutage?

Weiß ich nicht. Bin über 40. Generation Techno sozusagen. :mrgreen:
TD & Co habe ich erst viel später entdeckt.

Aus dem Zimmer der 17jährigen Stieftocher schallt eine bunte Mischung verschiedener Pop Musik-Stile. Das meiste finde ich natürlich furchtbar, also würde ich sagen, sie macht's genau richtig! :mrgreen:
 
Markus Berzborn schrieb:
Davon abgesehen stimmt es auch gar nicht.
Was stimmt nicht? Dass Theorist nur runde Schokoladentorten schmecken?

Nee, im Ernst:
Markus Berzborn schrieb:
In "Stimmung" von Stockhausen wird mehr oder weniger über 70 Minuten nur ein einziger Akkord/Tonhöhenvorrat gehalten.
Ganz zu schweigen von manchen Stücken La Monte Youngs. Das ist also kein Kriterium.
An diesem Posting sieht man was hier missverstanden wurde. Ich meine nicht Akkordik im Sinne von Akkordwechsel oder Harmoniefolge (dann müsste ich Bugge Wesseltoft ganz schrecklich finden). Sondern ich meine den einen Akkord, der verwendet wird (Grundton, Terz, Quint), der so schrecklich banal ist, und bei dem die Banalität so komplett bezugsfrei oder ironiefrei ist. Das tolle Gegenbeispiel sind Kraftwerk, die In Autobahn den gleichen Akkord verwenden. Aber da repräsentiert der Akkord (für mich - KW interpretieren ja nie selbst) die glatte Schönheit des neuen Deutschlands nach dem Krieg. Wo Kraftwerk gebildet sind und mit Ihrer Musik über Dinge reden, da fehlt mir bei bei der Berlinerschule - sagen wir es mal freundlich - jegliche Aussage. TD tut riesig bedeutungsschwer (im Sinne "enthält viele Aussagen"), ist aber bedeutungslos (bedeutungslos im Sinne von: "bedeutet nichts", "ist aussagefrei"). Naja, Bayreuth lebt von so einem Komponisten auch heute noch ganz gut.

Und noch zu Stockhausens "Stimmung": das ist nach meiner Erinnerung (ich hab das mal selbst in einem Chor geprobt, aber leider nie aufgeführt) kein Akkord, sondern es ist die Obertonreihe auf dem Grundton Bb, klingt aber meistens wie ein Dur7/9

talkingdrum schrieb:
Die Empörung über Florians Angebot ist aber auch nicht richtig. Wenn er eine "objektive" Diskussin anregt, ist es doch schlicht und einfach sinnlos und kindisch, zu sagen "ich find's aber toll und WILL das nur subjektiv diskutieren". Keiner möchte euch eure Vorlieben doch wegnehmen. Man kann doch sagen, ich mag etwas oder hasse es, und es trotzdem "objektiv" (siehe oben) besprechen.
Danke. Die wenigsten Reaktionen gehen überhaupt auf meine Aussage ein. Viele Aussagen kommen für mich so rüber, als ob sich die Leute in Ihrer Person gekränkt fühlen, wenn man ihren Lieblingsstar anzweifelt (ist ja in der Kraftwerk-Diskussion das gleiche).


Candy Wahllos schrieb:
Welche Art von Elektromusik hören denn dann die jungen Hupfer heutzutage?
Wenn ich so das Radio verfolge (als Münchner kannst Du ja EgoFM opder M94.5 hören), dann geht der Trend sehr zu einer Melange aus Elektronik und Gitarrenband. Ansonsten: was haesslich schreibt.
Die Tempi werden langsamer.
 
Candy Wahllos schrieb:
Jörg schrieb:
Nur blöd, dass Techno schon längst ebenfalls Alte-Säcke-Musik geworden ist. :opa:

Welche Art von Elektromusik hören denn dann die jungen Hupfer heutzutage?

Ernstgemeinte Frage, höre kein Radio, gehe grundsätzlich nicht in Zappelschuppen und lebe musikalisch eher in der Vergangenheit. :dunno:

Ballermannschlager (aka Sauflieder), Helene Fischer und auch sowas:

 
Cyborg schrieb:
Candy Wahllos schrieb:
Welche Art von Elektromusik hören denn dann die jungen Hupfer heutzutage?

Ernstgemeinte Frage, höre kein Radio, gehe grundsätzlich nicht in Zappelschuppen und lebe musikalisch eher in der Vergangenheit. :dunno:

Ballermannschlager (aka Sauflieder), Helene Fischer und auch sowas:

Helene Fischer zählt für Dich zur Elektromusik? :D

Aber dieses Plastikmucke kenn ich sogar, der kommt man ja kaum aus.

Und jetzt muss ich erst mal googeln, was "trap" und "juke" ist... ;-)
 
RetroSound schrieb:
Ich liebe DM ;-)



Ich stehe halt auf diese PPG sounds. :)

Schrecklich cheesy. :|

"Für die Zeit"vielleicht ok aber nein,mir als langjährigen DM Fan entlockt das keinerlei Emotionen.
 
fanwander schrieb:
Die wenigsten Reaktionen gehen überhaupt auf meine Aussage ein.

Was waren noch mal deine Aussagen?
- TD benutzen einfache Harmonien.
- Das findest du bieder und uncool.
- diverse Schmähungen (Schlager, Herzbuben etc.)
- noch was?

Die einzig sinnvolle Antwort wurde dir sehr schnell und inzwischen auch von vielen gegeben: Du legst die falschen Kriterien an.

Was gäbe es denn noch zu sagen?

Oder, nun zum dritten Mal: Worauf willst du hinaus?
 
fanwander schrieb:
Und noch zu Stockhausens "Stimmung": das ist nach meiner Erinnerung (ich hab das mal selbst in einem Chor geprobt, aber leider nie aufgeführt) kein Akkord, sondern es ist die Obertonreihe auf dem Grundton Bb, klingt aber meistens wie ein Dur7/9

Genau, aber das Publikum nimmt es ja harmonisch so wahr. Natürlich ist es rein kompositorisch kein Akkord.
 
fanwander schrieb:
Was stimmt nicht? Dass Theorist nur runde Schokoladentorten schmecken?

Nein, dass TD nur die genannte Art von Akkorden und Harmonik verwendet hat.
Ganz davon abgesehen, dass sich ihr Stil über die Jahre deutlich gewandelt hat.
Das ist doch insgesamt gesehen dann deutlich vielfältiger als man denkt.
Man kann sich nicht einfach irgendeinen 08/15-Soundtrack aus den 80ern raussuchen und den dann als repräsentativ für TD heranziehen.
 
TD ist Pornofilmchenmusik, als die Typen noch Schnauzer hatten und die Mädels nicht rasiert waren, wenn vom Videorecorder das Bild der zehnten Raubkopie hüpfte und der Ton so eigen angezerrt war, die Farben unentschlossen und dazu dass jugendliche Empfinden und die Aufregung etwas verbotenes zu tun.

Kann man auch nur in dem Kontext ertragen, vielleicht auch später als New Age Geschädigter, dem reine Meditationsmusik grad noch zu uncool ist und der sein Leben lang schon mal mit den Delphinen in den Sonnenuntergang schwimmen wollte.
 
Markus Berzborn schrieb:
fanwander schrieb:
klingt aber meistens wie ein Dur7/9
Genau, aber das Publikum nimmt es ja harmonisch so wahr.
Aber es ist eben bei Stimmung nicht C1-E1-G1 und Bb1 oder gar D2 trau ich mich dann schon nicht mehr, das wäre ja schon wild und gefährlich. Sie könnten den Akkord je wenigstens mal aufbrechen und über zwei oder drei Oktaven verteilen (wie es Depeche Mode zum Beispiel gerne macht).


Markus Berzborn schrieb:
Man kann sich nicht einfach irgendeinen 08/15-Soundtrack aus den 80ern raussuchen und den dann als repräsentativ für TD heranziehen.
Ich hab je eben dazu nachgefragt, dass mir mal einer ein TD Youtube Beispiel postet, in dem mehr als das bisher von mir beklagte zu hören ist. Kam aber noch nicht.
 
fanwander schrieb:
Kann mal jemand ein Froese/TD Beispiel mit Youtubelink posten, was jemandem der Thomas Dolby, oder Depeche Mode gut findet?
Das ist aktuelles TD von 2014 und für mich eines der besten Tracks die ich aus der Neuzeit gehört habe:
 
fanwander schrieb:
Welches Kriterium soll ich denn anlegen?

Wenn dich die Musik nicht berührt: gar keines. Weil die Diskussion dann von vornherein total sinnlos ist.
Wenn du den Stil grundsätzlich mögen würdest (und das ist eine rein emotionale und KEINE objektive Entscheidung), dann könnte man über die Originalität der Soundwahl, des Arrangements etc. anhand konkreter Beispiele diskutieren. Vielleicht sogar über die Harmonien, aber ganz sicher nicht im Sinne von "haben die da auch genug Nonen eingebaut". Das ist einfach Bullshit. AC/DC haben 20 Platten mit drei Akkorden gemacht... :phat:
Ich finde vieles von dem was TD im Laufe ihrer Karriere gemacht haben furchtbar "cheesy". (Das Wort fiel eben, find ich gut. ;-) )
Aber nie im Leben käme ich auf die Idee, jemandem der das mag erklären zu wollen warum sein Geschmack nix taugt, und genau das tust du hier in diesem unsäglichen Thread. Echt unangenehm.
Das nun noch vor dem Hintergrund dass du selber Techno machst und offensichtlich von TDs Entwicklung im Laufe der Jahrzehnte nicht die geringste Ahnung hast - da wirds schon langsam peinlich.

Wahrlich kein Ruhmesblatt für ein Synthesizerforum. Was kommt als nächstes?
- Warum mancht's bei Techno eigentlich immer bummbummbumm?
- Wer eine 808 benutzt, stinkt.
- Ist loopbasierte Musik nur geeignet für Gehirnamputierte?

Komisch Florian, ich hätte dir mehr zugetraut, aber anscheinend bist du auch nur einer von diesen Spießern die ihre eigenen Maßstäbe an den Geschmack anderer Leute anlegen.
 
intercorni schrieb:
http://youtu.be/XCGTSvXSRm8
Damit hätten sie mich 1975 sicher nicht hinter dem Ofen vorgelockt.
Das ist affektiertes, harmoniesüchtiges Gesäusel.
Völlig andere Rille, als die, für die ich sie mochte.
Ende der Siebziger wars eben bei denen, wie bei fast allen "Kosmischen Kurieren" vorbei.
 
Ich bin da voll auf Florians Seite.

Ich bin selber "musikalischer Dilletant", aber selbst ich habe das Gefühl, dass das Zeugs von TD irgendwie nen Tacken zu profan ist.

Jarre hatte wenigstens eine eigene, wenn auch kitschige Klangästhetik, TD klingt für mich immer wie Presetgedudel durch den Arpeggiator gejagt, dazu dann ein Eso-Name aufs Stück geklatscht, fertig.

Ich denke, dass da vieles einfach im Kontext der Zeit gesehen werden muss. Aber der fehlt mir bei TD einfach völlig, deswegen kann ich diese Musik nicht verstehen.

Geht ja anderen mit Jarre und Kraftwerk anscheinend ähnlich, die meine Helden sind.
 
"Firestarter" ist schon ein gutes Beispiel für die schöne Seite von TD. Ich mag auch "Poland", hat zwar Längen, aber viele schöne Momente. Der Punkt ist, und dabei ist es mir egal, welche Akkorde und Harmonien benutzt werden oder brach liegen, dass das meiste Gute bei TD so verdammt nach *Glückstreffer* klingt. Egal ob in der Rubycon/ Phaedra-Phase mit den Analogsequenzern und "Klanglandschaften" oder in der "Prog-Pop"(kann man das so sagen?)-Phase Anfang der 80er, also die mit den PPG-Sounds (die ich auch sehr mag und wegen derer mich diese Platten wie viele Andere hier "geprägt" haben). Egal ob "Das Mädchen auf der Treppe" oder hier "Firestarter" oder "Barbican" oder oder, man hört als Musiker einfach raus, dass da jemand zwar häufig auf schöne Motive stößt, aber leider verdammt noch mal nicht sehr viel darüber weiß, was er da tut. Und an dem Punkt kommt eben leider into effect, was Florian über die Kuchenkaffeehäkeldeckengemütlichkeit sagt. Ein Musiker mit mehr KnowHow (ich sage ja nicht, dass Froese gar keins hatte) könnte und würde einfach häufiger mal von seiner Grundstimmung weggehen, oder er würde es umgekehrt noch viel stringenter durchziehen (AC/DC anyone...).

TD sind, ganz offen gesagt, leider einfach eine permanente Enttäuschung. Gerade WEIL sie oft so toll anfangen. Aber es wird halt nie wirklich nachgelegt. Das sollten bitte auch die, die TD hier aus Sympathie für die Musik verteidigen, anerkennen. Haben Firestarter oder der o.g. Tatort-Song "interessante" oder auch "schöne" Melodien? Ja. Und sorry Florian, dabei ist es nun mal in der Popmusik wirklich nachranging, wie simpel die Harmonien sein mögen. Haben diese Songs Spannungsbögen, die über bloße Wiederholungen des jeweiligen "Sweet Spot" hinausgehen? Nein. Jede halbwegs gute Pop-, Rock-, Metal-Produktion und selbst Vieles von der "Plastikmucke", die auch mich nur nervt bis ankotzt, hat einfach cleverere, oder um es noch weniger herablassend zu sagen: _lebendigere_ Songstrukturen. TD plätschert einfach. Da ist nicht viel Ehrgeiz, viel *echte* Romantik, viel *gelebte* Sehnsucht, viel Konflikt, oder viel Erleuchtung; wenn es überraschende, zugegeben oft erhebende Wendungen gibt, werden diese durch eine simple Wiederholung des Effekt gleich wieder entwertet, statt im zweiten Durchgang zu *variieren*, wie es z.B. Tech-House-Platten aus den späten 90ern oder Nine Inch Nails ganz deutlich machen.
Daher ist TD letzten Endes leider mehr Easy Listening als Pop UND auch als echte Autorenmusik. Sorry, Froese ist nicht der Dali der elektronischen Musik.

Also liebe TD-Fans, bleibt Fans, aber ringt euch trotzdem mal dazu durch, TD in gewissen Kontexten auch realistisch zu betrachten. Man tut sich doch selbst UND dem Objekt keinen Gefallen damit, wenn man es auf ein Podest stellt, nur weil es einem schöne Emotionen beschert. Die kann man auch parallel zu etwas Objektivität immer noch genießen!


So, und jetzt kram ich mal meine Poland-CD wieder raus. Weil ich schlicht und einfach schöne Erinnerungen an die Zeit habe. Mal gucken, wie lange ich die 80 Minuten aber, 14 Jahre Lebens- und Musikerfahrung reicher, noch durchhalte.
 
Steril707 schrieb:
Jarre hatte wenigstens eine eigene, wenn auch kitschige Klangästhetik, TD klingt für mich immer wie Presetgedudel durch den Arpeggiator gejagt, dazu dann ein Eso-Name aufs Stück geklatscht, fertig.

Find ich völlig ok. Geschmäcker sind halt verschieden. Aber du hast keinen Thread dafür aufgemacht und eine "objektive Diskussion" angeregt, welche ganz offensichtlich nur der Deckmantel dafür war, mal richtig schön abzulästern.
Wer dafür ein Internet-Forum braucht tut mir leid. Zum Glück gab es reichlich Gegenwind. Andere wenden sich einfach mit Grausen von diesem pseudo-intellektuellen Gewäsch ab. Schade für Mics Forum.
 
Mir hat TD noch nie sonderlich gefallen. Wieso kann ich aber auch nicht sagen. Ist wohl einfach nicht mein Ding die Musik.
 


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