Studio: Bodenbelag und Wand?

Hallo und guten Morgen !

Ich werd im Januar / Februar umziehen, meine Vormieterin wird aus zwei Räumen einen etwas
fiesen Teppich rausnehmen, der lose auf nem Korkgrund verlegt ist (ich hoffe "lose").

Jetzt hab ich quasi die freie Wahl, was den Bodenbelag im Schlafzimmer und Studio angeht:

- Fertigparkett (Buche, hell und freundlich)

oder

- Teppichboden (zwischen Sisal- und Erdfarben, oder was graues ?)

Ersteres sieht besser aus, zweites dürfte die besseren "Audioeigenschaften" für den Raum haben ?

Würde Euch gerne um Eure Meinungen bitten, Pro & Cons ?

Abhöre wird sein: Genelec 1031 oder 1030 (oder 1029 mit Sub) / Fensterseitig Fostex 6301

Der "Mixertisch" soll so stehen, wie in der Skizze:

studioplanung-kl.jpg


Sollte ich mir an die gegenüberliegende Wand direkt mal in Gedanken ne Dämmung nageln ?

Wo bekomm ich eigentlich solche "Kacheln", möglichst in grau und nicht schwarz, am günstigsten her ?

Liebe Grüße

Guido

p.s.: wo ich grad dabei bin - bringt das was, auf die Innenseite der Tür auch ne Dämmung zu packen ?
(Ziel eher die Isolation vom Flur, um den nicht als Lautsprecher mitzuverwenden)
 
Bei Fertigparkett sollte man auf eine Trittschalldämpfung achten. Ohne Teppich drauf wird´s wohl kaum gehen, ein Sisal ist da gar keine schlechte Sache. Ist robust genug für Stühle mit Rollen und verhindert Nachhall und Reflexionen.

Die Monitore strahlen auch nach hinten und seitlich etwas ab, eine Abschirmung zum Fenster hin muss da sein. Vorhang oder Stoffrollo dürfte genügen. Da die Bässe oft erst nach boxenbedingtem Abstand im Originalpegel zu hören sind würde ich versuchen, sie einigermaßen zu platzieren und Reflexionen von der gegenüberliegenden Wandfläche vermeiden.

Sind es Noppenschaumplatten, die Du suchst? Die müssten bei Thomann und Musik Produktiv zu kriegen sein. Wandteppiche gehen aber auch und ein Sofa oder dicker Sessel gegenüber der Monitore an der Wand ist immer gut, nicht nur zur Schallabsorption. An die Tür (innen) würde ich auch was machen.
 
alles was absorbiert macht lärmschutz - gegen tiefe Frequenzen hilft das nat. nicht... Aber wo Energie absorbiert wird... kann sich ja jeder denken
 
Noppenschaum und Teppich gehören eher zu den Studio-Mythen.
Im Recording-Bereich hat Teppich immerhin den Vorteil, das er die Trittgeräusche dämpft.

Deine Einrichtung ist asymetrisch zur Hörachse. Das ist schlecht.

Das Fenster muß abgedämft werden (der von KPR erwähnte Vorhang) möglichst schwer und mit etwas Abstand zum Fenster (das macht die Absorption breitbandiger.)
An der Türwand brauchst du ebenfalls einen Absorber um die Schallspiegelung durch die Wand auf den Hörplatz wegzubekommen.

Die Rückwand ist ein Problem. So dicht hinter dem Ohr macht die vernünftiges Abhören sehr schwer. Wenn du sie nicht dämpfst wirst du von da Reflektionen bekommen, die das Mischen erschweren. Wenn du sie dämpfst wird sich das unangenehm anfühlen. Ausserdem wird es mit der Dämpfung der Spiegelfäche an der Decke dann schnell zuviel Dämpfung insgesammt.
Für einen Diffusor reicht der Platz nicht. (Selbst für Dämpfung wird es eng)

Noppenschaum und Teppiche sind sehr dünn und dämpfen daher nur die hohen Frequenzen. Das macht den Raum muffelig, hilft aber nicht gegen die Reflektionen im mittleren Bereich in dem wir die Raumortung hören. Von dem ungedämpften "Kistenklang" der unteren Mitten ganz abgesehen.

=> Absorber nicht dünn und flächig, sondern eher dick (20cm) und gezielt. (Immer da wo sich die Boxen in der Wand/Decke spiegeln würden.)

Zur Tür: alle Spalte dichten. Wenn das nicht reicht hilft eine zweite Tür mehr als irgendwelche Dämmversuche. (Die Tür wirklich auf höhere Durchgangsdämmung zu bringen ist nicht trivial.)

Welche Abmessungen hat der Raum? (4,59x2,46?, Höhe?)
Holzbalkendecke oder Beton?
 
noppenschaum dämpft ab 500 Hz... Es muss nicht Noppenschaum sein, aber dieser ist das günstigste absorbtionsmaterial, ansonsten hilft nur Masse oder Resonatoren.
Achso, in einem 11 quadratmeter Raum kann man reflexion free vergessen, da geht nur tot machen oder raum hören..

@fortpempelson

Wenn Geld keine Rolle spielt kannst dich gerne bei mir melden, ich kann dir Primacoustic sehr günstig besorgen, günstiger geht nicht, hab den Krempel jeden Tag in den Fingern ;-) .....
 
2,46 x 4,60 - deckenhöhe derzeit nicht exakt bekannt, tippe auf 2,30 o.ä.

Ins Wohnzimmer kann und mag ich nicht damit, eignet sich nicht wirklich und
den "Schlafzimmer" genannten Raum kann ich nur nehmen, wenn die Wohnung
unter uns möglichst schnell freiwerden soll.... Kein netter Zug, denn die Nachbarn
pennen da halt (auch)

Was ich natürlich machen könnte, ist den 2x1er Tisch ans Fenster, dann links und
rechts davon noch weitere Tischflächen - vielleicht gar nicht so falsch, mal grübeln.
Nur hätte ich dann auf alle Fälle Glas im Rücken der Monitore und die Fensterflächen
mag ich nicht wirklich mit ner Dämmung versehen.

Nicht so ganz einfach.

Doppeltüre kann ich nur machen, wenn ich den Einbau auch wieder spurlos
entfernen kann. Das scheidet dann wohl aus. Oder ne neue Türe besorgen und
schonmal für den Termin des Auszugs im Keller zwischenlagern ? ;-)

Danke schonmal für die Anregungen und "ja", Noppenschaum meinte ich,
kam aber grad echt nicht drauf, wie das Zeugs genannt wird...
 
Wie gesagt, gegen Lärm , also meist eher tieffrequente Sachen hilft nur Masse, in so einem kleinen Raum dann Noppenschaumstoff, ich würde den Tot machen , so wie man kleine Räume immer mehr oder weniger tot macht, jedenfalls , so 60% der Fläche,,...
 
Plan B:

studioplanung-kl-2.jpg


Hmm.... Rack und Regal stünden in der Skizze noch nicht drin -

und die Seiten dann "irgendwie hübsch" noppenbeschaumen

Teppichboden oder Holz? Holz und dann Teppich drauf wär ja rausgeworfenes Geld.
Dann wohl lieber direkt nen nicht zu flachen Teppich?! Hoher Flor? Oder wie nennt man
sowas nun schon wieder ? Herrje... ;-)
 
es ist ja schon viel gesagt worden.

zur tür möchte ich noch sagen daß billige feuerschutztüren ein paar db schallisolation mehr nach draußen bieten als normale zimmertüren... zu viel würde ich mir davon allerdings auch nicht versprechen.

falls Du allerdings jetzt kein drumset oder nen 100w mesa boogie dort benutzt könnte es was bringen.

halbwegs schalldicht würde ziemlich teuer
 
Klebe dir eine Matzratze auf die Tür und mach sie hübsch :) , am besten eine die über den Türrahmen hinausgeht und nur ein Griffloch für die Klinke freilassen. Aber jede From von Masse Isoliert ausser wenn Sie so hart ist das sie mitschwingt - stichwort schall ist schneller in Beton als in Luft
 
Schnelle-Absorption ist bei geeigneten Material im wesentlichen von dessen Dicke abhängig, ob man nun Stein/Glaswolle, Akustik-Schaum, oder sowas wie Basotect nimmt ist nicht so der gravierende Unterschied.
Sympathisch und budgetfreundlich ist z.B. Hanffaser (eigentlich auch zum Wärmeisolieren), hatte der Hannes Bieger mal drüber berichtet.

Damit (nicht nur) Noppenschaum ab 500Hz wirklich was tut sollte er schon 8cm dick sein (wobei Noppenschaum selbstverständlich besser absorbiert wenn die Noppen zur Wand zeigen).
 
Fetz schrieb:
Sympathisch und budgetfreundlich ist z.B. Hanffaser (eigentlich auch zum Wärmeisolieren), hatte der Hannes Bieger mal drüber berichtet.

Ein Kumpel hat Hanffaserputz im Studio verwendet, wir selbst haben Lehm-Stroh Putz benutzt... beides kann ich nur empfehlen da sich neben den akustischen Eigenschaften auch das Raumklima sehr zum positiven wandelt!

das sieht dann so aus (vorsicht, katzendarmcontent!):

hardware.jpg
 
Plan B gefällt mir bessser.
Vor allem wenn du den (noch) Raum 'hinter' deinem Sitzplatz mit (Bücher)Regalen und sowas ausnutzt.

Rechts und links an die Wand neben die Lautsprecher jeweils eine Dämmatte(orange im Bild), ausserdem eine/zwei an die Decke.

raum.gif


Die Reflektionen vom Fenster sind blöd. Nach hinten strahlt der Lautsprecher übrigens keinen Hochton ab, *dünne* Vorhänge bringen daher nix. (Doppelte schwere Vorhänge mit Abstand zum Fenster sind allerdings gar nicht so schlechte Absorber)

Die Reflektion von der Rückwand (violett) kann man evtl. verstreuen (z.b. vollgestellte Regale).
Rechts und links neben dir wirst du vermutlich Geräte stehen haben, wäre günstig wenn das keine parrallelen Racks sind, sondern auch eher schräge oder zerklüftete Formen.

Weiteres Problem wird der Baß sein. Der Raum ist praktisch breit wie hoch, das könnte eine eklige Resonanz um 70 Hz geben. Gegen Baßprobleme helfen wohl Plattenabsorber - damit habe ich aber noch nicht rumexperimentiert. (Die müssen an die Stellen mit den Druckmaxima: Raumresonanz anregen (Sinus aus Synth nach Wahl...) Raum abgehen und hören wie die Welle im Raum steht - dort wo es am lautesten ist kann der Resonator am meisten wegsaugen)
Allerdings solltest du unbedingt ausprobieren, welche Raummoden wirklich dumm auffallen und welche nicht - finde ich schwierig vorherzusehen - bei der 1. Resonanz die zwischen Decke und Boden 'steht' sitzt du z.b. mit dem Ohr im (leisen) Schnellemaximum, daher stört die vielleicht gar nicht.
 
Hey !!! Danke für Deine Mühe, das einzuzeichnen !

Links und rechts mit ein bischen Abstand zum Auszug eines 88er Masterkeyboards sollen im
"Plan B" eigentlich nur weitere Tischflächen für meine zahlreichen Desktop-Spielsachen sein.
Das Rack hab ich noch nicht reingestellt, war erstmal nur so ne Überlegung.
Hab auch vergessen, daß es sinnvoll sein könnte, zwischen dem ganzen Aufbau und der Wand
mit den beiden Fenstern einen Spalt von ca. 50cm zu lassen, damit ich mittig unter den Tisch
krabbelnd überhaupt noch links und rechts von hinten an die je 10 HE im Rack rankomme.
Mal eben verschieben iss ja nich...

studioplanung-kl-3.jpg


@k-stone: an die Hanffaser werd ich denken, sollte ich tatsächlich bauen - klingt interessant!

@plasmatron: neeeee, ich nagel mir keine Matratze auf die Tür! ;-)

Ach ja, wenn ich an die Decke auch was bastel:

-eine blendfreie Beleuchtung wär noch toll

Da gibts doch so ne Art Neonlampen im schwarzen Kasten mit verstellbarem Lamellenschlitz -
weiss jemand, wie die heissen ? Nur mal so, denn ich hab die Befürchtung, die sind so richtig teuer...
Könnte ja auch ein Seil spannen und ein Set Halogen Spots hängen. Und den Trafo dann auch wieder
ordentlich dämmen, bzw. den Dimmer (jaja, Phasenanschnittschaltung...) *g

LG Guido
 
In einer Mietwohnung würde ich den Akustikzinnober nur bis zu einem gewissen Grad verfolgen, so dass der finanzielle Aufwand erstmal in Grenzen bleibt und auch alles nicht fest installiert wird, sondern später wieder zu demontieren ist. Sicher hat der Raum nicht gerade optimale Studioeigenschaften dann, aber für Extremfälle kann man ja auch mal extern was buchen.

Ansonsten hat jeder Raum so seine Eigenarten und man kann sich auch mit welchen arrangieren, wenn man die Probleme kennt. Das Problem mit den Bässen etwa würde ich so lösen, dass einmal ein ordentlicher Test gemacht wird und man die Erkenntnisse dann insbesondere bei Abmischungen berücksichtigt. Ich schätze, dass da eine generelle Absenkung von vielleicht 2-3 dB oder so fällig wird, die man beim Mix dann einfach runterzieht und schon stimmt die Sache.

Was die Aufstellung betrifft könnte auch ein dritte Variante passen: Alles um 90° nach links drehen, so dass die Monitore schneller die Gegenwand treffen und man wenigstens kurze Reflexionen hat statt lange. Ebenfalls wäre dann das Fensterproblem leichter lösbar, weil dann nur die rechte Box dorthin seitlich abstrahlt und das Problem mit einer Abstimmung Links/Rechts einfacher in den Griff zu kriegen ist. Plasmatrons Tipp mit der fetten Türdämmung ist was wert, das dürfte dann später nämlich auch die Mitbewohnerschaft so finden. Türen sind Akustikbrücke Nummer 1 :D
 
Die Matratze an der Tür ist aber trotzdem 'ne gute Idee....
(Ansonsten kannst du Schalldämmung gegen die Nachbarschaft einfach vergessen, das geht in dem Raum nicht, da es mindestens 10, besser 20cm an jeder Wand/Boden/Decke kostet.)

Decke behandeln und Halogenseilsystem passt prima zusammen:
decke.jpg

(Die sind wirklich/absichtlich schief, damit sie die oberen Höhen am Hörplatz vorbei reflektieren.)
 


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