Synthorama Museum in der Krise, Diebstahl EMS Synthi AKS

Hallo zusammen

Endlich schaffte ich es, mich beim Forum anzumelden. Ich bin der Besitzer des Synthorama und möchte euch, aus aktuellem Anlass, kurz über das Museum informieren.

Das Synthorama besteht seit 25 Jahren und dient dazu, einem musikalisch interessierten Publikum Synthesizer näher zu bringen. Hier können fast alle Instrumente angespielt und ausgetestet werden.

Aber das wisst ihr ja alle schon ;-)

Leider gibt es auch Leute, welche das Museum missbrauchen. Seit Bestehen gab es vier Diebstähle, der vierte am 2. August 2025.

Der erste war vor etwa 15 Jahren, wo jemand in einer unbeaufsichtigten Zeit aus einem meiner Moog Modularsysteme rund 10 Module entwendete und die "Löcher" dann mit anderen Modulen oder gar Frontplatten zumachte. Ich bemerkte dies lange nicht, weils ja nicht so offensichtlich war.

Rund zehn Jahre später wurden mir aus einem Oberheim Stretch DX sämtliche EProms geklaut. Keine Ahnung, weshalb der Kerl nicht fragte, ob ich sie ihm kopieren könnte, das wäre wohl einfacher gewesen ...

Ich vermute stark, dass es der gleiche Täter war, ich erkannte ihn aber nicht mit Sicherheit.

Nach dieser Aktion beschloss ich, nach einem dritten Diebstahl das Museum zu schliessen.

Vor wenigen Jahren, auch hier ist das Datum nicht klar, entwendete mir jemand ein Modul aus meinem Sequential Pro-FX 500. Ich bemerkte es erst, als mich jemand fragte, ob ich ihm eine Foto des Moduls machen könnte.

Nun, am 2. August 2025 klaute mir jemand meinen Synthi A mitsamt der KS-Tastatur. Falls dieses Instrument auf irgend einer Plattform angeboten wird, wäre ich froh, wenn ihr die Polizei und auch mich informieren könntet.

Folgende Serienummern weisen die beiden Geräte auf:

EMS Synthi A SN 4235
EMS Tastatur KS SN 45098

100_1858a.jpg
Geräte fotografiert von einem Besucher im 2004.

Die beiden Geräte waren über 30 Jahre in meinem Besitz. Der Synthi A ist in einem dunkelgrauen und nicht in einem schwarzen Koffer. Bei den erbeuteten Geräten fehlen das Netzkabel, der Deckel des Synthi A sowie das Verbindungskabel zwischen Synthi A und KS.

An diesem Tag waren sechs Personen im Museum. Einer davon gab sich aus, als würde er in UK wohnen. Er trug dauernd eine gitarrenförmige Tasche auf dem Rücken, bei welcher ich annahm, dass da wirklich eine Gitarre drin war. Beweisen kann ich es nicht, aber es könnte auch sein, dass diese leere (?) Tasche für den Transport des EMS vorgesehen war. Vielleicht trat der dunkelhäutige Herr auch schon an anderen Orten mit dieser Masche auf ?

Falls diese Person dies liest und keinen Dreck am Stecken hat, soll sie sich bitte bei mir melden, damit ich sie aus der einzeiligen Liste der Verdächtigen streichen kann.

Für mich ist der Verlust des Instruments nicht nur ein finanzieller Verlust, sondern ich muss auch einsehen, dass es in der heutigen Zeit nicht mehr möglich ist, ein Museum auf der Basis von Vertrauen zu führen.

Ich investierte mein ganzes Vermögen in die Instrumente und das Gebäude und ermögliche interessierten Besuchern, die Synthesizer jeden ersten Samstag im Monat geniessen zu können. Dafür gestaltete ich mein ganzes Leben so, dass ich an diesen Tagen nie in den Ferien war (Ausnahme, zwei Mal in den 25 Jahren).

Dazu kommt, dass das Museum mit dem kleinen Eintrittspreis nie in die Nähe einer Rentabilität kam und ich jedes Jahr mehrere tausend Franken Betriebskosten selber aufwerfe.

Wenn ich dann sehe, dass die Besucher meine Passion auf kriminelle Weise ausnützen, macht mich das einfach nur traurig und ich stelle fest, dass ich mit meiner Idee eines offenen Museums scheiterte.

Trotz Allem vergesse ich aber auch nicht, dass der überaus grösste Teil meiner Gäste Freude am Museum und auch an den Instrumenten hatten und mir zeigten, dass ich doch nicht so falsch lag. Vielen herzlichen Dank allen, welche das Synthorama besuchten und es schätzten. Es war eine interessante und schöne Zeit und es ergaben sich auch zahlreiche Treffen mit spannenden Personen.

Vorerst bleibt das Museum zu den gewohnten Zeiten offen, allerdings müssen sich die Besucher ab sofort mindestens zwei Tage im Voraus per Email anmelden und es dürfen ausnahmslos weder Jacken noch Taschen oder Rucksäcke mit ins Museum genommen werden.

Bitte lasst mir Zeit zu entscheiden, ob ich das Museum ganz schliessen werde oder ob es im besagten Rahmen noch ein paar Jahre weiterbesteht, was mich freuen würde.

In diesem Sinne lass ich euch nun wieder und bedanke mich dafür, dass ihr meine Zeilen gelesen habt.

Ich wünsche euch einen interessanten und wohlklingenden Sommer.

Martin Hollinger
 

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Es sollten sich doch bestimmt dafür alle 4 Wochen einmal ein paar Leute finden lassen die ehrenamtlich mit aufpassen im Museum.
Im Computer oder Flippermuseum wird ja auch von Ehrenamtlichen aufgepasst damit niemand gegen die Geräte tritt aus
Frust oder Computer einsteckt. Würde ich dort wohnen würde ich das ehrenamtlich machen. Gut gelaunte Synthesizerfreaks aus aller Welt
betreuen. Schön wär das.
 
Hallo Rolo

Vielen Dank für deinen Eintrag und deine Idee mit den externen Leuten. So einfach ist es schon nicht in einem Dorf wie Luterbach, Leute anzuheuern, aber es haben sich auch schon Synthiliebhaber dafür interessiert, das zu tun.

Vorerst möchte ich einfach mal schärfere Regeln einführen in Bezug auf Taschen und Rucksäcke, welche mit hinein genommen werden. Das wirds in Zukunft nicht mehr geben. Da war ich eindeutig zu tolerant und glaubte an das Gute ...
 
Der Täter bleibt immer der Täter. Derjenige der die Verantwortung trägt.
Aber es gibt ja schon so etwas wie Risiokobewertung.

ich möchte damit jetzt hier nicht ankommen, aber gibt durchaus themenfelder, wo ich genauso argumentieren würde, vor allem ein ganz spezielles mit dem ich viel arbeite.

andereseits gibt es auch gegenbeispiele wie z.b die vergewaltigung oder der einbruch in eine mietwohnung (= der besitzer hat keinen einfluss darafu, wie die tür beschaffen ist), wo umgekehrt du merken müsstest, dass diese argumentation nicht funktioniert und zu einem klassischen victim blaming wird.

Vor allem sind diese Überlegungen wichtig, für potentielle Opfer.

der witz ist hier halt nur der, dass die leute ja überhaupt nicht wissen, ob und wie das opfer seine sachen gesichert hat und trotzdem schon darüber urteilen. :)

frei nach dem motto wenn es weg ist, war es nicht ausreichend gesichert!

ich, hubert berufsfacebooktroll der dritte, erkläre hiermit an eides statt: ich hätte auch den dresdner kunstraub verhindert! das weiß man doch, dass wenn man edelsteine für 150 millionen euro ausstellt, dass man dann 4 türen aus blei davor machen muss weil durch nur 3 sofort der remmo durchkommt!

Bei der Geschichte mit dem Museum muss einem von Anfang an klar sein, dass es Leute geben wird die, etwas stehlen wollen oder werden. Das ist ziemlich klar.

ja, potentiell.

das heißt aber im umkehrschluss nicht, dass man hätte wissen können welche maßnahmen man hätte exakt treffen müssen, um diesen speziellen täter abzuhalten.

wäre die tür abgeschlossen gewesen, wäre er durch ein fenster gekommen. wäre alles verrammelt gewesen, hätte er ihn erpresst oder bedroht.

werde das aber nicht mehr machen und würdest du sagen, was war meine Schuld?

ich würde es denken, aber nicht sagen. unter anderem weil es drei tage nach dem vorfall einfach der falsche zeitpunkt ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Martin,

Erstmal: was für ein MIST!

Ich hoffe, Du hast bei der Polizei Anzeige erstattet. Bitte schreib hier noch die entsprechenden Aktenzeichen rein. Wenn die Geräte wo anders jemandem angeboten werden und der will das anzeigen, so muss derjenige zu seiner lokalen Polizei gehen, und die werden die entsprechenden Nachweise der Luterbacher Polizei benötigen

Gruss
Florian
Hallo Florian
Vielen Dank für deine Nachricht und deine Anteilnahme. Ich machte bei der Polizei Derendingen eine Anzeige, aber eine Nummer dazu bekam ich nicht. Das müsste an sich aber auch so gehen.

Das mit der kompletten Videoüberwachung ist einfacher gesagt als getan. Ein paar Kameras hats, aber um aussagekräftige Bilder eines Täters zu bekommen, braucht es vor Allem genügend Licht und das kann ich nicht gewährleisten. Verschwommene Bilder helfen da auch nicht weiter.

Ein weiteres Thema ist natürlich die finanzielle Belastung. Inzwischen bin ich Rentner und möchte eigentlich keine zusätzlichen Investitionen mehr tätigen, denn wie lange ich das Museum regulär halten kann, weiss ich auch nicht. Man wird halt älter ...

Ich wünsche dir einen schönen Abend.


Viele Grüsse

Martin
 
Höhere Eintrittspreise stelle ich mir nicht allzu problematisch vor (dabei kenne ich deine derzeitigen Preise gar nicht), weil bei den meisten Besuchenden ohnehin wohl die Anreise und ein eventueller Hotel-Aufenthalt den Löwenanteil der Kosten ausmachen wird.

Wie wär's denn mit einer Gofundme-Aktion oder Ähnlichem zur Anschaffung einer Kamera- und Sicherheits-Anlage und für eine vernünftige Versicherung (falls nicht schon vorhanden)?
Wenn du die derzeitige Situation schilderst und in der internationalen Community bekanntmachst, sollte da was zusammenkommen, denke ich. Ich wäre sofort dabei (PayPal OK?).

Aber letztendlich bist du, Martin, derjenige, der all das zu entscheiden hat, und nur du weißt, womit du zukünftig leben kannst.
Wir anderen können dir nur Kraft und Mut wünschen, weiterzumachen.
"Lass die Arschlöcher nicht gewinnen!" ist leichter gesagt als getan.
Trotzdem: LASS sie nicht gewinnen!

Schöne Grüße
Bert
Hallo Bert
Vielen Dank für deine mitfühlenden Worte in deinem Schreiben. Wirklich ganz toll.

Diebstahlschutz, wie es in Kaufhäusern für Verkaufsgegenstände gibt, sind Gut und Recht, aber damit sie nicht abgenommen werden können, müssten sie innerhalb der Gehäuse sein. Mit den Metallgehäusen kommt da am Schluss aber nicht mehr viel raus. Dazu müsste ich einen Torbogen beim Eingang haben, welcher die Taschen abskännt. Sobald das dann bekannt ist, beginnt das Aufrüsten mit "besseren" Taschen und so weiter. Also ganz so einfach ists nicht. Ein paar Kameras stehen im Museum, doch die Lichtverhältnisse sind an vielen Orten so, dass es nicht reicht für vernünftige, auswertbare Aufnahmen. Das ist ja auch in Banken so. Wenn die Täter nicht in die Kameras lächeln, kann man sie nur schwierig identifizieren.

Auch ich werde mir natürlich Gedanken machen, wies weitergeht.

Ich wünsche dir einen schönen Abend und ein erholsames Wochenende.
Viele Grüsse
Martin
 
Denn wenn man schon weit reist wird man das schon gerne zahlen sofern man nicht ein ausgesprochener Geizknochen ist. Ich hatte letztens mit dem Gedanken gespielt bald mal
in die Schweitz zu fahren und ich würde sogar einen Hunni zahlen um mich dort mal ausleben zu dürfen. Frage: Ist es auch möglich dort Aufnahmen zu machen ,
also Aufnahmegerät am Output anschließen?
Ach wie ich gerade gesehen habe muß man sich vorher per email anmelden. Das finde ich richtig. Die Kripo sollte da aber doch in der Lage sein zurückzuverfolgen
wer am Tag X alles im Museum war oder?
Hallo Rolo
Vielen Dank auch für diesen Beitrag. An diesem Tag waren genau sechs Leute im Museum und fünf davon kann ich ausschliessen. Die Auswahl ist also nicht besonders gross ;-) Eine Täterbeschreibung kann ich nicht abgeben, denn ein Laster von mir ist, dass ich die Leute nicht gut genug anschaue.
Im Museum kann man die Instrumente anspielen und geniessen, aber keine Aufnahmen machen. Auch hier machte ich schlechte Erfahrungen und per Zufall entdeckte ein Kollege von mir, dass meine Sounds auf dem Internet verkauft wurden. Sowas brauche ich also auch nicht und deshalb lasse ich es grundsätzlich nicht mehr zu.
 
Oh mein Gott! @moss und ich waren ja den ganzen Tag da und mir kam der Kurzbesucher auch verdammt komisch vor. Es war noch eine Frau und ein Mann da die viel angespielt haben, die hatten ein Stühlchen dabei, aber keine Taschen.
Könntet ihr den Herrn denn genau beschreiben, damit ein Phantombild daraus entstünde ? ich kanns nicht, ich schaue die Leute zu wenig genau an.

Viele Grüsse

Martin
 
Könntet ihr den Herrn denn genau beschreiben, damit ein Phantombild daraus entstünde ? ich kanns nicht, ich schaue die Leute zu wenig genau an.

Viele Grüsse

Martin
Ich leider nicht. Er kam kurz rein als ich mit Beat im Roland-Raum war und als er uns gesehen hat ist er gleich wieder raus. Vielleicht kann Beat weiterhelfen er hat ihn glaube ich schon vorher gesehen.
 
Das sind schon lange MicroSDs - aber jemand muss eben drüber gucken - man kann skippen und scrubben

...bei uns ist ein Unifi/Ubiquiti-Protect-System installiert, welches die hier installierten ca. 30 Kameras über mehrere Wochen rollierend auf einem Netzspeicher aufzeichnet (der auch noch zu einem meiner Brüder 80km weit weg gespiegelt wird) und spezielle Vorkommnisse - auch nur in Ausschnitten von Bildern - markiert und auf Wunsch auch direkt meldet...

...das Gesamtsystem aus Unifi Network und Unifi Protect kostet tatsächlich nicht soooo viel, und wird sowohl auf der Hardware- als auch auf der Software-Seite seit vielen Jahren (wir haben es hier seit 18 Jahren in jetzt der vierten Hardware-Generation) regelmäßig aktualisiert...
 
Um mal realistisch zu bleiben und die Dinge in Perspektive zu rücken:

Ist eigentlich der AKS von Thomas Lehn jemals wieder aufgetaucht?

Wahrscheinlich nicht.

Das Ding ist in irgendeinem Keller verschwunden, wo es zusammen mit auf fragwürdige Weise erworbenen (?) Kunstschätzen der stillen Erbauung eines niederträchtigen und verkommenen Lumps dient.

Stephen
 
Vorerst möchte ich einfach mal schärfere Regeln einführen in Bezug auf Taschen und Rucksäcke, welche mit hinein genommen werden. Das wirds in Zukunft nicht mehr geben.
Hast du recht! Ich würde Spinte aufstellen wo die Leute notfalls ihr Gepäck auf Eigene Gefahr mit Pfandschlüssel einsperren können.

Da war ich eindeutig zu tolerant und glaubte an das Gute ...
Es ist wichtig an das Gute zu glauben. Aber man sollte auch das böse im Blick haben. Ich wäre da durch mein angeborenes Mißtrauen bedingt viel vorsichtiger.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Bert
Vielen Dank für deine mitfühlenden Worte in deinem Schreiben. Wirklich ganz toll.

Diebstahlschutz, wie es in Kaufhäusern für Verkaufsgegenstände gibt, sind Gut und Recht, aber damit sie nicht abgenommen werden können, müssten sie innerhalb der Gehäuse sein. Mit den Metallgehäusen kommt da am Schluss aber nicht mehr viel raus. Dazu müsste ich einen Torbogen beim Eingang haben, welcher die Taschen abskännt. Sobald das dann bekannt ist, beginnt das Aufrüsten mit "besseren" Taschen und so weiter. Also ganz so einfach ists nicht. Ein paar Kameras stehen im Museum, doch die Lichtverhältnisse sind an vielen Orten so, dass es nicht reicht für vernünftige, auswertbare Aufnahmen. Das ist ja auch in Banken so. Wenn die Täter nicht in die Kameras lächeln, kann man sie nur schwierig identifizieren.

Auch ich werde mir natürlich Gedanken machen, wies weitergeht.

Ich wünsche dir einen schönen Abend und ein erholsames Wochenende.
Viele Grüsse
Martin
Moderne Kameras sind lichtstark genug, um auch in dunkleren Bereichen, noch verwertbare Bilder zu liefern. Demontieren oder sabotieren kann man diese Kameras nicht, weil sie bei jedem Versuch einer Manipulation über WLAN eine (Alarm-) Meldung senden.
Das grundsätzliche Problem im Bereich der Sicherheitstechnik ist, das jeder Heimwerker glaubt, das er das auch selber machen kann, statt einen richtigen Profi zu holen.
Habe den Job jahrzehntelang gemacht und was mir da alles schon untergekommen ist, da könnte ich Bücher drüber schreiben.
Es fehlt ganz allgemein in der Gesellschaft die Bereitschaft, in Sicherheitstechnik zu investieren, da man erst mal keinen direkten Nutzen seht. Argumente: "Die kommen ja sowieso rein" lasse ich nicht gelten, weil es nicht ganz stimmt.
Natürlich lässt sich alles überwinden, aber es kommt immer darauf an, wie schnell und geräuschlos das geht. Ich hatte auch schon mehrere Einbruchversuche, bisher konnte Niemand eindringen und etwas mitnehmen und die Einbruchschäden wurden bisher immer problemlos von der Versicherung reguliert.
Daher mein Tipp: Einen Profi holen, beraten lassen und dann sieht man weiter.
 
Um mal realistisch zu bleiben und die Dinge in Perspektive zu rücken:

Ist eigentlich der AKS von Thomas Lehn jemals wieder aufgetaucht?

Wahrscheinlich nicht.

Das Ding ist in irgendeinem Keller verschwunden, wo es zusammen mit auf fragwürdige Weise erworbenen (?) Kunstschätzen der stillen Erbauung eines niederträchtigen und verkommenen Lumps dient.

Stephen
sehe ich auch so, irgendwer freut sich ganz heimlich über seinen Gral.
Der EMS hatte ja auch ein paar Modifikationen, die man nicht mehr wegzaubern kann.
Das wird mit diesem AKS auch passieren, wegen dem grauen Koffer und fehlendem Deckel ist er ein Unikat.
 
Hi allerseits.
Ich habe noch 3 Bilder vom Gerät, welche ich am 7. Mai 2016 geschossen. Falls jemand diese in voller Auflösung haben möchte, einfach melden.

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Meinerseits habe ich schon mal Analogue Heaven "informiert".

Ein paar Gedanken meinerseits:
- erstens tut es mir Leid für den Verlust und ich wünsche Martin das Gerät noch irgendwie/irgendwann wieder zu kriegen.
- ich verstehe auch den allfälligen Ärger! Ich selber würde auch mein kleines Home-Studio nie ohne meine Präsenz nutzen lassen, würde beim Synthorama echt am Rad drehen!!!
- Videoüberwachung ist ein Muss für solch ein Warengut, dessen Wert extrem hoch ist (ohne zu diesem Wert die Faktoren "Zeitaufwand für Beschaffung und Instandhaltung" so wie auch alle finanziellen Aspekte wie die Tische, die Verkabelung, usw.).
- Ehrenamtliche Helfer finde ich eine gute Idee: es leben einige Synth-Freaks in der Schweiz und ein paar davon sogar ganz in der Nähe!
- Metalldetektoren sind übertrieben, aber ein Verbot, Taschen o.ä. mit ins Museum zu bringen fände ich sehr gut und auch verständlich. Dafür müsste man evtl. eben eine gewisse Anzahl abschliessbare Spinde zur Verfügung stellen (was auch wieder Kosten verursacht).
- In vielen Museen kann man Eintrittskarten an der Museumskasse beziehen, ohne sich ausweisen zu müssen. Dafür sind halt obige Massnahmen vorhanden, um die Risiken zu minimieren. Ich würde jedoch nichts dagegen haben, müsste ich mich ausweisen bevor ich eintreten darf.

Alle obigen Punkte bedeuten jedoch in gewisser Weise Mehraufwand - sei es finanziell, aber auch vom Personal her: Martin kann unmöglich die Kasse bewirtschaften und gleichzeitig auch die Spinde, usw.

Letztlich hoffe ich sehr, dass das Museum nicht geschlossen wird!

Ich wünsche @Airböurne viel Kraft und Drücke die Daumen, dass die Geräte auftauchen.
 
Hallo Martin,

ich durfte Dich am Synthesizer Treffen 2006 im Volkshaus Zürich kennenlernen und war einige Male in Deinem wunderbaren Museum zu Gast. Das mit dem Diebstahl ist eine schlimme Sache, die mich sprachlos macht. Meine Empathie für diesen Verlust hast Du auf jeden Fall.

2008 war ich mit dem Macher von Matrixsynth bei Dir im Museum, es gibt einige Videos von ihm auf YouTube. Ich habe ihn angeschrieben und auf Matrixsynth gibt es nun ein Post zum Diebstahl und den Geräten. Ebenso habe ich Peter Forrest von Vemia informiert, von ihm gab es allerdings keine Rückmeldung.

Hier der Post auf Matrixsynth:


Ich hoffe, dass der EMS Synthi wieder auftaucht, auch wenn es eher unwahrscheinlich sein dürfte.

Dir alles Gute und liebe Grüsse!
 
Liebe Synthigemeinde, schönen guten Abend

Erst einmal möchte ich mich von Herzen bedanken für die rege Anteilnahme an der unschönen Geschichte im Synthorama, welche uns alle beschäftigt und zu Denken gibt. Vielen Dank auch fürs blitzartige Verteilen der Nachricht an andere Foren in Europa und auch in den USA.

Gerne möchte ich ein paar Details erläutern zu den Beiträgen, welche ich alle las, aber nicht mit allen auf der gleichen Linie bin.

Das Synthorama läuft als Firma und nicht als Privatsammlung. Aus diesem Grund lassen sich die Instrumente nur beschränkt versichern. Mit anderen Worten, sogenannt "einfacher Diebstahl" ist nicht versichert. Wenn also jemand ins Museum läuft und etwas mitnimmt, ist das nicht versichert. Erst, wenn jemand eine über die Rübe bekommt oder ein Einbruch vorliegt, beginnen sie zu bezahlen. Ich finde das auch blöd. Eine Firma ists deswegen, weil ich Eintritt verlange.

Das ausgeräumte Modularsystem verkaufte ich kurz nach dem Diebstahl, weil ich es nicht mehr anschauen konnte. Dafür konnte ich kurz darauf ein Moog 3 (nicht 3C) kaufen, welches sich dort auch ganz gut macht ;-)

Im Untergeschoss dachte ich eigentlich, dass ich keine ultrararen Instrumente habe. Aus diesem Grund sind sämtliche Modularsysteme im EG. Dass ein AKS mittlerweile einen Preis eines Kleinwagens erzielt, wusste ich nicht. Vor 32 Jahre war er preiswerter ...

Im Haus gibts einige Kameras, aber nicht in allen Bereichen.

Normalerweise wird das Gepäck im Vorraum zurückgelassen und nur wenige nehmen es mit ins Museum, wenn sie zum Beispiel ihre Fotoausrüstung dabei haben. Viele legen ihren Rucksack einfach in den Vorraum, andere geben ihn mir ins Büro zur sicheren Aufbewahrung.

Dass da jemand mit einer Gitarrentasche durchs Museum läuft, ist schon sträflich, ich gebs zu. Im Nachhinein, nach dem Fehlen des AKS, ahnte ich dann, dass da ein Synthi Platz haben könnte. Hmm, WER möchte gerne auf einem geklauten Synthi mit gutem Gewissen Musik machen ?

Das Argument, dass ich jederzeit rechnen muss, dass etwas wegkommt, teile ich nicht wirklich. In den letzten 25 Jahren ist, ausser die vier bekannten Diebstähle, nicht einmal ein Drehknopf oder sowas weggekommen. Die Besucher gehen im Wesentlichen sehr behutsam mit den Instrumenten um, zwischendurch hacken sie einfach etwas kräftig auf die Tastaturen ;-) Es kommen ja auch nicht unendlich viele Besucher. Dieses Jahr waren es 33 Stück, das sollte eigentlich schon überblickbar sein, könnte man meinen ... Als Preisvergleich, 24 Besucher pro Jahr brauche ich schon mal, um die Stromkosten zu decken ...

Nun noch etwas Geschichte.

Die Idee, mein Museum auf diese Weise aufzubauen, stammt eigentlich vom Musikinstrumenten-Museum in Stockholm, welches es allerdings in dieser Art heute nicht mehr gibt. Dort gabs am Eingang ein grosses Schild, welches die Besucher zum Spielen aufforderte. Es hatte da ein paar wenige Synthesizer, viele Schlaginstrumente und flötenähnliche Instrumente, welche man einfach ausprobieren konnte. Ich sprach damals mit den Leuten dort über ihre Erfahrungen und wusste dann auch von den Risiken. Dort flossen aber auch täglich mehrere Schulklassen durch, nicht wie bei mir.

Zwischendurch verabschiedet sich halt ein Instrument, sei es mit Rauchzeichen oider sonstwie schrägem oder fehlendem Sound. Zum Glück kann ich die Dinger selber reparieren, denn ohne das würde die sache rasch teuer.

Mein erstes Instrument kaufte ich 1987, einen Moog Opus 3. Nach und nach gabs immer mehr Moog-Synthies und schon bald hatte ich die wesentlichsten Geräte beisammen. Ich dehnte dann die Sammlung aus auf nur-amerikanische Instrumente und später dann auf solche aus der ganzen Welt. Schon bald hatte ich gegen 100 Synthesizer in meiner Dreizimmerwohnung und ich überlegte mir, was ich tun kann, damit diese raren Kisten einem etwas breiterem Publikum zugänglich werden. Aus purem Zufall konnte ich das Gebäude dazu erstehen und damit war der Grundstein für das Synthorama gelegt. Nach einer Einrichtungszeit von rund zwei Jahren öffnete das Museum im Juni 2000.

Der Moog Opus 3 steht heute noch in meinem Studio, zusammen mit einer Hand voll anderen Instrumenten, welche ich wöchentlich zum Entspannen und Träumen in Klängen und Melodien spiele.

Da ich ja selber Freude an den Instrumenten habe, war es mir eigentlich auch egal, dass die Einnahmen mit den Eintritten niemals die Ausgaben erreichten. Es ist also nicht krankhaft oder naiv, wenn ich jährlich drauflege, sondern einfach mein Stil. Geld ist nicht alles, was zählt, das meinen nur viele.

Zurück in der Realität. Sehr wahrscheinlich wird das Museum die nächsten paar Jahre weiter bestehen, aber es wird nicht mehr das gleiche sein wie früher. Die Kontrollen werden erhöht und auch wird sicher immer eine Person mehr herumstehen, welche das Museum überwacht.

Ups, jetzt schrieb ich mehr, als ihr alle wissen wolltet.

In diesem Sinne bedanke ich mich nochmals für all die konstruktiven Vorschläge und wünsche euch einen erholsamen Sonntag. Tragt Sorge zu euch.

Martin Hollinger
 
Die meisten Menschen kommen ohne böse Absichten und erfreuen sich an diesen seltenen Synthesizern.
Bis 2013 hatte ich ja auch sehr viele Synthies im Studio stehen und der Bereich war bei den vielen großen Partys und Treffen immer für alle Leute zugänglich.
Verluste hatte ich da nie, bis auf drei Pins vom EMS VCS3, die sich Irgendwer mal als Souvenir eingesteckt hat.
Ich glaube an das Gute im Menschen und gerade die Musiker sind da wirklich eine ehrliche Gruppe, wie man auch beim jährlichen Happy Knobbing Meeting sehen kann. Ein bisschen Vorsicht schadet aber nie, Taschen kann man in kein Museum mitnehmen,
Ich hoffe ja, das ich es auch irgendwann mal nach Luterbach schaffe, das wollte ich schon immer mal tun.
 
Hoi!

Die Schweiz ist teuer, da kannst du froh sein, wenn du nen Brötchen für das Doppelte von hier kriegst. Aber wenn sich alle lieb in einen Flixbus setzten und abends dann noch sich treffen - kann das ja auch was geben - die Schweizer könnten uns eine Art Meeting bauen und gemeinsames Martn-nerven ist eingeplant, naja, solang man das Hotel bezahlt kriegt. Das sind nämlich auch etwa doppelte Preise. Hab das mal einige Monate gemacht, bezahlt vom Betrieb.

Dabei könnten wir vom Forum aufgegebene Bitten wie große Moog Vergleiche oder Roland Shootouts machen. Russische Synth ausreizen. String Machine Abgleich, HighEnd Synths Check - es gibt ja einen DK dort. Allerdings ohne Software (das kann sich nach 18 Jahren ggf. geändert haben)
Als Team. Was einen halt interessiert. Die meisten rennen durch und machen Wackelvideos und hängen da fest, wo sie Lust drauf haben.

Aber wäre ja auch etwas, was man machen könnte.
Vielleicht wäre ein Hotel etwas Außerhalb eh sinnvoll, also "bei Lutherbach" und ist dann FR schon da und fährt dann Sonntag zurück.

Was mein ich mit Wackelvideo? Sowas:


18 bzw 14 Jahre her! Da kann man schon auch mal wieder hin und selbst mit dem vorletzten Handy alles besser machen ;-)
Und man sieht, wie viel besser schon 4 Jahre sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Martin,

echt scheibe zu hoehren das so etwas dreistes passiert ist.

Muss jetzt auch schon 4 jahre zuruck liegen als ich das letzte mal da war, aber vielleicht schaff ich es ja dieses jahr mal wieder.
Ohne das Synthorama waere meine jugend wohl doch ganz anders gewesen; wo kann man den schon als 12 jaehriger an einem ARP2500, Moog oder Steiner Parker system lernen.

Liebe gruesse aus London und ich hab auch meinen normalen haendlern hier im UK die seriennummern weiter gegeben.

Robert
 
Hoi!

Die Schweiz ist teuer, da kannst du froh sein, wenn du nen Brötchen für das Doppelte von hier kriegst. Aber wenn sich alle lieb in einen Flixbus setzten und abends dann noch sich treffen - kann das ja auch was geben - die Schweizer könnten uns eine Art Meeting bauen und gemeinsames Martn-nerven ist eingeplant, naja, solang man das Hotel bezahlt kriegt. Das sind nämlich auch etwa doppelte Preise. Hab das mal einige Monate gemacht, bezahlt vom Betrieb.

Dabei könnten wir vom Forum aufgegebene Bitten wie große Moog Vergleiche oder Roland Shootouts machen. Russische Synth ausreizen. String Machine Abgleich, HighEnd Synths Check - es gibt ja einen DK dort. Allerdings ohne Software (das kann sich nach 18 Jahren ggf. geändert haben)
Als Team. Was einen halt interessiert. Die meisten rennen durch und machen Wackelvideos und hängen da fest, wo sie Lust drauf haben.

Aber wäre ja auch etwas, was man machen könnte.
Vielleicht wäre ein Hotel etwas Außerhalb eh sinnvoll, also "bei Lutherbach" und ist dann FR schon da und fährt dann Sonntag zurück.

Was mein ich mit Wackelvideo? Sowas:


18 bzw 14 Jahre her! Da kann man schon auch mal wieder hin und selbst mit dem vorletzten Handy alles besser machen ;-)
Und man sieht, wie viel besser schon 4 Jahre sind.

Die Schweiz ist teuer,das mag stimmen. Dennoch sind wir hier im Mittelland, da wo Luterbach liegt, sehr gut darin Gäste zu bewirten und Feste zu feiern. Wenn ihr den Reisebus hinbekommt dann soll es euch hier an nichts mangeln und dank Campingplätzen, B&bs und weiteren angeboten sollte auch jeder ein Bett finden um zu nächtigen. Oder wir bringen jeden Besucher bei irgendwem unter. Alles eine Frage der Planung 🤗
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Martin,

das macht mich auch traurig, dass es solche Menschen gibt, die alles klauen müssen...
Ich war auch schon mal da, in 2014 an Ostern.
Hatte eine Soundcard dabei für den Roland D50 und durfte die JMJ Patches in deinen D 50 einspielen.
Viele Grüße
Bernd
 



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