Technik töten Seele

serge schrieb:
starling schrieb:
…die Technosphäre der Inbegriff des unbeseelten oder seelenlosen ist.
Was genau meinst Du mit der "Technosphäre"?
Das war in erster Linie leeres Wortgeklingel.

Ich meine das Technotop.
The technosphere is the part of the environment on Earth where technodiversity extends its influence into the biosphere.
aus https://en.wikipedia.org/wiki/Novel_eco ... chnosphere

Wo die Technologie die Biologie verdrängt beginnt das Technotop.
 
@ betadecay

Ne, der war das nicht. Den ich meine, der müsste so von ca. 2010 sein (kann auch schon 2008 gewesen sein). Also ein eher ganz alter Thread. Und es ist auch nicht der von mir verlinkte in dem Teil den du jetzt gerade ausgegraben hast. Manches geht halt hier in den Untiefen verloren, ist ja auch nicht so schlimm.
 
Der Statue kann es glaube ich gar nicht egal oder nicht egal sein, weil das Bewusstseinszustände oder Einstellungen sind, zu der sie gar nicht in der Lage ist. Sie ist ja auch nicht für sich selbst gemacht, sondern für Menschen. Zum einen für den, der sie macht, zum anderen für das etwaige Publikum. Den beiden wiederum könnte es durchaus einen Unterschied machen, ob die Statue mit Hammer und Meißel oder mit einer Bohrmaschine geschaffen wurde - je nachdem ob das Publikum oder der Schöpfer das kreative Schaffen eher ergebnisorientiert oder eher prozessorientiert betrachtet. Wobei es da in den meisten Fällen nicht um ein entweder oder geht, sondern eher um mengenmäßige Anteile - eher ergebnisorientiert oder eher prozessorientiert.
 
Würde sagen: Als ich wusste wie ich was zu machen habe - das musste ich ja auch erst einmal lernen und dann verinnerlichen- war es eher ergebnisorientiert bei mir. Musste also nicht mehr lange nachdenken um ein bestimmtes Ergebnis zu erreichen.
 
Schneefels schrieb:
Der Statue kann es glaube ich gar nicht egal oder nicht egal sein, weil das Bewusstseinszustände oder Einstellungen sind, zu der sie gar nicht in der Lage ist..
Da setz ich noch einen drauf:
Wird es nicht auch in den Akasha-Chroniken aufgezeichnet, ob etwas mit oder ohne Seele, Liebe etc. gemacht wurde?
:floet:
 
Schneefels schrieb:
Der Statue kann es glaube ich gar nicht egal oder nicht egal sein, weil das Bewusstseinszustände oder Einstellungen sind, zu der sie gar nicht in der Lage ist. Sie ist ja auch nicht für sich selbst gemacht, sondern für Menschen. Zum einen für den, der sie macht, zum anderen für das etwaige Publikum. Den beiden wiederum könnte es durchaus einen Unterschied machen, ob die Statue mit Hammer und Meißel oder mit einer Bohrmaschine geschaffen wurde - je nachdem ob das Publikum oder der Schöpfer das kreative Schaffen eher ergebnisorientiert oder eher prozessorientiert betrachtet. Wobei es da in den meisten Fällen nicht um ein entweder oder geht, sondern eher um mengenmäßige Anteile - eher ergebnisorientiert oder eher prozessorientiert.

OK, der Staue ist es wohl wirklich egal. Aber würde das Publikum den Unterschied merken?

Beim Eichenfassausbau von Wein geht es darum, dass bestimmte Stoffe aus dem Holz in den Wein übergehen. Das funktioniert auch bei Ausbau im Blechtank, wenn man Sägespäne zusetzt. Ist reine Chemie. Das gilt zwar als barbarisch, aber kann der Weintester es tatsächlich schmecken?

Der Betrachter wird auch nicht sehen, ob Hammer und Meissel oder eine Hilti das Gestein weggemacht haben. Alles andere halte ich für Esoterik. Der wird nur sehen, ob ich es weggemacht habe oder Michelangelo. Weil der es besser kann.

Andere Frage: wenn es sie damals schon gegeben hätte - hätte Bach Synthesizer benutzt? Und wenn ja: wär das dann seelenlos, was er damit gemacht hätte? Oder wenigstens seelenloser als seine anderen Werke?
 
betadecay schrieb:
Der Statue ist es egal, ob sie mit Hammer und Meißel aus dem Stein gekloppt wurde oder mit ner Bohrmaschine aus dem Baumarkt. Wichtig ist das Ergebnis.




wie sie gemacht wurde ist von entscheidender wichtigkeit .
den das ergebnis wächst aus dem wie , wärend dem handeln.dynamisch.
und auch der mensch der handelt erlebt unterschiedliches , lernt unterschiedliches bei der beschäftigung mit seinem kunstwerk .
er schaft es ja um daran zu wachsen .

wenn einer sich hinstellt , mit ohrenschützern , schutzbrille und mit einer bohrmachine auf nem felsen rumkloppt
ist das ergebniss bestimmt ein anderes als wenn einer mit nem rostigen nagel drei jahre an nem stein rumkratzt.
er wird auch was ganz anderes denken ..die aufgewendete zeit ist eine andere....die atmosphäre bei der arbeit....die bewegungen....



ein kunstwerk ist doch in den seltesten fällen eine völlig durchgeplante serienproduktion dessen endgültige erscheinungsform
schon vor beginn der praktischen arbeiten feststeht.

ich finde es also wichtig .....sowohl für den künstler selber aber auch für den betrachter . wenn der betrachter nur das endergebniss
sieht unterschlägt er das wichtigste auch für sich selber........

typische reaktionen sind dann : kurzes erstaunt sein oder sagen hätte ich auch gekonnt .
 
betadecay schrieb:
Andere Frage: wenn es sie damals schon gegeben hätte - hätte Bach Synthesizer benutzt? Und wenn ja: wär das dann seelenlos, was er damit gemacht hätte? Oder wenigstens seelenloser als seine anderen Werke?
Ja. Er hatte ja auch keine Bauchtrommel gespielt die vordamals gut gesättigte Zen Mönche benutzt haben (ist da dann die Seele drin, : oder im "es"?).
 
Was "Ja"? Hätte er - ja oder nein?

Oder hätte es uns nicht gefallen wenn er hätte?

(Schlimmer wird es bei Fragen wie: "Möchte noch jemand was essen - oder kann ich abräumen?" "Ja")
 
Honig oder Marmelade? Ja! Ich gucke dann mal weiter From Dusk Till Dawn, habe ich ewig nicht mehr gesehen. :mrgreen:

Die verwendete Technology sagt für mich aber auch gar nichts aus wenn es um das Resultat/Endprodukt geht. Jedenfalls nicht mehr heute. Man hat die freie Auswahl und wer damit dann nichts nettes hinbekommt, tja, der muss halt mehr üben (musste ich für meinen komischen Schrott ja auch). Ich glaube ich bin für heute durch, mir geht nur noch Schwachsinn durch den Kopf.. Aber mal sehen was noch so kommt, vielleicht fällt mir dazu ja noch was ein..
 
Ich bin sicher, dass es Musiker gibt, die mit großer Hingabe ihre Musik machen und dennoch andere Menschen diese Hingabe.. sagen wir mal "ignorieren", weil es sich "aus Gründen" nicht ansprechen mag. Sei es weil das Genre oder Stilmitteln nicht passen, sei es weil es "zu technisch" sei - Ein Argument, was nahezu jedem vorgeworfen ist, der in den 70/80ern Musik gemacht hat - im Vergleich aber auch zu jenen, die auch Elektronik einsetzten, dies aber nicht all zu laut ansagten. Das ist, weshalb ich Kate Bush als Beispiel einführte.

Naja, die Frage wird unbeantwortet bleiben, wegen der schon genannten individuellen Aussagen über Musik.
Das kann man dann getrost aufs Forum mit ausweiten. Es ist natürlich denkbar, dass man noch untersuchen kann, ob Musik hier emotionsloser sei als anderswo.
Und ggf. woran das liegt, an .. Cubase? dem Synth XY? .. oder der Haltung.. zu wenig Hingabe oder der falschen Hingabe zu etwas, was …?

Mir fallen genug Fragen ein, die nicht zu beantworten sind ;-)
 
betadecay schrieb:
Andere Frage: wenn es sie damals schon gegeben hätte - hätte Bach Synthesizer benutzt?
Ja, Bach hätte Synthesizer benutzt.
betadecay schrieb:
Und wenn ja: wär das dann seelenlos, was er damit gemacht hätte? Oder wenigstens seelenloser als seine anderen Werke?
Ja, weil er keine Bauchtrommel gespielt hätte wie vordamals gut gesättigte Zen Mönche in ihren Höhlen.

(Hoffe es ist nun verständlicher.)
## Ab wann hat "es" Seele, wann fängt Seele an?
 
Man könnte die Musiker mal in ein Kerspintomographen stecken wärend sie Musik machen und kucken
wer mehr Seele hat.
 
Kerspintomographen? Glaube kaum das man da die Seele eines Menschen ausmachen kann. Für irgendeine Vorsorgeuntersuchung aber mag das gut sein. Glaube eher dass hier Seele für sowas wie Gefühl/Hingabe herhalten muss.
 
Übrigens geht ES ja weniger um Seele *Yeah* als um
NW Moelders schrieb:
Verzeihung, ich merke, daß ich mit dem Begriff "seelenlose" Musik so viel Raum zu Interpretation gegeben habe.
Am besten trifft das, was ich meinte, Blaise mit seiner Aussage

Blaise schrieb:
Seele in Musik bedeutet für mich - das dich die Musik bewegt, abholt, Gefühle hervorruft und Gedanken anregt.

Keinesfalls meinte ich die Abgrenzung elektronischer zu akustischer Musik, oder groovy, funky, whatever,
da auf meiner Top 222 Kulttrack Liste elektronische Musik eher stärker vertreten ist als akustische oder Gitarrengeschrammel.

Was ich eher meinte ist, dass manche Werke einfach so nichtssagend dahinplätschern, ja, wie es Blaise sagt, keine Gefühle hervorrufen,
keine Gedanken anregt, nicht berühren. Manche sind total flat, andere envervierend. Manche wirken, als hätte der Komponist gerade nicht
gewusst welchen Ton oder welche Sequenz er als nächstes einbauen soll und dann irgendeinen genommen.

Ganz verwegen wäre, jetzt auch den Bogen zu spannen zu dem Thread, in dem sich viele beklagen, mit Musik nichts zu verdienen.
Ich sage hier einmal ganz provokativ, weil es nicht gelungen ist, mit der Musik zu berühren oder Emotionen und Gedanken hervorzurufen.
Teilweise nicht einmal als Fahrstuhlmusik, für die Flughafenlounge oder das Einkaufszentrum geeignet.
In einem Wort, belangloses Gedudel.

Selbstverständlich gibt es auch Musiker, die mit ihrer Musik berühren und trotzdem nichts verdienen, es ist bekannt, daß das Geschäft
ultrahart ist und man auch einfach eine Menge Glück braucht.

An den Reaktionen habe ich gemerkt, daß ich Recht hatte, mit dem Thema so lange herumzuschwängern, da sich einige doch sehr getroffen fühlen.
Das war nicht meine Absicht. Nochmals, Entschuldigung.

In einem Wort, belangloses Gedudel.
 
Altered States schrieb:
Klangreisender schrieb:
Ich meine bei den Musikbeispielen von Nutzern. Da höre ich oftmals Klänge, aber keine richtigen Lieder.
Ich glaube ich habe noch nie richtige Lieder gemacht. Bin dann ja auch mehr und mehr in die Drone Richtung abgedriftet. Das sind also auch keine richtigen "Lieder". Würde das aber trotzdem noch als Musik bezeichnen (Das hatte ich auch mal thematisiert, leider weiß ich nicht mehr wie der Thread hieß). Ist also auch mehr so Klangzeugs, richtige Songs sind da natürlich etwas ganz anderes. Hat mir aber trotzdem Spaß gemacht den Kram zu machen. :D

Privat habe ich die Frage auch schon öfters bekomnen , ob das "noch Musik ist". Ich finde, natürlich! warum sollte es das nicht sein? Was ist denn die richtige? bzw. die nicht ganz so richtige?
Es kam sogar schon vor, das ich bisschen giftig in so einer Debatte geworden bin. Wenn die selbsternannten Musikexperten es scheisse finden, können sie es ja sagen, kein Problem, sehen sie da keinen Sinn drinne, kein Problem. Wenn "meinem" Musikbereich im allgemeinen aber versucht wird abzusprechen, das dass überhabt Musik ist, das mag ich gar nicht leiden.
 
Raze schrieb:
... Wenn "meinem" Musikbereich im allgemeinen aber versucht wird abzusprechen, das dass überhabt Musik ist, das mag ich gar nicht leiden.
Vielleicht sind das dann eben auch irgendwelche selbsternannte "Experten". Würde dir das an deiner Stelle auch nicht so zu Herzen nehmen. Vielleicht kriegen diese Leute ja auch selbst gar nichts hin, trotz entsprechendem Fuhrpark meine ich. Ich räume aber ein das ich mich da täuschen kann. Nicht jeder der mit so einer Musik nichts anfangen kann ist auch gleich ein Arschloch. Am Anfang, wenn ich mich da recht erinnere, wurde mein Kram auch nicht wirklich akzeptiert, später dann aber schon. Es gibt eben auch Leute die mit sowas nichts anfangen können. Das ist dann eben so - also egal welchen Aufwand da man betreibt.
 
Ich glaube nicht, das es an Geräten liegt, ob Musik seelenlos ist oder nicht. Meiner Meinung nach liegt das Problem bei den meisten Hobby Elektronikern ganz woanders, nämlich das es an Ideen und Kreativität fehlt und der ständige Neukauf diesen Mangel ausgleichen soll. Liest man hier ja oft, das Instrument XY gekauft wurde, um sich davon inspirieren zu lassen. Ich finde es nicht schlimm sich von einem Instrument oder elektronischem Gerät zu neuen Ideen inspirieren zu lassen, problematisch wird es imho nur, wenn das ausschließlich so ist, bzw. ohne neue Gear keine Idee da ist. Und genau das scheint mir hier oft der Fall zu sein. :wegrenn:
 
Altered States schrieb:
Raze schrieb:
... Wenn "meinem" Musikbereich im allgemeinen aber versucht wird abzusprechen, das dass überhabt Musik ist, das mag ich gar nicht leiden.
Vielleicht sind das dann eben auch irgendwelche selbsternannte "Experten". Würde dir das an deiner Stelle auch nicht so zu Herzen nehmen. Vielleicht kriegen diese Leute ja auch selbst gar nichts hin, trotz entsprechendem Fuhrpark meine ich. Ich räume aber ein das ich mich da täuschen kann. Nicht jeder der mit so einer Musik nichts anfangen kann ist auch gleich ein Arschloch. Am Anfang, wenn ich mich da recht erinnere, wurde mein Kram auch nicht wirklich akzeptiert, später dann aber schon. Es gibt eben auch Leute die mit sowas nichts anfangen können. Das ist dann eben so - also egal welchen Aufwand da man betreibt.

Da hast du mich glaube ich bisschen falsch verstanden. Ich habe da ein total entspanntes Verhältnis zu, wenn damit jemand gar nichts anfangen kann.
Meine das auch nicht auf meine Sachen bezogen, sondern wenn die das ganze Genre / Bereich, wie auch immer, meinen in dem ich mich zu Hause fühle. Wenn es da halt heißt, "das ist keine Musik"...
 
Raze schrieb:
Altered States schrieb:
Raze schrieb:
... Wenn "meinem" Musikbereich im allgemeinen aber versucht wird abzusprechen, das dass überhabt Musik ist, das mag ich gar nicht leiden.
Vielleicht sind das dann eben auch irgendwelche selbsternannte "Experten". Würde dir das an deiner Stelle auch nicht so zu Herzen nehmen. Vielleicht kriegen diese Leute ja auch selbst gar nichts hin, trotz entsprechendem Fuhrpark meine ich. Ich räume aber ein das ich mich da täuschen kann. Nicht jeder der mit so einer Musik nichts anfangen kann ist auch gleich ein Arschloch. Am Anfang, wenn ich mich da recht erinnere, wurde mein Kram auch nicht wirklich akzeptiert, später dann aber schon. Es gibt eben auch Leute die mit sowas nichts anfangen können. Das ist dann eben so - also egal welchen Aufwand da man betreibt.

Da hast du mich glaube ich bisschen falsch verstanden. Ich habe da ein total entspanntes Verhältnis zu, wenn damit jemand gar nichts anfangen kann.
Meine das auch nicht auf meine Sachen bezogen, sondern wenn die das ganze Genre / Bereich, wie auch immer, meinen in dem ich mich zu Hause fühle. Wenn es da halt heißt, "das ist keine Musik"...
Das wollte ich nur mal loswerden, lass uns kein Ist- Drone-Zeugs-eigentlich-Musik-Thread daraus machen... :D
 
Bach war nicht durchgehend berühmt und wurde auch nicht durchgehend geschätzt,
ich zitiere mal aus WP
Dieser große Mann würde die Bewunderung ganzer Nationen sein, wenn er mehr Annehmlichkeit hätte und wenn er nicht seinen Stücken durch ein schwülstiges und verworrenes Wesen das Natürliche entzöge und ihre Schönheit durch allzugroße Kunst verdunkelte. Weil er nach seinen Fingern urteilt, so sind seine Stücke überaus schwer zu spielen; denn er verlangt die Sänger und Instrumentalisten sollen durch ihre Kehle und Instrumente eben das machen, was er auf dem Klavier spielen kann. Dieses aber ist unmöglich. […] man bewundert […] die beschwerliche Arbeit und eine ausnehmende Mühe, die doch vergebens angewandt ist, weil sie wider die Vernunft streitet.“

– J. A. Scheibe: Der Critische Musicus, Sechstes Stück, Hamburg, 14. Mai 1737


Ich finde seine Musik auch eher technisch als beseelt. Mag es zwar, aber trotzdem.
 


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