Überrascht Analogklang noch?

Analog kann nix, was noch überrascht..?

  • stimmt.. ist dennoch fein

    Stimmen: 32 24,2%
  • stimmt.

    Stimmen: 12 9,1%
  • nö, da geht noch was..

    Stimmen: 70 53,0%
  • schwachsinn, das einzeln zu sehen, nie analog pur.. aber auch..

    Stimmen: 18 13,6%

  • Umfrageteilnehmer
    132
- ein guter synth ist ein guter synth so wie eine gute gitarre ne gute gitarre ist und bleibt, und selbst ne gute alte mittelalter laute bleibt ne gute und es wird auch (hoffentlich) immer leute geben. die das instrument für ihre ideen einsetzen. oder ist ne 59er fender strat oder ne stradivari out of date?

- es gibt sehr gute analoge. die man deshalb auch heute noch einsetzen kann und es gibt einige gute digitale ... aber nicht all zu viele. aber es ist machbar dass digitale catchy klingen, warum es noch nicht oft gemacht wird ist mir allerdings ein rätsel. zu den wirklich zeitlosen gehören meiner meinung nach nicht virus, microwave xt und q. sondern eher dx7, monomachine und microwave 1. ja ja, analoge filter, ich weiss, gleich...

- gott sei dank ist so ein grosser teil von synthkäufern männlich (und denkt dazu noch , ERFOLGREICH musik machen zu müssen; zusätzlicher druck: die instrumente sind ja auch teuer und wollen bezahlt sein ) und fällt immer wieder (und ich schliess mich da nicht aus) auf den ewigen
"grösser schneller weiter" "kauf und starte durch" hype rein. dadurch gibt es wenigstens so viele versuche, gute digitale zu machen. mit den komischsten umwegen manchmal, wie der rückschritt beim microwave 1 zum 2. heute soll der stromberg analoge filter und röhren bekommen wie eine elctribe... ich bin schon sehr gespannt, die waldorf leute waren doch mit dem mw1 schon fast am ziel...

und zum thema plug ins:
- wann gibt es endlich eine !!!ANSPRECHENDE !!! hardware die nicht so unpersönlich ist wie neko oder muse, die wandler hat, die klingen wie eine sp 1200,
wo ich meine lieblings plug ins reinladen kann, eine hardware mit reglern, stepsequencer, arpeggiator, ribb und all dem zeug , kompakt, sexy fertig. dann können wir mal vergleichen welche plug ins wie gut klingen und müssen keine bescheueren diskussionen mehr führen ob's nun an der soundkarte des rechners liegt oder ob mac musik besser wiedergibt oder ob ich noch den 17. kontroller ausprobieren soll weil der ja noch livetauglicher ist...
 
Naja, den Microwave 2/XT würde ich nicht als Rückschritt sehen, der kann ja auch viel mehr. Klingt halt anders, dadurch, dass er volldigital is.
Anders, aber nicht schlechter. Was sowieso meine Meinung zum Thema analog vs. digital ist.
 
hallo,

ich hab mir jetzt nicht alle beträge durchgelesen, und weis nicht, obs schon gesagt wurden, aber ich bin der meinung, dass analoge synthesizer VIEL mehr überraschen, als zb. gitarren oder blockflöten, die im klang doch stärker eingeschränkt sind.
die sounds können definitiv überraschen, da sie - meiner meinung nach - je nach der stimmung des jeweiligen liedes anders wirken.

cucu!
 
Wenn die Frage daraufhin zielt, ob mit den Komponenten der analogen Synthesetechnologie (Filter, Oszillatoren, VCAs etc.) keine überraschenden neuen Klänge gemacht werden können, dann ist die Antwort klar: Da ist bis heute das Potential lediglich nur angekratzt worden!

Für das leidige VCO-VCF-VCA -Paradigma mag es durchaus zutreffen, dass mittlerweile alle Sounds ausgereizt wurden, aber die Einführung dieses Schemas war ohnehin der erste Todesstoss für die Kunst der Klangsynthese. Der zweite war die Einführung des Preset-Speichers. Nicht das Speicher per se schlecht wäre -im Gegenteil- aber es züchtete eine ganze Generation von Musikern heran, die von Klangsynthese keine Ahnung mehr hatten, und trug so zur Verarmung dieses Handwerks erheblich bei. Dann wurden die Interfaces auch immer unbedienbarer, etc., die Geschichte kennt ja jeder ...

Aber man höre sich z.B. nur mal an, was ein Synthesist wie Ken Elhardt aus dem virtuellen Moog Modular herauskitzelt, um eine Idee zu bekommen, was in der analogen Klangsynthese noch alles stecken könnte.

Think about it: Das Klavier gibt's ja auch schon 300 Jahre, und immernoch findet man neue Musik drauf...
 
tim schrieb:
Think about it: Das Klavier gibt's ja auch schon 300 Jahre, und immernoch findet man neue Musik drauf...
Ich bin seit 'nem halben Jahr begeisterter Zocker dieser neuen, sogenannten NextGen-Spiele. Dort "weht" ein anderer Sound als zu 8Bit-Zeiten. Je mehr Spiele mit gutem Sounddesign ich kennen lerne, um so mehr komme ich vom Gedanken ab, dass man mit Synthesizern unbedingt Musik machen muss.
Oft höre ich Effekte und Hintergrund-Atmos, wo ich mir sicher bin dass sie aus Absynth und Reaktor stammen.
Naja, vielleicht Wunschdenken, weil ich ähnliche Sounds gebaut habe.

Dennoch: ich meine, dass Hardware-Synths mittlerweile im Hintertreffen sind, wenn es darum geht, etwas wirklich Neues zu schaffen.
 
Acidmoon schrieb:
Dennoch: ich meine, dass Hardware-Synths mittlerweile im Hintertreffen sind, wenn es darum geht, etwas wirklich Neues zu schaffen.

Die Diskussion dreht sich aber nicht um Hard vs. Soft. Ausserdem besteht rein technologisch sowieso kein Unterschied zwischen einem Softsynth und einem digitalen Hardwaresynth. Auf beiden läuft ja schliesslich eine Klangerzeugungssoftware. Dass innovativere Klänge heutzutage eher aus der Software-Ecke kommen, liegt lediglich daran, dass Innovation auf reiner Software-Ebene viel billiger herzustellen und deshalb auch zu kaufen ist -und deshalb auch mehr gekauft und eingesetzt wird. Absynth, Reaktor &Co. sind ausserdem viel effizienter in eine DAW-Umgebung einzubinden als innovative Hardwaresynths wie V-Synth und NordModular G2. Aber daraus zu schliessen, dass letztere in Sachen Klangmöglichkeiten im Hintertreffen sind, ist eine unlogische Schlussfolgerung. Ist ja dieselbe digitale Technologie drin. Dass z.B. Absynth nicht als Hardwaresynth existiert, ist eine rein wirtschaftliche Angelegenheit.

Analogsynthies, die es zu kaufen gibt, beruhen (mit Ausnahme von Modularsynths) auf dem leidigen VCO-VCF-VCA-Schema, dem es in der Tat nichts viel Neues zu entlocken gibt. Aber daraus zu schliessen, dass "Analog nichts mehr kann, was noch überrascht" ist ungerecht und nicht wahr. Wenn ich sehe, wie wenig Leute in Sachen Klangsynthese wirklich kompetent sind, glaube ich, dass eher da der Hund begraben ist.

Als z.B. die Granularsynthese salonfähig wurde, konnte jeder Depp durch blosses rumfummeln an den Grundparametern "neue Sounds" machen. Das hat aber nichts mit Kompetenz zu tun -das kann jeder, der 'ne Maus anfassen kann.
 
tim schrieb:
Wenn ich sehe, wie wenig Leute in Sachen Klangsynthese wirklich kompetent sind, glaube ich, dass eher da der Hund begraben ist.

Als z.B. die Granularsynthese salonfähig wurde, konnte jeder Depp durch blosses rumfummeln an den Grundparametern "neue Sounds" machen. Das hat aber nichts mit Kompetenz zu tun -das kann jeder, der 'ne Maus anfassen kann.


Es ist ein Trugschluss, dass Klangerstellung ein wissentschaftlicher Akt mit der Voraussetzung Kompetenz sein müsse. Im Gegenteil, es darf gerade kinderleicht sein. Nur ist es das selten bis gar nicht. Bloßes Rumfummeln ist genauso erlaubt, wie heimtückisch und mit immenser Schlauheit gezielt Parameter einzustellen. Die Hürde für die Klangbedienung ist nichts weiter als das sogenannte UI, deren Evolution noch mehr in den Kinderschuhen steckt als Syntheseverfahren. Wir wissen noch immer nicht, ob die Tastatur wirklich das ideale Eingabemedium ist. Die Instrumentenentwicklung muss noch gehörige Quantensprünge machen, damit es endlich an das rangeht, wo es drauf ankommt: Die Bespielbarkeit samt überzeugender Dynamikmöglichkeiten. In der Zwischenzeit kann jemand gerne den Versuch starten, neue Sounds zu machen, sofern er die bisher 10 Millionen existierenden Klänge als alt empfindet. Und zwar egal ob mit analogen oder digitalen Methoden :D
 
Acidmoon schrieb:
tim schrieb:
Think about it: Das Klavier gibt's ja auch schon 300 Jahre, und immernoch findet man neue Musik drauf...
Ich bin seit 'nem halben Jahr begeisterter Zocker dieser neuen, sogenannten NextGen-Spiele. Dort "weht" ein anderer Sound als zu 8Bit-Zeiten. Je mehr Spiele mit gutem Sounddesign ich kennen lerne, um so mehr komme ich vom Gedanken ab, dass man mit Synthesizern unbedingt Musik machen muss.
Oft höre ich Effekte und Hintergrund-Atmos, wo ich mir sicher bin dass sie aus Absynth und Reaktor stammen.
Naja, vielleicht Wunschdenken, weil ich ähnliche Sounds gebaut habe.

Dennoch: ich meine, dass Hardware-Synths mittlerweile im Hintertreffen sind, wenn es darum geht, etwas wirklich Neues zu schaffen.


Kommt darauf an wie man Musik definiert. Geräusche und Atmos sehe ich als integralen Baustein für "zeitgenössische" Kompositionen.

Habe neulich (nach langer Zeit) mal wieder einen Remix für ein Minimalteil gemacht und war nach 3 Tagen ziemlich angeödet von den stilistischen Limitierungen ("ich weiß nicht ob man das so machen kann, ob das auf dem floor funktioniert -> bla bla bla).

Genauso ist es bei der klassischen Songstruktur mit Strophe, Refrain, strophe, Refrain etc. : gähn.

Bei Compgames, Dokus oder Theatergeschichten ist mehr Spielraum drin und die Lust zum experimentieren ist nicht in so engen Bahnen gefaßt.
Ob das rein digital und/oder analog umgesetzt wird ist doch egal (mir jedenfalls). Kommt doch darauf welche Stimmung(en) man erzeugen will.
 
kpr schrieb:
tim schrieb:
Wenn ich sehe, wie wenig Leute in Sachen Klangsynthese wirklich kompetent sind, glaube ich, dass eher da der Hund begraben ist.

Als z.B. die Granularsynthese salonfähig wurde, konnte jeder Depp durch blosses rumfummeln an den Grundparametern "neue Sounds" machen. Das hat aber nichts mit Kompetenz zu tun -das kann jeder, der 'ne Maus anfassen kann.


Es ist ein Trugschluss, dass Klangerstellung ein wissentschaftlicher Akt mit der Voraussetzung Kompetenz sein müsse. Im Gegenteil, es darf gerade kinderleicht sein. Nur ist es das selten bis gar nicht. Bloßes Rumfummeln ist genauso erlaubt, wie heimtückisch und mit immenser Schlauheit gezielt Parameter einzustellen. Die Hürde für die Klangbedienung ist nichts weiter als das sogenannte UI, deren Evolution noch mehr in den Kinderschuhen steckt als Syntheseverfahren. Wir wissen noch immer nicht, ob die Tastatur wirklich das ideale Eingabemedium ist. Die Instrumentenentwicklung muss noch gehörige Quantensprünge machen, damit es endlich an das rangeht, wo es drauf ankommt: Die Bespielbarkeit samt überzeugender Dynamikmöglichkeiten. In der Zwischenzeit kann jemand gerne den Versuch starten, neue Sounds zu machen, sofern er die bisher 10 Millionen existierenden Klänge als alt empfindet. Und zwar egal ob mit analogen oder digitalen Methoden :D

Dito. Es gibt klare Mängel an der Interaktion mit dem Equipment (ich meine nicht nur Knöpfen schrauben) und weniger Mangel am Klang an sich.
Viele interessante Ansätze sind meisten Do it yourself Geschichten und kommen nicht wirklich in die Puschen.

Die Industrie bringt lieber alten Wein in neuen Schläuchen auf dem Markt. Da müßten sich die Herrn Sesselfurzer ja umstellen und der nächste Quartalbericht könnte eventuell nicht den Erwartungen der Anleger entsprechen.
 
Die Industrie bringt lieber alten Wein in neuen Schläuchen auf dem Markt. Da müßten sich die Herrn Sesselfurzer ja umstellen und der nächste Quartalbericht könnte eventuell nicht den Erwartungen der Anleger entsprechen

Darauf würde dir ein Sesselfurzer aus der Wirtschaft antworten, das ja alles billig billig sein muß und die Masse eher den 100sten Moog oder 303 Clone kauft, als etwas neues auszuprobieren. Und Zeit und Lernbereitschaft in ein Instrument investieren, wollen heute auch eher wenige. Schließlich kann man ja mit ein paar VSTI´s irgendwas machen, das sich nach Musik anhört, wenns halt ganz Scheiße klingt, nennt man es eben experimentell. Wir hatten diese Diskussion schon mal, glaub ich.
 
Neo schrieb:
Die Industrie bringt lieber alten Wein in neuen Schläuchen auf dem Markt. Da müßten sich die Herrn Sesselfurzer ja umstellen und der nächste Quartalbericht könnte eventuell nicht den Erwartungen der Anleger entsprechen

Darauf würde dir ein Sesselfurzer aus der Wirtschaft antworten, das ja alles billig billig sein muß und die Masse eher den 100sten Moog oder 303 Clone kauft, als etwas neues auszuprobieren. Und Zeit und Lernbereitschaft in ein Instrument investieren, wollen heute auch eher wenige. Schließlich kann man ja mit ein paar VSTI´s irgendwas machen, das sich nach Musik anhört, wenns halt ganz Scheiße klingt, nennt man es eben experimentell. Wir hatten diese Diskussion schon mal, glaub ich.
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Das mit der Lernbereitschaft ist doch nichts neues. Von den kids die ein Instrument lernen dürfte höchstens ein einstelliger %-Satz übrigbleiben, der weiter Musik macht. Was aber ok ist, den die Muse ist nicht jedem gegeben :) . Das ist heute so und war früher das gleiche.

Der Musikhandel versucht derzeit mit diversen 0% Aktionen den Synthmarkt anzukurbeln. So toll scheinen sich die Dinger anscheinend nicht mehr zu verkaufen, was man auch an diversen Insolvenzen gesehen hat.

Das alles was "experiementell" klingt = Müll ist halte ich für ein Gerücht.
Fred Frith oder Sun Ra, um nur einige wenige zu nennen, waren auch mal "experiementell" (für einige immer noch :) ). Diese Musiker waren sicher mehr Erneuerer/Forscher in Ihrem Genre als Fäkalproduzenten. Sicher haben die auch mal übers Ziel hinaus geschossen. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
 
analog vs softsynth vs virtuell analog

mein persönlicher liebingssynth ist der roland juno 6, klanglich einfach genial, bedienung übersichtlich, kein speicher => keine presets = immer wieder neu!

habe schon einige softsynth getestet und keiner konnte mich bisher langfristig überzeugen, zum einen klanglich (obwohl anfangs bei einigen echt erstaunt war) und zum anderen haptisch, einen synthesizer muss man anfassen können (da bringt auch kein controller etwas), die arbeit mit der maus nervt einfach nur. dazu kommen noch probleme mit latenz und dem üblichen windoof schrott... ne ich habe dem ganzen abgeschworen und setze fast ausschliesslich nur auf hardware. der rechner ist nur noch editor für meine microwave und den nord modular.

bei den va kenne ich nur den modular und den virus a, der modular ist schon eine klasse für sich, aber selbst wenn man versucht jede kleinigkeit eines Junos zu emulieren, fehlt am ende doch immer das gewisse "brizzeln"... obwohl bei manchen einstellungen nicht mehr zu unterscheiden ist, ob es sich um va oder analog handelt.

ich denke ein ganz entscheidener punkt ist auch die stilrichtung, in der man sich klanglich bewegt. für jemanden wie mich, der eher minimal elektronik im stile der 80er macht, dem ist es wichtig die nuancen der analog synties einzufangen. wohingegen ein keyboarder in der band oder techno produzenten ganz andere kriterien für wichtig erachten...
 
Minimoog und Männer:)

Hallo erst mal,

wenn ich auf der Musikmesse oder in irgendwelchen Stores die neueren digitalen Synthesizer teste, dann dauert es nicht lange und ich sehne mit nach einem analogen Gerät. Nö, ich hatte erst die Gelegenheit einen Access Polar zu testen und nach einer Viertelstunde hatte ich schon genug von ihm und so geht es bei mir mit vielen anderen digitalen Synths außer den V Synth und meinen virtuell analogen JP 8000 (den ich schätze)

Zur Zeit habe ich einen Microwave XTK Gastsynthie, er hat ein schmuckes Design aber das war`s schon. Klanglich naja, wavetable halt. Das einzig gute sind die paar PPG Sounds die er hat.

Wenn ich aber vor meinem guten alten Minimoog stehe, dann weiß ich das dieser Klang einfach einzigartig genial und geil ist. Er kann so schön warm und sanft aber auch kratzbürstig und böse klingen ohne das ich mich viel verkopfen muss. Wie zb. bei einem Moogmodular (den ich auch schätze aber leider nur zu 10 % bedienen kann :P

Rick Wakemann sagte mal auf dem Moogfest 2003. Seine Frau nutzt er nur zu 10%, den Mini hingegen nutzt er 100%. Ich nutze meinen Mini auch zu 100% und meinen Mann zu 10% also lieber Rick, da scheint was wahres dran zu sein ;-)
 
Tja, ansich ist es mit "neuen Sounds" übrigens egal, ob man "kompetent" ist.
Also ich würde schon sagen: Es gibt eine Menge "tradierte" Sounds, die wirklich nicht überraschen, auch modulare. Vielleicht bin ich auch abgefucked?

Es gibt kaum einen Sound, der mich wirklich überraschen würde, wie man dies oder das macht kann man sich schon vorstellen. Oder=
 
EinTon schrieb:
Zu Controllern für manuelle Spielweise (und nicht nur für "Effekte") vgl. mal das:

http://www.hakenaudio.com/Continuum/

siehe hier zB das Video "Many Times" von Carla Scaletti (unter "Examples" zu finden.

@Mic: deswegen wollte ich den Link akut wissen... :)

also überrascht hat mich bei dem video nur das klacken, kurz nach der hälfte wo der frau was aus der hand fällt (wenn ich richtig gesehen habe), nach dem die die hohen tönen durchgeschwurbelt hat.
der klang war typisches synth-gewaber, noch nicht mal analog.
ist aber ein schönes beispiel dafür, dass auch neue klangsynthesemöglichkeiten keine neuen hörerlebnisse bringen (können?).
 
Also, ich habe jetzt nicht den gesamten Thread durchgelesen, aber ich würde sagen, dass letzte Mal dass mich Synthesizertöne (ob analog oder digital) noch mal richtig überrascht haben war in der Technophase um 1993 bis 1995. Da gingen eine Weile lang oft seltsame Sachen ab, weil Synths und Effekte echt mal innovativ benutzt wurden. Ich rede hier vor allem von dem ganzen Detroit und innovativeren Chicagozeugs, nicht von den Ravetröten a la Westbam und co.

Ich denke da nur an Dave Clarkes Red2 EP und den Track "Wisdom to the Wise" z.B. was ja damals der Technohit des Jahres war und unzählig oft dann kopiert wurde. Das bot einen Sound den ich so noch nicht gehört hatte...Das hatte aber glaube ich mehr mit der Art der verwendeten Effekte zu tun, als direkt mit dem Synth Klang.

Als die ganze Sache dann in dieses Electro- und später dann Elektroclashding rüberglitt, wurde es ja auch gleich wieder viel traditioneller von den Synthsounds her, sehr einfache gefilterte Wellenformen, mit alten Arpeggios usw...

Ansonsten, ich mag analog auch viel lieber als digital. Bei digital fehlt mir oft einfach was.

Außerdem komme ich je älter ich werde auch immer mehr zu dem Gedanken, dass ich lieber ein paar gute Standards habe, auf die dann zurückgreife, als wie immer wieder das Rad neuerfinden zu wollen. Deswegen habe ich mir nach unzähligen Digitalkisten auch den Phatty geholt, und bin (außer was das doofe Digitalbritzeln bei der Tribute angeht) super zufrieden.

Ich bin ein großer Fan von altem 70er und 80er Electrofunk, und es ist schon irre...Man spielt einen Basssound oder Lead auf dem Phatty, und muss gleich an irgendeinen Song von Michael Jackson, Zapp oder ähnlichem denken.
Ist vielleicht keine große Revolution sowas, aber es macht mich glücklich... ;-)
 
Mich kann Analogsound tatsächlich immer noch überraschen.
Wenn ich an meinem MFBSynth II rumschraube und entdecke, dass ein Bass mit Nonenintervall schön klingt, dazu ein bisschen Rauschen, eine exotische Hüllkurve, die ich aus One Shot LFO und ADSR bastle, dazu etwas Feedback aus dem Audio in....
Und was kommt raus? Ein wunderschöner, brazziger Sound mit sooooviel Charakter. Und minimale Filteränderungen geben noch mal etlich Nuancen an Klangfarben dazu....

Also: Ja
 
Es gibt tatsächlich Analogue Synths die mich ziemlich kalt lassen. Und andere lassen mein Herz höher schlagen !

So ist es. Sicher eine Frage von Geschmack und Laune.

Aber zum Beispiel, mein Roland RS-505 Paraphonic synthesizer...einfache und sehr limitierte Maschine. Aber mit einem Small Stone am Arsch, und ich bin im 7. analogischen Himmel. So ist es...Es überrascht mir immer noch an "Wärme" und bringt mit sich viele Emotionen. In dieser Art und Weise können teilweise ziemlich billige Analog Synthesizer noch überraschen.
 
hört euch die sache von aube records an. dann wisst ihr, warum analog überzeugt & überrascht (nämlich mit einem klangerlebnis)!!!
samples auf www.myspace.com/auberecords

nur das etwas augelatschte konzept der simplen subtraktiv synthies gehört überholt.

wenn man sich wegweisende minimaltechnoproduktionen der letzten jahre ernsthaft zu gemüte führt, dann hört man, dass software zwar nicht vom grundklang, aber von der modulationseinbindung in die musik den analogen schon extrem vorraus ist. da tut sich weit mehr als filter cutoff.
 
@eisblau

In den 70ern und 80ern war ich schon mal, da will ich nicht mehr hin, fuer mich hat Musik auch immer was mit Weiterentwicklung zu tun...
 
@ summa

gut, aber hast du auch verstanden was ich geschrieben habe?

außerdem schreibt ein mensch mit herz nicht sowas über diese klänge.

:shock:
 
eisblau schrieb:
hört euch die sache von aube records an. dann wisst ihr, warum analog überzeugt & überrascht (nämlich mit einem klangerlebnis)!!!
samples auf www.myspace.com/auberecords

nur das etwas augelatschte konzept der simplen subtraktiv synthies gehört überholt.

wenn man sich wegweisende minimaltechnoproduktionen der letzten jahre ernsthaft zu gemüte führt, dann hört man, dass software zwar nicht vom grundklang, aber von der modulationseinbindung in die musik den analogen schon extrem vorraus ist. da tut sich weit mehr als filter cutoff.

also dein beispiel von Aube fuer Analogklang find ich nicht passend - das klingt gut aber sehr konventionell - Analog kann bedeutend mehr

daher kann ich deiner weiteren Behauptung bei analoger Synthese wuerde nur der Filtercutoff moduliert und bei Software gaebe es mehr Moeglichkeiten gar nicht beipflichten bzw. nur bedingt

es gibt einige Softsynths die tatsaechlich sehr ausgefuchste Modulationsmoeglichkeiten bieten, aber nichts was man nicht mit einem gut ausgebauten analogen Modularsystem genauso+analoge Klangqualitaet machen koennte

also ich bin nach wie vor der Meinung das Analogklang auch 2008 noch ueberraschen kann

sehr interessant ist aber die momentan e Entwicklung das analoge Modularsyteme mit digitalen Modulen erweitert werden
 
Ich denke das Problem bei Digital ist, das jeder weiss das _alles_ geht was sich alles Welle ausdruecken laesst. Es ist nur noch eine Frage der Zeit bis es jemand tut.

Das ist wie mit Computern. Jeder weis irgendwann gibt es KI und so, es ist nur noch eine Frage der Zeit.
Das heist nicht das es fuer die Macher nicht noch ein langer und Spannender Weg bis dahin ist.
Unsere Zukunftsvisionen in Sachen Computer sind heute schon komplett emotionsloss und fantasieloss, weil wir es gewoehnt sind das es staendig wieder etwas neues unmoegliches gibt. Was aber nicht wirklich beeindruckend ist weil es im Grunde genommen nur eine weitere Iteration des Fortschritts ist, der schon weit ueber dem Level stattfindet auf dem wir ihn verstehen.
Irgendwie wissen wir doch das jeder denkbare Klang aus einem Conputer kommen kann. Es muss ihn nur jemand finden.
Aber Musiker finden staendig neue Toene. Das ist nicht wirklich eine beeindruckende Entwicklung oder ein Tribut an die Technik.

Bei etwas analogem fuehle ich mich, wie wenn ich einer komplizierten dampfbetriebenen Maschine aus der Zeit der industriellen Revolution beim Arbeiten zusehe.
Es bewegt mich mehr, wenn ich weiss das etwas analog ist. :)

Aus digital kommt faszinierend geile Musik raus. Aber es fuehlt sich nie an als ob man einem Werk von Wendy Carlos zuhoert.
 
Die Kunst/Faszination des Klangs liegt nicht in der einzelnen Welle begruendet sondern im Klangverlauf und dessen Steuerung.
 
Ich hab als ich 6 war mal ein Radiolautsprecher ausgebaut und die 2 Kabeladern in die löcher einer Steckdose gesteckt. -> Knall & kurze Stichflamme & Rauch

Und ja: damals hat mich die analoge technik überrascht. Ungefähr so wie heute wenn ich an Cwejman dingern rumschraube.

Was für mich das Fahrrad in der Fortbewegung ist, ist für mich die Substraktive Synthese in der Klansynthese.

- Hat sich bewährt
- Kann sich anpassen
- ist von der Grundstruktur gleich geblieben (fahrrad 150 ?!? Jahre) Substr. synth. 50 ?!? Jahre

es wär allerdings zu dumm wenn man sich als anaglogfreak einiger genialen Möglicheiten berauben würde.
 


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