Rein digital produziert und gemischt klingt auch nicht anders, als analog.
Anders schon - und zwar alleine schon aufgrund des anderen Workflows und der anderen Möglichkeiten.
Die zwangsläufigen Unterschiede fand ich einem Test eher klein, ich weiß allerdings nicht wie rum das erstellt wurde (einen Mix aus der DAW mit den analogen Vorbildern nach zu bauen, halte ich für eher fragwürdig).
Ich setze auf analoge Strecken beim Produzieren (Channelstrips, Mischpult, Kompressoren).
Ist *mir* zu anstrengend, auch wenn ich die vielen Apparate und Knöppe toll finde.
Die Qualitätsunterschiede sind heute bei vielen Geräten, egal welcher Preisklasse, minimal.
Kommt sehr auf die Geräte an, ich mag keine 1000€ Brüllwürfel als Lausprecherimitate, bei Verstärkern, (neutralen) PreAmps und Wandlern halte ich dagegen Leute, die da wegen des Klanges 1000€ und mehr hinblättern und deren Tracks man nicht bei Chesky (o.ä) kaufen kann, doch für etwas optimistisch, was die Qualität eigenen Klanges angeht.
Ich produziere lieber mit höherwertigerem Equipment (Wandler, Soundkarte, Outboard).
Ich glaube nicht das irgendwer hier "höherwertig" bei Wandlern jenseits pseudoaudophiler Spinnerei und audioesoterischem Dummschwätzertum beurteilen kann.
Dem Placebo (bzw. hier eher Nocebo) kann ich mich allerdings nicht entziehen - einigermassen ordentlich darf es denn schon sein. (Und sei es eben nur das Image und der Preis...)
Mir reicht das Billigmodell - das klingt genauso gut.
Billigmodelle darf man durchaus etwas sorgfältiger evaluieren: Beispiel: es gibt bekanntlich keinen seriösen Hörtest der "Endstufenklang" (im Sinne einer HiFi-Zeitschriften-Wertung, also sowas wie bessere Räumlichkeit, bröselige mitten, satter Bass...) belegen kann. Trotzdem kann man die 100€ Endstufen vom Thomann 1a raushören: die Brummen nämlich.
Nur wo Highend drauf steht, ist welches drin.
Hai-Ent ist ein Garant für schlechten Klang - es sei denn man ist unendlich reich.
Analoges Gedöns und Röhrenesoterik ist ein Mythos, den keiner braucht.
Brauchen? Musik braucht auch keiner.
Ich hab grade einen Simplesizer zur Kur hier. Versuch mal, den mit VST und Controllerbox zu emulieren
Und er macht Spaß!
Im Sinne von Outboard, das man für eine Produktion zwingend braucht "nur mit xxxx$ Vintaga-Blah-EQ bekommst du *diesen* Sound hin" halte ich es für überbewertet. Wenn ich mit meinen PlugIn Kompressoren den Track nur 2dB weniger laut bekomme, mache ich ihn eben 4dB leiser und er klingt dann sogar besser. (Das man irgendwann mal wieder Popmusik kaufen kann, die unter HiFi-Aspekten nicht völlig verhunzt ist (=maximal K14), glaube ich ja eher nicht...)
Ich stelle mir das beste aus beiden Welten (digital/analog) zusammen.
Analog sind bei mir nur ein paar Synths und Effekte (Röhrenzerre). Letzlich isses mir zu umständlich. Und so wirklich überzeugende "das muss ich haben" Klangbeispiele bringt da auch keiner, ich hör den Klirr auch dann, wenn alle von toller analoger Wärme faseln.
Röhren werden warm, und das scheinen manche mit warmen Sound zu verwechseln. (Trotzdem machen sie den besseren Katzendarmsound....)
Wenn ich das Geld hätte, würde ich mir auch Highend kaufen.
Nur zum testen. Das meiste halte ich für übertrieben, den Rest für Betrug.
Bei mir zählt eher das Preis-/Leistungsverhältnis.
Auf jeden Fall. Jedenfalls ist mir Fairchild Plugin und Geithains lieber als echter Fairchild und 1000€ Budget-Monitore.
Das Equipment macht nicht die Musik, von daher ist es nicht wirklich wichtig.
Ja, nein.
Wer was kann, kann auch auf einem Kamm gute Musik machen. Aber man kann auf einem Kamm keine Symphonie spielen.
Wie bei der analog vs. digital Produktionsumgebung muss man so produzieren, wie es mit dem Equipment am besten geht. (Und auch das lassen, was nicht geht. )
Gutes Equipment ist mit unter sehr entscheidend, wenn man eine gute Produktion abliefern möchte.
Das neigt zur Zirkeldefinition - was ist an dem Equipement denn schlecht, wenn man damit eine gute Produktion abliefern kann?
Nur mit guten Equipment wird man einen guten Mix erstellen können.
Wenn man damit keinen guten Mix erstellen kann ist es doch kein gutes Equipment?
Für einen Live-Mitschnitt einer Jugendtreff Punkband kann der "gute" Mix auf einem Behringer entstehen - das würde mit einem A&H vielleicht besser, aber die Band & der Mischer machen mehr aus. (Oder auch: 20 Minuten gekonnte Mikroaufstellung sind noch besser als die besseren EQs des A&H)
Grade im Budget Bereich scheint mir 'nicht mit dem Kopf durch die Wand wollen' sehr sinnig. Die Punk-Band kann Rammstein-Sound vergessen (dazu kann der Gitarrist ja noch nicht mal 10 exakte Doppelungen einspielen...), ebenso wie ich nicht mal eben einen Hollywood-Breitwand Orchestersound machen kann. Also sollte ich nicht am Versuch scheitern, sondern mir was ausdenken, was funktioniert.