Nur OnTopic VCO Kalibrierung [Sammelthread]

R

Rastkovic

Guest
Eigenartig, gibt es hier tatsächlich keinen Sammelthread zum Thema Oszillator Kalibrierung?

Würde gerne dann hiermit einen starten wollen. Informationen und Videos rund um das Thema sind willkommen.

Beabsichtige selbst sechs Pittsburgh VCOs in absehbarer Zeit neu zu kalibrieren.... :roll:
 
Zur Info: Natürlich werde ich vorab weitere Informationen sammeln bevor ich auch nur an ein Poti drehe.

Ich fang mal an, bei dem Pittsburgh Oscillator sieht es so aus....


osc_trim_pots.jpg


Setup and Calibration

The back of the Oscillator module has an expansion header and several trimpots that can be used to calibrate and adjust the Oscillator.

From top to bottom:

10 pin Expansion Connector

Triangle/Sine Shape - Used to align the rising and falling slopes of the triangle wave.

Sine Shape - Used to modify the shape the sine wave. The trimpot has a shape range of triangle wave to square wave shape with the sine being close to the middle.

Square Level - Output level of the square wave

Saw Level - Output level of the saw wave.

Triangle/Sine Level - Output level of the triangle and sine waves.

Volt Per Octave Trim - 23 turn precision trimmer used to set the 1 volt per octave tracking of the Oscillator. If the Oscillator is undertracking, adjust the trimmer to the left. If the Oscillator is over tracking, adjust the trimmer to the right.

Fine Tune Pot Range - Adjusts the range of the fine tune knob.

Power Connector - +12v is at the top of the connector and -12v is at the bottom of the connector.
 
Ein Foto/Video, von einen konkreten Kalibrierungsaufbau würde mich ebenfalls interessieren.

Im Gehäuse eingebaut kommt man logischerweise an die Potis auf der Rückseite des Moduls nicht ran....
 
ich tune eigentlich immer nach Gehör, also mit unterschiedlichen Referenztönen, Grundton und dann 2-4 Oktaven höher, jenachdem, wie gut der VCO ist, bzw wie genau er sich einstellen lässt....
 
Ich bin begeistert von autotuning unter Berücksichtigung der internen Verstimmung, also z.b. die silent way Software oder das Bastl 1984 interface, da wird ein table an voltages erstellt und man kann alles sauber über einige Oktaven spielen, ohne viel Aufwand.
 
Hmm, lässt sich damit eine saubere Kalibrierung ersetzen?

NI Reaktor hat mit dem "Pitch CV Out" Modul etwas ähnliches.....
 


Synthrotek Analog VCO 1V/O Tracking Calibration Instructions - DIY MODULAR SYNTH!
 
Ich habe mal eine Kalibrierungsanleitung für den Korg MonoPoly geschrieben:

Der Kerngedanke ist folgender: Normalerweise besteht eine VCO Kalibrierung aus Oktavereinheit (=Spread) und Tuning (=Offset). Eigentlich alle Anleitungen beschreiben die Einstellung der Oktavreinheit als ein Wechselspiel zwischen Spread und Offset. Der Grund ist, dass eine Änderung am Spread immer das Tuning verstellt. Wenn man also mit einem Stimmgerät oder vergleichend mit einem sauber gestimmten Instrument arbeitet, muss man nach jedem Drehen am Spread, das Tuning nachjustieren. Dabei ist das total unsinnig. Wenn man nämlich ein Stimmgerät mit analoger Zeigeranzeige nimmt, dann kann es einem egal sein, an welcher Stelle der Zeiger grade steht. Wichtig ist, dass er sich bei Oktav-Sprüngen nicht mehr bewegt. Man beschäftigt sich also nur mit dem Spread-Regler bis dieser "bewegungslose" Zustand erreicht ist, und dann stellt man einmal den Offset ein. Das geht ungefähr fünfmal so schnell, wie die übliche Prozedur. Mit einem Frequenzzähler geht es auch, ist aber schon etwas mühsamer.
 
Super Thread.

Ich musste auch gerade an einem Trimmpoti von einem AJH-VCO herumfummeln, weil er nicht stimmstabil war und bei einer gehaltenen Note herum eierte und übel gerauscht hat. Die genaue Anleitung zur Lösung (grundsätzlich alle Potis mal hin- und herbewegen, damit die Schleifkontakte wieder ordentlich verbinden) für mein Problem habe ich von Allan Hall persönlich nach ner kurzen eMail bekommen (die Antwort kam nur 40 Minuten später und auch noch um 22 Uhr!). Ich hab auch ne kurze Audioaufnahme von dem herumspinnenden VCO mitgeschickt. Das dürfte es für den Menschen auf der anderen Seite des Internets deutlich leichter machen, das Problem zu identifizieren.

In diesem Sinne kann ich nur unbedingt empfehlen, beim Hersteller kurz nachzufragen, wie etwas konkret anzugehen ist. Beim Herumfummeln an Trimmpotis kann man ne ganze Menge falsch machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmm, lässt sich damit eine saubere Kalibrierung ersetzen?

NI Reaktor hat mit dem "Pitch CV Out" Modul etwas ähnliches.....
Das kann ich dir so nicht beantworten, aber man kann damit VCOs, welche nicht gut tracken sauber spielen. Der tune Input „hört“ sich jede Note an, wenn da was nicht passt wird für jede Note eine Einstellung getroffen um sie hinzubiegen.

ich konnte damit sogar ein benjolin, welches nicht 1v/o trackt in Grenzen sauber spielen.
 
Gibt es hier Leute die schonmal einen Doepfer 110-2 VCO kalibriert haben? Meine zwei VCOs sind so stark verstellt, dass Sie völlig unbrauchbar für mich sind. Ich habe es selbst mit einem Arturia Keystep versucht, die Oktavenspreizung lässt sich einfach nicht auf einen brauchbaren Wert bringen. Den Doepfer Hardware Service habe ich nun schon zwei mal kontaktiert, eine Antwort habe ich nicht gekriegt. Wäre diesbezüglich über jegliche Hilfe dankbar.
 


Abgleich ohne Stimmgerät ist in guter Näherung Schwachsinn.

Meine zwei VCOs sind so stark verstellt, dass Sie völlig unbrauchbar für mich sind.
Das ist erstaunlich, normalerweise sollten die allenfalls etwas schief sein.
Und wenn das gleich zwei sind, dann ist eine andere (gemeinsame) Ursache ernsthaft in Erwägung zu ziehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Natürlich habe ich ein Stimmgerät benutzt. Dummerweise hatte ich anfangs ein Problem mit der Stimmstabilität der VCOs, weshalb ich viel an den Trimmpotis gedreht habe. Seitdem halten Sie zwar ihre Stimmung, aber das Trackingverhalten ist komplett hinüber.
 
Bringt leider nur bedingt was. Das gilt nur fürs A-110 (ohne "-2"). Dürfte zwar schaltungstechnisch ähnlich sein, aber blind an Potis drehen?

Mein Tipp wäre mal wieder meine Methode:
Der Spindeltrimmer ist sehr sehr sicher für den Oktavreinheitsabgleich da.

Die beiden Trimmer neben dem Spindeltrimmer sind vermutlich der high-octave-Ableich und der Offset-Tune. Kriegt man leicht raus: beim OffsetTune tut sich viel an der Gesamtstimmung, beim high-octave-Abgleich tut sich bei 0V am CV-Eingang quasi garnix. Also ausprobieren und dann sich merken, welcher der fürs OffsetTune ist und entsprechend welcher der HiOct-Trimmer sein muss.

Der dritte Trimmer ganz oben dürfte für die Oktave-Reinheit des Oktave-Schalters da sein. Erstmal finger von diesem Trimmer weg und auch den Oktave-Schalter nicht benutzen!

Eigentliche Einstellung
Ignoriere erst mal alle Trimmer und das absolute Tuning. Schicke eine externe Spannungs-Sequenz rein, die immer 0V 1V 0V 1V ... hin und her spielt. Nicht zu langsam (140 BPM Viertel). Jetzt nur an dem liegenden Spindeltrimmer drehen, bis der VCO einen einigermaßen sauberen Oktav-Sprung spielt. (ich bin sehr sehr sehr sicher, dass der für die Oktavreinheit zuständig ist). Das absolute Tuning ist zu dem Zeitpunkt komplett egal.

Wenn Du einen sauberen Oktave-Sprung hast, dann schickst Du 3V 4V 5V in einer Schleife als Sequenz rein. Wenn die Oktave-Sprünge dort oben unangenehm unsauber sind, dann versuche mit dem HiOct-Trimmer das besser hinzukriegen. Wenns nicht geht dann lass das erstmal.

Jetzt wieder exakt 1V reinschicken. Oktave-Schalter auf -1 stellen; Tuneregler auf der Frontplatte in 12 Uhr Stellung. Mit dem OffsetTune-Trimmer auf ein C stimmen. (Entweder per Stimmgerät oder mit Vergleich zu einem anderen Synth).

Jetzt den Oktave-Schalter zwischen -1, 0 und +1 hin und her schalten. Wenn die Oktaven nicht sauber sind, dann NICHT mit dem Spindeltrimmer nachregeln, sondern mit dem dritten Trimmer oben saubere Oktaven beim Schalterwechsel einstellen.

You're done
 
Genau, den A-110 Guide wollte ich auch erst zur Hilfe nehmen, allerdings wird da ein Trimmpoti verwendet den mein 110-2 nicht hat. Bringt also nicht sehr viel.
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort, das klingt vielversprechend - ich versuche das mal und meld mich dann! Im Schaltplan des 110-2 wird der Spindeltrimmer übrigens mit "Oktavenspreizung" bezeichnet, also Du liegst schon ganz richtig.
 
Im Schaltplan des 110-2 wird der Spindeltrimmer übrigens mit "Oktavenspreizung"
Schaltplan? Oh, gibts den? Find ich nicht.
Allerdings hab ich jetzt erst auf der A110-2 Seite den Plan für die Potis gefunden. Dann ist ja alles klar. Dann hier nochmal mit den Potibezeichnungen:

Ignoriere erst mal alle Trimmer und das absolute Tuning. Schicke eine externe Spannungs-Sequenz rein, die immer 0V 1V 0V 1V ... hin und her spielt. Nicht zu langsam (140 BPM Viertel). Jetzt nur an dem liegenden Spindeltrimmer P5 drehen, bis der VCO einen einigermaßen sauberen Oktav-Sprung spielt. Das absolute Tuning ist zu dem Zeitpunkt komplett egal.

Wenn Du einen sauberen Oktave-Sprung hast, dann schickst Du 3V 4V 5V in einer Schleife als Sequenz rein. Wenn die Oktave-Sprünge dort oben unangenehm unsauber sind, dann versuche mit dem Hi-End-Trimmer P7 das besser hinzukriegen. Wenns nicht geht dann lass das erstmal.

Jetzt wieder exakt 1V reinschicken. Oktave-Schalter auf 0 stellen; Tuneregler auf der Frontplatte in 12 Uhr Stellung. Mit dem OffsetTune-Trimmer P6 auf ein C stimmen. (Entweder per Stimmgerät oder mit Vergleich zu einem anderen Synth).

Jetzt den Oktave-Schalter auf -1 schalten und mit Trimmer P9 auf C stimmen.
Jetzt den Oktave-Schalter auf +1 schalten und mit Trimmer P8 auf C stimmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
So ich habe mir das ganze jetzt mal angeschaut, die Vorgehensweise die du beschreibst ist exakt die, mit der ich es schon mehrmals ausprobiert habe. Gerade habe ich es nochmal probiert, nur um sicher zu gehen. Das beste, was ich mit dem Spindeltrimmer einstellen kann, ist eine Unreinheit von einen halben Ton auf einer Oktave (0V/1V Sequenz mit dem Keystep)...
 
Hast du die Heizung richtig abgeglichen?
(... und kontrolliert: IC4 müsste ziemlich heiß werden. 50° sind für das IC kein Problem, kommen einem Menschen aber schon verdammt warm vor. )
 


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