Verdammte Axt, oder: Identitätsfindung

Skwit

..
Moin,

mich plagt ein Problem, seit längerer Zeit.

Kurze Vorgeschichte: Ich mache Mucke seit Amiga-Zeiten (Tracker), dann Raven, Atari, Pulse, hauptsächlich Hardware, RS7K mit externem Zeug.

Immer mal Liveacts (Techno und Chillout) seit 1998 mit nem Kumpel an illustren Orten, bis wir uns mucke- und kumpeltechnisch vor 1.5 Jahren außeinander gelebt haben.

Seitdem: Funkstille hinsichtlich Musikmotivation :sad:

Äußert sich: Man sitzt vor dem Rechner, stiert in Live rein und schubst bissel Maus. Wenn was gut klingt kommt der Gedanke "Och nee, das mußte dann erst noch Sequenzen und organisieren, laß mal..." und irgendwann läßt man es auch. Das ist Faulheit. Dazu kommt: Mein Rechner ist nicht der schnellste (2gHz P4).

Größte Motivation war: Du hast nen Gig in 3 Monaten, mache hin!

Daran kann es nicht liegen, früher saß ich stundenlang vor dem Pulse und habe Klangforschung gemacht. Aus Spaß.

Früher bin ich auch öfter weggegangen, habe andere Gigs gehört, abgekuckt, etc. Jetzt bin ich in Vorarlberg wo clubtechnisch tote Hose ist, kenne hier niemanden und sitz nur alleine in der Bude. Dazu kommt: Ich höre sehr viel unterschiedliche Mucke und weiß nicht so richtig, welche Richtung ich machen soll. Früher gabs nur Teschno!

Anderes Problem: Equipmentauswahl. Es stellt sich die Frage: Rechner oder Hardware. Ich bin mit HW aufgewachsen, habe dann meine Erleuchtung gehabt als Live rauskam, weil es wie der Notator war.

Wenn ich an HW schraube: "Das ist alles so umständlich, in Live gehts einfacher!"
Wenn ich an Live schraube: "Schön schön, aber wie kriegst Du das auf der Bühne realisiert? Du wirst NICHT mit dem Laptop auf die Bühne gehen!"

Ich sehne mich nach der Leichtigkeit, mit der einige Leute hier an die Sache gehen. Einfach mal Sounds schrauben und die Zeit vergessen. Nicht alles konservieren sondern nur basteln. Auch den Zwang vergessen, daß alles gleich super gemastert fett klingen muß.

Was kann ich machen? Wo investiere ich meine nächsten 2k€? Dicker Mac oder Spectralis?

Ich hab schon wg. anderen Hobbys überlegt, malen, Modellautos, k.A. Nie im Leben! Außerdem mag ich meine früheren Werke. Das spricht dafür, daß ich weiter machen sollte.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen? Lösungen? Ich wäre dankbar.

Schönen Gruß,
Christian
 
Skwit schrieb:
Ich sehne mich nach der Leichtigkeit, mit der einige Leute hier an die Sache gehen. Einfach mal Sounds schrauben und die Zeit vergessen. Nicht alles konservieren sondern nur basteln. Auch den Zwang vergessen, daß alles gleich super gemastert fett klingen muß.

Ein großer Schritt ist schon getan, wenn du dir klar machst, dass im Grunde kein Hahn danach kräht was du da so bastelst. ;-)
Das Musizieren ist ein Prozess, der Spaß machen soll. Das fertige Ergebnis besteht dann doch bloß aus ein paar Bits und Bytes, die auf ein paar Festplatten vor sich hin schimmeln. ;-) Klar, wenn es gefällt, dann kann man stolz darauf sein, aber siehe oben: es kräht eigentlich kein Hahn danach. :gay:

So mancher Elektroniker hat anscheinend den Ehrgeiz, gleichzeitig ein guter Musiker und ein guter Produzent sein zu wollen. Naja bitte, versuchen kann man´s.... ;-) Ich sehe aber auch die Gefahr, sich dabei zu verzetteln, und dann kann schnell Frust aufkommen.

Also: Faulheit ist völlig in Ordnung. Wenn du keinen Bock hast, deine Tracks bis in letzte auszuproduzieren, dann lass es halt! Teure Mischpulte, Luxus-Monitore, Kompressoren, die X-te Software zur Klangverbesserung, ein Sequencer mit drölfzigtausend Features: alles Schnickschnack! Weg damit! Unnötiger Ballast, der einem in Foren oder Musikläden aufgeschwatzt wird, und der nichts mit der Musik zu tun hat.

Das ist selbstredend alles völlig subjektiv, andere Leute werden das anders sehen, und mein Rat sollte auch nur so verstanden werden: Mach das was dir Spaß macht, und was dir keinen Spaß machst, das lässt du einfach weg. :)

Bezüglich deiner Equipmententscheidungen kann ich dir nicht helfen. Ob du nun mit Software oder Hardware besser zurecht kommst, und mit welcher Soft- oder Hardware, kannst du nur durch Ausprobieren rauskriegen.
 
Es ist für mich ein Unterschied, ob man wirklich ein Stück konzipieren bzw. komponieren oder sich einfach mal hinsetzen und spielen will.
Bei letzterem nehme ich auch gar nicht auf in der Regel.

Ich bin aber auch nicht so der Typ, der seine Tracks am Rechner zusammenbastelt. Bei mir geht es meist "live to 2-track" sozusagen. ;-)

Gruß,
Markus
 
Live to 2-track mach ich auch. ;-)

Aber selbst in deinem erstgenannten Fall: Wenn ich ein Stück komponiere/konzipiere, mit wieviel sekundärem technischem Schnickschnack muss ich mich dabei auseinandersetzen?
Imho steht man sich dabei schnell selbst im Weg.
 
Oh, oh, das hört sich aber nicht gut an. Ja ich kenne das auch, nur das es bei mir mal zwei Wochen manchmal auch drei wochen sind, wo ich nichts richtig gebacken kriege. Wenn ich dich richtig verstanden habe, ist die Frage die über allem schwebt:"Woher bekomme ich Inspiration für Musik her und wie bekomme ich Motivation diese umzusetzen "?

Aber um darauf eine Antwort zu finden müßte man dich wirklich gut kennen. Meine Inspiration nehme ich aus Begebenheiten meiner Umwelt, meiner Vergangenheit oder aus Musik die ich gerade höre. Ich lege mich dabei nie fest was ich dann machen will sondern schau mehr wohin es mich führt. Also nicht an den Rechner und jetzt mache ich Techno, sondern mehr so "ich habe da was gehört das könnte ich in eine andere Richtung führen". Warum willst du dich denn überhaupt für eine Musikrichtung entscheiden, solange du im Moment nicht live auftrittst ist das doch nicht so wichtig, einfach machen was gerade gefällt.
Mich inspiriert Hardware mehr als Software, aber das ist auch bei jedem verschieden. Und nichts gegen den Specki, ganz im Gegenteil, aber wenn du mir deine Probleme so schilderst, weiß ich nicht ob jetzt das das richtige Gerät zum jetzigen Zeitpunkt wäre. Denn nach allem was ich weiß brauch man da schon ein bißchen Geduld und Einarbeitung.

Woher Motivation nehmen ? Tja, das ist eben nicht zu beantworten wenn man dich nicht kennt. bei mir ist es so das ich oft garnicht anders kann, als Musik machen. Würde ich das nicht tun, würde sich sicherlich bald ein Teil der Menschheit vom Leben verabschieden müssen und ich in einem Einzimmerarpartment mit vergittertem Fenster einziehen.

Ich bin immer emotional an Musik herangegangen, weil Musik für mich Emotion ist. Für mich ist es schwer nachzuvollziehen das man an Musik nur mit dem kopf arbeitet.
Erzwingen läßt sich soetwas wie Motivation nicht, weshalb ja auch tagtäglich Menschen frustriert ihr Heimstudio verscherbeln. Wenn es garnicht klappt, laß die Sachen doch mal ein Jahr stehen und schau dich um was es sonst noch interessantes gibt. Solltest du in diesem Jahr kein Drang verspüren Musik zu machen, dann laß es einfach. Jedenfalls kannst du Tonnen von Equipment kaufen und es bringt dich keinen Millimeter weiter.

Das hört sich jetzt furchtbar banal an, aber die Antworten liegen bei dir selbst und ein Patentlösung wird dir wohl niemand geben können. Sorry.
 
soll jezz nich überheblich klingen, aber es gibt ein sprichwort:
kunst kommt von können. käme es vom wollen, wäre es wulst

wenn man -als künstler- unbedingt etwas bestimmtes machen will oder sogar machen muss, weil man sich da einen level gesetzt hat, dann geht das sehr oft schief.

in den 90er hab ich mit anderen leuten ziemlich böhzes technozeug gemacht. heute hab ich keinen kontakt mehr zu den leuten und keinen bezug mehr dazu sowas zu machen. würde ich trotzdem versuchen nochmal an diesem punkt einzusteigen, würde es vermutlich nicht klappen. die zeit ändert sich, die eigenen sachen verändern sich.... und man sollte das in diesem fall als gegebene tatsache sehen. heute hänge im in einer ambient-ecke (die ich aber nicht als wirkliche ecke empfinde) und bastel minimalistische soundscapes, überwiegend mit einigen rechnern und reaktor... na und? irgendwo war das vielleicht auch eine kon<a href="https://www.sequencer.de/specials/sequencer.html">Sequencer</a>uente entwicklung.

nimm die dinge so wie sie sind und kommen werden.......
 
Jörg schrieb:
Wenn ich ein Stück komponiere/konzipiere, mit wieviel sekundärem technischem Schnickschnack muss ich mich dabei auseinandersetzen?

Ja, das muss man, selbst wenn man nur mit akustischen Instrumenten arbeitet. Inspiration und Ratio gehören in der Musik zusammen. Jeder muss da für sich die richtige Balance finden.

Übrigens finde ich es keineswegs tragisch, wenn einem nichts vernünftiges einfällt, einfach mal keine Musik zu machen, auch über einen längeren Zeitraum, meinetwegen sogar ein paar Jahre.
Man muss es ja nicht so radikal sehen wie Mauricio Kagel, obwohl mir der Gedanke sehr gefällt. Er hat nämlich in einem Interview mal erzählt, dass er sich als junger Mann gefragt habe, warum er überhaupt Komponist werden soll bzw. ob er "das Recht" dazu habe. Es gebe ja bereits so viel tolle Musik, warum sollte er da noch irgendetwas hinzufügen. Er hat sich dann die Frage damit beantwortet, dass er nur "das Recht" habe, Musik zu schreiben, wenn die wirklich etwas ganz neues, bisher nicht dagewesenes bringt.

Gruß,
Markus
 
Jeder hat seine eigene Präferenzen, denn einen ist es wichtig dass sich sein sound schon selber so anhört wie der auf Platte(auf platte kommt), andere live zu performen und andere spielen an ihrem Modularsystem rum und haben Spass mit irgendwelchen Sounds ohne jemals gross zu arrangieren oder einen Track draus zu machen, noch extreme diy Modular, also wenn man da nicht gerade wirklich viel Freizeit hat, kommt man realistischerweise gar nicht mehr dazu ein Stück zu machen, aber wenn es spass macht... wieso nicht, denn das ist das wichtigste und diesen nicht zu verlieren! und ja, vielfach ist auch schon der weg das ziel...

Übrigens die entwicklung weg von techno/house/el. tanzmusik machte ich auch mal durch, aber die letzten 3 Jahre hat sich das wieder stark gewandelt und das brachte mich schliesslich auch dazu, nach etwa 5 jähriger pause wieder einzusteigen mit sounden.
 
Skwit schrieb:
Moin,
mich plagt ein Problem, seit längerer Zeit.

1. Geh doch mal richtig schön f****n.
2. Mache was mit jemand anderem zusammen, ein Liverprojekt oder nur so aus Spaß.

Du bist doch in allem total bocklos und hängst völlig unmotiviert rum.
Du solltest da insgesamt mal dringend was ändern.
 
Hm, wenn du mal ausspannend willst, investier die Kohle in ne Reise nach Thailand oder nach Afrika oder Indien..

Danach hast du massig Eindrücke..

Aber im Ernst: Wenn du Bock hast, kommt das von alleine mit dem wollen und Motivation.. Ansonsten: Naja, ansonten könntest du ein virtuelles oder "richtiges" Album basteln.. Einfach, wozu du Lust hast.. Wenn nicht: Naja, dann halt Pause machen..

Imo ist Hardware nicht umständlicher, nur anders.. Kann also auch am Gear liegen mit vielen Displays, ich bin mit Hardware zB schneller als mit Software. Nicht weil ich so toll bin, sondern weil ich damit sagen will: Es geht schon.. Und irgendwie scheint dein Problem eher keins von Gear oder Hard/Soft zu sein.. stimmts?

Eher der Rest, mach wozu du BOCK hast.. Es zwingt ja keiner.. Ich find musikmachen toll.. aber es ist ok, wenn man was anderes macht und dann zurückkommt, mit REUE natürlich ;-)
 
Dein Problem bist du - sorry soll nicht so hart klingen ;-)
Das Equipment usw. spielt gar keine Rolle – du sagst ja selber, du fängst was an, dann „Och nee – lass ma“

Du wirst dich bei der Suche nach dem geeigneten Tool usw. genauso verstricken, wie du es jetzt auch schon machst.
Du solltest dir kleine Ziele setzen, rummjammen und gucken was geht.

Ansonsten sag ich auch – Eindrücke, Inspiration, vielleicht Lethargie ablegen ??? – mehr Spass, mehr Unternehmen – dann schießt dir von alleine was in den Kopf, wenn du gar nicht damit rechnest und dann klappet es auch - mit welchen Hardware oder Software-mitteln auch immer.

Wenn das alles nichts nützt - suche dir ein anderes Hobby - vielleicht vorübergehend oder wie es sich ergibt - manchmal muss man einen Teil seines Lebens auch komplett verlassen um ihn wieder zu finden.
 
Kenne auch solche Phasen. Mir hilft es dann sehr, wenn ich mir ein bestimmtes Ziel setze und das dann auch kon<a href="https://www.sequencer.de/specials/sequencer.html">Sequencer</a>uent verfolge. Ohne ein Ziel kommt man eben nie zum selbigen ;-)

Und die benutzte Technik zu reduzieren, hilft mir enorm. ZB: In Live einfach mal alle Sounds für einen Track mit dem Operator schrauben, ohne andere Plugins zwischendurch anzutesten. Statt Drumloops zu nutzen, alle Drums selbst schrauben usw.

Man sollte sich auch nicht einigeln und immer nur alleine vor dem Gerätepark hängen. Mit nem fähigen Kumpel macht das Ganze oft viel mehr Spaß und es inspiriert ungemein. Im Idealfall ergänzt es sich. Dabei kann man sich auch selbst mal prima zurücknehmen und voneinander eine Menge lernen.
 
Identitätsfindung? - oder was

Also so wie ich das sehe kanns durchaus sein das du etwas in deinem Umfeld ändern musst. Wenns denn tatsächlich so ist das dir der Umgang mit Menschen Input gibt, du aber alleine in deiner Bude vor dich hin hockst - setzt mal da an. Ortswechsel kann auch nicht schaden, sofern möglich!! Ist jetzt blos mal ein Gedankengang.

Und was zwanghafte Komponieren angeht, lass es blos, da schießt du dir ins Hirn (oder wars das Knie?) und wegen der Richtung mach dir mal keinen Kopp das ist heute wohl schwerer den je "quasi-objektiv" festzustellen. Am besten Skwit-Style - egal was dabei rauskommt - dir muss es gut einfahren.

Vielleicht an diesem Punkt eine kleine Geschichte:
Ich musste meine (Jetzt-)Ex unbedingt mit meiner Klangkomposition bekanntmachen (nämlich meine überhaupt ersten Tracks mit dem EA/ER-Gespann - sau schmutzig, aber ich mags so). An dieser Stelle ist es wichtig zu erwähnen das sie Hauptsächlich dieses (für mich ewig gleichklingende) Clubbing-Zeugs hört. Den Gesichtsausdruck hätte man filmen müssen! Aussage von ihr: Was soll das sein? Ich: Na elektronische Musik! Sie: Klingt komisch! (leicht belächelnd) Ich: Vor allem muss manns laut hören! Handlung: Volume "10"! Sie: Belächelnd!

Nun: Mir wars egal - ich meine das ist meine Art Musik zu machen und ich hab nen mords spass dabei - könnte ja selber nicht mals sagen welche Richtung das sein soll - Überbegriff "Elektronische Musik" halte ich für angemessen!

Gleiches galt für nen Kumpel von mir .... zuerst belächelte er mein ganzes Treiben, dann sagte ich zu ihm er soll mal selber daran rumwerken und rumschrauben - um drei Uhr in der Früh musste ich ihn dann von den Kisten wegzerren, wegen der Nachbarn ... wie das geklungen hat? Na abgefahren und er verhielt sich wie ein kleines Kind das spass an einer Sache hat .... das ist der springende Punkt ... Initialzündung, sein Style!!!

Und was das Equipment angeht... ausprobieren (ich bin zwar mit meinem Synth nicht ganz zufrieden, gewisse Sachen wie eine brachialer Sound sind nicht möglich, dafür gehen aber Sachen wieder)

Weis nicht ob das Hilft ... ;-)
 
Warum muss die eigene Musik auch der Lebenspartnerin gefallen?
Als wir uns kennenlernten, meinte meine Frau, meine Musik sei schrecklich, aber auf hohem Niveau. Ich hätte mir nur Gedanken gemacht, wenn sie letzteres nicht gesagt bzw. bemerkt hätte. ;-)

Gruß,
Markus
 
Warum muss die eigene Musik auch der Lebenspartnerin gefallen?
Als wir uns kennenlernten, meinte meine Frau, meine Musik sei schrecklich, aber auf hohem Niveau. Ich hätte mir nur Gedanken gemacht, wenn sie letzteres nicht gesagt bzw. bemerkt hätte


Sie wollte ja Einblick in mein Leben haben, wollte wissen was ich da mache und so habe ichs ihr mal vorgespielt

lg.

Robert
 
meine kanns auch nicht leiden weil sie eher auf U2 steht .. findet es aber trozdem gut und besser als vieles anderes was sie gehört hat und freut sich schon auf das haus mit pool und ihr eigenes zimmer nur für schuhe :)
 
Markus Berzborn schrieb:
Jörg schrieb:
Markus Berzborn schrieb:
Ja, das muss man, selbst wenn man nur mit akustischen Instrumenten arbeitet.
Nö, muss man nicht.
Vermutlich meinen wir unterschiedliche Dinge. ;-)

Scheint mir auch so.
Dann sag mal, was Du meinst. :lol:

Wenn ich mich beispielsweise an mein SK30 setze, dann habe ich Orgel, Polysynth und Lead/Bass Synth sofort bei der Hand. Ich brauche zum Spielen in dem Moment vielleicht sonst nichts.
Selbstverständlich muss ich das Instrument beherrschen, aber das meinte ich nicht mit "technischem Schnickschnack". Der Schnickschnack fängt dann an, wenn ich mir zum Beispiel überlege: Hmmm der Bass klänge aber besser, wenn ich ihn komprimiere. Also nehm ich mal das Signal vom Einzelausgang und jage das durch einen Kompressor.

Logischerweise ist das jetzt vereinfacht dargestellt, ich habe nur das Gefühl dass sich viele in solchen Kleinigkeiten verlieren. Und wenn ich das hier lese:
"Ich sehne mich nach der Leichtigkeit, mit der einige Leute hier an die Sache gehen. Einfach mal Sounds schrauben und die Zeit vergessen. Nicht alles konservieren sondern nur basteln. Auch den Zwang vergessen, daß alles gleich super gemastert fett klingen muß."
... dann wäre mein Tipp: Konzentration auf das Wesentliche. Und das ist ganz bestimmt nicht das Mastern. Einfach mal SPIELEN! :) Und dabei nicht an das Endergebnis denken.
 
Jörg schrieb:
....Und wenn ich das hier lese:
"Ich sehne mich nach der Leichtigkeit, mit der einige Leute hier an die Sache gehen. Einfach mal Sounds schrauben und die Zeit vergessen. Nicht alles konservieren sondern nur basteln. Auch den Zwang vergessen, daß alles gleich super gemastert fett klingen muß."
... dann wäre mein Tipp: Konzentration auf das Wesentliche. Und das ist ganz bestimmt nicht das Mastern. Einfach mal SPIELEN! :)

yep - einfach mal sowas machen: hinsetzen, schrauben und die zeit vergessen. es ist ja niemand gezwungen, jedesmal ein pressreifen werk abzuliefern.... der zwang bei diesen sachen kommt -wenn überhaupt- dann immer von jedem selbst
 
KlangRaum schrieb:
es ist ja niemand gezwungen, jedesmal ein pressreifen werk abzuliefern.... der zwang bei diesen sachen kommt -wenn überhaupt- dann immer von jedem selbst
*word*
Deswegen auch mein erster Hinweis: Interessiert doch eh keine Sau, was wir uns hier zurechtschrauben! :lol:
Wenn es Mist war, braucht es niemand zu erfahren. :lol:

Klar, wenn man andere, "ernsthafte" Ambitionen hat, dann wird man das anders sehen, aber dann würde ich auch eine andere Muskrichtung vorschlagen. ;-)
 
Ich finde was wichtig ist sind kleine Erfolgserlebnise. Gesetzte Ziele erreichen. Zu sagen ne lass jetzt mal lieber ist nicht schlimm, nur sollte man dann halt auch sagen, dass man es beim naechsten mal diesen Teil fertig macht.
Und wenn es scheise klingt sollte man ueberlegen, warum es so ist.

Manchmal muss man methodisch vorgehen und viel ueberlegen. Mit Leichtigkeit ist nicht immer alles erreichbar, doch wenn man dann was schoenes hart erarbeitet hat, hat man im Endeffekt ein viel groesseres Erfolgserlebnis.

Ich selbst fabriziere momentan einen ziehmlichen Schrott mit dem G2, lerne aber ganz nebenbei alle Funktionen und merke was soundmaessig so geht.

Und wenns geil klingt und trotzden keinen Spass macht, dann lass dir mal so richtig schoen die Nudel lutschen! :lol:
 
Markus Berzborn schrieb:
Warum muss die eigene Musik auch der Lebenspartnerin gefallen?
Als wir uns kennenlernten, meinte meine Frau, meine Musik sei schrecklich, aber auf hohem Niveau. ;-)

Meine Partnerin meint, ich sei auf hohem Niveau schrecklich
oder war das auf schrecklich hohem Niveau ? nee - wohl das Erste
;-)

PS: Hoffentlich bekommt Skwit nicht Angst, wenn er die 2-3 Zeilen sieht, die hier entstanden sind. ;-)
 
Sehr angenehm, das alles zu lesen. Ich werde die Geschichte in Zukunft ein bissel weniger ernst nehmen. Immerhin, es ist ein Hobby. GAS kann vielleicht auch zum Hobby werden, Eisenbahn ist glaub ich teurer.

Ein Mitmusikant wäre schon was Feines, aber entweder bin ich zu doof oder treffe wirklich nur Leute, die nicht auf meiner Wellenlänge sind. Während des Studiums gab es nur Gitarrenköppe und momentan sind auch nicht viele Fähnchen auf der Synthesizerkarte in meiner Nähe. Na egal.

Ich werd' mir nichts kaufen, ich werde kon<a href="https://www.sequencer.de/specials/sequencer.html">Sequencer</a>uent die Instrumente benutzen, die mir Spaß machen, den Rest schaue ich nicht an. Ich werde mir wieder nen V-Synth holen, irgendwann, weil ich es immer noch bereue, das Teil verkauft zu haben. Und vielleicht ist das nächste, kleine Ziel, hier mal ein Synthdemo hochzuladen.

Gruß,
Christian
 
g-genau: cool runnings. hat vielleicht auch was mit dem älterwerden zu tun? FRÜHER hab ich nächtelang vor gitarre-delay-röhrenradio gehockt und krach gemacht, bis die bullen kamen. HEUTE muss ich mir vornehmen, übernächsten samstag mal zwei stunden an den babes zu fingern. die prioritäten waren einfach andere. und wer ein künstler ist, wem ES wirklich in den knochen steckt, der wird sein ding machen, weil er MUSS, nicht anders kann. das sind jedoch nur ganz wenige. die meisten müssen sich damit abfinden, wie jörg schon sagte, dass es kein schwein interessiert, was sie fabrizieren. wäre vielleicht mal ein interessanter thread, zu erfahren, wer hier seine brötchen tatsächlich mit elektronischer musik verdient...
 
Schau doch mal ins Schwesterforum Electronic Attack, da gibts immer wieder ein paar Remix-Competitions. Ist immer gut, wenn die Inspiration einen im Stich lässt.

Deine Situation kann ich voll und ganz nachempfinden, ich hab auch schon seit Jahren nix fertiggebracht. Hauptgrund ist sicher Zeitmangel, aber wenn ich dann mal ein Stündchen habe, schraube und bastle ich auch eher ziellos rum.

Leider verfällt man dann auch leicht dem Irrglauben, dass ein neues Gerät wieder Leben in die Bude bringt. Ich hab in der letzten Zeit einen immensen Durchlauf an ge- und wieder verkauften Equipment gehabt, bin nun aber wieder am Ausgangspunkt angelangt. Bringt einfach nix.
 
Ja so ein bisschen Schwung bringt ein neues Gerät schon – aber es wird dann von mal zu mal weniger – bis irgendwann nix mehr passiert – Sättigung erreicht. ;-)
Überhaupt, diese Flut an Geräten, Optionen ist ganz gemeingefährlich.
Wenn man das Gerät besitzt, merkt man, dass es nicht viel gebracht hat.
Wenn man es noch nicht hat denkt man – eigentlich bräuchte ich’s ja – der Mist jetzt reicht irgendwie nicht.
Und eh man sich versieht, ist man auf Dauerpause, anstatt sich mit dem kreativ auseinander zu setzen oder zu nutzen, was man zur Verfügung hat.
Am eigenen „Laib“ erfahren bzw. verhungert.
 
Waldorfer schrieb:
Wenn man es noch nicht hat denkt man – eigentlich bräuchte ich’s ja – der Mist jetzt reicht irgendwie nicht.

So siehts aus. Oder "Nee, ich mach jetzt erstmal keine Mucke, nächste Woche kommt %Erstmalnix%, da geht das alles viel besser, dann mach ich weiter."

Oder man beginnt sein Studio neu zu verkabeln, a la "So kann ich nicht arbeiten!" Oder man optimiert wieder an Patchbays oder Geräteaufstellung rum. Uargh!

Waldorfer schrieb:
PS: Hoffentlich bekommt Skwit nicht Angst, wenn er die 2-3 Zeilen sieht, die hier entstanden sind.
Bzgl. Frauen und Mucke?

Andere Frage: Ist es frevelhaft, wenn man die Mucke nicht hört, die man macht? Ich mache ziemlich gerne dicken Schranztechno, Heilstyle und so, "Die Offenbarung". Es macht einfach Spaß, weil wenn's mal dick groovt kann man es schön Sequenzen und aufbauen und damit spielen. Aber es ist ewig her, daß ich mir so 'ne CD mal gekauft oder auch nur gehört habe. Neulich war die "Sequenzer beta" von Covenant dran, das ist so geile Mucke, aber ich würde mich nie im Leben hinsetzen und sowas machen.

Christian
 


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