Versuche einer Systematik

GegenKlang

GegenKlang

Paramusischer Synthackster
Gibt es keine anerkannte Systematik synthetischer Musik hinsichtlich ihrer Klang-Produktionsweise? Das wundert mich irgendwie, und dann aber auch wieder nicht, ist halt ein relativ junges Feld und mit wenig Typologiefans in der Community.

Sowas würde mir vorschweben, als Anregung:
  • physisch-instrumentale Musik: Stimme, elektrisch unabhängige Instrumente, die allein durch wohldosierte erlernte Krafteinwirkung Klang hervorbringen. Nicht synthetisch.
  • mechanisch-maschinelle Musik: z.B. Drehleiern, Pianola etc., die gibts noch, eine kleine Fangemeinde und Beschäftige an Musikinstrumentenmuseen kümmert sich um die Erhaltung des Kulturguts
  • elektro-akustische Musik: z.B. E-Gitarre. Alles mit mechanisch-elektrisch/elektronischen Tonabnehmern
  • elektronische Musik: alles was am Ende von DSP-Prozessketten Lautsprecher ausspucken, Oszillatoren in fixierten Schaltkreisen. Mechanische Anteile beschränken sich auf Klaviatur und andere Controller, haptische Interfaces. Die meisten Hardwaresynthesizer fallen darunter.
  • algorithmische Musik: Software-DSP-produzierte Klänge, das Echtzeitkriterium wird nicht so genau genau genommen, da Nicht-Echtzeit-Layer involviert sind. Als Ziel der Algorithmen fungiert der Soundstack des Betriebssystems des Computers, der diese Algorithmen ausführt. Beispiel: SoundCollider. Im Prinzip "Programm-Musik", aber dieser Begriff ist schon anderweitig besetzt.
  • deklarativ modellierte oder statisch definierte Musik: wie algorithmische Musik, nur wird nicht Sound ausgegeben, sondern es wird ein PCM-Sample-Strom anhand von strukturierten Ausgangsdaten berechnet und in eine Audiodatei geschrieben. Nicht Echtzeit-, vielmehr "Offline"-produziert. Zugegeben, diese Art hab ich mir ad-hoc aus den Fingern gesogen, weil die Art, wie ich Musik mache, zwar algorithmisch ist, aber eben nicht auf Befehlen beruht, sondern diese Musik als menschenlesbarer, möglichst aus musiktheoretischen Begrifflichkeiten bestehender Text bereits zur Produktion im vollen Umfang vorliegen muss. Ebensowenig kann man eine 3D-Szenendatei ja als Programm auffassen,. Fraglich allerdings, ob auch eine MIDI-Datei hierunter zu klassifizieren wäre, die kodiert ja lediglich die Noten und etwaige Artikulationsangaben, eben nicht genau wie diese Noten klingen. Aber vielleicht ist dies auch sehr spitzfindig.
 
Du suchst eine Systematik synthetischer Musik und schon beim erste Punkt steht 'Nicht synthetisch.' Da kommen schon erste Ungenauigkeiten rein. Frage: wie willst Du die vielen Mischformen klassifizieren -z.B. Streichquartett mit PureData-Unterstützung? Wie sind Effekte in Deiner Systematik untergebracht? Ein anderes Problem ist die Unterscheidung von Originalklang und Sample. Für diese Unterscheidung brauchst Du genaue und verlässliche Informationen über den Entstehungsprozess des betreffenden Musikstückes. Die vom EU-Parlament beschlossenen Upload-Filter sollten sowas können, aber wie das gehen soll weiß keiner so richtig..

:segeln: <- oder bin ich jetze aufm falschen Dampfer?
 
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Ja, ich wollte fragen, ob es so Ansätze einer Systematik gibt, die ich heranziehen kann, um anderen möglichst präzise und eingängig zu beschreiben, was ich (nicht) mache, ohne alles lang und breit zu walzen und mit halbseiden spontan-imaginierten Fachtermini für fundierte Verwirrung zusorgen. Meine Punkte sind kaum gut durchdacht, zugegeben, sollen auch nur zeigen wie sich flowdy die große weite (Musik-)Welt vorstellt. Du weist auf einen wichtigen Grund hin, warum es sehr schwierig ist Softsynthies einzuordnen: Sie sind ziemlich zum einen ziemlich algorithmisch, lesen aber auch u.a. MIDI-Dateien, machen auf Wunsch ne Audiodatei draus, rücken damit also in die Domäne "modellierte Musik", aber sie beherrschen auch wieder alle möglichen FX, können Plugins einbinden und simulieren Module, reichen also auch in die elektroakustische Sphäre.
 
im regelfall ist es einfacher zu erklären, was man macht. es gibt einfach zuviele dinge, die man nicht macht, selbst wenn man ziemlich viel verschiedenes macht.

DAW und softsynths würde ich als simulation dessen bezeichnen, was sie eben simulieren. die methodik ist nämlich die gleiche wie dort. es ist keine neue welt. es ist eine bandmaschine und verschiedene generatoren und prozessoren.
 
Ich bin kein Theoretiker, ganz und gar nicht. Alle Versuche, Musik/Kunst irgendwie zu "verschubladen" sind mir in der Regel zu verkopft, das endet doch meistens in so nem Geschwurbel und am Ende weiß keiner, was Du eigentlich willst...
Das ganze ist auch mittlerweile so vermischt, Elektronik, Akkustik usw... dass das wahrscheinlich garnicht möglich ist. Heutzutage mit Software, DAWs usw. arbeitet doch kaum noch einer zB. rein mit Hardware und "klassischem" MIDI-Sequenzing.
Wenn Leute sich unter "elektronischer Musik" nix vorstellen können, sind weitere, wahrscheinlich viel kompliziertere Erklärungsversuche sowie meistens sinnlos.
Wenn mich jemand fragt, sage ich zb "Techno". Entweder kommt "Ah, so wie Scooter, oder DJ Ötzi?", dann weiß ich, da ist Hopfen und Malz verloren :lol: oder es kommt eine konkretere Antwort, dann erkläre ich mit wenigen Beispielen normalerweise, was ich mache...
 
Ja, wenn wer nicht aus dem musikalischen Bereich kommt, sollte man sich kurz halten, Details führen zu nix. Ich würde dann sagen: "Ich mache Musik mit dem Computer, am Klavier nehm ich Unterricht und fresse ziemlich vieles, was es so gibt an Musiktheorie. Eine Art DIY-Minimusikstudium eben, ist billig und macht Spaß." Ganz ohne Details bzgl. Technik und Stilrichtung, auf eine bestimmte Stilrichtung möchte ich mich eh nicht festlegen.

Aber wenn das Gegenüber selber bewandert ist, komm ich eben schnell ins Rumdrucksen. Mein aktueller Plan, falls ich gefragt werde, wäre sowas in die Richtung von "Am Klavier nehm ich Unterricht für absolute Anfänger und am Computer entwickle ich eine deklarative Sprache, um Musik zu modellieren. Wenn ich keine Fehler gemacht habe, purzelt am Ende ne Audio-Datei raus und wenn die Noten stimmen, wenn mir auch zudem die an anderer Stelle definierten Klänge an sich gelungen sind, dann kann sich das Ergebnis durchaus hören lassen. Diese Art Musik zu machen ist vielleicht einzigartig, aber spleenig und bühnenuntauglich, weil Echtzeit so nicht möglich ist. Trotzdem macht mir das Spaß, hab halt ein Herz für Theorie und für Fortschrittsbalken." Vielleicht hat der Fragende dann ne ungefähre Ahnung, aber mit Beherrschung von einem gemeinsamen sachbezogenen Wortschatz hätte ich damit halt nicht geglänzt, dem bin ich aus dem Weg gegangen.

Während der Orchestermusiker sagen kann "das ist eine Geige, wenn ich den Bogen über die Saiten streiche, geraten sie in Schwingungen, und das ganze Holz darunter, das gespannt ist durch den Stimmstock im Korpus, schwingt mit, was der Geige ihren typischen Klang verleiht.", wartet der Synthetiker mit für mich Unerfahrenen eher schwammigen Beschreibungen auf, er sagt sinngemäß, "guck hier, das ist hier ein kleines Modul, wenn ich diesen Regler da hochdrehe, bekommt der Sound sowas DX7/Moog/Korg/<Name vom heißen Scheiß von gestern>-artiges [...]". Was ist jetzt wieder so ein Hersteller- bzw. Modellname, den ich einordnen müsste. Mag an meiner Unerfahrenheit liegen, daran, dass ich keinen Gerätepark zu Hause habe, andererseits wirkt das auch so ein bisschen – sorry, folgendes liest sich provokant, soll aber nur mein Problem verdeutlichen –, als würde der/die Gefragte Nebelkerzen zünden, damit nicht offenbar wird, dass er selber doch keine echte Ahnung hat, einfach willkürlich an irgendwelchen Reglern rumhantiert, bis irgendwas aus den Monitoren schallt, wovor sich die Ohren nicht einstülpen wollten.

Wobei, so Systematiken gibt es ja durchaus. Syntheseverfahren sind gut distinguiert und systematisch begriffen. Additive und subtraktive Synthese, Ampliduten-/Frequenz-/Ringmodulation, Granularsynthese, Waveshaping, Sampling etc. Synthetische Musik umfasst allerdings noch mehr: Wie die Klänge getriggert werden (per haptischen Controller wie einer Klaviatur bespielsweise), ist davon etwa noch gar nicht erfasst. Wenn ich jetzt lese: Synthetische Musik ist ein weites Feld, dass lässt sich so nicht systematisieren, dann mag das der Grund sein, warum sich mir vieles aus dem Bereich mehr oder weniger beliebig anhört. Beschränkung schränkt Kreativität nicht ein, fördert sie sogar, und es macht für mich schon einen Unterschied, ob sich der Künstler für eine bestimmte Option entschieden hat, weil er sie für die beste von mehreren möglichen hält in Hinblick auf die eigene Vorstellung, oder weil er irgendwann müde wurde weiter zu experimentieren.

Aber, wie gesagt, das wird alles an meiner Unerfahrenheit liegen. Ich konnte mir einiges schon zusammenlesen (z.B. Elena Ungeheuer (Hrsg.), Elektroakustische Musik), bin aber noch offen für Literaturempfehlungen und Empfehlungen von Linksammlungen zur synthetischen Musik, um einen Überblick zu gewinnen über dieses weite Feld.
 
Ja, mag alles richtig sein, aber gerade im Bereich der elektronischen Musik gibt es doch viele Musiker, die von der Theorie garkeine Ahnung haben und trotzdem gute Musik machen, oder umgekehrt (provokant...) wird deine/die Musik wirklich besser, weil du genau weißt, was du machst und es musiktheoretisch beschreiben kannst?
Ich muss da immer automatisch an Jazz usw. denken, da rollen sich mir die Fußnägel auf und dazu dann das oberschlaue gexxxe der Musiker, die sich für den Nabel der Musikkreativität halten.....
Aber ich habe halt auch keinen Plan :lol:... habe schon zigmal mit Musiktheorie angefangen, ich bekomme das in meinen Kopf nicht rein, keine Chance.....
 
Musiktheorie ist noch mal ein anderes Thema. Darum geht es bestimmt auch peripher, nicht mehr.

Die Systematik, die ich vermisse, ist einfach eine Abstraktionsebene über der Frage "Welche Geräte und Software verwendest du?"

Egal welche Musik du machst, welche Stilrichtung du bedienst, tonale Musik oder atonal oder gar mit kontinuierlichen Skalen, mit der gleichstufigen, mit historischen oder alternativen, esoterischen Stimmungen arbeitest, ob deine Komposition sich streng an den Regeln des vierstimmigen Satzes orientieren, welche Kadenzen man gerne verwendet. Man kann seine Musik auch so beschreiben, ganz klar, und das man auch interessant sein unter denjenigen mit Kenntnissen der Musiktheorie, aber darauf bin ich gar nicht aus.

Wenn hier jemand von seinem Gerätepark schwärmt oder mit der neuen Version der geliebten Software angibt, bin ich nicht neidisch, für mich ist das erst mal ein Haufen Blech. Da hab ich erst mal gar keine Vorstellung davon, wie, auf welche Weise man damit Musik machen kann, ohne zu recherchieren, was bei der Masse des Angebots etwas aufwendig ist.

So wäre es denn interessant für den einen oder anderen, wie eben für mich, zu lesen, wenn jemand:
  • mit (welchen) mechanischen Controllern hantiert, die am Synthesizer hängen,
  • An Schiebereglern und Potis digitaler Hardware-Module herum manipuliert,
  • Noten direkt in die Pianoroll eines MIDI-Sequencers setzt und seiner Software den Rest machen lässt mit freien/eingekauften Samples und Wavetables,
  • neuronale Netze einbezieht,
  • komponiert man selbst, lässt sich dabei von Software helfen, oder nutzt man (ich hoffe, legal bezogene) Notenliteratur,
  • Klänge/Musik programmiert (imperativ, deklarativ?)
  • ...

... um nur einige Möglichkeiten zu nennen, die sich im übrigen natürlich nicht ausschließen müssen, und schon gar nicht kann eine solche Systematik, wenn sie daraus hervorgehen sollte, geschlossen sein, sondern je nach Bedarf erweiterbar. Eben eine interface-bezogene Beschreibung der eigenen "musikalischen Praxis". Also, vielleicht etwas gestochen formuliert, wie ist der Übergang von der Klangvorstellung im Kopf zur Realisation derselben ausgestaltet? Wie interagieren Mensch und Maschine, um Musik zu machen? Auf welche der unzähligen Möglichkeiten beschränkt er sich bei einem bestimmten Stück, mal unabhängig davon, ob er sich aus Sachzwängen darauf beschränken muss, oder dies freiwillig tut, um wie oben erwähnt, seine Kreativität anzuspornen?

Wichtiges Merkmale mal dieser Art, das eigene Musikmachen zu beschreiben: keine Hersteller- und Produktbezeichnung, die für sich stehen soll, am besten ganz darauf verzichten!

Und ja, das ist aufwendig. Wenn man in seinen mit allerlei Technik vollgestellten Hobbykeller geht und sich damit beschäftigt wie sich ein Kind mit den Geräten auf einem Abenteuerspielplatz, hat man viel Sowohl-als-auch dabei. Unbeschränkte Kunst, d.h. "Spiel", kann man auf diese Weise natürlich schwer beschreiben, zumindest nicht kurz und knapp, Versuche enden wohl früh in einem Gefühl von Sinnlosigkeit.
 
So wäre es denn interessant für den einen oder anderen, wie eben für mich, zu lesen, wenn jemand:
  • mit (welchen) mechanischen Controllern hantiert, die am Synthesizer hängen,
  • An Schiebereglern und Potis digitaler Hardware-Module herum manipuliert,
  • Noten direkt in die Pianoroll eines MIDI-Sequencers setzt und seiner Software den Rest machen lässt mit freien/eingekauften Samples und Wavetables,
  • neuronale Netze einbezieht,
  • komponiert man selbst, lässt sich dabei von Software helfen, oder nutzt man (ich hoffe, legal bezogene) Notenliteratur,
  • Klänge/Musik programmiert (imperativ, deklarativ?)
  • ...
So klar ist das häufig nicht unterteilt, man kann die Methoden auch kombinieren.
 
Dann haben es ja bestimmt alles gut verstanden ;-) Wenn du möglichst viele erreichen willst, dann vielleicht in einer Sprache und in einer Form die alle verstehen. Falls nicht, hast du imho alles richtig gemacht ;-)
 
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... Versuche enden wohl früh in einem Gefühl von Sinnlosigkeit.

Die Frage wäre wohl was du unter sinnlos verstehst. Ich habe ja lange nix gemacht und mir mehr so meine Gedanken gemacht, was ich für sinnvoll halte. Meine Bemühungen vorher würde ich aber keinesfalls als sinnlos beschreiben. Weil ich aus meiner Perspektive alles vorher richtig gemacht habe. So etwas wie sinnlos dahinbasteln, oder gar ziellos kenne ich gar nicht - echt nicht.
 
Evtl. mag "Composing Electronic Music - a new Aesthetic" von Curtis Roads eine interessant Ressource in diesem Zusammenhang sein. Allerdings nur in englischer Sprache erhältlich.
 
@Altered States
Ich schätze er will wissen wie (so rein technisch und von der Vorgehensweise gesehen) du deine Musik machst, Noteneingabe, einspielen, mit Klangveränderung per Controller oder Maus, am Gerät etc.. @flowdy scheint die Musik (verkürzt) zu programmieren und kann unsere Vorgehensweise nicht nachvollziehen, daher die Fragen.
Mir ist letztendlich nur wichtig was dabei am Ende rauskommt, ob es mich emotional berührt.
 
Meinst du, @Summa, Leichte Sprache?

So in etwa:

Wie machst du Musik?
Spielst du ein Instrument?
Bedienst du Maschinen?
Haben diese Knöpfe?
Haben diese Schieberegler?
Haben diese Verbindungskabel und Buchsen?
Bedienst du einen Computer?

Ne, aber ich weiß, was du meinst, und akzeptiere deine Kritik. Zur Kommunikation gehören immer zwei. Aber bei diesem Thema hab ich ehrlich gesagt schon ein Problem, mich selber zu verstehen, und dachte mir, dass es helfen kann, andere die richtigen Verständnisfragen stellen zu lassen. Also ich schreibe hier deshalb ein bisschen verschwurbelt, weil ich mit Klarheit leider noch nicht dienen kann, sonst bräuchte ich wohl nicht diesen Thread.

Es scheint mir, als würde ein Teil – der Großteil? die Mehrheit? alle? – dieses Forums irgendwelches Blechzeug zusammenkaufen, aufbauen, und daran willkürlich herumfuhrwerken, bis sich das Ergebnis irgendwie gut anhört. Reine Intuition, nichtsprachliche Erfahrung verhilft schnell zu ersten Erfolgen. Für mich wäre das nicht ganz die Kunst, wie ich sie unter "Kunst" verstehe. Für mich wäre das "Spiel", und damit eh kein Gegenstand irgendeiner Systematik.
 
@Summa

Ach so. Naja, man - in meinem Fall-, ich habe halt gemacht wozu ich so im Stande war. Mehr eigentlich nicht - echt nicht. Man muss halt wissen wo man hin will und dann macht man das eben, so gut man das hinkriegt. Ich habe aber auch so meine Experimentierphasen gehabt um so zu gucken was geht. Aber mehr war das eigentlich nie. Vielleicht habe ich nicht genügend nachgedacht, kann sein, kommt mir aber nicht so vor. Nur mal so: Was weiß denn ich was ich in 10 Jahren machen werde, bzw. wo da meine Prioritäten liegen werden - das kann ich echt nicht sagen, keine Ahnung.
 
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Die Systematik, die ich vermisse, ist einfach eine Abstraktionsebene über der Frage "Welche Geräte und Software verwendest du?"

Abstraktes Erklärungsmodell #1: Das nennt man einen Workflow. Kann man mit Programmablaufplänen visualisieren. Diese entwickelt der Macher üblicherweise selbst.

Abstraktes Erklärungsmodell #2: Inhaltsverzeichnis. Dieses gliedert und ordnet anhand von Kapitelüberschriften, was später, aufeinander aufbauend, erzählt werden wird.

Und so etwas haben viele Leute bereits niedergeschrieben: www.google.com/search?q=workflow+for+making+music&oq=Workflow+making+music

Auf Reddit hat sogar jemand ein Diagramm gebastelt:

3ey8va3odm011.png


Quelle: View: https://www.reddit.com/r/ableton/comments/8mr612/heres_my_basic_song_workflow_would_love_to_see/
 
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Die Systematik, die ich vermisse, ist einfach eine Abstraktionsebene über der Frage "Welche Geräte und Software verwendest du?"

ich hatte schon im ausgangspostung ein bischen das problem zu verstehen, was genau "systematik" sein soll.

meinst du... methoden und strategien?
 
@flowdy
Ja - wie sag ichs meinem Kinde, Fremdworte übersetzen oder umschreiben. Griffige Überschrift z.B. "Wie machst du deine Musik", möglichst im ersten Satz die Frage vereinfacht zusammenfassen um sie dann zu konkretisieren.

Generell kann man hier im Forum wahrscheinlich schreiben, dass jeder Mensch anders funktioniert, eine andere Geschichte hat. Von daher arbeiten viele lieber mit HW, wegen der Haptik, einige mit Controllern, aus dem selben Grund und ein paar Zeichnen die Controllerdaten mit der Maus. Ein paar nutzen Stepsequenzer, ander 'ne DAW, machen nutzen bestimmte Werkzeuge Live und zuhause wieder was anderes, weil es ja Live doch ein Stück weit mehr darum geht auf die Emotion des Publikums zu reagieren und den Leuten 'ne gute Show zu liefern.

Ich hab' gerne bis zum Schluss alles im Griff, mag es noch kleine Änderungen machen zu können, von daher trenne ich MIDI/Audio Bearbeitung meist streng voneinander. Ich gebe klangverändernde Macro Controller gerne einzeln per Mod-Wheel etc. ein und editiere sie dann nochmal in der DAW, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden bin. Ich hatte praktisch kein Klavier Unterricht, ein Kumpel hat mir ein paar Sachen gezeigt. Ich spiele vieles von Hand ein - meist was langsamer - und bearbeite/verschiebe diese meist an Stellen an denen das Timing nicht stimmt.
Klangerzeugung ist bei mir Hybrid: Soft und Hardware. Ich starte mit dem erstellen von Sounds, die mich dann zur Musik inspirieren.
 
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Workflows, Methoden, Strategien, yeah.

Systematik umfasst "Schubladisierung" (eingeschränkt tauglich, da man nix wirklich in eine Schublade tun kann), "Tag cloud" , "Typologie". Im Prinzip ist unser gesamter Alltagswortschatz eine Systematik unserer Welt. Mein Problem ist einfach, dass ich mir den Domänenwortschatz der synthetischen Musik schlecht mit Gattungsbezeichnungen, Hersteller- und Modellnamen erschließen kann. Mit allgemeinen Tutorials wäre mir da schon eher geholfen, um aus meinem Silo der Programmierung rauszublicken.
 
ich sehe mich oft nicht in der lage einem laien zu erklären was genau ich tue, weil es ich selbst nicht ganz verstehe.

auch muss ich feststellen, dass meine geplante strategie im regelfall von mir, meinem wichtigsten mitarbeiter, komplett ignoriert wird und er immer was anderes macht wie ursprünglich geplant.
 
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Mein Problem ist einfach, dass ich mir den Domänenwortschatz der synthetischen Musik schlecht mit Gattungsbezeichnungen, Hersteller- und Modellnamen erschließen kann. Mit allgemeinen Tutorials wäre mir da schon eher geholfen, um aus meinem Silo der Programmierung rauszublicken.

So ein paar Sachen muss man sich schon vorab erarbeiten, zumindest Geräte und Softwaregattungen wie z.B. Drumcomputer, Step-Sequenzer, DAW oder VSTi etc., weil die Umschreibung zu aufwendig ist. Ich muss mir bei Fragen auch manchmal so ein paar Abkürzungen von Gerätenamen ergoogeln. Männer lieben es nunmal für alles ihre eigene (Geheim/Fach)Sprache zu entwickeln ;-)
 
ich denke man benutzt diese geheimsprache nur, weil man die einfachen worte nicht mehr kennt und man dazu erst mal rausfinden müsste, was "es" denn wirklich ist.

erkläre "VSTi Drum Sampler" mit einfachen worten, so dass es jeder versteht.

(das sind eure hausaufgaben für morgen)
 
ich denke man benutzt diese geheimsprache nur, weil man die einfachen worte nicht mehr kennt und man dazu erst mal rausfinden müsste, was "es" denn wirklich ist.

Naja, sind hier bei Fragen schon mal ganz üble Abkürzungen (sowas wie 3 Buchstaben und 'ne Nummer ohne Hersteller) von Gerätebezeichnungen dabei, bei denen ich lange Suchen muss um zu wissen welches Gerät (Mixer, Modul, HW-Sequenzer etc. ) damit gemeint ist ;-)

erkläre "VSTi Drum Sampler" mit einfachen worten, so dass es jeder versteht.
Das sind so Sachen die man sich dann erarbeiten muss.
 
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wie machst du das? mit reaktor, oma. ach das ist ein reaktor? hast du nicht eben grad gesagt dass das ein computer ist? (bzw komfuter, wie meine oma zu sagen pflegte)
 
Mein Opa sagte immer Komm-Puter ;-)
 
Gibt es keine anerkannte Systematik synthetischer Musik hinsichtlich ihrer Klang-Produktionsweise?

Naja, die bekannteste Systematik für Musikinstrumente ist 1914 eingeführt worden (im Zeitalter vor dem Transistor) von den Herren Hornbostel und Sachs:

Der letzte Anpassungsvorgang ergab:
5.1 Elektroakustische Instrumente (Neo-Bechstein, Fender-Piano)
5.2 Elektromechanische Instrumente (Welte Lichtton-Orgel, Hammond-Orgel)
5.3 Analoge Instrumente, Module und Komponenten (Ondes Martenot, Trautonium, analoge Heimorgeln, analoge modulare Synthesizer)
5.4 Digitale Instrumente, Module und Komponenten (Sampler, Digitalorgeln, digitale Synthesizer)
5.5 Hybride analoge/digitale Konfigurationen
5.6 Software

Grüße
Omega Minus
 


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