GegenKlang
Paramusischer Synthackster
Gibt es keine anerkannte Systematik synthetischer Musik hinsichtlich ihrer Klang-Produktionsweise? Das wundert mich irgendwie, und dann aber auch wieder nicht, ist halt ein relativ junges Feld und mit wenig Typologiefans in der Community.
Sowas würde mir vorschweben, als Anregung:
Sowas würde mir vorschweben, als Anregung:
- physisch-instrumentale Musik: Stimme, elektrisch unabhängige Instrumente, die allein durch wohldosierte erlernte Krafteinwirkung Klang hervorbringen. Nicht synthetisch.
- mechanisch-maschinelle Musik: z.B. Drehleiern, Pianola etc., die gibts noch, eine kleine Fangemeinde und Beschäftige an Musikinstrumentenmuseen kümmert sich um die Erhaltung des Kulturguts
- elektro-akustische Musik: z.B. E-Gitarre. Alles mit mechanisch-elektrisch/elektronischen Tonabnehmern
- elektronische Musik: alles was am Ende von DSP-Prozessketten Lautsprecher ausspucken, Oszillatoren in fixierten Schaltkreisen. Mechanische Anteile beschränken sich auf Klaviatur und andere Controller, haptische Interfaces. Die meisten Hardwaresynthesizer fallen darunter.
- algorithmische Musik: Software-DSP-produzierte Klänge, das Echtzeitkriterium wird nicht so genau genau genommen, da Nicht-Echtzeit-Layer involviert sind. Als Ziel der Algorithmen fungiert der Soundstack des Betriebssystems des Computers, der diese Algorithmen ausführt. Beispiel: SoundCollider. Im Prinzip "Programm-Musik", aber dieser Begriff ist schon anderweitig besetzt.
- deklarativ modellierte oder statisch definierte Musik: wie algorithmische Musik, nur wird nicht Sound ausgegeben, sondern es wird ein PCM-Sample-Strom anhand von strukturierten Ausgangsdaten berechnet und in eine Audiodatei geschrieben. Nicht Echtzeit-, vielmehr "Offline"-produziert. Zugegeben, diese Art hab ich mir ad-hoc aus den Fingern gesogen, weil die Art, wie ich Musik mache, zwar algorithmisch ist, aber eben nicht auf Befehlen beruht, sondern diese Musik als menschenlesbarer, möglichst aus musiktheoretischen Begrifflichkeiten bestehender Text bereits zur Produktion im vollen Umfang vorliegen muss. Ebensowenig kann man eine 3D-Szenendatei ja als Programm auffassen,. Fraglich allerdings, ob auch eine MIDI-Datei hierunter zu klassifizieren wäre, die kodiert ja lediglich die Noten und etwaige Artikulationsangaben, eben nicht genau wie diese Noten klingen. Aber vielleicht ist dies auch sehr spitzfindig.