Mindestvoraussetzung für den Kauf ist für mich eine funktionierende, gut dokumentierte MIDI Implementation. Das heißt: quasi alles vor 1990 ist raus, aber auch ein neueres Mellotron (wo Markus Resch einen unterschriebenen NDA haben wollte, um mir ein Prospekt zu mailen!) oder ein Access Virus (wo die Dokumentation unter aller Sau ist) und auch Youngtimer mit nur kryptischen Sysex-Controls, wo man für ein Vermögen einen speziellen Controller kaufen muss, um einen Rack-Synth zu bedienen.
Aus dem gleichen Grund finde ich den aktuellen Trend zu Desktops mit modularen Patchkabeln ganz schlimm - wie ein LFO pro Knopf geht (wenn man nicht zu faul oder zu dumm ist, das als Hersteller zu programmieren), zeigt z.B. Norand mit dem Mono und Black Corporation mit dem Kijimi.
Gleichzeitig finde ich es auch erschreckend, wie Esoteriker wie Vlad Kremer von Soma erfolgreich werden - ich will keinen Synth, mit dem ich mich ins Plasma des Universums einwähle oder den ich mit meinen Arschbacken blase.
Insgesamt gibt es bei aktuellen Geräten einen schönen Trend zu richtig gut klingenden analogen Synths (UDO 6, Nonlinear C15, alles von Sequential), es gibt vielen lustigen Kleinkram (alles von Error Instruments, Micromonsta) und bewährte, stabile Geräte (wie von Nord oder der Microfreak).
Bei älteren Geräten gibt es ab Mitte der Neunziger gut bedienbare Synths (keine cleanen Workstations mit nur 3 Knöpfen), die auch noch gut in Schuss sind und sehr viel Spaß machen. Ich würde mir nur wünschen, das Sequential eine Wiederauflage des Pomy Evolvers zum 25-jährigen bringt
