gibt aber auch Geschmäcker, die sich ändern. Ich war früher total auf der Suche, bis dann so mit 16, 17 die eigene Musikidenität kam. Viel war durchs Elternhaus geprägt, ohne klares Ziel erstmal. Aber immer war das irgendwie von so Synthies durchzogen. Das war mir das wichtigste. Seit 2003 etwa, wenn man das so sagen kann, kam dann die Offenbarung ... Basic Channel, Dubtechno, Ambient, Vintage, 80er, Chiptune, klassischer Electro, Soundtracks, New Age. Das ist seit vielen Jahren konstant, 16 Jahre etwa ... aber eben innerhalb dessen sehr abwechslungsreich und offen.
Ich kann mir heute unter GAR keinen Umständen mehr vorstellen, Metal oder Rock zu hören.. irgendwie ist mir das zu violent ... Oder nervigen Pop. Diese brutalen, lauten Stile wie Rock und Metal empfinde ich sogar als sehr nervzerstörend, aggressiv. Kann mir gar nicht mehr vorstellen dass ich das früher dauerhaft in mich reingelassen habe. Das ist so wie Holzhacken auf schöne Bäume. Elektronische Musik aber ist wie .. schöner feiner Sand der geschmeidig durch die Hände rieselt.
Woran das liegt, weiß ich nicht genau. Ich glaube aber das hat was mit der eigenen Entwicklung zu tun, soziales Umfeld usw., bei uns hier unten ist viel HopHop, Rock, und so bischen sozio-alternative Kultur mit Punk und Dark Wave, EBM ... das ist hier sehr stark.. Aber so "rein" elektronisch empfinde ich das hier unten sehr als ausgehungert. Man muss schon weiter fahren, um richtige gute Sachen zu erleben, Parties und Clubs hier unten findet man dafür auch selten. Aber es mausert sich langsam.
Früher konnte ich Hip Hop z.B. nicht ab. Aber seit dieser ganze Lo-Fi Hip-Hop los ging, hats auch mich gecatcht. Man muss halt offen bleiben, das war ich früher auch nicht. Aber es gibt halt so Sachen, die ich gar nicht mehr kann, weder privat noch draußen. So trennt sich eben die Spreu vom Weizen ... Grob heruntergebrochen aber geht Musikgeschmack bestimmt mit der eigenen Entwicklung mit .. denke ich. Entweder so ohne genaues Ziel, wenn man total offen ist, oder es kommt zu einer Rückbesinnung auf das, was man als Kind gehört hat. Vieles hat auch mit der Kindheit zu tun, denke ich ... also bei mir ist es so. Da gibts bestimmt ganz interessante Studien. Also z.B. warum mag jemand mehr so FM-Sounds, der andere mehr rein analog? Der eine mehr Beat, der andere mehr Synthies?
Manchmal kommts mir auch so vor, dass Leute, die nur so stupides Massenzeug hören und sonst nichts anderes, auch geistig irgendwie so ... naja, "einfacher" sind.. ?
(ja, das war jetzt eine pöhse, sehr gewagte These) also zumindest ist das meine Beobachtung. Vielleicht irre ich mich ja auch, aber mir kommts so vor.