Warum musiziert man heute so viel alleine, bzw. bringts das?

Moin.

Erst einmal sorry, das ich mein voriges post gelöscht habe. Dein post Moogulator und meine löschen haben sich überschnitten, wohl auch bedingt durch meine ausgiebigen Editier-Sessions (16+). Ich habe erst nach dem löschen mitbekommen das du das offenbar schon gelesen hast.

Ich werde zukünftig auch versuchen, wenn ich schon ein Anliegen in einer Frage verschachtel, das eindeutiger rüber zu bringen. Einfacher wäre es gewesen, ich hätte gleich zwei Threads draus gemacht, dann wäre das nicht passiert. Ich habe mein post auch deshalb gelöscht, weil ich mich ein wenig geärgert habe, das im erst post anscheinend zu schwammig formuliert zu haben, also das ich keine "Sessions" mit anderen Synthetikern meine. ich werde solch Chaos in zukünftigen posts vermeiden, geht einfach nicht. Ist also mein Fehler das ihr mich nicht richtig verstanden habt. Wie gesagt, zwei in Einem ist wohl nicht ganz so geschickt.

Ein Teil von meinem gestrigen post wiederhole ich aber mal inhaltlich, weil der schon wichtig war. Ich schrieb, das ich eine Latenz, bedingt durch meine Effekt Kette von ca. 1. Sekunden haben, also bis "hinten" aus der Effekt Kette das Signal rauskommt und das ich eine Release Zeit von ca. 8. Sekunden habe. Das geht leider nicht anders, sonst wird da bei so etwas wie z.B "Drone work Synth1-AT-2" etwas ganz anderes draus. Ist einfach so. Es gibt bei mir ja auch nicht wirklich eine Tonart in der das alles stattfindet. Ich könnte somit auch nicht mal eben auf einen Pianisten reagieren, aber ich denke das ist den meisten hier eh schon klar gewesen. Somit halte ich erst einmal einen Austausch von Audio Dateien für die praktikablere Lösung, gleich dem wie ich das mit verstaerker gemacht habe.

Eine "Session" halte ich aufgrund dieser Umstände schlicht gesagt für unmöglich, aber mal sehen, vielleicht geht das ja doch so wie du Moogulator das beschrieben hast, ich lege vor und der andere reagiert darauf. Nur muss dem Gegenüber schon klar sein wohin die Reise da bei mir geht sonst wüsste ich nicht wie das Resultat halbwegs akzeptabel sein sollte. Ich möchte mir das dann auch gerne ab und an mal anhören können.

Jedenfalls bin ich nicht an etwas wie in dem verlinkten Clip "die schrauber . dbale Festival . Basel, Switzerland [2008]" interessiert. Da kann ich auch gleich einen Blecheimer halb gefüllt mit Schrauben die Treppe runter werfen. Das ist nun absolut nicht mein Ding.

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Das wirklich witzige und förderliche an Jam Sessions ist das total Unerwartete erleben zu können. Ja, wenn es nicht total Free Style ist, gibt man was vor, damit der Kollege nicht gänzlich schwimmt und erst mal gucken muss, wo er wie drauf einsteigen kann. Aber selbst das geht, hab ich alles schon ausprobiert und das kann wie gesagt eben völlig abgefahren sein, und zwar im positiven Sinn.

Voraussetzung dafür ist, dass man selber Null Erwartungen hat und damit offen für alles, und außerdem die gelassene Bereitschaft für einen gemeinsamen Schiffbruch mitbringt. Auf dieser Basis kann man nur gewinnen und gerade die völlig unerwarteten Reaktionen des Kollegen sind es, die einen dann wieder auf neue Ideen bringen können. Je unterschiedlicher die stilistische Herkunft desto eher die Chance für solche Improvisationskreationen mit Überraschungseffekt.

Außerdem, es tut ja keinem weh. Wenn das nicht gepasst hat, dann hat es das halt mal nicht. Hab schon wirklich viele Sessions gemacht, eine Weile lang sogar ausschließlich, weil mich Bandkontext gelangweilt hat, und es kam absolut selten zu unergiebigen Resultaten. Zudem ist die Stimmung vor Ort das wichtigste und was gibt es netteres, als einfach ein paar prima Stunden miteinander verbracht zu haben.
 
Hmm. Vielleicht hast du Recht Klaus. Ich muss mich wohl erst einmal akzeptieren/hinnehmen das doch etwas positives bei rumkommen kann. Ich denke es liegt bei mir einfach daran das ich die letzten Jahre nichts mehr mit anderen gemacht habe und sich deshalb mein Art zu Denken total geändert hat.

Für so eine Art Jam/Live-Session, brauche ich aber einen kleinen Controller mit mindestens 16. Fadern. Ich habe mal bei doepfer geschaut, aber leider wird der kleine "POCKET FADER" http://www.doepfer.de/home_d.htm nicht mehr produziert. Ich müsste auf das Teil auch erst einmal länger sparen, ist ja leider so. Ohne so eine Faderbox wäre mir das zu langweilig, bzw. würde ich sonst mit der Maus auf dem Bildschirm des Notebooks rumhantieren müssen. Das kostet sonst von der Bedienung her einfach zuviel Zeit. Auch wäre mir mit nur 8. Fadern nicht wirklich gehölfen, da müsste ich dann wieder zu haufig zur Maus greifen.

Ähm.. da fällt mir gerade etwas ein. Ich glaube ich teste mal ob das mit meinem alten 600Mhz PIII Notebook überhaupt klappt. Ich glaube ich habe das schon mal in der Vergangenheit getestet, aber ich bin mir da momentan gar nicht mehr so sicher. Ich mache das mal eben schnell.
 
Hat beides Vor- und Nachteile.

Ich hab jahre in Bands gespielt. Da hab ich Dinge gelernt, die ich nicht missen möchte. Allerdings hat es sich bei mir als schwierig erwiesen, weil ich nicht die Musiker gefunden habe deren Ambitionen sich mit meinen gedeckt haben. So hab ich dann angefangen alleine weiterzumachen und konnte so mein Tempo selber bestimmen.

Beim Bandspielen lernt man das Zuhören ganz gut. Doch eine Band ist wohl nach der Familie die sozial komplizierteste Struktur :) Es ist nicht leicht einen Nenner zu finden weil man etwas von seinem hohen Ross herunterkommen und auf andere zugehen muss. Wenn man das aber schafft, dann hat man musikalische Erlebnisse, die man sonst nicht hätte.

Auch gibt es da den Zeitgeist der vor allem in der elektronischen Musik einen Individualierungswahn auslößt, der es einem schwierig macht einfach mal die Klappe zu halten und das zu spielen was der andere sagt. Ich finde, dass autoritäre Ansätze im Ensemble nicht völlig abzulehnen sind. Da muss man aber vorher abgleichen was man will.

Jetzt werd ich demnächst ein Duo mit einem E-Cellisten anfangen wo von vornerein klar ist, welche Kompositionen gespielt werden und wo ein fester Probeplan besteht. Klar wird man bei den Proben die Sachen weiterentwickeln und Dinge ausprobieren, man kann ja nicht alle Möglichkeiten die ein neues Instrument bringt auf dem Reisbrett entwerfen, aber wichtig ist mir, dass der Rote Faden klar ersichtlich bleibt, damit man nicht im Sessionmachen versinkt.

Session ist gut und wichtig, es ist imo aber mindestens genauso wichtig die "Erkenntnisse" die man beim Session machen gewinnt in eine Form zu gießen und damit zu arbeiten. Nur Session machen wär für mich nach kurzer Zeit sehr unbefriedigend, weil man ja schnell merkt was da noch möglich wäre wenn man die Dinge aufeinander abstimmen würde.

Auch muss man mit elektronischen Musikinstrumenten in einer Band seine Hausaufgaben machen. Das ist eigentlich die hauptsächliche Arbeit, denn wie andere schon bemerkt haben ist die Zeit die man zusammen in der Probe hat zu wertvoll die anderen warten zu lassen bis man einen Sound so hat wie man ihn will.

Daher ist und bleibt die elektronische Musik schon etwas wo man viel alleine werkeln muss.
 
Hmm, also ich denke schon, dass man Drones und auch andere Dinge ohne Probleme live bringen kann. Ich hoffe, es kommt richtig an, wenn ich sage: Es gibt so eine Sache, wo man rein plumpst, wenn man sehr sehr lange allein ist. Man kann Flöhe husten hören, wird darüber evtl. einsam. Die meiste Musik ist auf diese oder jene Weise auch live zu performen. Sicherlich sind evtl Abstriche zu machen, aber generell wird das schon gehen.

Wil sagen: Das liegt schon auch an dem, was man will. Selbstverständlich will ich aber niemandem das gemeinsame Spielen aufzwingen, da ich diesen "Egoismus" auch schätze. Man macht dann halt 100% das, was man will und macht keine Kompromisse. Man kann ext. Leute als störend aber auch als Bereicherung sehen. Das ist aber denk-ich-mal nicht der Punkt gewesen, sondern die Produktionsweise? Also, ich hab da auch andere Wege gefunden.. mit der Zeit.

Wenn man Files tauscht ist das quasi die halbe Miete an Vermischung. Meist. Da man ja weniger aufeinander eingehen muss.

Wie gesagt: Geht nicht darum, irgendwas als besser oder schlechter zu definieren. Aber vielleicht ist es ja interessanter, wenn jemand auf die Drones was aufsetzt - also mit klaren Aufgaben. Oder so..
Chemie muss natürlich stimmen, sonst klappt das langfristig nicht.

Ich denke schon, dass das in Elektronik nicht anders ist als woanders.
Viele Bands sind nicht demokratisch und die Songs kommen von 1-2 Leuten. Die anderen sind dabei, kümmern sich oft mehr um Familie oder so..
 
Notebook:
Ich habe gerade beim Testen ob das überhaupt mit dem Notebook hinhaut festgestellt, das es von der Rechenleistung gerade mal so eben hinhaut. Synth1 (VSTi) ist natürlich kein Thema bei nur 5 Stimmen die ich als Grundlage brauche, aber für den Hall vor dem mda Kompressor reicht es gar nicht mehr, da schon ohne den Hall der Seq./Host nahezu unbedienbar wird, also beim Bildschirmaufbau und der Bedienung mit der Maus.

Ich habe daraufhin einfach mal meinen alten mek-DSR8 Reverb aus dem Regal geholt, ich konnte ihn gerade noch so unter der Staubschicht wiederfinden und an den Output des Notebooks geklemmt, also das geht soweit, nur ist das nicht annähernd der gleiche Sound wie wenn ich den Hall eben vor dem Kompressor habe. Das hat leider nix mit Flöhe husten hören zu tun, der Unterschied ist schon recht derbe. Mal sehen wie ich das anders machen kann. Desweiteren hat das Notebook auch keinen Gameport mehr, somit kann also nicht meinen Joystick als Controller für Cutoff und FM-Intensität einsetzten und das ist eigentlich das Übelste im Moment. Am Stationären Hauptrechner ist das natürlich kein Problem. Das schöne an dem Joystick ist nämlich das ich mit der linken Hand den Akkord spielen kann und mit der rechten Cutoff und FM-Intensität gleichzeitig mit dem Stick steuern könnte (ist noch nicht ganz ausgegoren/fertig die Bastelei mit den Stick, aber er machte schon mal das was er sollte).

Moogulator schrieb:
Aber vielleicht ist es ja interessanter, wenn jemand auf die Drones was aufsetzt - also mit klaren Aufgaben. Oder so..
Chemie muss natürlich stimmen, sonst klappt das langfristig nicht.
Klar ist das prima, mit verstaerker hat das ja auch geklappt. Man kann vielleicht nicht immer mit dem Material des anderen etwas anfangen, wenn man also z.B. Tracks austausch, aber wenn das im Nachhinein doch für ein bis zwei Tracks reicht, ist das doch ok. Das soll ja auch nicht eine Bindung auf Lebzeit sein.
 
ilya,

klingt, als ob du einen faderfox lv1 brauchst:

- 8 fader, aber zum umschalten in 2 bänken

- xy joystick, funktioniert sehr gut

- noch ein paar pots und knöpfe

habe meinen gebraucht für um die hundert euros bekommen...

controller zuweisung an instrumente softwareseitig mit midi learn.

lG f
 
Moogulator schrieb:
Hmm, also ich denke schon, dass man Drones
und auch andere Dinge ohne Probleme live bringen kann.
Ich hoffe,
es kommt richtig an, wenn ich sage: Es gibt so eine Sache, wo man rein
plumpst, wenn man sehr sehr lange allein ist. Man kann Flöhe husten
hören, wird darüber evtl. einsam. Die meiste Musik ist auf diese oder
jene Weise auch live zu performen. Sicherlich sind evtl Abstriche zu
machen, aber generell wird das schon gehen...

Das kommt dann auch aufs Publikum an. Viel zu viele Leute erwarten,
dass endlich ein Beat kommt oder "dass man endlich anfängt".
Minimalere Sachen können vor falschem Publikum den Musiker echt
wütend machen.
Wir spielten letztens ein Konzert vor Rock/Metalkids und ein paar anderen
buntgemischten Leuten. Mein soundscapiges "Intro" von ca. vier Minuten
haben dann die meisten für Gespräche genutzt und sich nicht so recht
drauf eingelassen. Das finde ich echt schade, auch bei anderen Bands,
dass bei ambienten Parts viele gelangweilt sind und nur darauf warten,
dass es wieder "rockt".

Das wäre vielleicht vor Bohren-Fans anders...
 
fab schrieb:
ilya,klingt, als ob du einen faderfox lv1 brauchst:

- 8 fader, aber zum umschalten in 2 bänken

- xy joystick, funktioniert sehr gut

Ja, das wäre schon was, aber mit diesem Minijoystick wird das nicht gehen, der Regelweg ist leider zu klein (oben links auf dem Bild: http://de.wikizic.org/Faderfox-Lv1/gallery-2.htm ), das sollten schon so 5-6 Zentimeter sein, sonst wird es zu schwierig die richtigen Parameterbereiche anzufahren. Den Joystick den ich verwende ist ein alter analog Joystick (Wingman) von Logitech da habe ich diese "Gummibänder" ausgebaut damit der in der Position stehenbleibt auf die ich ihn bewege, also nicht in die Mitte zurückschnellt wenn ich ihn loslasse. Den Griff habe ich auch abgebaut, das ist jetzt nur ein ca. 5. Zentimeter langes kleines Plastikstiftchen zum rumrühren. Ich werde mir da aber für das Notebook schon noch etwas ausdenken, wird schon klappen.
 
Illya F. schrieb:
mit diesem Minijoystick wird das nicht gehen, der Regelweg ist leider zu klein

hab ich erst auch gedacht, aber es zeigt sich, dass damit ziemlich viel geht. er ist genau. man muss nur lernen entsprechend kleine bewegungen zu machen.

sonst steckt man sich halt einfach eine verlängerung dran - ein bisschen plastik aus dem architektenzuberhör, zusammenrollen, draufstecken, tesa, fertig.

lG f
 


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