Warum musiziert man heute so viel alleine, bzw. bringts das?

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Anonymous

Guest
Kann ja sein das nur mir das so vorkommt, aber früher war das bei mir anders, da war es halt die Band oder man hat innerhalb des Freundeskreises ab und an mal was zusammen gemacht. Irgendwann habe ich mich dann auch dazu entschlossen alles selber machen zu wollen und das ging auch ganz gut, dank Computer, nur macht man ja sozusagen immer mit sich selbst Musik und man kann ja auch eher selten alles gleich gut.

Es kam auch nicht der Drummer auf die Idee den Mann am Synth zu fragen wie er das da eigentlich alles macht, klar hat man sich für das Instrumentarium des anderen ein wenig interessiert und natürlich hat man auch mal die Rollen getauscht, natürlich nur einmal und das auch nur ganz kurz, weil man sich schnell einig wurde das dies aufgrund des Resultates, also akustischen Sondermülls, wohl doch nicht so toll ist. Heute scheinen aber viele zu glauben sie könnten alles gleich gut, Drums, Klampfe, Keyboard/Synth, Klavier und manchmal kommt auch noch der Gesang dazu. Ist es nicht so das die Qualität der Musik, also die Darbietung dessen was derjenige da mit den einzelnen Instrumenten veranstaltet, drunter leidet ? Es ist doch nicht jeder ein Tausendsassa.

Also warum machen das so viele ? Ich frage auch deshalb weil ich mir gerade überlegt habe wie wohl irgend etwas interessantes auf dem Klavier gespielt zu beispielsweise einer meiner Drones klingt und ob das funktioniert, aber ich bin halt kein Pianist und werde es auch nicht versuchen diesbezüglich selber in die Tasten zu greifen, weil ich eben ganz genau weiß dass das Resultat bezüglich Qualität, wie schon oben beschrieben, nur für die Sondermülldeponie taugen würde.

-- korrigiert --
 
ich finde es bringts ganz klar nicht. mache deshalb musik immer mit dem ziel, sie mit andern zu spielen - daher bin ich auch band keyboarder (und zur zeit auf der suche nach einem bassisten dazu!).

der band-alltag fordert allerdings für einen synth-interessierten einige anstrengungen.

- die (nicht elektro-) band schert sich nicht die bohne wo die sounds herkommen - modern, vielfältig und individuell und passend wird gern genommen, in der probe rumschrauben ist aber no-go.

- bei mir sind die sounds klassischer tastenkisten (rhodes, clav., piano etc.) pflicht, schön sollen die auch sein in der kleinen jazz ballade zwischendurch

- synth ist kür

- alles muss noch in einen golf passen und in unter einer stunde aufzubauen sein- vintage kisten finden alle cool, aber tragen nicht; besser man schaffts allein

- ich mag keine wollmilchsäue und hätte am liebsten einen sound wie jazzanova

--> als amateurmusiker hat man ganz gut zu tun, alles das in ein sinnvolles (bei mir: laptop) setup zu packen. das muss dann in der probe und in der bar auch noch glitchfrei funktionieren. kann mir vorstellen, dass vielen elektronik-affinen das stressig vorkommt. lieber eine heimproduktion und in ruhe 42 spuren einspielen.

lG fab
 
Es sind halt zwei ganz verschiedene Dinge, alleine etwas zu machen oder in einer Gruppe. Das würde ich gar nicht gegeneinander aufwiegen.

Beides kann zu ganz wunderbaren und zu ganz furchtbaren Ergebnissen führen. Aus den verschiedensten Gründen.

In einer Gruppe spielen kann natürlich toll sein und da können Dinge passieren, die sonst nicht passieren, alleine wegen der Interaktion verschiedener Menschen.
Aber ich finde, die müssen auch musikalisch und menschlich einigermaßen zusammenpassen.
Ich sähe keinen großen Sinn darin, bei einem Gruppenprojekt mitzumachen, wo ich (musikalisch) nur störe und umgekehrt.

Gruß,
Markus
 
Alleine zu musizieren bringt auf jeden Fall mehr als garnicht zu musizieren.

Spielen in einer Band ist sicherlich inspirierender, aber logistisch derart aufwändig, dass es für manchen einfach nicht möglich ist.
 
Re: Warum musiziert man heute so viel alleine, bzw. bringts

Wie sagte Pole in einem Interview (S&R): "Ich bin ein guter Soundtüftler,
aber ein hundsmiserabler Songschreiber."

Und genau das sehen wir doch alle überall, bei kleineren und auch
größeren Bands, hier im Forum, bei uns im Studio. Tolle Sounds sind eine
Sache, einen Stil ähnlich oder exakt 100% zu kopieren auch, aber Musik
zu machen, die neben diesen Dingen auch eigene musikalische Ideen,
Intensität, Emotion und Eigenständigkeit besitzt - was ein wichtiger Teil
vom Songschreiben ist - das gelingt nicht vielen Menschen.
Und trotz allem Dagewesenen geht auch heute noch musikalisch einiges.

Und bei mir ist es genauso, da muss ich auch dran arbeiten.

Für nix EURO kann man heutzutage klasse Musik machen, was die
meisten auch tun, nur leider zu 90% kopiert, geklaut, nachgemacht. Was
für den Anfang nicht das Schlechteste ist, um zu verstehen, wie
bestimmte Stile aufgebaut sind, jedoch entfernen sich zu wenige davon.

Und zu viele glauben, wenn sie Musik machen, muss es sofort ein Track
sein, muss es sofort auf ein Label, müssen es sofort hunderte Menschen
hören, weil man ja so stolz auf sein Zeug ist.

Ich empfehle, mal öfter zu Jam-Sessions zu gehen, mit Musikern aller Art
mal einfach wieder zu "Spielen" - das ist doch das Wesen der Musik,
Spaß daran zu haben, es mit anderen zu teilen. Ob da 10 oder 100
Menschen stehen, die sich das anschaun, oder es nur die Freunde sind,
mit denen man eine schöne musizierende Zeit hat, ist doch egal.

Geht hinaus in die Industriehallen und macht ein kurzes unaangemeldetes
Konzert mit euren Freunden. Spielt mal wieder, wie es uns unsere
Kinder täglich vormachen, ohne Regeln und Normen. Lasst den Beat
wech und spielt mal ohne Arpeggiator und BPM-Zwang. Und hört mal
wieder Boards of Canada...


Gringo.
 
Mir geht es schon auch ab mit jemanden zusammen Musik zu machen. Manchmal fahre ich hunderte von Kilometern um mit Synthiefreunden zusammen Musik zu machen oder zum Fachsimpeln. Das geht auf Dauer ins Geld. Für eine Band bin ich sicherlich zu unsicher auf den Tasten, geht also auch nicht. Was bleibt mir letztendlich übrig als alleine ins Studio zu hocken und Synthie zu spielen.
 
Also mir ist es wichtig, immer auch mal mit andren Menschne zu musizieren, da meine Erfahrung ist, dass solche Dinge sehr befruchtend für die eigene Msuik sind.

Ich finde es spannend, mit musikern zusammenzuarbeiten, die ihre jeweils unterschiedlichen arbeitsweisne und vor allem unterschiedliche einflüsse mitbringen.

Da smacht den Endsound zwar meistens auch sehr experimentell da ungewöhnlich, aber die Ergebnisse sind bisher imme rüberzeugend gewesen...außerdem ist es ungemein spannend, mit quasi fremden musikern zu arbeiten...da die musik dann auch dazu dient, eine gemeinsame ebene zu schaffen...

Musik soll ja meiner meinung nach einen raum schaffen wo menschen frei sein können.

so mit festem Bandgefüge und so, dass halte ich aber insgesamt für recht schwierig...dass würde mich glaube ich auch zu sehr einschränken...

Grüße
 
synthfrau schrieb:
Mir geht es schon auch ab mit jemanden zusammen
Musik zu machen. Manchmal fahre ich hunderte von Kilometern um mit
Synthiefreunden zusammen Musik zu machen oder zum Fachsimpeln. Das
geht auf Dauer ins Geld. Für eine Band bin ich sicherlich zu unsicher auf
den Tasten, geht also auch nicht. Was bleibt mir letztendlich übrig als
alleine ins Studio zu hocken und Synthie zu spielen.

Es gibt doch bestimmt auch in deiner Umgebung Bands, die Indie-Rock,
Space-Rock oder sonst etwas spielen und Effekte oder Synths brauchen.

http://www.musiker-board.de/
http://www.musikerannonce.de/
http://www.musikermarkt.de/
http://www.bandboard.de/biete_suche/gesucht.php

Los, suchen oder selbst Anzeige aufgeben. Es reicht doch auch, einfach
Gleichgesinnte Anfänger für ein Projekt oder Band zu suchen.
Auch Jamsessions in Kulturzentren wären eine Idee, das wollte ich hier
bei uns in Recklinghausen auch mal ausprobieren.
Und auf Studentenparties wimmelt es doch von "Musikern"...


Gringo.
 
Re: Warum musiziert man heute so viel alleine, bzw. bringts

Illya F. schrieb:
Also warum machen das so viele ?

...ich denke, es ist im seltensten Fall ein selbsgewähltes Schicksal; die Bandbreite der Gründe reicht sicher vom einfachen Unvermögen, über soziale Inkompatibilität bis hin zu den äußeren Zwängen...

...aus persönlicher Erfahrung kann ich nur beitragen, daß meine Fähigkeiten und die äußeren Zwänge ein alleine-Spielen bedingen; allerdings haben mir (und auch den anderen ;-) ) die wenigen Male, die ich mit anderen zusammen-Spielen durfte, einen saumäßigen Spaß gemacht, und mich motiviert, besser zu werden - damit ich das, was ich zur Musik, zu einem Song beitragen möchte auch beizutragen vermag - und meine äußeren Zwänge bewußter zu organisieren, um so flexibler auf Angebote zum gemeinsamen Spielen reagieren zu können - und irgendwann solche Angebote auch mal selbst auszusprechen...

Also: wie weiter oben schon gesagt wurde - lieber alleine als gar nicht...
 
also ich kann nur von der reinen elektronische Musik sprechen und da von solcher die Sequencer generiert ist (ohne Gesang, Gitarre, Schlagzeug), das ist einfach Musik, die sehr geeigent ist alleine oder zu zweit zu machen, zu dritt oder zu viert wird es da langsam zu kompliziert, für das was dabei noch zusätzlich rausspringt... (Aufwand und Ertrag stimmen nicht mehr, kann vielleicht Spass machen, aber doch eher was für ein Projekt)

Kompliziert weil: Alle müssen gleichzeitig Zeit haben, Aufgabenteilung, Studioteilung, Geräte etc. Nicht alle können glechzeitig den Sequencer/Computer bedienen.
Die 909 kann man auch selber bedienen, da braucht man doch nicht gleich einen Drummer...

Deshalb hat sich in der elektronischen Musik wohl auch eher der Remix durchgesetzt oder ein Sessionmässiges zusammenarbeiten (man kommt zusammen nimmt was auf, aber den Track fertig machen tut dann doch nur einer oder zwei).

Ansonsten von wegen Hip Hop, Rock etc. glaube mir, da gibt es heute hunderte bis tausende Bands in unseren Ländern die sich regelmässig in irgendwelchen Kellern/Studios treffen und an ihren Beats, Reimen oder Riffs schleifen...
 
Markus Berzborn schrieb:
Aber ich finde, die müssen auch musikalisch und menschlich einigermaßen zusammenpassen.

Das sind genau die Dinge. musikalisch ungefähr den gleichen Level und das Menschliche ist noch wichtiger. Musik geht nur mit einer gewissen Freiheit, die man bei Verspannungen nicht hat.
Disziplin und das gleiche Ziel kann auch nicht schaden.

[/list]
 
es ist auch gar nicht so einfach jemanden zu finden der ähnlich tickt.
bei elektronischer musik können die leute ihr ego ausleben ohne sich um mitmusiker kümmern zu müssen.
 
Alleinunterhalter ist nunmal anders als Ensemblemusiker. Beides hat was für sich, und je nach Gusto macht man halt was. Es ist auch unterschiedliches Equipment nötig. Im Ensemble teilt man sich die Jobs auf, das vereinfacht den technischen Aufwand für den Einzelnen meistens. Man guckt dem Kollegen ins Gesicht und spielt miteinander mehr oder weniger ernsthaft. Wem das was gibt, der ist gut damit bedient. Ich finde das sehr cool und gelegentlich auch anstrengend, denn der soziale Aspekt spielt da eine deftige Rolle.

Alleine im Studio bin ich der Diktator und keiner quatscht mir in den Kram. Als Strafe muss ich alle Parts selber spielen, was aber den Vorteil hat, dass ich die niemandem lang und breit erklären muss. Außerdem fällt Kisten schleppen und irgendwo hinfahren weg. Beim Ensemble kickt man sich oft auch gelegentlich, positiv wie negativ, das kommt dann auf die Leute und evtl. die Tagesform an. Außerdem kommen die Alkohol- und Drogenthemen dazu, ist ja bei Musikern nicht wirklich total selten. Als Ganzalleinunterhalter muss man sich das dann selber gegenüber verantworten und ob darunter das Resultat leidet oder nicht.

Alternativ zu diesen ganzen Szenarien, die mit konkreten Musikstücken zu tun haben, ist die freie Improvisation. Auch hier geht das alleine oder im Ensemble. Hab ich sehr gute Erfahrungen gemacht, bei beidem, auch öffentlich. Wenn jemand also mal gar nicht mehr weiterweiß mit seinem Sound, dann sich einfach der Stimmung hingeben, eben auch im Ensemble, und munter drauflos. Ist vielleicht sogar der beste Kick den es gibt. Kommt auf den Charakter an, aber mir gibt das wirklich was, hab da schon viel hinter mir :D
 
mikesonic schrieb:
es ist auch gar nicht so einfach jemanden zu finden der ähnlich tickt.
bei elektronischer musik können die leute ihr ego ausleben ohne sich um mitmusiker kümmern zu müssen.

Auch das muss sich evtl. erst einaml eingrooven. Viele schmeißen gleich die Flinte ins Korn, wenn es beim ersten mal nicht so klappt.

Ich habe schon in Bands mit Freuden lange Jahre gespielt, wo am Anfang eigentlich gar nichts zusammen passte.
 
ich habe schon so angefangen und kenne das gar nicht anders. Alles alleine machen. Ging bei mir mit tracker los (bzw. klavierspielen noch viel früher) und dann software vst usw., dann hardware digital, dann analog und nun ein bunter mix. Solange brauchbares dabei rauskommt habe ich damit kein Problem.

Bandmässig würde ich mal was machen wollen, ist aber scheinbar nicht so einfach das durchzusetzen. Da muss man auch ein Ziel haben. Mein Vater war Jahrzehnte lang live-Musiker, Bandleader, und daher weiss ich auch ein wenig was da für Arbeit dahintersteckt. Dann brauch man möglichst auch einen Proberaum, und ein gutes Konzept, womit man zusammen etwas verkörpern/ausdrücken kann.

Zusammen an einem Musikstück arbeiten gestaltet sich auch nicht so einfach, finde ich. Ging bei mir bis jetzt nicht über gegenseitig tips geben hinaus. Oder web-projekte, wo man einen track in Einzelspuren bekommt und dann daraus etwas anderes bastelt. Kann man auch viel dabei lernen.
Ich war ja auch schon bei CD produktionen dabei. Da hatte dann aber im wesentlichen immer einer die Songs geschrieben und die anderen dass dann auf ihre Art nacheinander eingespielt in der Kabine. Da sehe ich jetzt auch nicht den Unterschied. Klar, mit nem richtigen Sänger oder Sängering würde es besser klingen. Dann muss ich halt das Beste draus machen. Und dadurch wird man ja selbst auch besser in der Hinsicht.

Also wenn mal wer Lust hat was gemeinsam zu machen, dann ists auf alle Fälle einen Versuch wert 8)
 
beides geht, nur kanns in ner gruppe schwieriger sein da man auch einstecken muss und nicht immer selber im vordergrund steht
in einer gruppe spielen muss man bereit sein fuer
 
früher war es einfach nicht so leicht wie heute professionelle aufnahmen von zuhause aus zu erledigen. dazu gibt es für viele auch die möglichkeit dinge die man selber nicht spielen kann per sampling oder programming einzubinden.

ich fühle mich in beiden welten wohl, ich spiele im klassischen band kontext mach aber auch eigene sachen, den gerade wenn man im band kontext spielt ist es nicht mehr so leicht seine stücke soweit voranzubringen wie man sie eigentlich hätte.
 
Man lernt halt doch viel ne Menge. Gut ist es auch, wenn die anderen einen Tick besser sind als man selber.

Produktiv war es eigentlich immer. Jemand kam mit ner Idee und dann wurde es zusammen Kreativ.

Spielerisch hat es auch ne Menge geracht. Ist halt doch was anderes, wenn man zu sich selber, Platten oder sonst was spielt.

Ich kann mich noch erinnern - damals in einer Prog Rock Band - kam der Git. mit Linien an, die man einfach kaum auf Keyboard spielen konnte.
Ich habs ihm dann heimgezahlt mit entsprechenden Keyboardläufen.
Ist jetzt nur ein Beispiel - aber das hat schon viel gebracht mal anders zu denken, als man das mit dem eigenen Instrument tut und technisch natürlich auch.
 
jammen ist fun... um meine musikalische vision durchzuziehen muss ich allein die controller rocken... ist so, bleibt so. :dunno:
 
Ich bedanke mich erst einmal für eure Beiträge. Ich sehe schon, ich werde wohl mit irgendwem Audiodateien austauschen müssen, so wie ich das mit verstaerker schon gemacht habe. Das scheint mir vorläufig der einzig richtige Weg zu sein.

:sarg:
 
Hier wurden schon viele Dinge gesagt, die sehr richtig sind... ich habe beides, ich spiele Bass in einer Band und habe meine Hobby-Schraubereien zuhause. Das sind zwei verschiedene Planeten mit eigenen Gesetzen, aber missen möchte ich keins davon. Ich würde sehr gerne mal eine Synth-Jam-Session mitmachen, aber ich bin z.b. ein saumäßiger Keyboarder (2-Finger-Technik).

Es gab mal einen Versuch, ein Duo für ein Studio-Projekt aufzuziehen. Kumpel, Multi-Instrumentalist: Komposition und Einspielung, ich: Produktion und Soundschrauben. Es war ein Desaster. Wenn ich an einer Produktion feile - das weiß ich jetzt - möchte ich am liebsten absolut niemanden dabei haben, der mir über die Schulter guckt, oder noch schlimmer: Kritik übt. :D
Um z.b. einen guten Beat hinzukriegen, der mit einer Basslinie schön rollt, drehe ich oft stunden-, manchmal tagelang lang an denselben 4 Takten rum. Das führt halt zuweilen über Zwischenstadien, die sich anhören wie Arsch & Friedrich. Manchmal schmeiße ich alles total über den Haufen und fange von vorn an. Da reißt jedem, der hinter mir hockt, bei klarem Verstand und vielleicht auch noch Drummer ist, der Geduldsfaden...

Ich finde, die heutigen Möglichkeiten eines Home-Studios, verbunden mit den wirklich geringen Kosten (wenn man mal 10 oder 20 Jahre zurückschaut) sind ein wahrer Segen. Ich genieße es total, alleine an einem Track schrauben zu können. :)
 
monozelle schrieb:
Es gab mal einen Versuch, ein Duo für ein Studio-Projekt aufzuziehen. Kumpel, Multi-Instrumentalist: Komposition und Einspielung, ich: Produktion und Soundschrauben. Es war ein Desaster.

genau dasselbe hab ich hinter mir. am ende wäre ich dem fast an die gurgel gegangen, oder (um mal aus nem anderen fred zu zitieren) hätte ihm am liebsten die zähne eingeschlagen.
was anfangs noch total produktiv aussah war am ende eine totale blockade.
schade eigentlich
 
Es ist ganz simpel: Wir haben die freie Wahl. Es gibt Instrumente die uns dies alles ermöglichen und nichts vorschreiben.

Selbstverständlich kann man gern miteinander oder auch allein spielen. Das ist eben das Ergebnis. In den 80ern haben wir noch geprobt, nun geht es sehr gleichberechtigt von 1-X Personen und sogar gemeinsam im Netz.

Ich pers. kann dabei jeder Form davon etwas abgewinnen. Mache das pers. vom pers. Nutzen und Spaß abhängig, wobei bei Jams die Chemie nicht ganz so stimmen MUSS wie bei einer langfristig aufgebauten Band oder Gruppe.

Auch hier hängt das meist eher von dem ab, was man von der Gruppe und dem Output will.
Wenn du also Bandgefüge nicht magst, könntest du ja auch lose hier und da mal jammen mit Leuten. Machen wir hier auch. Wir laden Freunde ein und machen einfach für uns. Oder auch öffentlich, dann nimmt man entsprechend Rücksicht.. Naja, theoretisch ;-)

Das machen sehr viele, mir fallen auf Anhieb Ambient Circle (Essen und Umgebung), EK-Lounge (FFM) und so weiter ein und die kürzlich geposteten 19" Stammtisch-Sachen mit TR808-Kuchen!

Wenn das keine Gemeinschaft ist?
In Köln gibts jetzt wohl "den kleinen grünen Würfel". Stecken die Leute vom blauen Monster wohl dahinter..
 
Es kommt auf das Instrument an - ein Computer z.B. ist oft eher dafür geeignet, selbstbezogen, alleine & für sich (= mit sich selbst) Musik zu machen. Ein Sax oder eine Trompete will eher im Gruppenzusammenhang z.B. anläßlich einer Jazz-Session oder in einem klassischen Orchester gespielt werden.

Daß elektronische Musik inklusive ihrer in sich ruhenden digitalen Omnipotenz (mit oft futuristischen Ansatz) den Musiker vom althergebrachten Bandkontext eher entfernt (wegen diesem "alles-ist-möglich-und-machbar" Prinzip), sollte doch eigentlich nicht weiter verwundern, oder?

Daß zumindest elektronische Musik meistens als private One-Man-Show stattfindet, sehe ich somit als systeminherent an - Digitalisierung (und Potenzierung der Mooglichkeiten) sei Dank! :?

(obwohl auch hier Ausnahmen die Regel bestätigen - wobei rein elektronische Jam-Sessions oder pure Elektro-Bands wohl in der Regel weitaus seltener anzutreffen sind als z.B. Musiker mit konventionellen Instrumenten in einem Jazz-, Klassik- oder Rockkontext)
 
audiotrainer schrieb:
(obwohl auch hier Ausnahmen die Regel bestätigen - wobei rein elektronische Jam-Sessions oder pure Elektro-Bands wohl in der Regel weitaus seltener anzutreffen sind als z.B. Musiker mit konventionellen Instrumenten in einem Jazz-, Klassik- oder Rockkontext)

Öhm, nöö.
 
(Du warst mit Deiner Antwort schneller als die Zeit, die vergangen war, noch einen Satz nachträglich in meinen Beitrag zu schreiben zu können)

Moogulator schrieb:
Na gut - wie wollte man das auch zählen (bzw. Objektivieren)? ;-)

(soweit zumindest meine persönliche Einschätzung. Ich könnte jetzt keine Gegenrechnung aufmachen - Du?)
 
Na, diese 348973847 Jamdinger? Aber ich geb zu: Die TRadierten sind reicher an der Zahl. Also: Dann ist's Zeit die mal mit richtigen Instrumenten (uaaar) und Möglichkeiten zu versorgen und aktiv zu sein. Macht ja Laune.

Es GIBT auch die Homesitzer. Ich würd mich selbst nicht davon ausschließen.
Schade ist nur, dass diese Jams eben nicht musikalisch von Genres gelöst ist. In Elektronik sinds komischerweise oft Ambientsachen, aber auch da geht was. Jazzer spielen zuweilen auch mal Synth.. Aber nicht alle bauen vernünftig und live Sounds. Immernoch. Ich mein: Gute Sounds, Gutes Spiel. Marktlücke!!
 
Viele Elektronik-Tüftler sind es auch nicht gewöhnt, mit anderen zusammen zu musizieren, bzw. können dies auch nicht, weil sie ihr eigenes Ego nicht überlisten können/wollen.
Denn das man auch als Elektronik-Musiker in einem Bandprojekt bestehen kann, daran besteht kein Zweifel. Ich selbst mache dies auch so.
In einer Band zu arbeiten bedeutet auch, Kompromisse einzugehen.
Arbeite ich dagegen alleine, muss ich keinerlei Rücksicht nehmen und kann mich natürlich auch in dieser Freiheit verlieren, wenn mir die nötige Portion Selbstdisziplin fehlt.
 
Moogulator schrieb:
Jazzer spielen zuweilen auch mal Synth.. Aber nicht alle bauen vernünftig und live Sounds. Immernoch. Ich mein: Gute Sounds, Gutes Spiel. Marktlücke!!

live sounds spontan schrauben wäre ideal und entspricht auch meiner jazz idee - ich schaffe das bisher ledier nicht wirklich. selbst meine paar rhodes efffekte muss ich vorbereiten, wenni ch anfange da viel rumzuschrauben werde die mitmusiker sofort nervös- " du starrst ja nur auf dein equipment".

lege mir jetzt eher ein paar controller auf dinge, die ich in vorher programmierten sounds verändern kann. das melohman konzept von ohmforce ist da auch nicht schlecht.

um ganz frei etwas zu machen, wäre so etwas wie ein nordlead, voyager OS oder einfacher software synth plus eine extrem planvolle bcr2000- belegung voraussetzung. selbst dann habe ich einfach nicht genug zeit oder würde halt in typische fusion klischees abgleiten.

jetzt plane ich eher improvisation innerhalb eines festgelegten ablaufs von klängen. das ist vergleichsweise eingeschränkt - ich weiß aber nicht, wie ich das sonst ohne unschleppbare keyboardburgen hinkriegen sollte.

hier verlangt die materire ihren tribut. die ganzen grauen details von live software konzepten wie bei mainstage oder brainspawn finde ich extrem wichtig für die elektro live entwicklung (!!). leider ist das bisher eine minderheit von leuten, die sich dafür interessieren.

lG f
 
...können dies auch nicht, weil sie ihr eigenes Ego nicht überlisten können/wollen.

Könnte ja auch passieren das man dabei überführt wird, nicht der große Checker zu sein, der man doch gerne wäre. Und mit ein bißchen Knöpfchen drehen, kommt man in einem Bandkontext nicht durch.
 


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