auch das funktioniert über markteing und ihre präsenz dort scheint mir vor allem darauf zu beruhen, dass man das dann wieder für weiteres marketing benutzen kann. (ich bin die, die wo auf einer bühne schallplatten gespielt hat, also verkaufe ich al nächstes t-shirts mit meinem namen drauf)
ich kenne jochem (oder miller for that matter) auch seit 20 jahren (jopchem hat damals gerade seinen ersten analogen selbstgebaut :) ), aber das liegt daran, in welchem bereich deren motivation so liegt. und deswegen habe ich die auch nicht auf einer bühne kennengelernt sondern woanders. bei denen steht nämlich stets die sache selbst im vordergrund und nicht irgendein geschäftsmodell.
du lässt dich gerade wieder davon beeinflussen, wie sich jemand präsentiert und ob er wirtschaftlichen erfolg damit hat anstatt dir ein unabhängiges urteil darüber zu bilden.
k-pop vom band bringt heute auch 50k zuschauer ins stadion und trotzdem ist es im vergleich zu michael jackson oder lady gaga - wo leute mit außergewöhnlichen talenten wirklich große kunst bieten - kompletter müll.
jedenfalls weigere ich mich solche leute als beispiel dafür zu sehen, wie die junge generation angeblich drauf ist.
das stimmt einfach nicht. es gibt auch unter 20 oder 25 jährigen nominal immer noch mehr ernsthafte orchestermusiker als modularhampelmax-influencer, die nur den weg mit dem geringsten widerstand zum geld gehen.
wobei ich damit jetzt vermutlich gerade eingeräumt hätte, dass sie ein nennenswertes alleinstellungsmerkmal hat.
Die Zeiten haben sich einfach geändert und es gibt sowohl positive, als auch negative Effekte.
Als ich damals, von 1993 bis 2000, hauptberuflich mit Musik zu tun hatte, war die Situation eine ganz andere als heute.
Schon damals aber vollzog sich der Wandel von Singles "als Appetizer fürs Album" und hauptsächlich Radio- und DJbemusterung hin zu der CD-Single als Daseinszweck mit möglichst vielen Remixen drauf.
Innerhalb dieser paar jahre war es schon merkbar dass der Output an Musik durch die einfachere, billigere Produktion und immer leichter verfügbaren Elektronik immer höher und die Verweildauer eines Titels in den Charts immer kürzer wurde.
Die Anzahl an Produzenten explodierte mit der immer leichteren Verfügbarkeit der Produktionsmittel. Wo Anfangs noch ein paar Namen wie Nosie Katzmann den Markt dominierten, war spätestens 2000 alle drei Meter ein Studio das schon mal irgendwann irgendeine Nummer in den charts hatte...
...die sich alle einen immer kleineren Kuchen teilen mussten.
Wenn Musikverkäufe keine Rolle mehr spielen und nichts zum Einkommen beitragen, musst du ausweichen. Heute kannst du mit dem kombinierten Einkommen aus Youtube, Streaming, Gema, Merchandising, Endorsement, Werbung und Konzerten gerade mal so leben, und musst ALLE bedienen. Ohne eine bestimmte Anzahl an Youtube-Abonnenten und Klicks bekommst du keine guten Gigs ( weil viele Veranstalter, genau wie früher, immer noch dem Trend hinterherhinken und irgendeine Messlatte brauchen... das hat sich nicht geändert ).
Ich beneide keinen von den heutigen jungen Musikern. Ich habe Tourneen relativ bekannter Bands platzen sehen weil der Gitarrist vom Chef keinen Urlaub bekommen hat.
Und das tut weh. Früher hast du mit Tourneen ein neues Album beworben, heute hast du Glück wenn auf deinem neuen Album irgendein Titel ist der dann bekannt geung wird um ausreichend Leute auf deine Konzerte zu locken.
Und was ist jetzt positiv?
Die unglaubliche Menge an guter Musik die jetzt zur Verfügung steht. Talente, dei früher stumm geblieben wären einfach weil sie Pech oder nicht die Mittel hatten Musik zu machen haben heute eine Stimme. Man muss sie nur aus dem Ozean an mittelmässigkeit rausfischen.