Das kann vieles sein, aber da es im Namen ja schon trägt, was es BEDEUTET, muss man das ansich gar nicht wirklich ausdehnen.
Minimal ist sowas von "in". Nicht erst seit Steve Reich, aber spätestens seit der Zusammenlegung von Hartz IV, Sozialhilfe und House ist das eben ein tanzbarer Still mit wenigen Sounds, die auf den Punkt gebracht sind aber auch wieder per Hall ein bisschen verwirbelt werden.
Dann ist es eine Ansicht, eine Haltung. Ein Konzept.
zB kann man als Minimalist ja wohl kaum mehr als ein Ding auf die Bühne stellen. Man macht mit einer TR808 die Musik. Sonst bitte nichts. Sonst ist das eben kein Minimalismus.
Reduktion und Reduce to the Max sind eben Konzepte, denen man genau so folgen kann wie zu dem Rackgigantomanismus der 90er. Man dreht halt das Kreuz um und feiert seine künstlerische Ader und verweist an Kraftwerk und Herrn Glass oder so. Und das gibt verdammt gute Minimalisten. Heute und gestern. Natürlich.
Und es ist doch wie immer keine Vorschrift, man kann das tun. Die meisten aktuellen Minimal-Elektro Leute machen halt mit Ableton ihre Show und der Sound ist Mini. Und aus Detroit kamen auch schon sehr minimale Sachen. So in den 90ern kam da die Welle, die ansich irgendwann House und Electro zusammen in einen Stall sperrte und sagt: Werdet eins. Und tippte sie alle mit dem Zauberstab der Zeit an. ZACK! und nun wummst es, weil es eben Mainstream wurde. Da gibts dann auch Antibewegungen, auch wenns ansich keine üble Idee war. Man macht aber pro Person wie und was man will.
Minimal war damals auch F242, als sie alles von der Bühne warfen außer dem großen dicken EII. Der macht jetzt alles. Vorher hatte man für die gleiche Musik ein Arsenal an Analogen gebraucht. 100m, Source, CS, Rolands und Korgs. Und das war cool. Das ist auch heute cool, anderes Gear, aber so ist das eben.
Die könnten sich auf die alten Minimalisten berufen, werden sich das aber wohl nicht mehr heute ernsthaft anmaßen, zudem Kunst "uncool" ist. Das ist voll "Artie" und das hat ne Message. Geht nicht. Man feiert. Das kann man also auch mal ausklammern. Verkopft ist man heute nicht, man hat Spaß.
Es ist kein Vorurteil, es ist ein sematisches Ding. Das rutscht zusammen, weil es in der Masse so genannt wird. Dann ist es das eben auch. Und in den 80ern wollten auch ne Weile alle in einer Weißen Betonkiste wohnen in der ein Bang & Olufsen TV steht und ein Futon. Nicht mehr. Alles weiss.
Stil halt. Gemischt mit Lifestyle und Musik / Kunst.
Das kennste doch.