Was machen wenn Lötzinn nicht am Bauteil haften will?

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acronym

Guest
Hallo,

Hat bestimmt jeder Erfahrene Löter schonmal gehabt.
Ein Lötpunkt an dem das Lötzinn einfach nicht haften will.
Woran liegt es und was kann man dagegen tun?

Ich hab es jetzt schon mit einem Flussmittelstift probiert.
Bauteil und Lötpunkt (PCB) vorher schön einschmieren und dann nochmal ran mit dem Kolben.
Hat aber auch nichts gebracht. Außer die Bildung einer großen Traube Lötzinn an der Lötspitze passiert nichts.
Gibt es noch weitere Tricks?
 
Zu niedrige Temperatur könnte zwar sehr gut sein wie @dbra sagte - es kann aber auch tatsächlich das Gegenteil sein, nämlich dass Du den Lötzinn zu lange (=zu heiß) auf dem Kolben werden lässt und Dir da das Flußmittel schlicht verdampft.

(die Rauchschwaden die aufsteigen sind idR verdampftes Flußmittel)

Andere mögliche Ursachen:
-verschmutzer/oxidierter Kontaktpunkt auf dem PCB
-oxidierter Lötkolben (aber dann würde es nicht wie von Dir beschrieben am Lötkolben hängen bleiben - EDIT: hab grad nochmal gelesen dass du schreibst es bleibt an der LötSPITZE hängen - wie ein Tropfen? Sprich will gar nicht weiter oben haften? dann evtl. doch schmutzig/oxidierte Lötspitze... EDIT ENDE)
-nicht korrekter Kontakt zum Lötpunkt = wird nicht genügend Hitze vom Kolben aufs Bauteil/Lötpunkt übertragen

Wie lötest Du denn?
Trägst Du z.B. erst das Lötzinn auf den Kolben auf und versucht das von da auf den Lötpunkt am PCB zu transferieren?

Falls ja, versuch es mal lieber so:
Lötkolben mit gutem Kontakt so auf das Bauteil/den Lötpunkt (beides!) halten dass beides gleichermaßen erhitzt wird, für 2-3 Sekunden halten und DANN erst das Lötzinn auftragen.

Ansonsten ist es tatsächlich ziemlich wichtig, dass Die Spitze Deines Lötkolbens immer silbern ist und nie "stumpf" oder gar schwarz wird... d.h. wirklich auch mal zwischen Lötgängen einfach Lötzinn auf den Kolben selbst auftragen und dann nur abschlagen/wischen und nie den Lötkolben "trocken" einbrennen lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
oder feines schmiergelpapier..
oder mal mit ner kleinen schlüsselfeile drüber.
oder quer mitm teppichmesser.

probier mal :) hauptsache du rauhst es ein wenig auf.

achso geht nicht um ein beinchen ..
dann also Schleifpapier / Glasfaserstift hauptsache rauh
 
Glasfaserstift kannte ich so auch noch nicht, man lernt ja nie aus :D

(möchte aber auch bitte nicht den Eindruck erwecken, als wäre ich ein "Lötexperte"!! aber mein Vater und mein Bruder sind da beide extrem fit, da bekommt auch so einer wie ich genug Infos mit ob man will oder nicht :P )
 
galsfaserstifte sind wiederlich.. diese kleinen fiesen dinger die dabei abbrechen und die man sich dann unweigelich in die haut steckt findet man entweder sofort wenn man was anfasst.. oder 2 wochen später wenns eitert ;-)
 
Jup... Glasfaser generell ist widerlich.. hab mal als Schülerjob so mit 14 geholfen aus einem Bürogebäude die Rigips-Wände raus zu reißen...

Da war dann plötzlich auch so Glasfaser Dämmwolle hinter einer Wand, hatte uns vorher keiner gesagt und natürlich gab´s auch keine anständige Ausrüstung (war eh alles so halblegal) wie Handschuhe oder gar Gesichtsmasken oder so - geschweige denn der Hinweis dass das Zeug super schädlich ist und man das besser NICHT anfasst/auf die Haut bekommt oder einatmet...

Mich hat´s Wochen später noch überall gejuckt, und 20 Jahre später bilde ich mir manchmal noch ein das Kratzen im Hals (!) zu spüren... ;-)
 
Denkbar wäre auch, dass sich die Beschichtung der Platine (quasi das "Auge") um den Lötpunkt gelöst hat - ist mir bei Platinen von einigen Anbietern passiert, wenn ich den Lötkolben zu lange bzw. mit zu hoher Temperatur draufgehalten hatte. Das kannst Du durch einen kurzen Blick auf die Platine feststellen. In einem solchen Fall lässt sich die defekte Stelle mit einem kurzen Draht (z.B. die abgeschnittenen Beinchen der verlöteten Bauteile) überbrücken.
 
ja .. auch das wäre möglich. aber dann sollte einem klar sein das da nix haftet.
Ich hatte schon Platinen da war mal eins bis drölf Augen mitlackiert mit der anti Lötzinn farbe.
 
Wenn du zb. zwei Leiterbahnen verlöten willlst einfach anrauhen.
Feines Schmiergelpapier, Feile oder mit einem Messer aufkratzen.

Auch möglich: Mal anderen Lötzinn verwenden
 
Ein Lötpunkt an dem das Lötzinn einfach nicht haften will.
Was ist das denn genau für ein Lötpunkt? Platinenbahn, mit hunderten gleichartigen Lötpunkten, die alle wunderbar zu löten waren? Oder zB ein Schraubklemm-Anschluss an irgendeinem Teil, das Du vorher noch nie gelötet hast? Eisenderivate kannst Du zB mit handelsüblicher Elektronik-Lötausrüstung nicht löten.
 
Schon Lötfett probiert?
In keinstem Falle!!! Lötfett hat in der Elektronik nix verloren! Das Zeug ist aggressiv und frisst wie nix. Das ist für Dachrinnen löten oder Kupferrohre...

Ich nehme gern 'n Ratzefummel dafür - schnell, gut und non-abrasiv. Dann mit etwas Isoprpanol auf'm fusselfreien Läppchen drüber, evtl. etwas Flussmittel - voilà. :mrgreen:
 
Ohne genauere Informationen über das zu lötende Material, ist das alles Spekulation. Mein erster Tipp wäre aber auch Temperatur und Leistung der Lötstation bzw. des Lötkolbens. Außerdem kann auch das Lot eine Rolle spielen. Auch sind z.B. Masseflächen manchmal speziell, weil sie durch die Größe die Wärme vom Lötpunkt wegziehen. Wenn die Lötpunkte dann nicht über kleine Brücken verbunden sind, sondern direkt eingebettet sind und die Lötstation nicht genug Leistung hat, wird es eng.
 
Also um nochmal ein paar mehr Infos zu bringen:

Wir sprechen hier von einer PCB (SY-1m) die zu bestücken ist.
Löten tue ich grundsätzlich mit 325° Celsius.
Das komische ist, das es nur circa bei jedem 30-40 Lötpunkt passiert. Also nicht ständig.
Was ja eigentlich darauf hindeutet das es nicht an der Temperatur oder an der Lötspitze liegt.
 
Gut auf ner Platine würd ich auch kein Lötfett empfehlen aber wenn ich zwei kabel zusammenlöte z.b. nutz ich es schon hin und wieder.
 
Das komische ist, dass es nur circa bei jedem 30-40 Lötpunkt passiert. Also nicht ständig. Was ja eigentlich darauf hindeutet, dass es nicht an der Temperatur oder an der Lötspitze liegt.
Haben diese Lötpunkte Verbindung zu großen Kupfer/Masseflächen? Evtl. zieht's Dir ja dann da zuviel Wärme weg... und wass'n für'n Lötzinn? Breifly - ääh bleifrei? Falls ja - dem Zeugs kann ich (immer noch) nix Gutes abgewinnen... hatten wir damals (tm) auf der Arbeit - hab' ich schnell wieder aufgegeben & 'n ordentliches Lot verwendet - schon gings wieder. :D
 
Nein, ich benutze auch nur bleihaltiges Lot :D
Naja, bleibt wohl ein Rätsel hier.
Habe es heute mal mit feinem Schleifpapier probiert. Damit geht es dann etwas besser.
Schön ist immer noch anders.. aber es hält irgendwie.
Hoffentlich fang ich mir keine kalten Lötstellen ein.
Danke für die Hilfe
 
Also um nochmal ein paar mehr Infos zu bringen:

Wir sprechen hier von einer PCB (SY-1m) die zu bestücken ist.
Löten tue ich grundsätzlich mit 325° Celsius.
Das komische ist, das es nur circa bei jedem 30-40 Lötpunkt passiert. Also nicht ständig.
Was ja eigentlich darauf hindeutet das es nicht an der Temperatur oder an der Lötspitze liegt.


Zu kleine ground Pads mit zuviel Abwärme zum ground plane beim sy-1M !
Mehr Hitze auf das Pad geben dann klappt’s.
Haben mir andere ebenfalls berichtet und ist bei meinem auch so.
 
Zuletzt bearbeitet:
Benutzt man eigentlich heute noch Kolophonium? Ich habe noch so ein paar Stückchen, da halte ich manchmal die Lötspitze dran und dann glänzt die wieder.. aber ich löte auch nur 1-2 mal im Jahr wenn ein Kabel repariert werden muss.
 
Okay, bin grad dabei die ganzen kleinen Keramik-Kondensatoren einzulöten.
Bei denen ist es ganz verrückt. Ein Bein geht super, das andere Bein hält nicht.
Wenn das so weitergeht wird die Kiste am Ende nicht laufen (SY-1m) denn so werden das doch kalte lötstellen, wenn das Lot da bloß irgendwie drangebraten wurde -.-
 
Kolophonium benutzt man heute noch, ja - um Geigenbögen einzuschmieren zumindest :P

Achtung, OT :)

Mein Opa erzählte mir mal, daß man mit Kolophonium noch was anderes tolles machen kann. Nämlich, ein langes Garn mit einer Reißzwecke von außen an einem Holzfenster befestigen, das Garn schön straff halten und ein Stück K. daran reiben. Draußen hört man wohl nur ein leises Sirren, während es Drinnen ordentlich scheppert. :ateam:
 
Muahaha muss ich am Samstag wenn ich bei meinen Eltern bin gleich mal ausprobieren, mein Vater hat glaub ich immer Kolophonium rumfliegen für seinen Kontrabass... hrr hrr :D
 
Weiß nicht, ob das wirklich funktioniert. Manchmal war der Oppa auch auf der Märchenwiese und ich habe das selbst nie ausprobiert. Berichte mal bitte über das Ergebnis!
 
Ich habe mir damals auch noch einige Bröckchen aufgehoben. Aber dank integriertem Flussmittel in den meisten Lötmitteln heutzutage, habe ich das noch nie benutzt.
Opa war Elektriker durch und durch. Der hat bis zum Schluß so konservativ gelötet. Gelernt ist eben gelernt. Ich machs mir lieber einfach.
 
Okay, bin grad dabei die ganzen kleinen Keramik-Kondensatoren einzulöten.
Bei denen ist es ganz verrückt. Ein Bein geht super, das andere Bein hält nicht.
Wenn das so weitergeht wird die Kiste am Ende nicht laufen (SY-1m) denn so werden das doch kalte lötstellen, wenn das Lot da bloß irgendwie drangebraten wurde -.-

Wird wohl ein Massepunkt sein, dafür braucht es ein paar Watt Leistung.
 
Was machen wenn Lötzinn nicht am Bauteil haften will?
Vielleicht ist es eine Oxidschicht? Dann könnte folgendes helfen:

Mit dem reinigen EAN: 4016139201238.
Direkt danach`n bisschen Flussmittel drauf - verhindert erneute Oxidatiion.
Danach dünn verzinnen.
 


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