Was meint ihr, wieviel Synths braucht man zum Musik machen?

Ich habe sehr lange nur den Roland XP30 als Midi-Expander benutzt. Zu der Zeit hatte ich zwar noch einen Quasimidi Sirius, aber der stand damals nur gelangweilt in der Ecke rum. Fairerweise muss ich dazu sagen, dass ich zu der Zeit auch schon mit Audiospuren für Nicht-Synthesizer-Klänge gearbeitet habe. Ansonsten hätte ich zumindest noch einen Sampler benötigt, wenn nicht noch mehr.
 
Die Frage lässt sich dahingehend nur beantworten, als dass dieses rein individuell zu sehen ist. Ich lass mal das Budget außen vor, denn der Workflow ist entscheidend. Bist Du eher der Live-Jam-Typ, benötigst Du mehr als jemand, der eher direkt mit wenigen Synthesizern/FX das Audio aufnimmt und im Rechner verarbeitet.

Ich persönlich habe mich von Synthesizer-Burgen verabschiedet, weil es einfach zu viel wurde. Zunächst in dem Kontext, dass jedes Gerät verstanden und bedient werden will und ich mich nicht ständig neu einstellen möchte. Wer etwas komplexere Geräte hat bemerkt sehr schnell, dass man diese ganz lange nicht ausreizen wird. Somit erübrigt sich das ständige Hinterherjagen a la höher/schneller/weiter oder der Vorstellung, dass "mit dem Synth die Erleuchtung kommt". Zusätzlich stehen bei mir Geräte dann zu oft nur herum und das ist totes Kapital. Inkl. Rackgeräte habe ich mir die 15 als magische Zahl gesetzt, mehr darf nicht sein. Aktuell liege ich mit Rackgeräten bei 10 und vermisse nix. Und von den 10 sind nur 6 "Must have", 2 davon reine Wellenform-Lieferanten.
 
Ja wenn´s zuviele sind leidet immer etwas darunter, was dann unbewußt ein Gefühl von "zuwenig Zeit zu haben" erzeugen kann. Andererseits ist es auch schön neben der "Arbeit" an den Stücken Sounds zu machen. Vielleicht wird davon auch mal einer nicht direkt verwendet, aber es hat trotzdem Spaß gemacht und da ist eine gewisse Auswahl auch schön (wenn auch eher Luxus als nötig). Nützt dann vielleicht mal anderswo.

Beim Einspielen geht es aber schon am schnellsten wenn nicht zu viel gewechselt wird.
 
Nun ja, man kann mit einem Klavier ein abendfüllendes Konzert geben.

Die Frage von @Altered States geht doch vermutlich eher in die Richtung "wie viele sind sinnvoll?" Der eine hat die schönere Modmatrix, der andere das schönere Filter, der dritte hat 3 stat nur 2 Oscillatoren, einer kann FM, der andere nicht. Wenn man nicht grade die eierlegende Wollmilchsau hat, kommt man nicht darum herum, sich noch einen oder 2 andere zuzulegen.
 
Ich hab früher alles mit dem JP-8000 gemacht. Zumindest bis ich mir dann 15 Jahre später mein Wohnzimmer
mit Synthies vollgepflastert habe. Jetzt mache ich keine Musik mehr, ich konfiguriere (und restauriere/repariere) nur noch :selfhammer:

Willkommen im Club. Mein Start-Besteck war ein JP8000, M1, Triton/Trinity und ne Electribe. Später kam ein Proteus MPS, CS2x, Jupiter 8 und viel mehr dazu...
Das Problem ist allerdings: Irgendwann fangen die Songs an gleich zu klingen...und sobald man die Bude voll hat, verwendet man immer die gleichen Instrumente oder macht gar keine Musik mehr. Oder man (macht es wie ich) und pflastert die ganzen Tracks mit 4 Chören, 3 Bässen und 7 Arpeggios zu, und hat nacher Mühe den Kram abzumischen :D
 
mit nem Octatrack , nem Analog Four , ner Monomachine oder nem Digitakt kann ich Musik machen. Mehr müsste ich nicht haben.
Aber es macht Spaß viel mehr zu haben :)
 
Es kommt auch drauf an, welche Art Musik du machen willst. Wo willst du sie machen. Daheim oder auf der Bühne.

Daheim würde ich sagen, gar keinen. Aber natürlich kauft man trotzdem welche, der Knöppe wegen. Und dann pflegt man Geräte in sein Setup ein, bastelt Sounddemos, um mit seinen neuen Errungenschaften zu prahlen und andere von der neuen Superbüchse zu überzeugen. Und auf der Festplatte verschimmelt Software, die das alles viel besser könnte.

Ich denke oft über diesen Unsinn nach. Gestern/vorgestern hab ich 'ne Nummer für eine Compilation gemacht. Genutzt habe ich Circuit und MicroFreak und paar iOS-Apps. Das ist schon der nächste Schwachsinn. Zuhause ein iPad nutzen. Warum eigenlich? Weil es hip ist? Spieltrieb? Die Sounds hätte ich auch anders hinbekommen.

Wir sind halt Freaks. Andere machen Reisen, kaufen teure Klamotten, Schuhe und was weiß ich. Ich würde die Frage anders stellen: ab wann ist es zuviel? Ich wollte immer ein Setup, in dem alles zusammenpasst. Möglichst ohne Redundanz. Ich denke, das ist nun erreicht. Ich kann nicht nur jede Art von Sound machen, ich kann mir auch aussuchen, wie ich sie mache.
 
das kommt drauf an welche Musik du produzieren möchtest..
jeder Musikstil erfordert natürliche verschiedene herangehensweisen
 
Ich find die Steuerung der Softwaresynths immernoch unpraktisch. Ich nutze Studio One - und immer wenn ich z.B. Knobs von VST auf nen Midicontroller lege muss die VST im Vordergrund laufen. Wenn ich jetzt aber mehrere Parameter live ändern will müsste ich 2,3,4,5 VST auf dem Bildschirm haben damit der Controller mit den Einstellungen funktioniert. Ist das bei anderen DAWs auch so schwachsinnig gelöst?
Ansonsten kann ich nur sagen: Ich liebe es, jeden Parameter einzeln steuern zu können. ONE knob per function.
 
Man braucht gar keinen Synth um Musik zu machen. Weder Hardware noch Software.
Dennoch habe ich zwei und werde noch zwei kaufen..
 
Theoretisch kann man mit einer DAW oder Recording und einem Synth bereits Musik machen, was wir hier ja auch bewiesen haben:
https://www.sequencer.de/synth/index.php/Kategorie:Music One Synth…

Für eine entspannte MIDI-Produktion sind es eine Hand voll, also wegen der fehlenden Multitimbralität sind solche MIDI-Studio Methoden allerdings dann wieder etwas enger als in den 90ern, da die meisten Synths nur noch 1-2 Sounds gleichzeitig bereit stellen können.

Das könnte ein Problem werden, denn das Musikmachen ist in Echtzeit dann doch etwas schöner - der Trend ginge da dann leider wieder dazu, wenigstens für die Hauptlinien einen Synth haben zu "müssen". Da waren wir schon mal weiter.
 
Theoretisch kann man mit einer DAW oder Recording und einem Synth bereits Musik machen
Praktisch auch. (Wieder) angefangen habe ich damals mit Reason 2.0. Ich war produktiv ohne Ende mit der Soft. Bin ich jetzt weniger produktiv? Nee, keineswegs. Man muss nur am richtigen Zeitpunkt die Kurve kriegen.
 
Man muss etwas theoretischer arbeiten, aber gehen tut das.
Das die Hersteller keinen Bock auf Multimode haben finde ich aber sehr schade, wenigstens 4 Slots würden auch live das Leben einfacher machen, denn live kannst du so nicht arbeiten - außer du machst nur so eine Clip-Abspiel-Sache, das hat aber dann wenig mit Live Performance zu tun.
 
Ich denke mehr wie einen Synthesizer und nen PC mit ner DAW braucht es nicht. Dann gibt es die Extremisten, die einen machen alles zu 100% in Software und die anderen alles zu 100% ohne Rechner, obwohl ja bei vielen HardwareGeräte ja auch kleine Computer drin sind, genau wie ein Tablet, das ist auch ein Computer. Die meinen dann wohl Computer ohne Windows oder macOS drauf oder so was.

Ja, und dazwischen gibt es alles möglichen Zwischenstufen. Mir persönlich gefallen dieses YouTube Video am besten wo jemand mit nem Volca oder anderen kleinen Synth total tolle elektronische Minimalmusik macht. Kommerzielle Sachen höre ich gar nicht mehr, mich interessiert auch Spotify und Co nicht mehr die Bohne.
 
Was mir noch zum Musik machen mit wenigen Geräten gerade einfiel: Ich musste damals auch immer mal mit prgchanges auf unterschiedlichen Midikanälen wurschteln, einfach weil mein Mixer nur 6 Kanäle hatte und ich deshalb nicht alles einzeln abnehmen/mischen konnte. Das ging durchaus. Meine, wenn ein Synth. eh irgendein Pad beisteuerte, dann konnte ich so auch mal ein anderes auf dem gleichen Kanal per prgchange spielen, also einfach den Sound austauschen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die Menge an Krempel steht im direkten Verhältnis zur Komplexität.

Man kann alleine singen und damit Musik machen. Nur einen Chor hat man dadurch noch lange nicht...
 
mit nem Modularsynth fährste am besten hast dann:
undendlich viel Synths bezüglich der Funktionen
und undendlich wenig Synths bezüglich der Soundausgabe.
 
Hab Ende der 80er mit einem VFX (Multimode!) und einem Atari ST (Cubase 1.0) Musik gemacht und eigentlich nix vermisst. Das geht.

Heutzutage sind meine Anforderungen natürlich etwas höher:

Zum Musikmachen brauche ich zumindest ein Stagepiano / E-Piano / Rhodes.

Falls es etwas flexibler sein soll, dann ein:

- Prophet X(L) (simply outstanding)
- E-Piano (Zarenbourg, CP73/88, Crumar Seven oder sonst was in die Richtung)
- Analoger Monosynth (z.B. Moog oder irgendwas mit vielen Reglern)
- Analoger Polysynth (z.B. OB-6 oder Deepmind oder sonst was Juno-mässiges)
- Drummie (808, MPC, Octa etc. )

Also in Summe FÜNF. In Verbindung mit nem Mixer/Audiointerface und Notebook reicht das eigentlich für viele Musikstile (Live jammen oder auch produzieren).

Versuche grad mein Setup in diese Richtung zu verkleinern - das is echt schwer!
 
Mir reicht gerade mein Electribe 2 mit Blofeld Desktop um mich mit Hardware zu befassen. Musikproduktion ist schon mit einem IPad machbar.
 
Für mich ist es eine Zahl von rund acht bis zehn Hardware-Klangerzeugern, die gut funktioniert.
2x Drums (Maschine, CR-5000)
2x Rhodes/Wurlitzer/Clavinet/Klavier/Hammond/Vox/Farfisa (SV 1, Nord Electro)
2x Monosynth (SH-101, MS-20)
4x Polysynth (JX-8P, DSS-1, JD-990, SK20)
Weniger ginge natürlich, und wie wohl jeder habe ich auch mit genau einem Synth (Kawai K1) und einem Hardwaresequencer (QX5) begonnen. Und wenn es sein müsste, käme ich auch mit einem iPad oder einer Groovebox aus. Für meine Arbeitsweise und meine Klangvorstellungen ist die genannte Mischung aber optimal und macht mir genau so Spaß. Mehr Maschinen würden mich überfordern, da ist 10 wirklich eine magische Grenze.

An Software kämen ggf. noch Massive, Retrologue oder die iWAVESTATION dazu. Und ansonsten noch zwei bis drei Gitarren, ein Bass, div. Percussion, Akkordeon, Field Recordings oder Gesang. Optional natürlich, kein Track würde alles verwenden, aber im Album wäre wahrscheinlich alles vertreten.

Aber natürlich möchte ich weder aus der Zahl noch der Auswahl eine Empfehlung machen. Jemand anderes wird abhängig von seinen musikalischen Ideen ganz andere Vorstellungen und Bedürfnisse haben.

Dem einen reicht der Teenage Engineering OP-1.
Der andere tobt sich gerne in drei mit Synthesizern, Samplern, E-Pianos, Jazz- und Rockorgeln, Mellotron, Röhrenglockenspiel, Flügel, Holzblasinstrumenten, einer singenden Säge und einer kleinen Kirchenorgel samt dreißigstimmigem gregorianischen Chor ausgestatteten Studiosälen aus. Und für diese eine, nächste musikalische Idee fehlt ihm - ehrlich! - nur noch dieses eine Gerät und dann - bestimmt! - (erst mal) nichts mehr. :mrgreen:
Aber er macht Musik, und mit dem OP-1 würde er es nicht hinbekommen - und umgekehrt. Wat den eenen sin Uhl, is den annern sin Nachtigall.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, ist auch immer ein wenig Synthese bzw. die entsprechenden Sounds bauen oder kaufen und aus Library suchen etc. vs. Klangerzeuger überlagern bis es funktioniert - Orchestra Style ;-) Bei letzterem brauch man dann doch ein paar Klangerzeuger mehr :wegrenn:
 
Ich denke es hängt stark vom Ergebniss ab. Man KANN natürlich auch mit einem synth was machen nur nicht alles.
 


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