Ich antworte dem TS mal etwas spießig:
Bei MIDI-Recording:
hier benötigt man so viele Synthesizer, wie man halt Sound-Spuren schichten möchte.
Die Anzahl der benötigten Synthesizer reduziert sich, je höher deren Polyphonie und Multitimbralität ausfällt.
Gut ist es, verschiedene Synthesizer mit deren Synthesen zeitgleich in einem Track anzusteuern,
denn wer isst schon gerne einen Haufen Salzkartoffeln, wenn eine Frikadelle und Salat dazu das Ganze schmackhafter machen.
Also einen Track komplett mit einem z.B. Virus machen, das soll es geben, ist aber nicht zu empfehlen.
Ein einziger Synthesizer reicht demnach schon aus, um Tracks via MIDI-Sequenzing zu ermöglichen.
Das klänge aber vom Charakter her bestimmt "engmaschig" und nahezu monoton und ab dem 3. Track langweilig.
Lebendiger wirds, wenn man mindestens zwei multitimbrale Synthesizer ansteuert, wobei ich nicht weniger als
vierfache Multitimbralität meine. Ich würde auch das Mischen von digitalen und analogen Synthesizern bevorzugen.
Also, zwei bis drei leistungsstarke multitimbrale Klangerzeuger reichen völlig aus, um gute Allround-Tracks zu bauen.
Spezieller wirds bei ausschließlich monophonen und monotimbralen Synthesizern. Hier ist es v.a. abhängig, welche Art von Tracks es werden sollen.
Das ist bei MIDI-Recording nur mit extrem viel Gerätschaft und Kabelsalat zu bewerkstelligen. Außerdem haben die Synth auch meist keine
internen Effekte, sodass diese auch noch hinzukommen müssen.
Gute Mischung wären z.B. zwei große Multitimbrale (z.B. Virus und Nord Lead) plus zwei bis drei Monotimbrale (z.B. Peak, ARP und DM6).
Aber die Möglichkeiten sind so extrem breit gefächert, man kann bis zum Mond und zurück philosophieren.
Um noch mehr Druck aufzubauen, würde ich einen Drum-Sampler mit seinem internen Sequenzer synchron zur General-Sequenz laufen lassen.
Damit habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht, läuft immer stabil und klingt super.
Bei Audio-Recording:
tja, ein ganz anderes Thema, für reine Synth-Musik ebenfalls machbar.
Spur für Spur in eine DAW, im Pattern- oder Song-Mode, bitte nicht verspielen, sonst ist Nacharbeit angesagt.
Aber die muss sowieso erledigt werden, ausbessern, quantisieren und optimieren usw.
Auch hier ist alles mit nur einem Synthesizer möglich, Mr. Firechild macht dies professionell,
wenn er einen Synthesizer demonstriert.
Aber auch bei Audio-Recording gilt, wenigstens zwei bis vier verschiedene Synthesizer sollten schon für Allround-Tracks
startklar sein. Vorteil: man ist nicht auf Multitimbralität, hohe Polyphonie und interne Effekte der verwendeten Klangerzeuger angewiesen.
Bei MIDI- und Audio-Recording:
die Mischung aus beiden Möglichkeiten und auch die vermutlich ziemlich oft verwendete.
Die Anzahl der zu verwendenden Synthesizer ist dem gemäß wie oben beschrieben.
Meist kommen hier aber auch Soft-Synth zum Einsatz, was dem Gesamt-Mix wieder zu Gute kommt.
Bei Gear or not Gear:
egal, welche Möglichkeit man umsetzt, entweder man gibt sich mit kausalen w.o. beschriebenen zwei bis vier
Synthesizern langjährig zufrieden, oder man betreibt z.B. sein grundsätzliches Setup "offen", d.h. man benutzt
ein gewisses Grund-Equipment konsequent gleichbleibend, weil man diese Gerätschaft top beherrscht und vertraut.
Hinzu zu seinen z.B. vertrauten Sequenzer und zwei großen Synthesizer kauft man sich immer wieder neue oder vintage
Klangerzeuger, die einem Freude machen. Eine Anhäufung von locker 10 bis 20 Synthesizer hat dann auch nichts mit
Kaufsucht zu tun, sondern man liebt den Genuss, sein Setup mal eben um den Synthesizer XY, den man einfach faszinierend
oder schlicht toll findet, zu erweitern.
Bei rationeller Anpassung eines Equipments:
Manchmal ist es auch gut, wenn man klein anfängt. Man kann sich z.B. eine gute Workstation kaufen.
Geht auch prima gebraucht, denn neu gibts derzeit nur den Korg Kronos. Zumindest kann der gut sampeln.
Dann arbeitet man damit einige Zeit lang und lernt den Sound-Charakter langsam kennen.
Jetzt kann man sich Gedanken machen, welche Synthese oder Synthesizer zu meiner Workstation gut passen würde.
Als Ergänzung oder zur Kompensation von Schwächen und evtl. Fehlern der Workstation.
Man umBAUT quasi seine Workstation sinnvoll. Was passt zu den 9 Engines eines Kronos?
Klingt der Kronos mir im Mix evtl. generell zu digital? Vielleicht würde ich einen Kronos mit einen REV2 und einen Kyra betreiben.
Das wären dann drei Synthesizer, und die würden völlig ausreichen, um hardwaremäßig nahezu alles an Musik zu produzieren.
Einen gebrauchten Motif XF würde ich wiederum ganz anders ergänzen, eine DAW natürlich auch wieder anders.
Soll heißen, man kauft so viele Synthesizer, bis einem irgendwann persönlich sein Setup rund und ausreichend klingt.