Was sind die "modernen Synth-Klassiker" seit den 90ern?

Es scheitert hier schon komplett an der Definition. Die einen sagen, ein Klassiker sei ein ehemaliger Kassenschlager. Die anderen finden, ein Klassiker müsse ein besonderer bzw. außergewöhnlicher Synth sein. Wieder andere zählen nur Pioniergeräte auf.

Und ich finde, ein Klassiker ist ein Synth, der einfach nur sehr oft zum Thema gemacht wird ;-)

Ein Klassiker ist der Synth an den man (im sinne von die Mehrheit der Befragten, nicht nur eine Minderheit) sich in 40 Jahren noch erinnert. Egal wie oft verkauft, gehört oder besprochen.

Insofern ist das alles Orakelei. Ist das ein gültiges Verb? Substantiviertes? Hä?
 
Top40 Band Presetschleudern (Nordstage, Kronos, Motif...) auf der Bühne, haben in meinen Augen nichts zu tun mit der Suche nach Synth Klassikern ab den 90er Jahren.

Hmmmm....

Kronos kann vermutlich mehr Synthese als viele gefeierte Synths. Klar kann der Presets, aber halt auch selbst geschraube Wavesequences, FM mit eingebautem Waveshaping, etwas Waveguide-Synthese und noch ein paar andere nette Sachen. Ist meines Erachtens auch fast ein "Klassiker"-Kandidat, weil a) steht oft rum und wird b) bislang nur recht selektiv von Synth-Nerds abgefeiert. Wenn das große Digitalrevival dann mal kommt, könnte das was werden...

Der Nordstage ist übrigens auch gar kein sooo mieser Synth. Steckt glaube ich unter anderem ein kompletter A1 drin. Über den kann man sich mit seinem auf wenig Parameter optimierten Bedienkonzept zwar streiten, er klingt aber fein und ist überraschend flexibel.

Der Motif ist halt ein 17 Jahre alter Rompler. Meines Erachtens nicht der spannendste, hat aber auch nette Features (und vermutlich mehr Synthesemöglichkeiten als mancher analoge Klassiker). Ist aber sicher der bislang letzte große alte Workstation Klassiker und tritt damit die Triton Nachfolge an (den man auch nicht mögen muss, der aber auch für viele ein wertvolles Arbeitstier war).
 
Polyevolver, Andromeda, Sunsyn, Waldorfs Wavezeugs (inkl. Blofeld) und vieles von Elektron sind für mich einige der zeitloseren Klassiker der letzten 25 Jahre.

Dann gibt es noch viele viele Klassiker, die ihren Platz in der Geschichte haben, so wie der Virus, Nord Lead, Electribes, Drumstation, Doepfer A100 (und bei den Plugins Rebirth 338, Reaktor usw.)...
 
Eigentlich ganz einfach: der Nord Lead 1/2x war sicherlich das Gerät, dass sowohl beim Heimmusiker wie auch in den professionellen Studios zu finden war und noch immer zu finden ist. Dann wohl noch der JD-990, der immernoch in vielen Studios steht. Rompler sein, wie die JV Serie, kann Omnisphere besser. Aber als Synth ist der JD bis heute sensationell.
 
Es scheitert hier schon komplett an der Definition. Die einen sagen, ein Klassiker sei ein ehemaliger Kassenschlager. Die anderen finden, ein Klassiker müsse ein besonderer bzw. außergewöhnlicher Synth sein. Wieder andere zählen nur Pioniergeräte auf.

Und ich finde, ein Klassiker ist ein Synth, der einfach nur sehr oft zum Thema gemacht wird ;-)
Von einem „Scheitern“ kann in dieser Diskussion m. E. nicht die Rede sein. Es kommen doch sehr viele, sehr konstruktive Beiträge. Für mich persönlich ist es nicht entscheidend, ob etwas eine Rarität ist oder ein Kassenschlager, auch der Preis spielt für mich keine Rolle und ich finde auch nicht entscheidend, ob der Synth komplex strukturiert ist oder eher einfach (sorry, @Summa ;-) ...). Ich finde entscheidend, mit welchen Synths wirklich viel gute Musik entstanden ist.
 
@Summa ;-) ...). Ich finde entscheidend, mit welchen Synths wirklich viel gute Musik entstanden ist.
Der Ausdruck "gute Musik" macht die Aussage extrem subjektiv, ansonsten dürften div. Rompler und Softsynths die Nase vorn haben.
 
erstmal hat er die Analogrenaissance eingeläutet


...dann hast du aber die "TB Clone Wars" anfangs 90er ausgeklammert...





Warum hat bisher niemand "Doepfer A-100" gesagt...?

In meinen Augen eines Klassikers würdig - zuvor (also vor 1995...) gab es m.W. jahrelang nichts, dass diese Lücke als Neuware hätte füllen können!



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@Summa:

Subjektiv ist so etwas doch immer alles. Eine gewisse Objektivität erlangen wir doch nur durch den Austausch und die Diskussion über diese Fragen.

Ich bin übrigens gar nicht so sicher bzgl. der Rompler und Softsynths. Workstations wie der Kronos könnten sehr weit vorne liegen, aber das ist m. E. kein Rompler, sondern auch ein sehr, sehr vielseitiger Synthesizer.

Was die Softsynths angeht: Die Summe aller verfügbaren Softsynths mag heute eine große Bedeutung haben, aber die einzelne App? Gibt es den einen Softsynth-Klassiker? Ich denke eher nicht. Die am weitesten verbreiteten Softsynths emulieren bekannte Hardware und bestätigen dann eher deren Klassiker-Status.
 
Ich denke als Klassiker zählen Synths die eine gewisse Menge an Käufern fand, einen entsprechenden Beliebheitsgrad hat(te) und mit dem die Leute gerne gearbeitet hatten. Sei es wegen der Synthese, der guten Presets, der einfachen/innovativen Bedienung oder sonst was.

Aus diesem Grund zähle ich die Korg X und N-Serie (klanglich ja identisch) zu Klassikern. Die waren in den 90ern wirklich sehr weit verbreitet (fast so wie JV's)
 
Workstations wie der Kronos könnten sehr weit vorne liegen, aber das ist m. E. kein Rompler, sondern auch ein sehr, sehr vielseitiger Synthesizer.

Dann schon eher sowas wie der Tyros von Yamaha, Dieter Bohlen soll so ein Ding genutzt haben, der soll ziemlich produktiv sein. Kronos scheint mir doch eher sowas wie ein Prestigeprodukt zu sein.
 
Ist aber nicht ganz das gleiche. Tyros hat halt Begleitautomatik und alles was man eher für Live braucht. (MIDI Player, Vocal Harmonizer, etc..) - Kronos ist da halt wirklich eine typische Workstation.

Neben dem Tyros würde ich sonst eher die Korg PAx-Keyboards als Klassiker bezeichnen. Die sind sehr gut für orientalische und arabische Musik und in den entsprechenden Ländern und Genres sehr beliebt.
 
Ab 1991 gibt es keine echten Klassiker mehr. Der JD-800 war der letzte große Synthesizer. Danach kamen nur noch Tischhupen :) Ein virtueller, geklonter, verkleinerter Abklatsch der echten Klassiker bis heute.

Der Clavia Nord Modular war noch ein Lichtblick. Dann wurde es wieder dunkel. ;-) Ein Klassiker wird er aber auch nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Klar, würde sonst nicht in meine Argumentation passen ;-)
Und was soll das bitte? Argumentieren, nur um Recht zu haben? Meine Sandburg ist aber größer als deine? So etwas? Können wir das nicht lassen?

Die Rede ist in diesem Thread von Synthesizern. Nicht von Entertainer-Keyboards.
 
Ab 1991 gibt es keine echten Klassiker mehr. Der JD-800 war der letzte große Synthesizer. Danach kamen nur noch Tischhupen :)

Der Clavia Nord Modular war noch ein Lichtblick. Dann wurde es wieder dunkel. ;-) Ein Klassiker wird er aber auch nicht.
Ist ja klar, dass das von Dir so kommt. ;-) Ich sehe das ganz anders. Gegen Kronos und Nord Lead und Virus und MicroKorg haben Deine ganzen ollen Vintage-Synths doch nichts entgegenzusetzen als den verstaubten Charme von ausgelaufenen Speicherbatterien und nicht mehr funktionierenden Schalter-Kontakten. Alles Elektroschrott. :D ;-) ...
 
"Was der Bauer net kennt frisst er net."

Der Nord Modular ist tatsächlich ein Klassiker. Gibt wenig moderne Synths bei denen regelmässig nach einer Wiederauflage gerufen wird.

Der NL2 wurde wieder aufgelegt, auf Nachfrage - offenbar ein Klassiker.
 
"Was der Bauer net kennt frisst er net."

Der Nord Modular ist tatsächlich ein Klassiker. Gibt wenig moderne Synths bei denen regelmässig nach einer Wiederauflage gerufen wird.

Der NL2 wurde wieder aufgelegt, auf Nachfrage - offenbar ein Klassiker.
Leider hat es der Nord Modular nicht zum Klassiker geschafft. Es ist sehr still geworden um ihn und er wird auf dem Gebrauchtmarkt oft für einen Apfel und ein Ei verscherbelt. Meines Erachtens hat man bei Clavia einen Kardinalfehler gemacht, den Acccess mit dem Virus nicht gemacht hat. Der G2 hätte bei Erscheinen unbedingt abwärtskompatibel zum NM sein müssen. Das war er nicht und er wurde ein Ladenhüter, weil die Community, die sich um den NM Classic gebildet hatte, größtenteils mit dem „Upgrade“ gezögert hat. Dazu kam schlechter Support bzgl. der Software. Kaum Unterstützung für das immer stärker auf dem Musikmarkt vertretene Mac OS X usw.

Schade, sehr, sehr schade. Vom Potential her eines der besten Synthesizer-Designs aller Zeiten. Leider vom Hersteller aufgegeben zugunsten der Stage-Keyboards für den Band-Musiker.
 
"Was der Bauer net kennt frisst er net."

Der Nord Modular ist tatsächlich ein Klassiker. Gibt wenig moderne Synths bei denen regelmässig nach einer Wiederauflage gerufen wird.

Der NL2 wurde wieder aufgelegt, auf Nachfrage - offenbar ein Klassiker.
Leider hat es der Nord Modular nicht zum Klassiker geschafft. Es ist sehr still geworden um ihn und er wird auf dem Gebrauchtmarkt oft für einen Apfel und ein Ei verscherbelt. Meines Erachtens hat man bei Clavia einen Kardinalfehler gemacht, den Acccess mit dem Virus nicht gemacht hat. Der G2 hätte bei Erscheinen unbedingt abwärtskompatibel zum NM sein müssen. das war er nicht und er wurde ein Ladenhüter, weil die Community, die sich um den NM Classic gebildet hatte, größtenteils mit dem „Upgrade“ gezögert hat. Dazu kam schlechter Support bzgl. der Software. Kaum Unterstützung für das immer stärker auf dem Musikmarkt vertretene Mac OS X usw.

Schade, sehr, sehr schade. Vom Potential her eines der besten Synthesizer-Designs aller Zeiten.

Da muss ich dir absolut zustimmen. In allen Punkten.
Es gab eine sehr emsige Community um den NM die sich mit dem G2 aufgelöst hat. Da ging ganz viel Wissen und Potential den Bach runter. Auch klanglich war der G2 eine Verschlechterung
 
er wird auf dem Gebrauchtmarkt oft für einen Apfel und ein Ei verscherbelt.
Das deckt sich jetzt nicht mit meinen sporadischen Beobachtungen.
zZ ist zB ein G2 für 2.3 k auf Ebay.

Das Problem ist den Editor zum Laufen zu kriegen, da sehe ich eigentlich Clavias Fehler das nicht zu supporten.
 
er wird auf dem Gebrauchtmarkt oft für einen Apfel und ein Ei verscherbelt.
Das deckt sich jetzt nicht mit meinen sporadischen Beobachtungen.
zZ ist zB ein G2 für 2.3 k auf Ebay.

Das Problem ist den Editor zum Laufen zu kriegen, da sehe ich eigentlich Clavias Fehler das nicht zu supporten.
Mein „letzter“ Nord Modular ging in einer Ebay-Auktion ab 1,- Euro für 365,- Euro weg. Keyboardversion. Top-Zustand. G2 wird noch etwas höher gehandelt im Moment, aber da der Support fehlt, ist der eigentlich ein Groschengrab. Leider. Wie gesagt, ich finde das sehr, sehr schade. Für einen wirklich funktionierenden G3, am liebsten mit Stand-Alone-Bedienung ohne Abhängigkeit vom Software-Support, würde ich gerne viel Geld bezahlen und fast alles andere, was ich habe, auch noch gleich hergeben.
 
Und was soll das bitte? Argumentieren nur um Recht zu haben? Meine Sandburg ist aber größer als deine? So etwas? Können wir das nicht lassen?

Argumente sind die Basis einer sinnvollen Diskussion, das Ganze kann aber nur funktionieren, wenn jemand die Kriterien nicht so lange verändert werden, bis er gewünschte Ergebnis erhält.

Die Rede ist in diesem Thread von Synthesizern. Nicht von Entertainer-Keyboards.

Der Sprung vom Rompler zum Entertainerkeyboard ist eher klein und es wir offensichtlich erfolgreiche (gute???) Musik damit produziert, ein Punkt der dir wichtig zu sein scheint.
 
Korg sollte den µKorg echt mal als Soft rausbringen. Hab meinen nämlich gerade verkauft, zu selten benutzt und doch sehr Fan von.
Der ist für mich definitiv ein Klassiker.
Irgendwie verbinde ich aber Klassiker auch damit, dass viele dem Gerät nachlechtzen, also eher rar ,gut und nicht günstig.
Kann ein Gerät was man für 200€ mal eben in Warenkorb packt ein Klassiker sein?
Fühlt sich jedenfalls komisch an.
Die 303 war auch damals super günstig!
Das günstigste war 50 DM und is ein Klassiker geworden! :floet:
War eigentlich auch ne Tischhupe:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Und was soll das bitte? Argumentieren nur um Recht zu haben? Meine Sandburg ist aber größer als deine? So etwas? Können wir das nicht lassen?

Argumente sind die Basis einer sinnvollen Diskussion, das Ganze kann aber nur funktionieren, wenn jemand die Kriterien nicht so lange verändert werden, bis er gewünschte Ergebnis erhält.

Die Rede ist in diesem Thread von Synthesizern. Nicht von Entertainer-Keyboards.

Der Sprung vom Rompler zum Entertainerkeyboard ist eher klein und es wir offensichtlich erfolgreiche (gute???) Musik damit produziert, ein Punkt der dir wichtig zu sein scheint.
Von Veränderung der Kriterien kann keine Rede sein. Ich habe nur von meinen Kriterien gesprochen. Andere können natürlich andere haben. Du hast z. B. erwähnt, dass ein Synth-Klassiker für Dich eine gewisse Komplexität haben muss und Du den MicroKorg daher nicht als solchen siehst, andere haben erwähnt, dass ein Klassiker für sie rar und teuer sein muss usw. Es geht in dem Gespräch um den Austausch der Sichtweisen, nicht darum, dass jemand Recht behält oder ein „gewünschtes Ergebnis“ erzielt wird.
 


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