Was sind die "modernen Synth-Klassiker" seit den 90ern?

Horn

Horn

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Wenn es um Synth-Klassiker geht, dann fallen immer wieder Namen wie Moog Minimoog, ARP Odyssey, Yamaha CS-80, Roland Jupiter 8 usw.

Das sind ausnahmslos Synths aus den 70er-Jahren. Gelegentlich wird noch der ein oder andere Synth der 80er genannt wie der Roland Juno 6/60 oder der PPG Wave.

Was mich betrifft, so habe ich wenige dieser Synthesizer je persönlich zu Gesicht bekommen. Meine aktive Synth-Zeit begann eher in den 90ern. Meine Frage ist nun, hat es seit den 90ern noch neue Synths (keine Clones oder Reissues) gegeben, die ebensolche Klassiker werden (werden), wie es ein Minimoog oder ein Roland Jupiter 8 heute sind? Welche wären das dann?

Mir kommen selbst auch ein paar Kandidaten in den Sinn - der Korg Microkorg etwa, der Nord Lead oder der Arturia Minibrute, aber ich möchte der (hoffentlich spannenden) Diskussion nicht allzu weit vorgreifen.
 
Erster Gedanke: Waldorf...

  • Pulse
  • Microwave 1,
  • XT mit der knobbigen Oberfläche,
  • Blofeld, das Geburtstagskind.
  • Sledge ging ebenfalls in die zweite Runde und hat sein fünfjähriges auch schon hinter sich.


  • Akai und Emu Sampler.

  • Roland's JV-Serie, der V-Synth und die JP-8000 Supersaw.
  • Yamaha's VP-1 und VL-1
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist aber jeder Waldorf-Synth auch schon gleich ein moderner Klassiker? Ich würde zustimmen beim Pulse. Als ich gegen Ende der Neunziger intensiv nach Synths suchte, war der Waldorf Pulse tatsächlich der EINZIGE monophone Analogsynthesizer, den es als Neugerät auf dem Markt zu bezahlbarem Preis gab. Das kann man sich heute kaum noch vorstellen. Und er klang auch wirklich großartig.
 
Die ganze TB-Schwemme fiele mir da auch noch ein; Deep Bass Nine, Braintec Transistorbass, Syntecno TeeBee, Mam MB33, Doepfer MS-404...


...und natürlich die kleine Novation Bass Station, Mark I. ;-)



novation-bass-station-keyboard-original.jpg
 
Von Novation könnte man noch einiges nennen. Aber mir war immer (und ist auch immer noch) die Fertigungsqualität ein Dorn im Auge. Wir hatten in der Schule, an der ich unterrichte, z. B. eine K-Station. Die haben wir ständig benutzt, weil sie sich im Bandkontext exzellent durchsetzte. Aber nach 15 Jahren und mehreren Reparaturen mussten wir sie leider entsorgen, da sie im wahrsten Sinne des Wortes auseinander fiel. So ein Mist. Da hat man einen Synthesizer, der sich gut bedienen lässt, gut klingt und im musikalischen Kontext funktioniert, und dann ist die Hardware so minderwertig.
 
Sind meine Lieblinge aus den 90er die ich Heute noch nutzen würde.
Es geht allerdings um Synths SEIT den 90ern, nicht AUS den 90ern.

Und entscheidend sollte nicht unbedingt nur sein, was man selbst immer noch gerne nutzt, sondern welchem Synth man einen Klassiker-Status zutraut. Unter den von Dir aktuell genutzten würde ich da durchaus auch ein paar potentielle Kandidaten sehen ;-) ...
 
Und jetzt bitte filtern, @PWM: Welche Synths davon haben wirklich das Zeug zum "Klassiker"? Dazu gehört mehr, als nur "gut" zu sein. Man muss zu seiner Zeit auch einzigartig und innovativ gewesen sein und (damals) weitgehend "alternativlos", wie Frau Merkel sagen würde ;-) ... Ein Pulse 2 kann z. B. nur ein Klassiker sein, falls ein Original-Pulse auch nur ansatzweise einer war. Er fällt aber dann raus, wenn der Original-Pulse als Klassiker durchgeht. Behringer Model D geht gar nicht. Ist ein Clone des Moog Minimoog Reissue - und in der Einleitung zu diesem Thread hatte ich ganz bewusst Clones und Reissues ausgeschlossen, womit auch der Korg Arp Odyssey und der MS-20 mini wegfallen.

Blofeld ist eine Art "Aufguss" des Q und Micro-Q. Gehört er also in diese Liste?

Welchen Virus meinst Du? A, B, C? Und warum genau Clavia Nord Rack 2x, warum nicht Nord Lead 1 oder 3?

Usw. Usf.
 
Zuletzt bearbeitet:
Welchen Virus meinst Du? A, B, C?
Der Virus ist wie eine Matroschka bzw. Matrjoschka Puppe, der B enthält den A, der C enthält A und B etc.

Man muss zu seiner Zeit auch einzigartig und innovativ gewesen sein und (damals) weitgehend "alternativlos", wie Frau Merkel sagen würde ;-)

Es gibt imho keine alternativlosen Synths, wenn es die jeweiligen Synths nie gegeben hätte, hätte man halt mit anderen Synths Musik gemacht, und der Hörer hätte sich an einen anderen Sound gewöhnt.
 
Außer dem JD-800 nix...
alles andere war nur noch Geschwurbel die niemals Klassiker werden.
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: Max
Microwave 1 war 1989, dürfte also streng genommen hier nicht auftauchen wenn es ab 1990 losgehen soll.

Für mich sind es SY99 und JD800.
 
Mir fielen auch als erstes der JD800 (wegen des Bedienpanels) und der SY99 (Klang und FM/AWM Kombination) ein. Ergänzen würde ich noch den K2x00 (VAST) und den WAVE (unbezahlbare "eierlegende Wollmilchsau").
 
Nord Modular G1 / G2 waren konzeptionell neu.
Ob sie Klassiker wie ein Minimoog, Odyssey, etc. werden?
Die Nord Modulars sind nicht so leicht zugänglich wie die eben genannten und haben keinen "eigenen" Sound - es handelt sich im Grunde eher um Entwicklungsumgebungen (Hans Nordelius, der Erfinder der Nord Modulars, nutzt laut einem Interview den G2, um neue Synthesizer-Ideen zu testen).
Vielleicht könnten diese Punkte erschweren, dass die Nord Modulars "Klassikerstatus" erreichen?
 
Interessant daß der Alesis Andromeda A6 nicht erwähnt wird.
Um den ist es sehr still geworden in den letzten Jahren.
 
Ich glaube nahezu jedes Musikinstrument das an einer Musikschule 15 Jahre lang mehr oder weniger grobmotorisch von pickeligen Teenagern malträtiert wird fällt auseinander, die werden ja quasi mehr oder weniger tagtäglich gerockt und werden mehr belastet als ein Instrument das im Proberaum, im Studio oder auf der Bühne genutzt wird. Gerade wenns um SCHÜLER geht hält da auch kein Moogpanzer lange durch.

Die K-Station ist relativ wertig gebaut und ein guter Synth.
So, glaubst Du das? Du kannst davon ausgehen, dass wir mehr als ein Instrument haben und ich also über Vergleichsmöglichkeiten verfüge. Nein, die K-Station ist leider nicht relativ wertig gebaut, sondern sehr billig gebaut. Vielleicht solltest Du das nächste Mal, wenn jemand seine Erfahrungen aus dem wirklichen Leben schildert, diese nicht mit Einwänden abzubügeln versuchen, die nach Deiner eigenen Aussage rein auf „Glauben“ und Spekulation beruhen. Ist nicht besonders sachlich.

Und nun zurück zum Thema.

Es gibt imho keine alternativlosen Synths, wenn es die jeweiligen Synths nie gegeben hätte, hätte man halt mit anderen Synths Musik gemacht, und der Hörer hätte sich an einen anderen Sound gewöhnt.
Okay, akzeptiert. Aber es gibt schon Synths, die bei ihrem Erscheinen eindeutig eine Marktlücke gefüllt haben und deshalb lange und oft verwendet wurden, weil es Entsprechendes von anderen Herstellern zunächst nicht gab, oder nicht? Das trifft doch auf die „alten“ Klassiker wie Minimoog, DX7 usw. zu, oder nicht? Und vielleicht auch auf einige neue wie z. B. die von mir schon eingangs erwähnten Nord Lead, Microkorg oder auch Minibrute?
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich glaube unter Gruppierungen ist der ein oder andere Cult.
Mit dem JP 8000 kam zb. 97,98 rum ne Menge an Hause raus was die dan auch Deep House nannten!
Was auch wiederum anders klang wie der US House.
Und viele Erinnern sich da gerne zurück.
Und deshalb ist er das unter Dehnen!
Und Andere wiederum wegen was Anderem unter Anderen!
 
Ach so wegen meinem Beitrag hab ich mir zb. auch den SH 201 zugelegt weil der so ähnlich ist!
Und auch der Gaja entstand daraus!
 
Interessant daß der Alesis Andromeda A6 nicht erwähnt wird.
Um den ist es sehr still geworden in den letzten Jahren.
Vielleicht ist es in der heutigen Zeit auch einfach nicht hilfreich, wenn Instrumente gebaut werden, die nach kurzer Zeit eingestellt werden und für die es dann keine Nachfolger gibt. Ähnlich ist das mit Nord Modular und Nord Modular G2, von denen spricht auch kaum einer mehr. Virus, Nord Lead, Nova, Microkorg, Pulse oder Blofeld dagegen gibt es alle seit vielen Jahren und in mehr oder weniger veränderten Versionen nach wie vor auch neu.
 
Wenn es um Synth-Klassiker geht, dann fallen immer wieder Namen wie Moog Minimoog, ARP Odyssey, Yamaha CS-80, Roland Jupiter 8 usw.

Das sind ausnahmslos Synths aus den 70er-Jahren. Gelegentlich wird noch der ein oder andere Synth der 80er genannt wie der Roland Juno 6/60 oder der PPG Wave.

stimmt doch gar nicht.. Jupiter-8 ist von 1981
 
Okay, akzeptiert. Aber es gibt schon Synths, die bei ihrem Erscheinen eindeutig eine Marktlücke gefüllt haben und deshalb lange und oft verwendet wurden, weil es Entsprechendes von anderen Herstellern zunächst nicht gab, oder nicht? Das trifft doch auf die „alten“ Klassiker wie Minimoog, DX7 usw. zu, oder nicht? Und vielleicht auch auf einige neue wie z. B. die von mir schon eingangs erwähnten Nord Lead, Microkorg oder auch Minibrute?

Viele Synths wurden zum Klassiker durch einen Sound, wie z.B. der Lately Bass beim TX81z. DX7 klang neu und anders und war deutlich preisgünstiger als z.B. das (mit FM Karten) ähnlich klingende Synclavier II System, Casio brachte fast zeitgleich die CZ Serie, es war schlicht und einfach der richtige Zeitraum für diese Art von Synths, genau wie ca. 88-95 Rompler und 95-2000 der richtige Zeitraum für VAs und die 00er für Softsynths, Aktuell leben wir dann doch eher in Retroland und es wird nachgebaut was die Geschichte so her gibt ;-)

Vielleicht ist es in der heutigen Zeit auch einfach nicht hilfreich, wenn Instrumente gebaut werden, die nach kurzer Zeit eingestellt werden und für die es dann keine Nachfolger gibt. Ähnlich ist das mit Nord Modular und Nord Modular G2, von denen spricht auch kaum einer mehr. Virus, Nord Lead, Nova, Microkorg, Pulse oder Blofeld dagegen gibt es alle seit vielen Jahren und in mehr oder weniger veränderten Versionen nach wie vor auch neu.

Oft werden gerade die Geräte zu Klassikern, von denen nur eine geringe Anzahl gebaut wurden.
 
ich glaube die anfangs oben genannten Heräte werden als Klassiker genannt weil jeder irgendeinen Song damit verbindet aus den 70/80ern

Pop, Dance,Italo Disco,Duran Duran,Van Halen,Toto etc..kann mich noch an das Howard Jones PlattenCover mit dem JP-8 errinern und sowas gibts halt nciht mehr in den letzten 20 Jahren..

wer kann schon einen bekannten Song nennen der mit einem Pulse oder Blofeld produziert wurde.. ?
 
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Interessant daß der Alesis Andromeda A6 nicht erwähnt wird.
Um den ist es sehr still geworden in den letzten Jahren.
Kam in den 2000ern, Klassikergefühl kommt vielen dann idR nicht , trotz der 17 Jahre in dem Falle.

2000, trifft also den Kern der Frage genau.
War zu seiner Zeit (neben dem Q+ wenn man will) das einzige Polyanalogflagschiff
und vor paar Jahren vor der Renaissance en par mit dem Jupiter 8 in Foren etc.
Es gab so Diskussionen J8 vs A6.

Das spät-90er Jahre Design ist auch stilgebend.

Der hat auch ne interessante Preisreise hinter sich, erst teuer, am Ende
billig und seit dem Produktionsstopp wieder eher teuer, jetzt so dazwischen.

Ich finds sehr interessant daß der in den letzten Jahren so vom Schirm verschwunden ist.
 
Der MicroKorg ist auch von 2003 und der MiniBrute sogar noch wesentlich neuer.
Warum also auf die 90er fixieren?

Klassiker sind auf jeden Fall die Korg X/N Geräte. Heute findet die zwar jeder doof, weil digital, alt, langweilig und zuwenig Hipster, aber die waren damals sehr verbreitet und in vielen vielen Produktionen (insbesondere billigen Sample CD's) zu hören. Die werden in wenigen Jahren wieder gefragter werden.

Der Nord Lead auf jeden Fall auch, weil es ja der erste VA war damals. Später kam noch der JP8000 und auch das wird ein Klassiker.
Der JV2080 und FS1R haben auch Potenzial zu Klassikern zu avancieren, wobei der FS1R schon heute recht begehrt ist.

Sachen wie JD800 und Wavestation sind da zu vernachlässigen. Von der Funktion (resp. Bedienung beim JD800) her sind die zwar immer noch interessant, aber klanglich sind die Geräte ziemlich verbraucht und angestaubt. Ausserdem klingen sie zu gut um Charakter zu haben. Die waren halt damals sehr beliebt und verbreitet, aber ist jedes neue Gerät einmal.
 


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