Welches Setup für 1-Mann-Breakcore?

Hallo!
Ich will ein neues (Live-)Projekt auf die Beine Stellen. Vom Sound her etwa: viel Distortion, Noise, beat-lastig, ca. 180 BPM. Der ganze Aufand soll sehr gering sein. Ich will ein Case basteln, das auf einen Tisch gestellt wird - anschließen - los geht's. Ich will
1) die Arrangements variieren können
2) selten Vocals über Mikro einstreuen
3) viel an filter und distortion drehen
4) abgehen / performen (und auch die zeit dazu haben)
5) ohne laptop arbeiten
6) möglichst robuste hardware benutzen
7) ab und zu synth-lines mit einem billigen keyboard dazu spielen

Ich suche jetzt ein gutes Gerät für fiese Distortion/Overdrive, einen fiesen Filter, ein Delay mit schön Feedback aber vor allem einen geeigeten Sampler. Dazu Folgendes:
Wie schon erwähnt sollen die Arrangements variabel sein. Ich will also zwischen verschiedenen Passagen wechseln können. Im besten Fall so wie in Ableton's Session-Ansicht einzelne Clips starten/stoppen. Ich brauche mehr als einen Stereo-Output, da ich mit den externen Effektgeräten nicht die komplette Summe zerstören will, sondern nur z.B. einen bestimmten Synthi, die BD aber nicht. Ich denke mit 2 Stereo-Outs komm ich schon weit. Das ist aber genau das Problem... Roland SP404 SX hat nur einen Stereo-Out. Selbst Octatrack hat nur einen. Korg Electribe hat 2 - das ist gut. Aber die zerbrechlichen Röhren schrecken mich ab. Will lieber ein Gerät haben, was einen Sturz überlebt. MPC gefällt mir nicht, weil man zu viel in Menüs rumscrollen muss.
Wie macht man das also am besten? Am Ende doch zwei SP404 verwenden?

p.s.: Taugen eigentlich die Onboard-Effekte von Octatrack auch um Noise zu erzeugen?
 
Der Octatrack hat 2 Stereo-Outs.
Nämlich den Main-Out und den Cue-Out,
der nämlich via Mute Track von der Summe abgezogen
und dann per Cue Track direkt auf das zweite Stereo-Pärchen gegeben werden kann
bzw.natürlich auch auf der Summe behalten und gleichzeitig auf den Cue gegeben werden kann (je nachdem,wie mans mag).
 
Achja,das Filter im OT ist schon ganz brauchbar und ein paar nette LoFi-FX sind auch drinne,
allerdings würde ich da vielleicht eher zu ein paar externen Tretminen bzw.ner Sherman Filterbank greifen (kann man sich ja alles zusammen dann auch prima in einen Rackkoffer montieren).

Und nur mal so am Rande,einen richtigen Sturz wird wohl keins der genannten Geräte unbeschadet überleben (mir fällt da spontan auch nichts ein,wo das der Fall wäre).
Also lieber etwas vorsichtiger mit den Geräten umgehen,dann geht das alles ;-)
 
Hier die Zutaten für deine Suppe, aber bitte selbst kochen:

> ganz viele rauschende Distortion-, Fuzz- und Overdrivegitarrenpedale vom Flohmarkt
> ein kaputtes Behringer Mischpult mit der schlechtesten S/N-Ratio; das billigste
> MPC oder alten Akai S3000 Sampler oder Electribe oder sonstwas aus der Samplecke mit Buttons zum Beatabfeuern, evtl. Midikeyboard
> das billigste Kontaktmikro, am besten selbstgebastelt
> Sample-CD mit alten Funkbeats oder Opas Jazzplatten
> viel Fantasie, um die Objekte von der Autobahn aufzusammeln, mit denen du die Kontaktmikros penetrieren kannst
> kaputte Gitarre macht auch Spaß, als Feedbacklieferant
> Waspfilter von Doepfer oder MS-20 Filter oder einfach nur ein Filter mit Distortion-/Overdrivepedal dahinter
> Casio hat doch diese kleinen 12-Bit Sampler mit Tastatur in den 80ern gebaut, oder?

Das Wichtigste ist, du bist voll dabei und kaufst alles gebraucht und benutzt keinen Laptop, ausserdem solltest du schmunzeln, wenn jemand Noize schreibt.

Wenn du das sowieso in ein Case stecken willst, wie wäre es mit speziellen Schaumpolstern für das Case,
die Einzelteile können doch im Case verschraubt werden.

Willst du modular arbeiten oder alles mögliche einbauen und herumwerfen? Ich würde simpel anfangen. Ab zum Flohmarkt! Ganz zufällig habe ich Bodentreter im Sonderangebot (Signatur), kannst ja eine PM schicken, wenn du magst. Ahoi.
 
durfte letztens son abgefahrenen liveact von 10min. auf nem ordinären kaosscillator genießen als gast. war sehr geil. vielleicht ne idee??? :D
 
Breakcore live, ohne Lappie mit
4) abgehen / performen (und auch die zeit dazu haben)
??

na da würde ich vorschlagen:
Gameboy + nanoloop
2x Pioneer CDJ 200 (oder höher) geladen mit selbst gebastelten 4-16 Takt Loops/Oneshots*
Casio keyboard /WSG / Harmonica / Kochtopf / midifiziertes Meerschwein / whatever
Korg Kaospad 3 (im Masterweg)
80er Digital Delay mit viel Feedback (für Aux)
Shure SM 58
Allen & Heath Xone92
+eine beliebige Anzahl an Bodentrettern

oder aber einfach so wie eigentlich alle Breakcorer spielen: Laptop (Live oda Renoise) + Controller

btw. wo wohnst du denn eigentlich? Und warum nur 180bpm?

*so spielt z.b. der Zombieflesh Eater und das geht ganz gut ab :phat:
 
DerNub schrieb:
Breakcore live, ohne Lappie mit
4) abgehen / performen (und auch die zeit dazu haben)
??

*so spielt z.b. der Zombieflesh Eater und das geht ganz gut ab :phat:

Jau, den habe ich mal in Köln sehen dürfen. Haha, einfach nur geil. Sympatischer Typ nebenbei. Ich glaube, der ist mit seinem Atari oder PC aufgetreten, auf jeden Fall hat der da einen Rechner (keinen Laptop) stehen gehabt. Und noch viel mehr.

Man kann mit viel günstigem Zeug Musik machen und Breakcore lebt von digitalen Elementen: also irgendein Sampler, der choppen kann sollte es sein, muss es aber nicht. Man könnte auch CD-Player modifizieren. Und Breakcore ist und bleibt ein Genre wo DIY, Lo-Fi usw. viel Platz hat, wie Punk/Wave.
 
s-tek schrieb:
durfte letztens son abgefahrenen liveact von 10min. auf nem ordinären kaosscillator genießen als gast. war sehr geil. vielleicht ne idee??? :D

...würde mich da anschliessen, Kaossilator Pro und Kaoss Pad 3, Filter und Effekte und alles was gefordert wurde ist drin.
SD Karten kann man sich zuhause mit Samples vollschiessen aber KP3 kann auch im laufenden Betrieb samplen wenn ich das richtig verstanden habe...

PS: Vielleicht noch ein Alesis Btrman um das ganze Digital-Verzerre herzustellen...
 
Jup, fuer Breakcore unbedingt ein KP3 fuer die Slice-Sachen... was reingeht ist dann eigentlich egal, am besten einfach eine Besteckschublade (19") mikrofonieren, dazu einen CD-Walkman, der dauerhaft den Amenbreak looped und vlt. einen Monosynth durch eine Distortion. :selfhammer:
 
Die Tribe-Röhren sind nicht das erste was bricht, wenn dann zuerst die Knöpfe, also die ist schon robust. Die Elektrons sind auch robust. SP404 ist mehr was zum Samples abschießen oder Loops.
 
Erstmal danke für die Tipps. Heute hab ich mal den Octatrack angetestet. Kann eigentlich alles, was ich brauche. ABER: Ich habe den Eindruck, dass mich das nicht zu einer neuen Herangehensweise führt. Das war eigentlich meine Idee bei dem Gedanken nur Hardware zu benutzen. Jetzt werde ich wohl doch auf Laptop zurückgreifen. Dann halt mit Ableton in der Session-Ansicht hantieren. Dazu Launchpad. Werde dann zum Slicen und so Software-Effekte benutzen. KP3 hab ich - kommt dann wahrscheinlich in den Keyboardweg. Dann will ich mir wahrscheinlich den OTO Biscuit gönnen. Hab ich heute mal getestet - hat mich ziemlich begeistert. Für die Vocals werde ich Boss VE-20 benutzen. Mit Distortion und Delay und Pitchshift - das hab ich auch sowieso schon.
Und dann leg ich erstmal los und schaue, was dem Setup vielleicht noch fehlt und was ich Gringo noch so abkaufen kann.
Soweit mein Plan.
Die ganzen Besteck- und Topf-Vorschläge sind wohl richtig, aber das widerspricht etwas meinem Konzept der Einfachheit. Ich hab keinen Bock auf Tausend-Sachen-Rumschleppen. Ein Case - und zack!!
 
gringo schrieb:
Jau, den habe ich mal in Köln sehen dürfen. Haha, einfach nur geil. Sympatischer Typ nebenbei. Ich glaube, der ist mit seinem Atari oder PC aufgetreten, auf jeden Fall hat der da einen Rechner (keinen Laptop) stehen gehabt. Und noch viel mehr.

Man kann mit viel günstigem Zeug Musik machen und Breakcore lebt von digitalen Elementen: also irgendein Sampler, der choppen kann sollte es sein, muss es aber nicht. Man könnte auch CD-Player modifizieren. Und Breakcore ist und bleibt ein Genre wo DIY, Lo-Fi usw. viel Platz hat, wie Punk/Wave.

kann sein, dass da was stand (war das im tsunami?), aber gemacht hat er "nur" mit CDs (es gibt nämlich keine "richtigen" zfe-livesets)... das hat dann allerdings schon einen live-charakter und ist besser als so mancher liveact... die trennung DJ/live ist ja inszwischen eigentliche eh quatsch, zumindest, wenn man sich eh nicht an klassische verfahrensweisen hält. die zfe-songs entstehen sonst alle ausschließlich inkl. der effekte mit einem zoom st-224! gesequenct mit cubase (früher atari, jetzt PC)... das finde ich am interessantesten, dass jemand mit einem einzigen st-224 alle seine platten macht und dabei einen eigenen stil kreiert... :adore:
 
phaserjunktoy schrieb:
kann sein, dass da was stand (war das im tsunami?), aber gemacht hat er "nur" mit CDs (es gibt nämlich keine "richtigen" zfe-livesets)... das hat dann allerdings schon einen live-charakter und ist besser als so mancher liveact... die trennung DJ/live ist ja inszwischen eigentliche eh quatsch, zumindest, wenn man sich eh nicht an klassische verfahrensweisen hält. die zfe-songs entstehen sonst alle ausschließlich inkl. der effekte mit einem zoom st-224! gesequenct mit cubase (früher atari, jetzt PC)... das finde ich am interessantesten, dass jemand mit einem einzigen st-224 alle seine platten macht und dabei einen eigenen stil kreiert... :adore:

Ja, im Tsunami. Warst du auch da? Dass mus so 4 oder 5 Jahre zurückliegen…

Ob AkaiS Serie, Kaospad, St-224 oder Computer. Alles, wo man bis in einen Samplepunkt hineinzoomen kann und somit digitale Artefakte erhält, wo Glitches und Chopps entstehen, sind passend. Siehe frühe Jungletracks, da wurde das mit Samplern gemacht und quasi am "Rad" gedreht. Ich habe früher einfach in Cool Edit Pro schnellst wild kleine Samplestellen markiert und live aufgenommen. Ist ähnlich dem Samplegechoppe im Akai S3000XL. Hat richtig Spaß gemacht.

Ultrakreativ ist so etwas heutzutage nun nicht mehr, da das Feld schon ausgelutscht ist, aber was solls. Wenn man dadurch eigene Spielweisen herausarbeitet und die Sounds der Vorläufer nicht nur kopiert, dann ist es O.K.
 
phaserjunktoy schrieb:
kann sein, dass da was stand (war das im tsunami?), aber gemacht hat er "nur" mit CDs (es gibt nämlich keine "richtigen" zfe-livesets)... das hat dann allerdings schon einen live-charakter und ist besser als so mancher liveact... die trennung DJ/live ist ja inszwischen eigentliche eh quatsch, zumindest, wenn man sich eh nicht an klassische verfahrensweisen hält. die zfe-songs entstehen sonst alle ausschließlich inkl. der effekte mit einem zoom st-224! gesequenct mit cubase (früher atari, jetzt PC)... das finde ich am interessantesten, dass jemand mit einem einzigen st-224 alle seine platten macht und dabei einen eigenen stil kreiert... :adore:

Ja, im Tsunami. Warst du auch da? Dass mus so 4 oder 5 Jahre zurückliegen…

Ob AkaiS Serie, Kaospad, St-224 oder Computer. Alles, wo man bis in einen Samplepunkt hineinzoomen kann und somit digitale Artefakte erhält, wo Glitches und Chopps entstehen, sind passend. Siehe frühe Jungletracks, da wurde das mit Samplern gemacht und quasi am "Rad" gedreht. Ich habe früher einfach in Cool Edit Pro schnellst wild kleine Samplestellen markiert und live aufgenommen. Ist ähnlich dem Samplegechoppe im Akai S3000XL. Hat richtig Spaß gemacht.

Ultrakreativ ist so etwas heutzutage nun nicht mehr, da das Feld schon ausgelutscht ist, aber was solls. Wenn man dadurch eigene Spielweisen herausarbeitet und die Sounds der Vorläufer nicht nur kopiert, dann ist es O.K.
 
ja, bei dem konzert war ich auch... das war eine seiner drei shows, wo er n gefakten apple dabei hatte (n pappkarton hochgeklappt mit nem durchgeschnittenen halben apfel drauf)...

das stimmt... billiges sampling mag ich auch. ich bin auch immer noch von diesem push push push vocal gepitche bei salt'n'pepa push it entzückt, wenn ich es höre. im ernst! verliert nie an charme...
 
Jau, der Zombieflesheater ist wirklich ein netter Kerl, nur seine Musik fand ich schon scheiße, als ich selbst noch Breakcore gehört habe :floet:

Kennt hier jemand Dr. Nexus? Zwar kein Breakcore, dafür noisiger Industrial Kram würd ich sagen.
2 Tribes und zich Effektgeräte = Rhytmischer Lärmcocktail!
So sieht sein Koffer aus:

dr.nexus_8411.jpg
 
Japp ich kenn den Nexus, netter Typ, spielt hier auch des Öfteren. Ist übrigens auch mal mit einer Koffer-Boxen-Wand rumgetourt
war sehr witzig :supi:
Auch einer aus dieser DIY-Krach ecke ist der Yann Keller:
yann@strsit.jpg

hat früher auch auf Teks o. Festivals so "Krachmaschinen" in die Landschaft gestellt, was ich ziemlich cool fand :selfhammer:
 
lustige rangehensweise...

in dieser musik geht es doch auch darum eigen und speziell zu sein im sound oder?
deshalb wuerde ich einfach die finger von den meissten profitools lassen und erst mal ganz viel experimentieren was wie klingt.
ob du das dann sampelst oder live machst oder beides wird sich herrausstellen wenn du weisst wie es genau klingen soll...
aus dem bereich hab ich schon alles gesehen von jemand der ne glasscheibe mit kontaktmikros abnimmt und mit dem mund bis zum selber schneiden zum schwingen bringt über tapeperformances bis zum selbstbausatz oder "normales" equiptment... vibratoren an mikrofonen cdplayer in laptopverkleidung und und und....

einzige regel: wenn etwas im klang oder der arbeitsweise nach c.a. einer woche immer noch irritiert dann wird es meisst ewig so sein.
wenn es sofort scheisse klingt wird es ewig so sein... und: KEIN behringer wenn du mich fragst - klingt scheisse!

schau doch was andere musiker die du magst benutzen und dann mische das mit deinen geheimwaffen...

röhren sind nicht allzu zerbrechlich und austauschbar... electribe ist nicht schlecht für das was du willst denke ich... wenn du angst um die röhren hast dann nimm doch ein älteres modell...

oder denk über was nach was keiner benutzt... solange du nicht auf tieren rumhaust oder so wirds bestimmt ne lustige reise für dich.
 
markboombastik schrieb:
deshalb wuerde ich einfach die finger von den meissten profitools lassen und erst mal ganz viel experimentieren was wie klingt.
(...)
KEIN behringer wenn du mich fragst - klingt scheisse!

Ich dachte die Musik dürfe Scheisse klingen, wenn die Scheisse individuell ist...?
 
Breakcore kriegst Du zur Not auch mit nem Tracker hin. Amen-Break rein, Distortion drauf, fertig ist die Laube :)
So im Stil alter PeaceOff-Geschichten (Rotator und Konsorten).

@Nub: Jau, den hab ich auch mal gesehn. Echt krankes Setup hat der. Musikalisch nicht wirklich mein Fall, aber auf jeden Fall mal was eigenes.
 
KaDash! schrieb:
@Nub: Jau, den hab ich auch mal gesehn. Echt krankes Setup hat der. Musikalisch nicht wirklich mein Fall, aber auf jeden Fall mal was eigenes.
Ich hab immer Angst, wenn er auf einer unserer Anlagen spielt. :oops:
Auf jedenfall interessant - auch wenn ich ´s mir, sage ich mal so, nicht Zuhause anhören würde.
 
Die Geräte zu finden, die die eigene Herangehensweise unterstützen: 1. Bedienung und 2. Sound. Das ist essentiell. Bei mir hat es 10 Jahre gedauert. Ich brauche all die teuren Dinger nicht, die ich mal besessen habe und dann wieder verkauft habe. Aber das muss man erst ausprobieren. Tipps sind sicher gut, aber man muss schon selbst 'rangehen. Und Breakcore/Noise/Wave/Punk usw. funktionieren ohne teure Geräte. Und ohne Computer.
 
gringo schrieb:
Die Geräte zu finden, die die eigene Herangehensweise unterstützen: 1. Bedienung und 2. Sound. Das ist essentiell. Bei mir hat es 10 Jahre gedauert. Ich brauche all die teuren Dinger nicht, die ich mal besessen habe und dann wieder verkauft habe. Aber das muss man erst ausprobieren.

etwas was ich auch zuerst herausfinden musste, habe zwar immer noch das eine oder andere teure teil (oder jetzt ist es das zumindest), aber das eine oder andere lofi ding hat es mir voll angetan.
 


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