dermichl schrieb:
TGM schrieb:
Früher hab' ich das auch gemacht: Rompler besorgt und die Wellenformen aufgenommen. War 'ne schöne Übung, um mit den 2 MB-Sample-Ram ökonomisch umgehen zu können.
hallo, sorry für den hijack, ABER es scheint, tgm könnte mir eine brennende frage beantworten ( wäre suuupernett

). ich versuche auch gerade diverse vsti sounds zu sampeln, um diese dann im keyboard sampler von zb beatmaker2 zu verwenden. wie ist dass denn mit den loop points und wie lange sollen diese samples im idealfall sein ( es scheint, dass genau ein wellenzyklus am geeignetsten ist ) - muss ich das für jedes sample blutig mit der hand schneiden, oder gibts da hilfe von diversen convertern etc ( win 7 )?
schönen dank im vorraus!
Hallo, wenn ich dich richtig verstanden habe, dann nimmst du die Sounds von VSTi auf. Der Unterschied zu dem, was M. Burmann angefragt hatte und zu dem, was ich oben beschrieben hatte ist der, dass ich ausschließlich die Wellenformen aus dem Sample-ROM von Instrumenten wie z. B. der Korg M1 aufgenommen habe. Alles andere, was einen Sound in der z. B. Korg M1 ausmacht, also die Synthesefunktionen und die Effekte, das habe ich dann am Sampler programmieren müssen (z. B. Hüllkurven, Filter, Hallanteil, usw.). Insofern war das damals wirklich so, dass man jedes Sample mit der Hand schneiden und loopen musste. Da der Sampler keine Wellenform anzeigen konnte, war ich zudem ausschließlich auf meine Ohren angewiesen. Betrieben hatte ich den Aufwand damals, weil Sampler und Sample-RAM so teuer waren, dass ich nicht im Traum daran denken konnte, auch noch spezielle Looptools wie z. B. Infinity auf dem Mac, den ich damals ebenfalls nicht hatte, einsetzen zu können. Nur mal zur Vergegenwärtigung: Vor rund 30 Jahren waren 2 Sec. Sample-Zeit beim Emulator eine Sensation. Und der kostete damals rund 30.000 Mark. Selbst vor 20 Jahren kostete ein Sampler mit 2 MB RAM noch rund 5.000 Mark.
Das alles ist lange her und heute betreibt man solchen Aufwand nur noch aus Spass an der Freude wenn man zuviel Freizeit hat. Bezogen auf deine Anfrage: Du möchtest vollständige Sounds aufnehmen und loopen. In der Regel haben diese Sounds z. B. Lautstärke-, Filterverläufe und Effektanteile. Das bereitet beim Looping i. d. R. mehr oder weniger große Probleme. Selbst wenn es dir gelingt, ein Sample prima zu loopen, bleibt immer noch die Frage, wie der Sound im Vergleich zum Original im Fall von Multisampling, also dann wenn du mehrere Samples auf der Tastatur verteilt hast, klingt. In der Regel ist das Ergebnis von Handarbeit eher bescheiden, weshalb man heutzutage, wie psicolor das schon angedeutet hat, Multisamples verwendet, d. h.: Ein bzw. mehrere Sample(s) pro Taste, nach Möglichkeit sehr lange Aufnahmen, Loop – wenn überhaupt – sehr weit hinten.
Die Regeln, nach denen du verständlicherweise fragst, gibt es in der Praxis – wenn überhaupt – dann höchstens je Instrumentenkategorie: Ein Klavier stellt andere Anforderungen beim Sampling und Looping als eine Synthesizerfläche. Regeln für Loop-Points gibt es nur insoweit, als dass man nach den sogenannten Nulldurchgängen sucht. Die meisten Sampler unterstützen die Suche danach. Beim Wellenzyklus wird's schon wieder schwieriger, weil der vom Material abhängig ist. Ein Wellenzyklus kann bei statischem Material funktionieren, bei anderem Material wiederum nicht. Vor allem muss man darauf achten, dass sich bei kurzen Samples durch den Loop die Tonhöhe nicht ändert. Auch die Frage, welche Art von Loop sich am besten eignet und wie der Loop arbeitet (Stichworte: Forward, Backward, Crossfading, usw.) muss berücksichtigt werden.
Im Grunde läuft es darauf hinaus, dass der Aufwand so groß wird, dass ein Mensch die Arbeit kaum mehr leisten kann bzw. möchte. Deshalb wurden Programme wie der ESC (s. Antwort psicolor) bzw. Sample Robot (
http://www.samplerobot.com) entwickelt, die diese Arbeit automatisiert erledigen. Ich persönlich habe mit beiden Programmen keine Erfahrung, da mich das Aufnehmen von Synthesizern oder VSTi's nicht reizt. Wenn mir die Sounds von einem VSTi gut gefallen würden, würde ich diese entweder mit vorhandenen Synthesizern nachbauen oder das VSTi kaufen. Auch die ROM-Samples einer Korg M1 würde ich heute nicht mehr aufnehmen, sondern stattdessen das Korg Plug-In kaufen.
Hoffe, dir hilft meine Antwort etwas weiter bei deinen Überlegungen. Viel Erfolg!