Wenn man ... MW-Radio Sendersuche

"Musik wird oft nicht schön gefunden, weil sie stets mit Geräusch verbunden."

Am HHM (Human Head Movement) kann ich aber ablesen das es Ihm Spaß macht und das finde ich ist die Hauptsache bei allem was man macht. ;-)
 
stockhausen-21.jpg


Man kann so etwas künstlerisch mehr oder weniger artikulieren; also mehrmals hinunter- und wieder hinaufgehen, die Einzeltöne länger machen und dann zum Beispiel wieder auf einen kontinuierlichen Ton kommen, der vorher auch schon da war, und dann mit diesem Ton weiter arbeiten. Man kann also innerhalb eines musikalischen Prozesses solch einen phänomenalen Vorgang sich ereignen lassen, der wie eine Öffnungsstelle wirkt, wo man auf einmal begreift, was eine Zeittransformation ist. Das physikalische Beispiel kann mehr oder weniger artikuliert werden, und das macht den wichtigen Unterschied zwischen Beispielen in der Physik und in der Musik aus.
Man kann bestimmte Kriterien auf ziemlich simple und banale Weise musikalisch klarmachen, oder aber sie irgendwie so komponieren, wie es noch keiner gemacht hat, also sehr eigenartig und unerwartet. Dann wird es Musik, dann wird es etwas Künstlerisches.Im übrigen aber ist es nichts anderes als eine Öffnung und eine Erweiterung des Bewußtseins. Auf einmal ist man nicht mehr derselbe, wenn man begriffen hat, daß Töne ja nur innerhalb eines bestimmten Prozesses so sind, wie sie scheinen; daß ich aus jedem Ereignis irgend etwas anderes machen kann, also aus einer Tonhöhe einen Rhythmus, aus einem Rhythmus eine formale Einteilung, aus einer formalen Einteilung eine Klangfarbe; daß man also kontinuierlich durch die musikalischen Wahrnehmungskategorien hindurchkomponieren kann.
Und das ist eigentlich das Wesentliche, was in der neuen Musik stattgefunden hat im Vergleich zur alten Musik. Alte Musik - eine Perspektive. Man hatte eine Orientierung: so, jetzt höre ich rhythmisch-metrisch, und das Harmonisch-Melodische gehört dazu, aber in eine andere Kategorie, das Dynamische wieder in eine andere Kategorie. Man hatte immer das Problem, diese Kategorien zusammenzubringen, statt von einer einheitlichen Konzeption auszugehen und die Vielfältigkeit aus der einheitlichen Konzeption heraus zu entfalten und zu entwickeln. Das Podest ist umgestürzt. Der ganze Kompositionsprozeß ist umgekehrt worden und damit auch die Wahrnehmung.
http://www.elektropolis.de/ssb_story_stockhausen.htm

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Seine erste Begegnung mit elektronischer Musik schildert der Musikschriftsteller H.H. Stuckenschmidt mit folgenden Worten: Es war, als stiegen aus dem Reich des Mineralischen tönende Projektile empor in die Menschenwelt. Metalle schienen zu singen, technische Formen, wie die Spirale, zu Klang zu werden. Eine ganze Kettenreaktion von ineinanderschießenden Sinneseindrücken war entfesselt, eine drohende Über- und Unterwelt der Assoziationen zog in eiliger panoramischer Vision vorbei.

Werner Kaegi - Was ist elektronische Musik
Seite 31, 32
Orell Füssli Verlag Zürich 1967
 
heide69 schrieb:
Wenn man über die Phase der Sendersuche eines Mittelwellenempfängers nicht hinausgewachsen ist:

[ http://vimeo.com/http://vimeo.com/46534946 (•Vimeo VIDEOLINK) ]

Na, mit Radio und Wellenjagd hat das auch klanglich nicht die Bohne zu tun. Es ist halt so Krach den auch ich hin und wieder mal gerne mache um die Ohren zu putzen ;-)
Vor Jahren hatte ich mal jemandem beschreiben wollen, wie es sich in Westberlin anhörte, wenn man den RIAS Berlin über Mittelwelle gehört hatte. Dort liefen u.a. auch Sendungen in denen elektronische Musik eine große Rolle spielte, und, noch früher natürlich "Die Schlager der Woche". In der DDR liefen damals Störsender die verhindern sollten, dass man den "Propagandasender" nicht in der DDR empfangen konnte. Dann stockte der RIAS (Rundfunk im Amerikanischen Sektor) seine Sendeleistung auf aber auch in Westberlin blieb da ein permanentes Gesumme und Gezwitscher im Hintergrund deutlich zu hören. Im Internet fand ich auch nach langer Suche kein Original-Tondokument von diesen Störungen und so bastelte ich sie aus der Erinnerung mit dem Nord-Modular nach. Also, hier mal ein Stück Radiogeschichte nachgestellt, einmal "pur" und einmal über einen alten Beitrag gemischt. (der über UKW aufgenommen wurde und deshalb ohne Störungen war)

Störungen Layer 1
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Störungen Layer 2
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Störungen Layer 3
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Störungen Mix
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und so hörte sich das dann an, die Störungen waren aber doch noch leiser, hauptsächlich in den Sprechpausen zu hören
Störsender im RIAS Berlin auf AM (Sendung: Rias Treffpunkt, ca. 1983
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Also wenn das Radioprogramm inzwischen wieder so geil ist, sollte ich mir wieder mal so ein Ding zulegen!
 
psicolor schrieb:
Also wenn das Radioprogramm inzwischen wieder so geil ist, sollte ich mir wieder mal so ein Ding zulegen!

Geil war die "Steckdose" auf dem SFB......
Ich werde mal immer kurzzeitig ein paar Aufnahmen zum anhören posten.
Also aufpassen (bei Tracks)
 
heide69 schrieb:
Wenn man über die Phase der Sendersuche eines Mittelwellenempfängers nicht hinausgewachsen ist:

...

Gerade was die Dynamik angeht könnte man hier den Score was weiter ausbauen...
Ich würde dann noch eine 909 drunterlegen und dann kann man es auch verkaufen. ;-)

PS: Vielleicht ist sein "Algorithmus" aber so komplex, dass der uns nicht ersichtlich ist. Sollte man nicht ausser acht lassen...
 
mit meiner sh-101 hab ich auch schon radio empfangen... leider ist die empfangsqualität nicht so gut...


play:
 
Lauflicht schrieb:
heide69 schrieb:
Wenn man über die Phase der Sendersuche eines Mittelwellenempfängers nicht hinausgewachsen ist:

...

Gerade was die Dynamik angeht könnte man hier den Score was weiter ausbauen...
Ich würde dann noch eine 909 drunterlegen und dann kann man es auch verkaufen. ;-)

PS: Vielleicht ist sein "Algorithmus" aber so komplex, dass der uns nicht ersichtlich ist. Sollte man nicht ausser acht lassen...

Am besten noch 20 Spuren drüber und dann gaht das als Müllrauschen durch
 


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