Wie perfektioniere ich meinen Bass-Sound?

M

MartyK

.....
Hallo,

als ich mir vor Jahrzehnten für meinen Ensoniq EPS 16+-Sampler einige zig Public-Domain-Disketten mit meinen Lieblings-Sounds kopierte, war darunter auch ein Bass-Sound, den ich nachzubauen versuchte. Das ist mir mit dem Repro-1 von U-He recht gut gelungen, der sogar noch druckvoller ist als der Original-Bass (ursprünglich Moog?), bei dem mir aber als i-Tüpfelchen dieses Vibrato am Ende eines der beiden Oszillatoren fehlt. Weiß jemand, wie ich das mit dem Repro-1 hinbekommen kann? Ich habe beide Dateien mal angehängt - zusätzlich auch noch einen nachgebauten Sound vom Retrologue, bei dem ich es allerdings nicht so authentisch hinbekommen habe wie beim Repro-1.

Das ist der Original-Bass von der Ensoniq-Library:

Anhang anzeigen Bass-Sound (original).mp3

Das ist der nachgebaute Bass-Sound im Repro-1 von U-He:

Anhang anzeigen Bass-Sound (Repro 1).mp3

Das ist der nachgebaute Bass-Sound im Retrologue:

Anhang anzeigen Bass-Sound (Retrologue).mp3
 
In 3) ist ein wenig zuviel Verzerrung und 2) könnte noch evlt. noch durch einen soften Bit-Crusher um den Artefakten des Ensoniq-Sound näher zu kommen und danach evlt. in ein Bass-Maximizer um wieder zu klingen wie ein Moog.

PS Nur Vermutungen, ich habe keine Ahnung.
 
Beim Original scheint der Sustainwert der Filterhüllkurve höher zu sein als beim U-he. Der Releasewert vermutlich auch, weshalb sich die Töne etwas überlagern, im Gegensatz zum U-he.
Sollte überhaupt kein Problem sein in Retrologue.
 
ich höre vorallem dass Dreck fehlt

das Original klingt noisiger und nicht verszerrt wie 3)


das ist wie das Rauschen beim DX7 MK1
die ollen Wandler machen den Sound wärmer

ich mische Rauschen gerne via analog Mischpult dazu
indem ich den Sound leiser mache und den Gain weiter aufdrehe
und dann komprimieren

witziger weise mancht man Dinge heute umgekehrt als früher
füher wollte man möglichst neue 16Bit Sampler, und möglichst Rauscharm und Sauber klingen
und neuere Generationen von MPC, Drummachines und Digitalsynths waren teurer als die alten
und man hat dementsprecht gemixt

heute will man alt klingen
und sehnt man sich nach 8/12 Bit Sampler und früher Geräte mit alten Wandlern
oder man trickst rum um so zu klingen
Vinatge Knobs, Bit Chriusher,
bin man gepannt wann Yamaha nen "MK1 Knobs" in neuere Generationen FM Synths einbaut

wer das Rauschen nicht ehrt....
 
Was bei deinen Versionen fehlt ist z.B. die um eine Oktave höhere Komponenten im Original, die durch die Filtersättigung zu einem Sound verschmilzt.
 
Danke für die recht interessanten Antworten innerhalb der kurzen Zeit!

@glider Hörst du Artefakte?

@Wuschelchen Ich bin jetzt nicht der Profi in Sachen Sounddesign, auch wenn es mich total interessiert und ich u. a. ein Tutorial extra für Retrologue gekauft habe, um zu lernen. Nur bekam ich den gewünschten Sound in Retrologue bis jetzt nicht so hin, wie ich wollte - wobei ich aber auch nicht lange herumprobierte.

@RealRider Ja, das Rauschen bringt Magie in einen Sound. Allerdings ist der Ensoniq EPS 16+ ein 16-bit-Sampler, die Effekt-Sektion ist sogar in 24 Bit ausgeführt.

@Summa Einer von den beiden Oszillatoren ist bereits um eine Oktave höher! Das kannst du auch auf dem Screenshot sehen.

Repro-1_Bass.jpg

Wer hat Bock, mir den Original-Sound zu programmieren? Als Motivation lasse ich einen Zehner springen - ehrlich. ;-) Es ist mir vor allem wichtig, zu wissen, was genau man machen muss, um zum Ergebnis zu gelangen.
Als Software stehen mir Diva, Repro-1/5, Hive, Halion Sonic 3, Syntronik, SampleTank 4 SE, Carbon Electra, DCO-106, die Korg Collection 2, Native Instruments Komplete 12, TAL-U-No-LX, AIR Xpand!2, LittleOne (Xhun Audio) und diverse Freeware-Synths zur Verfügung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Eigenfrequenz der Kick des Stücks, wird beim Bass abgesenkt.
Bsp. die Kick liegt bei 52 Hz, dann schmales Band beim Bass bei 52 Hz absenken.

Kann man auch mit frequenzgesteuertem Sidechaining machen.
Der Ableton Compressor kann das.
 
@Summa Einer von den beiden Oszillatoren ist bereits um eine Oktave höher! Das kannst du auch auf dem Screenshot sehen.
Sorry - sind sogar zwei Oktaven und Pulsbreitenmodulation.
 
Zuletzt bearbeitet:
Beim Original liegt vermutlich ein leichte Filtermodulation per LFO drauf (eher kein Vibrato im Sinne einer Osc-Modulation).

EDIT: oder wie Summa schreibt könnte es auch einfach eine PWM sein - bin aber nicht sicher.
 
Die Modulation der Pulsbreite kommt von der Hüllkurve, das was man am Ende hört dürfte einfach nur der Loop sein.
 
das was man am Ende hört dürfte einfach nur der Loop sein.
hatte ich auch dran gedacht, aber es könnte für meine Ohren auch eine sanfte Cutoff-Modulation sein - zum Nachstellen könnte das reichen; am Softsynth (ohne Sampler) hat man ja keine Loops.
 
Hörst du Artefakte?

Ist zwar komprimiert, aber ich hatte auch einen eps16+ und er hatte einen bestimmten Sound, ich würde es als artefakte bezeichnen. Man kann die kHz runterziehen, nicht nur die Bitauflösung. Also ich dachte an diese obertöne die man Ende hört, die vermutlich durch antialiasing in den anderen Beispielen fehlen. Also Vlt 32kHz sample ... dazu müsstest du mal das spectrogram ansehen, könnte aber durch ein Loop im Sample kommen. Das Beispiel lebt IMO nicht durch einen nachgebauten va Sound, daher meine Anstoß.
 
Zuletzt bearbeitet:
Um mein Eindruck vom Sound zu beschreiben: Die "Künstler" die den Bass gesampelt haben, haben den LFO im Sound gelassen (war vielleicht auch einfach aus 'nem Track raus, wo der Sound halbweg alleine zu hören war) und am Ende recht kurz geloopt ;-)
Hätten sie den Sound (falls er wirklich direkt vom Synth gesampelt wurde) ein wenig angepasst was die Filterhüllkurve betrifft und das LFO im Synth raugenommen und das Vibrato dem Sampler überlassen, wär' das Ergebnis imho besser geworden.
 
Klasse, dass hier wieder einige Antworten eingegangen sind! Ich habe mich mal weiter am Bass-Sound versucht.

@Summa Das mit den zwei Oktaven höher von einem der beiden Oszillatoren haut nicht hin - das klingt dann so:

Osc B eine Oktave höher

Anhang anzeigen Bass-Sound (Osc B eine Oktave höher).mp3

Ich bin wie du auch ziemlich sicher, dass am Ende der Loop zu hören ist. Gerade vor zig Jahren war Speicherplatz ja sehr teuer, da zählte jedes Kilobyte.

@glider Die Bitauflösung runterzuziehen, habe ich schon schon mit dem Bitcrusher in Cubase probiert, verbessert auch eher nicht das Ergebnis. Ich weiß jetzt gerade nicht, ob ich ein Plugin auf der Platte habe, mit dem man die kHz-Rate reduzieren kann - müsste ich mal ausprobieren. Übrigens habe ich bei eigenen Samples immer die Sample-Rate auf 29 kHz reduziert, damit mehr in den kleinen Speicher des Ensoniq-Samplers passte. Ich glaube, dass ich die bereits vorhandenen Samples dann auch immer mit dieser Sample-Rate abspielte.

Das aktuelle Ergebnis meines Bass-Sounds klingt momentan so (etwas Equalizing):

Anhang anzeigen Bass-Sound (Version vom 17.02.).mp3

Welche Version gefällt euch eigentlich (warum) besser - die Sample-Version vom Ensoniq oder die Version vom Repro-1?
 
Danke für die recht interessanten Antworten innerhalb der kurzen Zeit!

@glider Hörst du Artefakte?

@Wuschelchen Ich bin jetzt nicht der Profi in Sachen Sounddesign, auch wenn es mich total interessiert und ich u. a. ein Tutorial extra für Retrologue gekauft habe, um zu lernen. Nur bekam ich den gewünschten Sound in Retrologue bis jetzt nicht so hin, wie ich wollte - wobei ich aber auch nicht lange herumprobierte.

@RealRider Ja, das Rauschen bringt Magie in einen Sound. Allerdings ist der Ensoniq EPS 16+ ein 16-bit-Sampler, die Effekt-Sektion ist sogar in 24 Bit ausgeführt.

@Summa Einer von den beiden Oszillatoren ist bereits um eine Oktave höher! Das kannst du auch auf dem Screenshot sehen.

Anhang anzeigen 92876

Wer hat Bock, mir den Original-Sound zu programmieren? Als Motivation lasse ich einen Zehner springen - ehrlich. ;-) Es ist mir vor allem wichtig, zu wissen, was genau man machen muss, um zum Ergebnis zu gelangen.
Als Software stehen mir Diva, Repro-1/5, Hive, Halion Sonic 3, Syntronik, SampleTank 4 SE, Carbon Electra, DCO-106, die Korg Collection 2, Native Instruments Komplete 12, TAL-U-No-LX, AIR Xpand!2, LittleOne (Xhun Audio) und diverse Freeware-Synths zur Verfügung.

Hast du Effekte benutzt? Man sieht das FX-Panel leider nicht.

Was findest du an dem Bass eigentlich so toll, dass du ihn unbedingt nachmachen willst? :D
 
@Summa Das mit den zwei Oktaven höher von einem der beiden Oszillatoren haut nicht hin - das klingt dann so:
Doch macht es, wenn du dir den Attack Bereich des Originals anhörst. Ich schätze dass da zwei Filter am Werk sind, zum Schluss noch der des Samplers, um den grausamen Loop etwas zu entschärfen ;-)
 
Mit dem Massive ist so ne Sache. Der hat blos 1, oder 2 gesyncte Wellenformen.
Eignet sich also eher für Flächen, als für Bässe und Percussives.
 
Mit dem Massive ist so ne Sache. Der hat blos 1, oder 2 gesyncte Wellenformen.
Eignet sich also eher für Flächen, als für Bässe und Percussives.

Ist mir neu dass man für Bässe zwingend Sync braucht, aber ich nutze gerne den Formant Mode der Oszillatoren, wenns nach Sync klingen soll. Hab' auch recht ordentliche Drum Sounds damit gebaut.
 
@Summa Na halt Lead, String und Flächensounds. Wo Stereo noch ein Rolle spielt.
Bässe sind bei mir Mono. Alles unterhalb 170 Hz wird aufm Master Mono.
 
@Summa Na halt Lead, String und Flächensounds. Wo Stereo noch ein Rolle spielt.
Bässe sind bei mir Mono. Alles unterhalb 170 Hz wird aufm Master Mono.
Das kannst du machen wie du magst, nur was hat das mit Massive zu tun? Davon abgesehen dass der Sound in meinem Beispiel mono ist.
 
Versuch doch mal den Reprosound zwei Oktaven höher mit 12 bit und 32 kHz zu Samplen. Dann spiele den gesampleten Sound wieder zwei Oktaven tiefer. Vielleicht kommt dann das Aliasing zum Vorschein.

Weil der nachprogrammierte Sound ist ja schon ok. Nur das 8 bit Rauchen hinten fehlt. Oder hören das manche gar nicht? Klingt wie ein schneller S&H in höheren Lagen.

Da waren noch irgendwelche anderen Sounds leise mit im Signal. Noise, Hall, nen Flächenrest oder so.

Oder willst du das weghaben?
 
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