Wieder-Inbetriebnahme altes Gear

H

HorstBlond

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Hallo,

ich habe die letzten Wochen so einiges altes Equipment vom Keller wieder ins Home-Studio geholt. Das Expansion Cards für den JV-1080 ein Problem haben könnten, hatte ich hier gelesen. Da muss ich mich drum kümmern.

Nun wurde ich auch etwas beunruhigt durch einen Zufallsfund auf der Waldorf Seite. Eigentlich wollte ich nur das OS updaten... Die empfehlen schon nach 2 Jahren Stillstand ein neues Netzteil z.B. für einen Microwave XT (habe da mal hingeschrieben und schaue mal, was da kommt). Einige meiner Geräte haben 20 Jahre gepennt....

Sollte ich da was tun, wenn ich die jetzt wieder verwende (oder verkaufe)?

Danke
 
Ist das ein generelles Problem von Netzteilen oder spezifisch nur für das des MW1 ?

Zwei Jahre sind ja nix.
 
Die empfehlen schon nach 2 Jahren Stillstand ein neues Netzteil z.B. für einen Microwave XT
Also in dem Link von dir ist vom Waldorf microwave 1 die Rede. Der hat ja ein internes Netzteil. Der Microwave XT hat ein externes, da ein neues zu bekommen ist keine große Sache.

So oder so aber, wenn die Geräte länger stehen oder auch einfach alt sind, dann sind Kondensatoren durchaus ein großes Thema. Der Punkt ist halt,wenns ausgelaufen ist, dann kannste nun nix mehr dran ändern. Wenn du nix einschaltest, dann kanns aber keinen kurzen geben, das ist halt der Punkt. Je nachdem was dann von der Kondensatoren suppe durchgefressen ist, kann man noch richten oder eben nicht, das muss man schauen.

So oder so, kurz mal reinschauen und zumindest ne sichtprüfung machen ob alles "normal" aussieht, das sollte man schon machen, das ist an für sich auch nicht schwer. Man erkennt ja als Laie durchaus ob das was ausgelaufen ist oder gerostet.

Ist das ein generelles Problem von Netzteilen

Das ist ein generelles Problem aller älterer Geräte mit Kondensatoren drin. Ob Atari, Spielekonsole, Effektgerät oder synth ist da egal.
 
Die empfehlen schon nach 2 Jahren Stillstand ein neues Netzteil z.B. für einen Microwave XT
Zum microwave XT hab' ich im verlinkten Helpdesk nix gefunden, ein Ersatz dürfte bei 'nem externen Netzteil auch kein Problem sein.
 
Zum microwave XT hab' ich im verlinkten Helpdesk nix gefunden, ein Ersatz dürfte bei 'nem externen Netzteil auch kein Problem sein.
Ich hab alleine aus dem Grund weil mir die alten zu klobig sind und zu kurze Kabel haben schon auf neue Netzteile gewechselt. Die meisten synths benutzen ja nix exotisches sondern einfach 12 volt dc. Das kann (eigentlich) jedes billige Netzteil ohne Probleme.
 
danke euch. Es betrifft also wohl Modelle mit internen Netzteilen. In der Tat hatte ich den MW XT zuerst an einem Ansmann-Universal-Netzteil, da war das originale noch in einer "falschen" Kiste verschollen. Okay, so weit, so gut. Zum Novation Nova Netzteil hatte ich auch mal was (negatives) gelesen... Das ist nicht so einfach zu ersetzen, wg. 5 pol DIN-Stecker...

Also macht es Sinn, die Kisten mit den internen Netzteilen mal aufzuschrauben: Beim Kurzweil K2500 XS wollte ich das eh, zum einen wg der "quietischenden" Tastatur, da mache ich mit wenig Hoffnung und zum anderen wg des irrwitzig lauten Lüfters. Das ist irgendwie nicht mehr zeitgemäß - gerade wenn man an der Rechner-Front so ab- bzw. aufrüstet in immer leiser;-) Dito beim ESI 4000. Der JV-1080 muss eh, zumindest was die Expansions angeht, auf. Beim EX-5r hätte ich bis jetzt noch keinen Antrieb, aber gut, dito beim Trinity, MR-Rack, Virus A und Sy-77 - oder kennt ihr bekannte Schwachstellen bei den Kandidaten? Okay, der SY könnte dann mal ein neues Display vertragen... Aber irgendwie spiele ich lieber, als basteln...
Dann betrifft das auch Effekt-Outbound...? Puh, da gibts ja was zu tun ;-)
 
Also macht es Sinn, die Kisten mit den internen Netzteilen mal aufzuschrauben
Never change a running System, wenn ich nicht gerade 'ne Warnung aus ernstzunehmender Quelle lese, wird hier nix ausser vielleicht einer der alten PCs geöffnet. Der Stress und die Zeit, dass tu ich mir nicht an ;-)
 
[…] Die empfehlen schon nach 2 Jahren Stillstand ein neues Netzteil z.B. für einen Microwave XT […]

Na klar, am besten gleich ein Schaltnetzteil, damit löst man alle Probleme auf einen Schlag.

Spaß beiseite: Wenn die nach zwei Jahren Einmotten schon ein neues Netzteil empfehlen, stimmt mich das nachdenklich -- die scheinen der Qualität der verbauten Komponenten wohl nicht wirklich zu vertrauen.

Ich habe Geräte, da ist das Netzteil 45 Jahre alt und die standen auch mal eine Weile unbenutzt rum. Die tun's immer noch, und wenn was kaputtgeht, freut sich die Servicewerkstatt. Netzteile sollten nach mehreren Jahrzehnten mal überholt werden wegen austrocknender Kondensatoren und dergleichen, aber ein gleich ein Rundumschlag ohne konkreten Anlaß?

Viel wichtiger ist die Frage, *wie* die Geräte eingelagert waren -- warm und trocken oder kühl und feucht?

Stephen
 
Hallo,

ich habe die letzten Wochen so einiges altes Equipment vom Keller wieder ins Home-Studio geholt. Das Expansion Cards für den JV-1080 ein Problem haben könnten, hatte ich hier gelesen. Da muss ich mich drum kümmern.

Nun wurde ich auch etwas beunruhigt durch einen Zufallsfund auf der Waldorf Seite. Eigentlich wollte ich nur das OS updaten... Die empfehlen schon nach 2 Jahren Stillstand ein neues Netzteil z.B. für einen Microwave XT (habe da mal hingeschrieben und schaue mal, was da kommt). Einige meiner Geräte haben 20 Jahre gepennt....

Sollte ich da was tun, wenn ich die jetzt wieder verwende (oder verkaufe)?

Danke
Netzteile haben dieses Problem wegen der Elkos, man muss aber nicht sicher sein, dass das so läuft und es muss nicht so kommen, aber langfristig laufen Elkos leck und dann passiert sowas tatsächlich.

Das Netzteil ist der Grund für sehr viele böse Sachen, meist zu schwach oder eben zu alt mit leak-Elkos.
Es ist auch nicht falsch diese zu tauschen bei alten Geräten - nicht nur bei Waldorf.

Bei allem mit Lüfter kann man diesen aber auch abbauen und anständige Netzteile verbauen, die meisten alten Dinger - besonders Polysynths - kann man mit besseren nicht so heiß laufenden Netuzteilen versorgen. Damit mein ich so Oberheims und Prophets..

Ich würde nicht generell sagen, dass Netzteile unbrauchbar geworden sind, aber Trimmer und Elkos sind die, die irgendwann getauscht werden - Recapping wird das gern mal genannt (Cap - Capacitor), halte die Übervorsichtigkeit aber für zu weit gehend.
 
Die empfehlen schon nach 2 Jahren Stillstand ein neues Netzteil
Im Service-Manual sieht man das traditionelle Design der Spannungsversorgung mit 7805/7905 und 7812/7912. Einzig der Trafo ist speziell. Trockene Elkos sind sicher nicht toll hier, weil die Spannung dann nicht stabil genug ist, aber ich sehe keine Gefahr. Ich habe auch bisher noch nie etwas von massenweise defekten Microwaves gehört. Aus eigener Erfahrung kann ich von einem defekten (mein original selbst neu gekaufter) und zwei funktionierenden berichten. Ist aber auch schon wieder her, dass die alle mal am Netz waren.
 
Der JV-1080 muss eh, zumindest was die Expansions angeht, auf.
Ja, der ist ingesamt so ein Kandidat was die Kondensatoren angeht.

Von den andren genannten synths kenn ich nun keine schwachstellen, ich weiß von den vintage kram vor allem das der JP8000 gerne mal keine mucks von sich mehr geben will wenn die Kondensatoren hin sind, das kommt wohl verdammt oft vor.

Der Punkt ist, man muss sich da nun nicht total verrückt machen lassen aber durchaus das ganze im Kopf behalten. Gibt Leute die tauschen von ihrem gear erstmal alle kondensatoren, der punkt ist halt, das hält dann auch erstmal 30 oder mehr jahre, is halt aber nen haufen arbeit und ob das so notwendig ist, naja.

Btw, Microwave 1 und so, soweit ich das recht im Gedächtnis hab wurde bei meinem denn ich vor ein paar Monaten zum Service geschickt hab wohl auch ein paar Kondensatoren getauscht, war wohl notwendig und da die Kiste dann eh offen war....
 
Also macht es Sinn, die Kisten mit den internen Netzteilen mal aufzuschrauben:
Nein. Macht keinen Sinn. Ungenutzte Elkos halten ohne Probleme mindestens mal zehn Jahre. Ich kann mir nur vorstellen, dass Waldorf damals auf eine mangelhafte Charge "reingefallen" ist, und sie deswegen diese Warnung ausgeben.
 
Nein. Macht keinen Sinn.
Äh doch. In die eigenen Kisten, egal welcher Hersteller, wenigstens mal nen Blick zu werfen ob alles in Ordnung ist und je nach Gerät keine Elkos und/oder Speicherbatterien ausgelaufen sind ist ne Sache die eigentlich jeder mal durchführen sollte und durchaus im Rahmen der Möglichkeiten von Laien ist.
 
Es sind auch nicht soooo viele Elkos in einem Netzteil. Es ist natürlich ein guter Service, wenn man die mal tauscht nach gut 25 Jahren, sie müssen aber nicht leck sein, sie könnten ab da..
 
Es ist natürlich ein guter Service, wenn man die mal tauscht nach gut 25 Jahren
Der Microwave ist von 1989, das sind dann also 31 Jahre...
Ich kann mir nur vorstellen, dass Waldorf damals auf eine mangelhafte Charge "reingefallen" ist, und sie deswegen diese Warnung ausgeben.
Aus der Zeit hat Waldorf keine Unterlagen mehr. Im Rahmen der Insolvenz ist denen recht viel verloren gegangen und ich denke auch nicht, dass es je Produktionslogs dieser Detailtiefe gegeben hat.
Ich habe mal angefragt, was es mit dieser Meldung auf sich hat. Mal schauen, was die Jungs zu sagen haben.
 
Es gibt durchaus einige original microWaves (also nicht MW II) mit defekten Netzteilen. Habe schon mehrfach Fragen zu den hinten angebauten Netzteilen bekommen. Aber wer seinen microWave länger nicht nutzt ist selber schuld ;-)
 
Habe schon mehrfach Fragen zu den hinten angebauten Netzteilen bekommen.
Geht es bei den Anfragen um das Netzteil, also den Gleichrichter, die Elkos und die Spannungsregler im Gehäuse oder um den vergossenen Spezial-Transformator? Einzig dieser Transformator ist eher in Richtung Unobtanium (irgendwo hier im Forum hatten wir auch mal die Specs, aber ich finde es gerade nicht).
 
Aber wer seinen microWave länger nicht nutzt ist selber schuld ;-)
Im Forum wurde mal einer angeboten, aber so ganz ohne Ringmod oder FM und loopbarer Multisegment Hüllkurve, würde genau das bei mir passieren.
 
Geht es bei den Anfragen um das Netzteil, also den Gleichrichter, die Elkos und die Spannungsregler im Gehäuse oder um den vergossenen Spezial-Transformator? Einzig dieser Transformator ist eher in Richtung Unobtanium (irgendwo hier im Forum hatten wir auch mal die Specs, aber ich finde es gerade nicht).
Die Anfragen waren wegen diverser fehlenden oder falschen Versorgungsspannungen auf der Platine. Mangels Technikerwissens kann ich da ja auch nicht wirklich helfen. Aber die kennen meine Synth-Seiten und schreiben mich halt an.
 
Wenn Kondensatoren auslaufen, ist es potentiell längst zu spät.

Neben Kapazität und Spannung haben Elkos noch andere Eigenschaften, darunter ESR (equivalent serial resistance, siehe https://en.wikipedia.org/wiki/Equivalent_series_resistance).

Mit steigendem Alter nimmt dieser Wert potentiell zu, Konsequenz: Der Elko wird „träge“, er kann schnellen Spannungsschwankungen nicht mehr so schnell folgen. In Netzteilen heißt das: Die Sieb-/FilterFunktion lässt nach, Spannungsspitzen werden eher mal durchgelassen und ziehen evtl. andere Bauteile, die auf sowas empfindlich reagieren, in Mitleidenschaft.
Besonders übel wird es dann bei Spezialchips in Vintage-Synths, die es heutzutage nicht mehr neu gibt.

Soweit die Therorie. Man muss es deshalb mit dem Austausch nicht gleich übertreiben, reihenweise ins Nirwana wandern Teile >30 Jahre deshalb nicht. Aber ein gelegentliches Tauschen aller Elkos und Tantals, sprich aller Kondensatoren, die für saubere Versorgungsspannung sorgen, schadet nicht. Vor allem ist die Sichtprüfung auf Ausgelaufenes zwar ein deutliches Alarmzeichen, aber eben allein nicht hinreichend.
 
Ich habe mal angefragt, was es mit dieser Meldung auf sich hat. Mal schauen, was die Jungs zu sagen haben.
Frank Schneider hat mir geantwortet. Die Antwort kommt nicht von ihm und er ist der Hardware Crack bei Waldorf. Sie haben den FAQ Text nun entschärft:
Waldorf Microwave 1 are, depending on the manufaturing date, over 30 years old. Depending on how it was stored and other conditions, the capacitors in the power supply can run dry. If the device is switched on after not being used for a longer period of time may result in damage to the device. If you switched on the device anyway, never leave the device running unattended.

Please contact us via the link in the upper right corner. We offer replacing the PSU with a modern one in order to prevent damages on the device.


Ich denke, in der Regel sollte es keine Probleme geben, evtl. brummt es ein wenig. Aber der Synth kann auch beim Einschalten sterben. It's your risk.
 
Den hab' ich ja, im Prinzip sogar 2-fach - wenn man den MWPC dazu rechnet
 
Waldorf Microwave 1 are, depending on the manufaturing date, over 30 years old. Depending on how it was stored and other conditions, the capacitors in the power supply can run dry. If the device is switched on after not being used for a longer period of time may result in damage to the device. If you switched on the device anyway, never leave the device running unattended.

Bei mir ist mal der Y-Kondensator (auch bekannt als Funk-Entstörkondensator) im Oberheim XPander durchgeknallt, nachdem das Gerät schon eine ganze Weile lief. Das Ding war fest eingebaut in der IEC-Netzbuchse.
Ausser einem schönen Schreck durch den Knall und einem üblen, langanhaltenden Gestank ist zum Glück kein weiterer Schaden entstanden. Die Netzbuchse habe ich durch eine handelsübliche neue ersetzt und bei der Gelegenheit sämtliche anderen Elkos im Gerät ausgetauscht.

Heisst: Unanhängig davon, ob ein Gerät lange nicht mehr eingeschaltet wurde: Elkos altern nun mal, daher macht auch die Waldorf-Empfehlung Sinn.
 
Frank Schneider hat mir geantwortet.

super, danke Dir fürs sharen hier!

Ich habe auch eine Antwort bekommen:
"der XT hat dieses Problem eigentlich nicht (nur der Microwave 1 ist von diesem Fehler betroffen), du solltest ihn ohne Probleme anschalten können. Im schlimmsten Fall kann das externe Netzteil defekt sein, dann startet der XT nicht oder du hörst Störgeräusche auf dem Audio Ausgang.
BTW, nach 10 Jahren Nichtbenutzung kann es vorkommen, das die Encoder erstmal schlecht reagieren. Jeden Encoder ca. 20 mal schnell links- und 20 mal schnell rechts drehen, dann sollte das Problem beseitigt sein. Wenn nicht, müssten die Encoder erneuert werden."​
das ist ja erstmal beruhigend. Meine Encoder funktionieren alle, meine ich. Einer hat wohl mal einen kleinen Schlag bekommen, der ist etwas schief, aber tut.

Mal sehen, wie meine Energie für eine Sichtung der Alten reicht; wie gesagt, der Kurzweil K2500 XS und der ESI müssen eh mal auf, wg Lüfter. Mein SY leidet wohl unter Spulenfiepen... Und eben das Display.

Danke für all eure Beiträge!
 


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